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Mentaler Sadismus und Benutzung

**********berer Mann
7.342 Beiträge
Zitat von *******bre:
Brauchst Du tatsächlich ein Gegenüber, dass freiwillig in eine Situation geht, die ihr nicht gut tut? Also wirklich nicht?

Das ist tatsächlich ein Punkt, der mich seit gestern vom Schreiben hier abhält, obwohl ich den Hintergedanken, um den es hier wohl gehen soll, durchaus nachvollziehen kann: zu nehmen, wonach mir ist, ungeachtet dem, was sie dabei empfindet.

Wenn ich dann aber lese, dass sie dabei Rotz und Wasser heult und aus dieser Situation nur noch raus möchte, um sich zu schützen, Dom das aber nicht zulässt, das geht mir persönlich dann doch zu weit. Das wäre nicht mehr mentaler Sadismus, den ich ruhigen Gewissens (aus)leben könnte.

Klar ist aber auch: Andere können das. Und die scheinen gemeint.
****ida Frau
1.384 Beiträge
Also ich kann das und geniesse bewusst gerade Situationen, die mental schwierig werden können.
Zu lächeln und zu sagen: Komm nimm mich.. wäre genau das Gegenteil von dem, was wir uns da vorstellen, gerade das würde uns keine Freude machen.
Genauso kann ein Play, wo Sub sich mit Händen und Füssen gegen die Unterwerfung wehrt, ja auch bis hin zu Verletzungen, sehr reizvoll sein. Das heisst ja noch lange nicht, dass sie das nicht will.
Dieser Metakonsens muss wohl einem liegen, richtig erklären kann ich das zumindest nicht, dafür ist das viel zu individuell.
**********berer Mann
7.342 Beiträge
Zitat von ****ida:
Also ich kann das und geniesse bewusst gerade Situationen, die mental schwierig werden können.
Zu lächeln und zu sagen: Komm nimm mich.. wäre genau das Gegenteil von dem, was wir uns da vorstellen, gerade das würde uns keine Freude machen.

Und da ist sie wieder, die strikte Schwarz-Weiß-Denke. *nein*
*******d133 Frau
751 Beiträge
Zitat von *******bre:
Brauchst Du tatsächlich ein Gegenüber, dass freiwillig in eine Situation geht, die ihr nicht gut tut? Also wirklich nicht?
Woher die Wertung, dass die Situation ihr nicht gut tut? Ich bin so jemand, der sich freiwillig in Situationen begibt, in denen ich wirklich Leide, das sieht von außen sicherlich verstörend aus, befriedigt aber meinen mentalen Masochismus ungemein.

Zitat von **********aster:
Wenn ich dann aber lese, dass sie dabei Rotz und Wasser heult und aus dieser Situation nur noch raus möchte, um sich zu schützen, Dom das aber nicht zulässt, das geht mir persönlich dann doch zu weit. Das wäre nicht mehr mentaler Sadismus, den ich ruhigen Gewissens (aus)leben könnte.

Klar ist aber auch: Andere können das. Und die scheinen gemeint.
Rotz und Wasser heulen wäre in dem Fall genau mein Ziel. Wenn ich in der Komfortzone bleibe, macht es zwar Spaß, kickt mich aber nicht.

Zitat von **********aster:
Zitat von ****ida:
Also ich kann das und geniesse bewusst gerade Situationen, die mental schwierig werden können.
Zu lächeln und zu sagen: Komm nimm mich.. wäre genau das Gegenteil von dem, was wir uns da vorstellen, gerade das würde uns keine Freude machen.

