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Die Kontrolle abgeben... als Top

*******Mori Paar
1.044 Beiträge
@*****nti Bondage ist da sicherlich das falsche Beispiel... Bondage ist Kontrolle. Auf aktiver Seite über das Seil, Kenntnis, was man so alles abschnüren/einklemmen kann, welche Schäden man anrichten kann, auf passiver Seite über die KörperSpannung...

Ein schönes Beispiel hier ist womöglich Rough Play im Kontrast zu Bondage. Beim Rough Play kann ich mich mittlerweile durchaus gehen lassen und unsere sie mag es, und das möglichst authentisch... Es kann also durchaus passieren, dass sie, die Begebenheiten vorausgesetzt, mal ein paar Meter durch den Raum fliegt, Schläge auf sie ein prasseln und sie in völlige Orientierungslosigkeit getrieben wird... Nichtsdestotrotz ist natürlich ein Auge meinerseits dabei immer auf 'die Ränder des Spielfelds' gerichtet... Sorgsam bedacht, dass Schläge zb nicht aufs Ohr treffen, oder dass keine Gegenstände in der Richtung stehen, in der ich sie durch den Raum schleudere, innerhalb dieses Rahmens lasse ich aber durchaus das "Tier" raus und vieles kommt sehr ungefiltert und rauh, zumal im Hintergrund das Wissen steht, dass sie früher beruflich Kampfkunst betrieben hat und schon dadurch intuitiv zb 'richtig' fallen kann... Rough Play lebt halt von diesem Tier-Modus und Authentizität...
****ond Mann
1.671 Beiträge
Zitat von ****ni:
Warum schreibst du eigentlich so latent aggresiv @****ond der @*****olf hat eine Frage oder Sichtweise geschrieben und du fühlst dich grad ziemlich angegriffen....sicher dass du objektivität hast?

Wie auch andere schon schrieben, ist der EP für mich keine Frage sondern eher eine Auflistung von Klishees die hinterfragt werden und der Behauptung BDSM müsste doch so sein wie der TE es für sich beschreibt.

Schwarzbuch BDSM eben.

BDSM hat keine Regeln und ist maximal Individuell einzigartig zwischen den direkt interagierenden Partnern.

Objektivität? Oder mehr gesagt bleib doch mal sachlich....
Es gibt einige wissenschaften, bei denen man sachlich und wiederholbar etwas Beweisen kann.
Der Character einer Diskussion ist nun mal Emotionalität und die Unbeweisbarkeit des Themas.
Ich führe Diskussionen Leidenschaftlich.

Menschen sind emotionale Wesen, bei jedem Thema das nicht eindeutig beweisbar ist, wird es (in grösseren Gruppen) nie einen Konsens geben.
Ich denke jeder der (von sich) glaubt er wäre Objektiv oder sachlich oder es gibt diese Objektivität, täuscht sich.

@*****olf
Aus meiner Erfahrung heraus durchlaufen BDSMer verschieden Entwicklungsstufen.

1. Aha, die anderen sagen BDSM ist so oder so. Dann ist das wohl so...
2. Man merkt das man von den Leitplanken des BDSM abweicht und anders ist
3. Man Fragt andere ist BDSM wirklich so....
4. Man erkennt das es kein genormtes BDSM gibt
5. Man emanzipiert sich und scheisst auf die blöden aussagen von den Schwarzbuch Besitzern und macht einfach sein Ding mit seinen Partnern.

es gibt vielleicht noch zwischenstufen...

Mein BDSM kann sich gehen lassen, behält aber in letzter Konzequenz die Kontrolle.
Ich finde das Wichtig.
Wenn die letzte Kontrolle wegfällt würde ich das als RACK bezeichnen.
Propagierst Du hier wir sollen alle RACK werden und unsere Kontrolle wegwerfen?

Im BDSM geht es nicht um die von Dir erwähnten externen Drogen.
Meine Süsse wird high wenn ich Sie spanke.
Ich kenne Domspace genauso wie Subspace.