Und da ist sie wieder, die strikte Schwarz-Weiß-Denke. *nein*
Wieso Schwarz-Weiß-Denke? Ich lese hier einen Beitrag, wo jemand beschreibt wie es bei demjenigen ist. Kein "ihr macht alles falsch" oder "so ist es nicht richtig" *nixweiss* Ich könnte ihren Beitrag 1:1 unterschreiben, mich würde es nicht kicken, wenn es einfach ist. Und zu wissen, wie man es gerne hätte hat in meinen Augen nichts mit Schwarz-Weiß-Denke zu tun.
Wie bereits geschrieben, es macht natürlich trotzdem Spaß auch in der Komfortzone zu bleiben, man kann ja schlecht auch ständig fürchterlich grausam sein oder Grausamkeiten verarbeiten. Das macht es für mich aber halt auch aus, das Wechselspiel, die Willkür und nicht zuletzt natürlich ein Partner, der Spaß daran hat mich genau in diese Situationen zu bringen.
**********berer Mann
7.342 Beiträge
Bitte, wenn du mich zitierst, lasse nicht etwas Wichtiges weg. Ich schrieb:

Wenn ich dann aber lese, dass sie dabei Rotz und Wasser heult und aus dieser Situation nur noch raus möchte, um sich zu schützen, Dom das aber nicht zulässt, das geht mir persönlich dann doch zu weit.

Wichtig ist hier, dass sie aus der Situation raus möchte, um sich zu schützen. Ich verstehe darunter, dass sie dann keinesfalls möchte, was passiert, und sie das auch nicht mehr kickt.
*******bre Frau
1.265 Beiträge
Zitat von ****ida:
Also ich kann das und geniesse bewusst gerade Situationen, die mental schwierig werden können.
Zu lächeln und zu sagen: Komm nimm mich.. wäre genau das Gegenteil von dem, was wir uns da vorstellen, gerade das würde uns keine Freude machen.
Genauso kann ein Play, wo Sub sich mit Händen und Füssen gegen die Unterwerfung wehrt, ja auch bis hin zu Verletzungen, sehr reizvoll sein. Das heisst ja noch lange nicht, dass sie das nicht will.
Dieser Metakonsens muss wohl einem liegen, richtig erklären kann ich das zumindest nicht, dafür ist das viel zu individuell.

Metakonsens ist ja trotzdem Konsens.
Man ist ja auch da in einer Situation wo nicht etwas passiert was der andere ganz ernsthaft nicht will.

Oder doch?
Sucht man als mentaler Sadist Jemanden, der bewusst gebrochen werden möchte und echten Schmerz, echte Zerstörung mental, emotional und physisch will - Nichts, was derjenige noch erotisieren könnte?

Oder ist das doch mehr wie bei vielen DS Geschichten, wo Subs diesen Überbau brauchen (mein Herr will das), bevor sie etwas machen, wovor sie sonst zurückschrecken würden, aber eigentlich doch irgendwie wollen und dann auch erotisieren können - und wenn es über den Umweg ist „Ich halte das aus und das macht mich an“.
*******bre Frau
1.265 Beiträge
Zitat von *******d133:

(…) Ich bin so jemand, der sich freiwillig in Situationen begibt, in denen ich wirklich Leide, das sieht von außen sicherlich verstörend aus, befriedigt aber meinen mentalen Masochismus ungemein.
(…) Rotz und Wasser heulen wäre in dem Fall genau mein Ziel. (...) Also ich kann das und geniesse bewusst gerade Situationen, die mental schwierig werden können.
Zu lächeln und zu sagen: Komm nimm mich.. wäre genau das Gegenteil von dem, was wir uns da vorstellen, gerade das würde uns keine Freude machen.

(…) Ich könnte ihren Beitrag 1:1 unterschreiben, mich würde es nicht kicken, wenn es einfach ist.

Das verstehe ich - es ist also doch ein Kick der gesucht wird.
Eben nicht echte Zerstörung
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Zitat von **********aster:

Wichtig ist hier, dass sie aus der Situation raus möchte, um sich zu schützen. Ich verstehe darunter, dass sie dann keinesfalls möchte, was passiert, und sie das auch nicht mehr kickt.
Genau das ist der Punkt, wo ich zB in den "DomSpace" eintauche. Wenn die Gegenwehr gebrochen und überwunden ist und mein Mädchen sich wimmernd in ihr Schicksal ergibt, dann haben wir in unserer Beziehung eine Tiefe erreicht die unbeschreiblich ist. Das kann man ganz schwer nachvollziehen, wenn man nicht selbst etwas edgy unterwegs ist. Und das macht ja den Metakonsens aus und das wirkt halt sehr ambivalent. Die Situation will sie nicht, weil sie leidet. Aber gerade das Leid erregt sie, also will sie es doch.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
P.S.: wenn man sich gut kennt, versteht und vertraut, dann weiß man auch sehr schnell, wann gut ist, selbst ohne Safeword. Weil manchmal so getan wird, als würde der böse Sadist ohne Rücksicht immer weiter machen... es reicht, wenn sie das DENKT.
**********berer Mann
7.342 Beiträge
Danke @*****olf für die Erklärungen. Du vermutest wohl richtig, das wäre für mich zu weit gegangen. Ich bin dann hier auch mal wieder raus, da nicht so ganz mein Thema. Habt weiterhin einen tollen, tiefgehenden Austausch! *wink*
****ni Frau
1.917 Beiträge
Ich verstehe die vermischung mit echter gewalt, not, leiden usw manchmal nicht ganz, im zusammenhang mit bdsm gehe ich immer vom Metakonsens aus. Was für mich nicht ausschliesst, das es sich echt anfühlt.

Wir begeben uns absichtlich in möglichst kontrolliert beschissene Situationen und für mich ist der psychische Sadismus/Masochismus deutlich heikler als der physische. Die kontroversen Gefühle dabei sind schier nicht auszuhalten und dennoch genau mein Ziel in einer Session.

Heiss für mich als passive - tiefes vertrauen in mein gegenüber ist Vorausetzung damit er mich wie ein stück Dreck, ein Nichts sehen und benutzen kann. Es fühlt sich in dem Moment dann echt scheisse an, kickt mich aber auch total und ganz weit hinten in meinem Hirn weiss ich - am Ende ist alles gut, ich tiefenbefriedig und seelig.

Ich liebe diese fiesen psychospiele auch als aktive, geniesse es meinen multifunktionellen Biodildo nach Laune zu benutzen und Suhle mich vor allem in seiner Scham dabei, die ich verbal oder mit bestimmten Assesiors triggere bis zum geht nich mehr.
****ida Frau
1.384 Beiträge
Zitat von **********aster:
Zitat von ****ida:
Also ich kann das und geniesse bewusst gerade Situationen, die mental schwierig werden können.
Zu lächeln und zu sagen: Komm nimm mich.. wäre genau das Gegenteil von dem, was wir uns da vorstellen, gerade das würde uns keine Freude machen.

Und da ist sie wieder, die strikte Schwarz-Weiß-Denke. *nein*

Achso, ich darf nicht meine persönliche Erfahrung, wie es bei uns ist, beschreiben?
*******d133 Frau
751 Beiträge
Zitat von **********aster:
Bitte, wenn du mich zitierst, lasse nicht etwas Wichtiges weg. Ich schrieb:

Wenn ich dann aber lese, dass sie dabei Rotz und Wasser heult und aus dieser Situation nur noch raus möchte, um sich zu schützen, Dom das aber nicht zulässt, das geht mir persönlich dann doch zu weit.