Weil Du immer wieder betonst, Dir würde nie ein Kontrollverlust passieren.
Ich denke wir können das bei gefährlichen Spielen (im Space) erst behaupten, kurz bevor wir sterben.
******ngr Mann
3.910 Beiträge
Zitat von *******Mori:
@*****nti Bondage ist da sicherlich das falsche Beispiel... Bondage ist Kontrolle. Auf aktiver Seite über das Seil, Kenntnis, was man so alles abschnüren/einklemmen kann, welche Schäden man anrichten kann, auf passiver Seite über die KörperSpannung...

Ein schönes Beispiel hier ist womöglich Rough Play im Kontrast zu Bondage. Beim Rough Play kann ich mich mittlerweile durchaus gehen lassen und unsere sie mag es, und das möglichst authentisch... Es kann also durchaus passieren, dass sie, die Begebenheiten vorausgesetzt, mal ein paar Meter durch den Raum fliegt, Schläge auf sie ein prasseln und sie in völlige Orientierungslosigkeit getrieben wird... Nichtsdestotrotz ist natürlich ein Auge meinerseits dabei immer auf 'die Ränder des Spielfelds' gerichtet... Sorgsam bedacht, dass Schläge zb nicht aufs Ohr treffen, oder dass keine Gegenstände in der Richtung stehen, in der ich sie durch den Raum schleudere, innerhalb dieses Rahmens lasse ich aber durchaus das "Tier" raus und vieles kommt sehr ungefiltert und rauh, zumal im Hintergrund das Wissen steht, dass sie früher beruflich Kampfkunst betrieben hat und schon dadurch intuitiv zb 'richtig' fallen kann... Rough Play lebt halt von diesem Tier-Modus und Authentizität...

Hier wurde nicht definiert worum es geht.
Für mich gehört Kontrolle grundsätzlich zu jeder Spielart. Auch bei reinem Spanking erwartet meine Partnerin, dass ich sie auffangen kann.

Kann ein dominanter, bzw. sadistischer Part also die Selbstkontrolle in einer Session aufgeben?
Ich würde das mit einem "Nein" beantworten. Mir fällt zumindest keine einzige "Spielart" aus dem bunten Koffer des BDSM ein in dem ein Aktiver ohne Selbstkontrolle keine potentielle Gefährdung für den passiven Part darstellen würde.

Für mich klingt es aber auch eher so als ginge es nicht um die Aufgabe der Selbstkontrolle als um ein "Fallen lassen" in den Flow. Sich gehen zu lassen ist keine Aufgabe der Selbstkontrolle, denn wie du schreibst hast du beim "sich gehen lassen" immer ein Auge auf den von dir erwähnten "Rändern des Spielfeldes" und achtest auf Dinge. Also ist da auch weiterhin eine Form von Selbstkontrolle gegeben.

Und auch beim RACK ist die Kontrolle gegeben. Ohne Kontrolle keine Sicherung des Konsens.
Ich sehe nicht, dass @*****olf hier irgendetwas propagieren würde. *nachdenk* Blondbin. *nixweiss*

Ich sehe das hier als Gedankenaustausch ohne richtig oder falsch.

Sie
*******Mori Paar
1.044 Beiträge
Ein anderes Beispiel ist tatsächlich auch beim Peitschen... Da kann man als Dom auch in seinen eigenen Tier-Modus fallen, und zwar dann, wenn offensichtlich wird, dass das, was ich intuitiv mache, nicht über ihre Grenzen hinaus geht... Das ist bei uns zum Beispiel der Fall.