Wichtig ist hier, dass sie aus der Situation raus möchte, um sich zu schützen. Ich verstehe darunter, dass sie dann keinesfalls möchte, was passiert, und sie das auch nicht mehr kickt.
Aber genau DAS ist ja das Gefühl, welches ich z.B. in dem Moment habe. Ich will weg, ich will mich schützen, ich hasse ihn mitunter dafür, dass er das mit mir tut. Aber dennoch will ich es genau so. Auf der Metaebene kann ich das - so wie hier - ganz klar benennen. In der Situation selbst will ich es nicht mehr und dieses Gefühl ist durchaus echt.
*******d133 Frau
751 Beiträge
Ich habe im Laufe des Threads eine Aussage gelesen wie "man kann nicht wirklich psychisch Leiden, sondern nur körperlich". Das fand ich erstaunlich, denn bei mir ist es im Grunde genau umgekehrt. Mein Masochismus lässt mich bei körperlichen Schmerzen recht lange in der Komfortzone bleiben. Und wenn der Schmerz mal zu groß wird und ich ganz bitterlich aufschreie wird meiner Erfahrung nach der Schmerzreiz recht schnell wieder genommen. In den Momenten habe ich zwar starke Schmerzen, die ich sicherlich zu verarbeiten habe, aber ich leide noch nicht. Und sobald der Schmerzreiz verschwunden ist, will ich relativ schnell mehr davon. Das ist mein physischer Masochismus. Oftmals nimmersatt. Erst wenn mein Gegenüber mir suggeriert, dass er "mich jetzt genau da hat, wo er mich haben will" und den Schmerzreiz eben NICHT von mir wegnimmt fange ich an zu leiden.

Aber ist das tatsächlich körperliches Leiden? In meinen Augen fängt eben auch genau da der psychische Teil an. Was habe ich dann für Emotionen? Meist fängt es mit eine Art Wut an, geht über in eine Form der Verzweiflung, in ein Gefühl der Machtlosigkeit, ggf. geschmückt mit einer Portion Angst und endet in Resignation. Die Resignation ist im Grunde die Stufe, wo ich tatsächlich so etwas wie Unterwerfung spüre. Ich erkenne seine Macht vollständig an. Das sind alles Dinge, die im Kopf passieren und der körperliche Schmerz ist da nur ein Hilfsmittel. Es ist auch nicht so, dass man sich diese Unterwerfung immer wieder aufs Neue "erarbeiten" muss oder so und ich muss nicht ständig zu allem gezwungen werden, allein zu wissen zu was mein Gegenüber fähig ist reicht da häufig schon aus, das Gefühl zu erzeugen.
Oder anders gesagt: Bei jemanden, den ich nicht ernst nehme, lächle ich nur, wenn er sagt "wag es ja nicht", weil ich meinen Masochismus kenne und weiß was ich einstecken kann und vor allem ja auch will. Bei jemanden, der mich an diesen Punkt gebracht hat läuft mir dann eher ein Schauer über den Rücken und ich wage es nur in äußerst wagemutigen Momenten, oder wenn ich seinen Schalk sehe.

Deshalb ist für mich ein rein körperliches Leiden unmöglich, ein rein psychisches jedoch sehr wohl. Das bedeutet, man kann mich auch ohne Schmerzen zum leiden bringen, aber Schmerzen ohne Leid sind für mich Komfortzone (was ich im Übrigen sehr genießen kann – ich habe so gar nichts gegen Komfortzone auszusetzen).
***na Frau
34 Beiträge
Zitat von *****olf:
Ich habe mich dieser Thematik erst vor kurzem genähert und finde das Thema daher sehr spannend!

(Disclaimer: meine geschilderten Erfahrungen geschahen im Metakonsens!)

Mentaler Sadismus liegt mir sehr, Worte schlagen eben oft härter als der Stock. Es erregt mich auf vielen Ebenen. Zuerst ist da natürlich der gewollte Tabubruch, einem Menschen, den man ja sehr mag oder gar liebt, wirklich böse Dinge anzutun. Mich interessiert, wie weit kann ich selber gehen, wieviel Arschloch steckt wirklich in mir? Wozu bin ich, der gemeinhin als friedfertig, hilfsbereit und empathisch gilt, fähig?