Unsere Sie ist erst mit mir wirklich tiefer ins BDSM eingetaucht, und am Anfang war ich da entsprechend kontrolliert innerhalb meiner Grenzen unterwegs. Mit der Zeit wurde immer mehr klar, dass ihre Neugier über meine Grenzen hinaus geht und dass ich oft eher gefordert bin, kontrolliert meine Grenzen auszudehnen, um ihr gerecht zu werden. Irgendwann war also klar, dass, solange ich einfach in meiner eigenen Komfortzone alle Titel für mich locker lasse, sofern ihre Stimmung passt, ich da nichts falsch machen kann... Ich kann und darf mich in einen Rausch peitschen...
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ond:

Wie auch andere schon schrieben, ist der EP für mich keine Frage sondern eher eine Auflistung von Klishees die hinterfragt werden und der Behauptung BDSM müsste doch so sein wie der TE es für sich beschreibt.
Bisher scheinen die meisten meine Intention verstanden zu haben und sind auch sachlich drauf eingegangen.
Propagierst Du hier wir sollen alle RACK werden und unsere Kontrolle wegwerfen?
Nein, an welcher Stelle habe ich das?
Weil Du immer wieder betonst, Dir würde nie ein Kontrollverlust passieren.
Wo habe ich das betont? Eher das Gegenteil ist der Fall, für mich macht es erst richtig Spaß wenn ich über Kontrolle nicht mehr groß nachdenken muss. Dabei beschreibe ich natürlich meine Erfahrungen mit meiner Partnerin, ich kann ja nicht für andere sprechen.
*******fly Frau
6.575 Beiträge
also @****ond du hast da echt ziemlich veil missgelesen auch welchem Grund auch immer, aber deine Worte ergeben für mich im Bezug auf das EP oder was der TE meinte absolut keinen Sinn.
****aSw Frau
2.502 Beiträge
Ich halte mich für einen ziemlich erfahrenen BDSMler. Ich kam im Jahr 2000 zum BDSM. Insgesamt ist meine BDSM-Erfahrung sehr positiv und ich habe viele schöne Erinnerungen, die mir auch nach 20 Jahren ihre Helligkeit nicht verblassen. Darunter auch die positiven Erfahrungen des extrem SMler.

Aber in den letzten drei Jahren auf der deutschen Bühne bin ich zweimal in Situationen geraten, in die ich nie wieder in meinem Leben hineinkommen möchte. In eine Session wurde mir fast die Nase gebrochen und mein Top hörte mich zweimal nicht «Rot» schreien. Dann wurde mir vorgeworfen, dass ich nicht genug Mazo bin

Das zweite Mal - Top hat mein Tabu grob überschritten und mich buchstäblich zum Wutanfall in Session gebracht. Dann wurde er mir gesagt, dass es ein Witz war. Und dass er keine WunschKonzerte für Sub gibt, und ich selbst bin an allem schuld.
Beide waren erfahrene BDSMler…

Privat höre ich oft auf Geschichten von Bottoms, deren Vertrauen grob ausgenutzt wurde und oder über Fälle, in denen das Top spielte und den physischen oder psychischen Zustand des Sub an den Rand einer Katastrophe brachte.

.. mich erschreckt dem Trend in der deutschen Szene, wo das Top die gesamte Verantwortung auf das Sub überträgt und verlangt/erwartet, dass das Sub zu den Wundern des Vertrauens und Opfers fähig sein wird, nur weil es zugestimmt hat, ihn zu treffen.
Ist es möglich RACK sicher zu spielen? Ja . Ich selbe mache das sehr gern.

Ist es möglich, dass das Top sein Tier freilassen kann, und Bottom keine Angst vor dem hat und so hart spielen kann, wie es das Top ? - Ja, es ist möglich . Und das sind absolut schöne Spiele. Ich selbst liebe solche Spiele und ich fühle mich glücklich , wenn mein Top sein Tier freilassen mit mein Tier spielen .
Aber nicht fruher , das Top mein bedingungsloses Vertrauen bekommt.

Die Diskussion darüber, “ob ein Top aufhören kann, sich selbst zu kontrollieren und zu tun, was er will", finde ich gefährlich und schädlich.

Wenn ich meinem Partner vertraue, werden wir niemanden fragen, ob könnten wir so heftig spielen , wie wir beiden es wollen - ich gebe ihm mein Vertrauen und Hingabe , weil er das von mir verdienen Hat. Und mich das Messer in seinen Händen nicht erschrecken, und ich werde ihm vertrauen, wenn er mit diesem Messer Kratzer an meinem Körper hinterlässt oder das Messer an meinem Hals hält. Aber ich weiß, dass er mir dieses Messer nicht in meinen Körper steckt oder mir die Brustwarzen abschneidet, auch wenn der Gedanke daran seinen Kopf sehr fickt und das Tier - Sadistische Teil darin weckt.
Der Top kann dieses Vertrauen verdienen. Aber Bottom _ muss nicht_ es dem Top zur Verfügung stellen, nur weil das Top es will und Top seine Wünsche zurückhalten muss.

DIXI.
LG Алиса
****yn Frau
13.440 Beiträge
Solange es zwischen mir und dem gegenüber ein unerschütterliches Grundvertrauen gibt und ich weiß, dass gewisse Grenzen immer gewahrt bleiben, bin ich absolut pro Leidenschaft, Willkür, Raserei.

Ich für mich persönlich empfinde es sogar als besonders aufregend, wenn Top für mich ein Stück weit unberechenbar ist. Nicht dort, wo es zwingend Halt braucht, aber eben dort, wo viel Spielraum ist.

Erkenne ich gesunden Menschenverstand und Verlässlichkeit dort, wo es wichtig ist, muss der Rest nun wirklich nicht permanent durchgeplant und super-duper ernst sein. Wobei ich da wirklich primär dort Gefallen an Unberechenbarkeit finde, wo es ums Machtgefälle und die Erotik geht, im nonsexuellen Alltag mag ich lieber wissen, woran ich bin.

Ich finde es sehr aufregend und erregend, am Abgrund zu tanzen, will aber nicht wirklich Schaden nehmen. Aber ich nehme durchaus Schrammen und Kratzer in Kauf, wenn ich weiß, wir können beide vernünftig damit umgehen.
*******urer Mann
449 Beiträge
Zitat von *****olf:

BEIDE sind verantwortlich für die Session

Wenn das Mädchen fliegt, möchte ich nicht, dass ihr irgendetwas an den Flügeln klebt. Auch keine Verantwortung.
IN der (landläufig als Session bezeichneten) Situation: Mein Ding!

Vorhernachher-unser Ding.
****ond Mann
1.671 Beiträge
Weil Du immer wieder betonst, Dir würde nie ein Kontrollverlust passieren.
Wo habe ich das betont? Eher das Gegenteil ist der Fall, für mich macht es erst richtig Spaß wenn ich über Kontrolle nicht mehr groß nachdenken muss. Dabei beschreibe ich natürlich meine Erfahrungen mit meiner Partnerin, ich kann ja nicht für andere sprechen.

Ich denke das Grundproblem ist, das Du eine anderen Kontrolle oder den Verlust darüber meinst als andere hier.

Es haben sich hier schon einige BDSMer zu Wort gemeldet die unmissverständlich zu verstehen gaben, das Sie im rausch (Domspace) über den (Meta)Konsens hinaus gehen würden, wenn sie sich nicht Beherrschen würden.

Es gibt bei Kindern den Spruch "So lange herumalbern bis einer heult"
Hinterher heisst es dann kleinlaut, das habe ich nicht gewollt...
Du schliesst das für Dich aus. Wirklich?

Ich will mal andersrum Provozieren.
Wenn Du dich gehen lässt, die Kontrolle verlierst, lässt Du dann auch die Verantwortung für Dein Handeln los?
Wirst Du dann Verantwortungslos?