In der Praxis habe ich dann erfahren, zu was ich wirklich fähig bin. Und ich habe entdeckt, dass im Kontext einer verabredeten Session, der physische Sadismus bei mir fast durchgängig mit dem mentalen einhergeht. Der physische Sadismus quasi meine Psychospielchen nur eingerahmt und vorbereitet hat. Mit dem Wissen, sie auch verbal und mental total erniedrigen zu DÜRFEN, fielen bei mir alle Hemmungen weg. Es kam bei mir zu einem regelrechten Flow und rückblickend betrachtet, gefiel mir das stumpfe und archaische Benutzen am Besten. Die Befriedigung meines "sadistischen Triebes" hat mir einen so dauerhaften Kopforgasmus beschert, dass die Befriedigung des "sexuellen Triebes" überhaupt keine Rolle mehr gespielt hat.

Am meisten hat mir die innere Zerrissenheit und der innere Kampf meiner Probandin gegeben, der am Schluss eigentlich nur noch mental ausgelöst wurde. Dieses Gefühl, sie so weit gebracht zu haben, dass sie nun wirklich brav ALLES für mich tun würde und ich sie rein mit meiner Stimme fernsteuern kann. Ich muss dazu anmerken, dass die Absprache war, dass sie sich körperlich und verbal gegen mich wehrt, was sie auch eindrucksvoll getan hat *love*

Bevor ich jetzt noch weiter ins Schwärmen komme... was bringt es mir? Der Verstand läuft auf Sparflamme, das innere Tier darf in einem geschützten Rahmen heraus, es ist für mich Katharsis, ich darf sein wie ich es im Alltag nicht sein kann, ich habe die absolute Macht die Gegenwart zu gestalten, und zwar auf einer sehr archetypischen Ebene.

Kann ich einfach so unterschreiben. Nur ist es bei mir so, dass ich mit dem mentalen Sadismus angefangen habe. Den physischen entdecke ich gerade *fiesgrins*
...dark
****ody Mann
13.322 Beiträge
Themenersteller 
Bei allen Diskussionen um Freiwilligkeit und Konsens gebe ich zu Bedenken, dass es bei meinem Thema um BDSM geht. Konsens vorausgesetzt.

In den Urzeiten von SM wurde oft der Begriff der Fallhöhe benutzt. In meiner eigenen Deutung muss es also eine liebevolle (Augen-) Höhe geben, die beständig, gesichert ist und von der aus es für den Partner, die Partnerin zeitweise nach unten in Richtung Bodennähe geht. Ein seelischer Schmerz tritt durch den schnellen Wechsel von geliebt, respektiert, wertgeschätzt als Person hin zu instrumentalisiert, degradiert und benutzt als Sexobjekt, Liebesdienerin oder Spielzeug auf. Je überraschender dieser Wechsel passiert, desto schneller und intensiver ist dieses Fallen. Soweit meine Theorie zu entsprechenden Erfahrungen. Ich mag das sehr, weil es auch für mich eindringlich ist.

Inwiefern DS mit festen Strukturen, engmaschigen Regelwerken, starren Positionen (HerrIn-SklavIn) noch Fallhöhe enthält, zumal der Wunsch, strikt und eng begleitet zu werden, oft viel stärker von Bottom als von Top kommt, vermag ich nicht einzuschätzen. Im schlechtesten Fall aus meiner Sicht nährt DS ein gewisses Aufmerksamkeitsbedürfnis von Bottom, Top hat die Arbeit, Bottom genießt. Da sehe ich durchaus eine Trennlinie von DS zu Sadismus.

Fallhöhe gibt es aus meiner Sicht nur von oben nach unten, nicht von unten nach unten (ganz schlimm!) und nicht von oben nach oben. Für mentalsadistisch halte ich insbesondere also das zeitweise Zufallbringen eines Liebchens aus der wärmenden Umarmung heraus. Während einer Benutzung bin ich exklusiv bei mir und meinen Bedürfnissen. Ich genieße sexuell und labe mich an meiner eigenen Wandlung und entfernt an ihrer Vergegenwärtigung als Objekt, während ich mit Taten und Worten auf ihre Funktionalität Bezug nehme. Das ist in keiner Weise spielerisch, ich habe diesen Wesensanteil, den ich aber erst seit einigen Jahren festmachen und kontrolliert benutzen kann. Ich bin auch da Ich selbst.