Ich glaube das ist damit gemeint wenn auch ich sage: Ich gebe die Verantwortung (die Kontrolle) für mein Handeln nicht ab.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ond:

Ich will mal andersrum Provozieren.
Warum willst Du überhaupt provozieren?
Wenn Du dich gehen lässt, die Kontrolle verlierst, lässt Du dann auch die Verantwortung für Dein Handeln los?
Wirst Du dann Verantwortungslos?
Nein, die Verantwortung für mein Handeln bleibt immer bei mir, Verantwortung war aber auch nicht mein Thema, das wurde von Anderen hier eingebracht.
Du schliesst das für Dich aus. Wirklich?
Nein, ich schließe für mich kein Scheitern aus, weil ich weiß, dass ich nicht unfehlbar bin. Meine Partnerin weiß das auch. Daher vertrauen wir uns.
Es haben sich hier schon einige BDSMer zu Wort gemeldet die unmissverständlich zu verstehen gaben, das Sie im rausch (Domspace) über den (Meta)Konsens hinaus gehen würden, wenn sie sich nicht Beherrschen würden.
Diese Art der Selbstreflektion ist gut, aber spricht das wirklich für deren Mindset, wenn man sagt "ohne Selbstbeherrschung vergesse ich mich, mein Gegenüber und die Grenzen die wir zusammen gesetzt haben"?
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****yn:

Solange es zwischen mir und dem gegenüber ein unerschütterliches Grundvertrauen gibt und ich weiß, dass gewisse Grenzen immer gewahrt bleiben, bin ich absolut pro Leidenschaft, Willkür, Raserei.
Dito, wahrscheinlich hätte ich in meinem EP auch noch extra betonen sollen, dass eine solide Vetrauensbasis für mich unabdingbar ist.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****aSw:

In eine Session wurde mir fast die Nase gebrochen und mein Top hörte mich zweimal nicht «Rot» schreien. Dann wurde mir vorgeworfen, dass ich nicht genug Mazo bin

Das zweite Mal - Top hat mein Tabu grob überschritten und mich buchstäblich zum Wutanfall in Session gebracht. Dann wurde er mir gesagt, dass es ein Witz war. Und dass er keine WunschKonzerte für Sub gibt, und ich selbst bin an allem schuld.
Beide waren erfahrene BDSMler…

Das ist total schrecklich was Dir da widerfahren ist, meine Frage in dem Zusammenhang: wäre das auch passiert, wenn die Typen dir eine grundsätzliche Wertschätzung und Würde als Mensch entgegengebracht hätten? Für mich klingt das Verhalten und diese Einstellung nämlich danach, als seien für diese W.xxx.r Frauen generell nur Dreck.
******h15 Paar
2.818 Beiträge
Ich habe in meinem Beitrag das absolut stabile, unerschütterliche Vertrauen als Grundlage auch nicht extra erwähnt, da ich es im hier diskutierten Kontext (und in unserem BDSM generell) für selbstverständlich halte.
Dass ein "sich fallen lassen" ohne tiefes Vertrauen nicht stattfinden kann, ist für mich selbsterklärend. Unerheblich, ob Top oder Bottom betreffend.

So manchen subtil aggressiven Beitrag hier kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.

Sonnige Grüße
Sie
*******bre Frau
1.175 Beiträge
Zitat von *****olf:
Zitat von ****aSw:

In eine Session wurde mir fast die Nase gebrochen und mein Top hörte mich zweimal nicht «Rot» schreien. Dann wurde mir vorgeworfen, dass ich nicht genug Mazo bin

Das zweite Mal - Top hat mein Tabu grob überschritten und mich buchstäblich zum Wutanfall in Session gebracht. Dann wurde er mir gesagt, dass es ein Witz war. Und dass er keine WunschKonzerte für Sub gibt, und ich selbst bin an allem schuld.
Beide waren erfahrene BDSMler…

Das ist total schrecklich was Dir da widerfahren ist, meine Frage in dem Zusammenhang: wäre das auch passiert, wenn die Typen dir eine grundsätzliche Wertschätzung und Würde als Mensch entgegengebracht hätten? Für mich klingt das Verhalten und diese Einstellung nämlich danach, als seien für diese W.xxx.r Frauen generell nur Dreck.
Tja, und das weiß Sub dann eben erst hinterher. Denn bis dahin war sich Top entweder selbst dessen nicht bewusst oder hat was vorgespielt….
Deshalb ist totales Sich-Gehen-Lassen eben gefährlich, wenn man tendenziell gefährliche Spiele spielt. Und derjenige, der oder die oben ist tatsächlich verantwortlich.
****ond Mann
1.671 Beiträge
Zitat von *****olf:

Ich kann mir KEIN Szenario vorstellen, in dem ich auch in der Hitze meiner Emotionen so über das Ziel hinausschießen würde, dass sie dadurch ernsthaft in Gefahr wäre.


Zitat von *****olf:

Du schliesst das für Dich aus. Wirklich?
Nein, ich schließe für mich kein Scheitern aus, weil ich weiß, dass ich nicht unfehlbar bin.

****ima Frau
1.969 Beiträge
Man spürt in einer Session ob sich jemand fallen lässt oder ob man permanent versucht sich, seine Triebe, die Situation, das Spiel zu beherrschen. Das ist langweilig. Mein Partner und ich sehen es in der passiven Rolle beide gerne wenn der jeweils andere gerade als Top sich seinen Trieben hingibt und man das auch sehen kann. Ich hatte von sowas auch schon drei Tage lang Schmerzen am Becken und Po usw. Im Endeffekt war das aber schön. Warum? Weil ich darauf Vertrauen kann, dass er mich wertzuschätzen weiß. Schon allein deshalb kann ich ganz anders seinen Kontrollverlust genießen und andersrum eben auch. Da passiert es dann eben mal, dass man Zeichen zu spät sieht und dem Partner das im ersten Moment nicht ganz passt. Und im zweiten Moment wenn man aus dem Space geholt wird registriert man das selber und dann kommt es nur darauf an wie man JETZT mit der Situation umgeht. Aus meiner Sicht wäre jeder Top der das hier so penetrant schlecht redet mit der Situation heillos überfordert, kann und will sich das nicht eingestehen weil Doms machen ja keine Fehler *zwinker* und jeder Sub der das hier verteufelt hat einfach nur kein groß genuges Vertrauen in seinen Gegenpart. Sonst gäbs diese Probleme nicht. Und die Leute die schlechte Erfahrungen hatten: habt ihr kein Bauchgefühl? Wie lange kannte man sich bevor man sich auf extreme Spiele eingelassen hat? Vielleicht sollte der ein oder andere Sub seine Wünsche im Bezug auf die Umsetzung hinterfragen. Ich höre nur negatives von Leuten die sowas außerhalb einer Liebesbeziehung praktiziert haben (mein Eindruck) und mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass sowas NIE für mich in Frage kommt eben weil ich da nicht genug Vertrauen hätte um mich auf sowas einzulassen.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
@****ond Ich kann nichts dafür dass du so ein dualistisches Weltbild zu haben scheinst. Wenn für dich "scheitern = Tod der Sub" bedeutet, dann ist die Diskussion mehr als müßig.
****aSw Frau
2.502 Beiträge
Zitat von *****olf:
Zitat von ****aSw:

In eine Session wurde mir fast die Nase gebrochen und mein Top hörte mich zweimal nicht «Rot» schreien. Dann wurde mir vorgeworfen, dass ich nicht genug Mazo bin

Das zweite Mal - Top hat mein Tabu grob überschritten und mich buchstäblich zum Wutanfall in Session gebracht. Dann wurde er mir gesagt, dass es ein Witz war. Und dass er keine WunschKonzerte für Sub gibt, und ich selbst bin an allem schuld.
Beide waren erfahrene BDSMler…

Das ist total schrecklich was Dir da widerfahren ist, meine Frage in dem Zusammenhang: wäre das auch passiert, wenn die Typen dir eine grundsätzliche Wertschätzung und Würde als Mensch entgegengebracht hätten? Für mich klingt das Verhalten und diese Einstellung nämlich danach, als seien für diese W.xxx.r Frauen generell nur Dreck.