Die Gefahr von Verletzungen ist zu beachten. Die Seele ist zerbrechlich wie der Körper auch.
Zitat von ****ody:

Mich interessiert aber jetzt einmal der sadistische Aspekt bei der Benutzung, dem Objektifizieren, dem Herabwürdigen zum Sexspielzeug und Fickobjekt, dem schlichten Reduzieren auf die Benutzbarkeit und das darüber Hinwegsehen, dass Intelligenz, Kompetenz, Liebenswürdigkeit vorhanden sind. Der mentale Sadismus.

Was gibt es Euch, Eure Partnerin, Euren Partner für einen begrenzten Zeitraum auf das Funktionieren für Eure Triebabfuhr zu reduzieren?

Was bringt mir das...?
Erfüllung, totale Abkopplung, Tunnel.....Domspace, und das schöne Gefühl wenn Sie danach total fertig weinend und benutzt in meinem Arm liegt.....und ein leises...Danke... haucht.
zuvor sei gesagt:
Nur mit gegenseitigem Vertrauen und Offenheit bin ich authentisch. Das folgende funktioniert nicht wenn das Vertrauen und die offenen Gespräche wegfallen oder gar nicht stattfinden.
Das manchen diese Ebene egal ist verstört mich zuweilen, so das ich früher manchmal überlegt habe ob ich da zu wenig "abgebrüht" bin.
So wurde es mir jedenfalls mal gesagt, aber das war ein nazistischer Welterklärer der meint das alles was er sagt, denkt und tut das einzig richtige ist.
Nein....! ....Frauen/Subs die zu diesen Gottgleichen Typen gehen, die sich überall in Deutschland Doms und Gastherren ins Hotel bestellen, sind nicht meine Liga, und da schwindet für mich alles, auch der Sadismus.....oder besser ausgedrückt....Beliebigkeit ist kein Nährboden für mein Sadismus, da will ich auch gar nicht mehr drüber nachdenken, das ist einfach so.
Wem das gefällt, oder wer da seinen Kink draus zieht soll es bitte gern tun, ich hab nichts dagegen, es ist nur nicht meins, das ist alles.
Bitte nicht wieder falsch verstehen wie in einem der letzten Threads.
Diese ichbezogenen Menschen fühlen sich meist angesprochen wenn Sie nicht gehuldigt werden, oder man was schreibt was nicht in Ihr Konzept passt, geschweige denn lesen Sie in Gänze das was man schreibt....

Jetzt aber zur Frage:
Ich will den echten Schmerz in den Augen sehen, durch Worte und Taten niederringen, spreche Körperteile und Misstände an.... die Laute die "Es" von sich gibt will ich hören, das leiden, das wahrhaftige heulen bitten flehen schluchzen,....das lachen aus Verzweiflung, wenn Sie sich damit auseinandersetzen muss was ich sage und tue...Bewegung einschränken um "Es" ruhig zu stellen, den Atem kontrolliert einschränken, alle Sinnen entziehen bis auf das schmerzempfinden, .....immer weiter an Grenzen gehen und überschreiten, wenn es bei Ihr im Kopf und am Körper anfängt zu arbeiten, und dann wieder aufhört, die verstörten Blicke, die weit aufgerissenen Augen.....der Sabber der aus dem Knebel der Nase läuft.
Dabei beobachte ich jede Feinheit, damit meine ich jede Bewegung, jede Regung.
Die Zehen, die Hände, was macht die Haut, kommt die Gänsehaut mit den feinen Härchen, und wenn ja wo,..... wie ist die Körperspannung, die Muskeltraktion, das Zittern kommt von allein, ist die Durchblutung dort wo ich sie haben will ?
"Es" wird permanent kontrolliert,...gefällt mir etwas nicht, bewege ich "Es" auch durch Ansage mit mit fester Stimme....

Während dessen tu ich Dinge die ich hier nicht schreiben werde....sie sind mir zu intim, alles andere als Jugendfrei, und für viele sicherlich verwerflich.

Was Ihr das bringt:
Erlösung....!
Ich fand oben das Beispiel mit "der Phönix aus der Asche" sehr passend.
Sich später darüber unterhalten, sofern es nicht sofort geht, wir vergessen manchmal was geschehen ist bzw. fällt es uns erst später wieder ein.... das alles wirkt Tage nach...auch den Subdrop der manchmal erst 1-2 Tage später kommt, nehme ich dann gern an und lass mich beschimpfen wenn der Frust und der Drop groß ist....ich glaube es gefällt Ihr das sie das tun kann und ich abwarte bis es vorbei ist.
****aSw Frau
2.521 Beiträge
> @****ody Die Gefahr von Verletzungen ist zu beachten. Die Seele ist zerbrechlich wie der Körper auch.


Genau. Ich verstehe nur zu gut, was diese Zerstörung auf die Psyche haben kann. Solange das Paar zusammen ist, wird es durch die Nachfrage im Partner ausgeglichen und gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit .
Aber wenn sich das Paar getrennt , ist eine Frau mindestens ein Kandidat für eine lange Sitzung mit einem Psychotherapeuten . Es ist schwieriger, eine zerstörte Persönlichkeit zu sammeln, als Körperverletzungen zu heilen.

Was ist mit der Verantwortung, die die Top an sich übernimmt? Und was unterscheidet Psi Sadismus dann von einem Haushaltsabyuzer?

LG Алиса
Zitat von ****ody:
Fallhöhe gibt es aus meiner Sicht nur von oben nach unten, nicht von unten nach unten (ganz schlimm!) und nicht von oben nach oben.

...

Inwiefern DS mit festen Strukturen, engmaschigen Regelwerken, starren Positionen (HerrIn-SklavIn) noch Fallhöhe enthält, zumal der Wunsch, strikt und eng begleitet zu werden, oft viel stärker von Bottom als von Top kommt, vermag ich nicht einzuschätzen.

Nur wer Macht hat, kann auch Macht abgeben, daraus ergibt sich für mich ein Machtgefälle, was ich situativ sexualisieren kann. Ein Devota/Sklavin schließe ich damit für mich als Partnerin aus, weil durch die starren Positionen (HerrIn-SklavIn) kein Spannungsbogen für mich entsteht.

Soweit teile ich deine Ausführungen. Der Ansatz für mich heißt aber nicht SM, sondern SAF. Also eine Frau, welche selbst ein Alpha ist und einen Top im (B)DSM sucht - Submissive Alpha Female.

Augenhöhe heißt hier der Sub die Augenhöhe auch bieten zu können *zwinker*
...dark
****ody Mann
13.322 Beiträge
Themenersteller 
@****aSw Ich schätze, Du meinst mit "Haushaltsabuser" archaische Patriarchen und Narzissten. Vor denen sollte man sich in Acht nehmen. Perfekte Benutzer. Mentaler Masochismus mag diese unbewusst für passend erachten. Das kann zu langfristigen, destruktiven Abhängigkeiten führen. Ich kenne Beispiele, in denen seelischer Missbrauch sogar noch zu romantischer Selbstverklärung führt. Das sind keine guten Geschichten, falls es an Selbstfürsorge fehlt.

@******ver Ich weiß, was Du mit SAF meinst. Ich glaube, dass Fallhöhe (theoretisch) nur ein zeitweise Aussetzen des Machtgefälles und eine situative Umkehr braucht. Theoretisch ginge das zu Boden Drücken auch mit einer "dominanten" Sub. Da gäbe es aus meiner Sicht aber einige Stolperfallen. Hätte ich überhaupt Lust darauf, zu unterwerfen, auch wenn ich weiß, wie das geht? Immer wieder zu unterwerfen.
Zitat von ****ody:
Da gäbe es aus meiner Sicht aber einige Stolperfallen. Hätte ich überhaupt Lust darauf, zu unterwerfen, auch wenn ich weiß, wie das geht? Immer wieder zu unterwerfen.