Nein. Der erste war sehr nett in der Kommunikation. Wir haben den ganzen Tag vorher an einem neutralen Ort zusammen verbracht. Er verhielt sich sehr korrekt und hat mir Vertrauen geschenkt. Er versuchte auf seine Weise, nett zu sein, und versuchte auf seine Weise, mir Freude zu bereiten.
Er war einfach sehr groß, praktisch riesig und unsere körperlichen Kräfte waren nicht gleich. Er versuchte mich festzuhalten, indem er meine Nase und meinen Mund bedeckte und mir dabei Schmerzen zufügte, die ich einfach nicht ertragen konnte. Als ich versuchte mich befreien , er versucht mich festzuhalten, brach er mir fast die Nase und drückte sie buchstäblich in meinen Schädel.

Damals habe ich «Rot» geschrien. Aber er hörte es nicht, weil mein Mund mit sein Handfläche geschlossen war. Später sagte er: "Ja, ich habe gehört, dass du etwas geschrien hast . Ich dachte, du schreist "Arschlöch“ . Nach dieser Sitzung hoffte er immer noch, dass ich ihn treffen wollte , und wurde sehr wütend , als ich sagte , dass wir uns nie wieder sehen würden. Es ist ihm nicht einmal in den Sinn gekommen , dass er etwas falsch gemacht hat. - „du bist ein schwacher Maso und wir passen nicht zueinander „ . Ich weiß nicht, mit wem er vorher gespielt hat und wer ihm gut passte. 🙄 Vielleicht Leichen? Es war eine schreckliche Erfahrung.

Zweiten - es stellte sich heraus, dass er seit einem Jahr Antidepressiva einnimmt und sich in Therapie befindet. Und davon wusste ich nichts. Er war durchaus verständnisvoll und glaubwürdig. Ich wurde seiner Familie vorgestellt (sie sind alle BDSMler) es ist eine sehr wohlhabende und respektable Familie. Es gab auch rote Flagen, aber es war das Wohlergehen der Familie und der Respekt seiner Frau in der Familie gegenüber ihm und der Art und Weise, wie ich gut und freundlich aufgenommen wurde, die meine Wachsamkeit überschlug.

Ich Interesse mich nicht mit denen, für die Frauen Müll und Huren sind. Diese Leute sind nicht meine Beute. männer, die sich durch die Demütigung von Frauen erheben wollen, sind einfach nicht meine Partner sind.
LG Алиса.
****ane Frau
295 Beiträge
Zitat von *****olf:
meine Frage in dem Zusammenhang: wäre das auch passiert, wenn die Typen dir eine grundsätzliche Wertschätzung und Würde als Mensch entgegengebracht hätten?

Meine Erfahrung war sicher nicht so furchtbar, wie die von Alisa, aber ich bin mir dennoch sicher, dass deine Frage mit nein beantwortet werden kann. Zumindest aus meinen Erfahrungen heraus können solche heftigen Grenzüberschreitungen nicht passieren, wenn eine grundsätzliche Wertschätzung, Zuneigung und gegenseitige Fürsorge vorhanden ist.
Auf der Basis, auf der ich anfange BDSM richtig zu genießen, hat Top ein absolutes und sehr tiefgehendes Interesse daran, dass es mir gut geht und ich die Session überlebe.
Wenn er mich das davor und danach sehr deutlich spüren lässt, kann er mich währenddessen an den Abgrund treiben und darüber hinaus. Dann darf und soll er sich auch selbst verlieren. Der Kick fängt für mich erst richtig an, wenn meine Angst und Unsicherheit anfängt real zu werden. Wenn ich in seinen Augen nur noch das animalische Monster sehe und wirklich nicht mehr weiß zu was er jetzt alles im Stände ist.
Aber das Bedarf wie gesagt einer sehr soliden Vertrauensbasis und eigentlich schon fast Liebe (zumindest bei mir).
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
@****aSw Danke dass du deine schlimmen Erfahrungen mit uns teilst, von dieser Warte aus kann ich tatsächlich verstehen, warum viele bei "Kontrollverlust" hellhörig werden. Ich hoffe ja sehr, dass das absolute Ausnahmesituationen sind und nicht die Regel in BDSM-Kreisen. Bin ich zu naiv und gutmütig? Ich unterstelle meinem Gegenüber erstmal keine böse Absicht, vielleicht ist meine Brille bei dieser Diskussion daher anders gefärbt.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ane:

Der Kick fängt für mich erst richtig an, wenn meine Angst und Unsicherheit anfängt real zu werden. Wenn ich in seinen Augen nur noch das animalische Monster sehe und wirklich nicht mehr weiß zu was er jetzt alles im Stände ist.
Ich bin froh dass auch andere diese Einstellung haben, was du beschreibst trifft ganz gut "unser BDSM". Mit einer oberflächlichen Bindung könnte ich das von mir aus niemals ausleben. Denn auch ICH brauche das Grundvertrauen meiner Partnerin, damit ich "vor dem Abgrund" auch loslassen kann.
****aSw Frau
2.502 Beiträge
@*****olf Ich denke, du hast sehr viel Glück mit deinem Partner und du bist wirklich gut und glücklich zusammengekommen.
Meine erste Erfahrung in BDSM war genau das - es waren starke und schöne Gefühle. Er war der erste, der mir zeigte, was es bedeutet, schmerzhaft zu lieben.

Meine Erfahrung zeigt, dass selbst wenn du ein erfahrener BDSM-ler bist, du nicht versichert bist, dass du in eine schlechte Situation geraten kannst . Aus diesem Grund ist der Aufbau von Vertrauen eine Phase, die eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen sollte, bis die Partner das volle Vertrauen voneinander verdienen.

Ich liebe es, mich vollständig zu fallen lassen und fühle mich absolut glücklich, wenn mein Partner sich auch gehen lassen kann .

Aber selbst wenn wir unsere extremsten Wünsche verwirklichen, weiß ich, dass ich vollkommen sicher bin.
Es ist gut, dass es jetzt einen Partner an meiner Seite gibt, mit dem wir auf der Klinge der Klinge tanzen können und nicht fallen. Das macht uns beide absolut glücklich .

Dass ein Top die Kontrolle ablehnen kann, sollte keine Regel sein, die man anstreben sollte . Es ist ein großes Glück, dieses Vertrauen zu erlangen. Aber das ist die Ausnahme, keine Regel. Ich versuche immer, diesen Gedanken zu vermitteln. Macht ist keine Zulässigkeit . Das ist Verantwortung . Das versuche ich die ganze Zeit zu vermitteln . Captain Obvious 😏.

Aber warum gibt es so viele schlechte Erfahrungen? Und darüber schweigen öfter. Weil es sich schämt . Es ist eine Schande für die Bottom , obwohl sie in diesen Situationen oft Opfer sind .

LG Алиса
@****aSw das man nicht maso genug sei, durfte ich mir auch anhören. Und ich weiß manchmal nicht, wann ich mehr kotzen möchte. Bei Menschen, die so sind, oder bei Menschen, die einem nach solchen Erlebnissen dann auch noch eine Mitschuld einreden wollen.

Ich bin immer mehr zu der Einsicht gekommen, dass mein Bdsm mit den meisten Menschen nicht kompatibel ist. An dem Punkt, an dem ich mich als Top dem Rausch hingeben möchte und gleichzeitig jegliche Verantwortung für das, was in diesem Rausch passiert, nicht mehr übernehmen möchte, ist es für mich einfach kein bdsm mehr.

Lässt er seine Selbstkontrolle fallen und kann hinterher vor sich selbst und vor mir verantworten, was er im Rausch macht, fein. Kann oder will er es nicht? Dann ist das für mich die Grenze zum pathologischen.
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