Deshalb lebe ich 24/7 EPE. Der Kick ist die der Übergang vom Alpha zum Fickstück, zumal sie sie nie weis, wann das passiert - dass sie folgen wird ist Teil unseres (meta)Konsens.
****aSw Frau
2.521 Beiträge
@****ody

Im Allgemeinen kommen Menschen mit einem bestimmten Lager der Psyche zu BDSM. Um Freude daran zu haben, Schmerzen zu verursachen / zu erhalten, oder dem Wunsch Unterwerfung und sich zu unterwerfen, müssen völlig andere Auslöser und Muster der Beziehung aus funktionieren, als in „normalen“ Stino beziehung .

Ich vermute , dass BDSM ist gerade eine gesunde Kompensation sehr spezifischer Bedürfnisse . Da BDSM immer noch seinen eigenen Kodex hat.

Aber was früher als Haushaltsabuse bezeichnet wurde,jetzt kann man in Bildschirm BDSM verstecken und Metaconsens bezeichnet werden, besonders wenn ein Mann sich eine Peitsche gebastelt hat und einer Frau einen Halsband gekauft hat. Wo ist die Grenze zwischen noch BDSM und dem bereits echten Abuse?

LG Алиса
*******_66 Frau
751 Beiträge
Zitat von ****aSw:
> @****ody Die Gefahr von Verletzungen ist zu beachten. Die Seele ist zerbrechlich wie der Körper auch.


Genau. Ich verstehe nur zu gut, was diese Zerstörung auf die Psyche haben kann. Solange das Paar zusammen ist, wird es durch die Nachfrage im Partner ausgeglichen und gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit .
Aber wenn sich das Paar getrennt , ist eine Frau mindestens ein Kandidat für eine lange Sitzung mit einem Psychotherapeuten . Es ist schwieriger, eine zerstörte Persönlichkeit zu sammeln, als Körperverletzungen zu heilen.

Was ist mit der Verantwortung, die die Top an sich übernimmt? Und was unterscheidet Psi Sadismus dann von einem Haushaltsabyuzer?

LG Алиса

Danke! Genau darin sah ich für mich einen Zwiespalt.
Ich fand sehr viele Beiträge mit den unterschiedlichen Empfindungen sehr interessant.
Vielen Dank auch dafür.
Vieles davon kann ich für mich auch nachvollziehen, nachempfinden, auch die unterschiedlichen Zugänge, die ich teils auch von mir kenne.

Aber ich spüre bei mir da auch eine harte Grenze, eine Angst vor Verletzungen.
Besonders ergriffen haben mich die Worte von @*****a_A:
"...das ich weinen muss vor Schmerz...er mich quält...mit Worten und Verhaltensweisen mich bis zum äußersten Rand drängt"
Das ist für mich persönlich harte Kost, wozu ich auch keinen Zugang finden würde.
Mich schmerzen diese Worte schon beim Lesen und ich denke, ich könnte so etwas selbst beim Zusehen (und wenn mein Kopf 100x weiß, es geschieht im Konsens) nur schwer ertragen.
Mich würde es wohl zerstören...
...dark
****ody Mann
13.322 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******ver:
Zitat von ****ody:
Da gäbe es aus meiner Sicht aber einige Stolperfallen. Hätte ich überhaupt Lust darauf, zu unterwerfen, auch wenn ich weiß, wie das geht? Immer wieder zu unterwerfen.

Deshalb lebe ich 24/7 EPE. Der Kick ist die der Übergang vom Alpha zum Fickstück, zumal sie sie nie weis, wann das passiert - dass sie folgen wird ist Teil unseres (meta)Konsens.

Das kickt mich nur noch gelegentlich. Fällt bei mir unter Beutemachen. Das war früher mehr.
Zitat von ****ody:
Das kickt mich nur noch gelegentlich. Fällt bei mir unter Beutemachen. Das war früher mehr.

Bin schon ein alter Mann, der Libido begrenzt *lach*
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