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Therapeutischer Sadismus

**********hrill Paar
1.078 Beiträge
Themenersteller 
Therapeutischer Sadismus
In der Diskussion in einem anderen Thread von mir hat ein Teilnehmer etwas geschrieben, das mich im Kontext dieses Themas zum Nachdenken gebracht hat. Da ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte, zitiere ich @********2016 an dieser Stelle:

Zitat von ********2016:
„Man schlägt und quält nicht, wenn man unausgeglichen ist.“

Diese Aussage habe ich bisher voll und ganz unterstützt, denn ein(e) sub/Sklavin sollte definitiv nicht der Blitzableiter für die schlechte Laune ihres/seines Tops sein. Schließlich sprechen wir hier über BDSM, über Konsens und darüber, dass beide Seiten daran teilnehmen, weil es ihnen Lust bereitet. Aber trifft das so wirklich zu?

Ich habe sehr früh die Regel aufgestellt "Wenn es einem von uns schlecht geht, spielen wir nicht", aber eigentlich meinte ich damit "Wenn es subbbie nicht gut geht, spiele ich nicht mir ihr". Wie schon an anderer Stelle erwähnt gab und gibt es eine ganze Reihe von Gründen, weshalb es subbie nicht gut geht und die Konsequenz aus dieser Regel war, dass wir eine Zeit lang nur sehr, sehr selten gespielt haben. Bis subbie mir erzählte, dass es ihr helfen kann fixiert oder eingeschnürt zu sein, dass es ihr gut tun kann, Schmerz zu spüren, dass es sie erdet. Daraufhin wurde die Regel modifiziert, sie lautet nun "Wenn es subbie nicht gut geht, spiele ich nicht richtig mit ihr". Zwischen uns nennen wir es "therapeutisches Bondage" oder "therapeutisches Spanking", wenn ich sie fessle oder leicht schlage, damit sie runterfahren und abschalten kann. Aus Gesprächen mit Freunden und Bekannten wissen wir, dass es einige subs gibt, die ganz ähnlich empfinden und verfahren, wir stehen also nicht alleine damit.

Was für mich aber bisher uneingeschränkt gilt: Wenn es mir schlecht geht, spiele ich nicht. Weil ich meinen Frust nicht an subbie auslassen möchte, weil ich sie nicht dafür leiden lassen möchte, dass ich mich über etwas oder jemanden ärgere. Ich möchte es nicht mal an ihr auslassen, wenn ich mich mal über sie ärgere (was nur äußerst selten vorkommt). Weil man (=Top) das einfach nicht macht.
Jetzt frage ich mich, ob das nicht ein Fehlschluss meinerseits ist. Wäre es vielleicht doch okay, subbie dann zu quälen, wenn es mir nicht gut geht? Wäre "therapeutischer Sadismus" nicht einfach das Äquivalent zu dem was subbie hilft, wenn es ihr nicht gut geht? Und tue ich subbie vielleicht sogar unrecht, indem ich mich so verhalte? Nehme ich ihr damit nicht die Möglichkeit, für mich da zu sein, so wie ich für sie da bin, wenn es ihr nicht gut geht? Sollte ich ihr nicht zumindest die Möglichkeit geben, an dieser Entscheidung teilzuhaben, statt es einfach kategorisch auszuschließen?

Ich kann im Augenblick nicht sagen, ob diese Überlegungen irgendwohin führen werden oder ob am Ende doch alles bleibt wie es ist, aber ich würde sehr gerne eure Meinung dazu hören.
*****olf Mann
4.496 Beiträge
Meine Sub bietet sich mir als "Blitzableiter" an, wenn sie merkt, dass es mir nicht gut geht.
Es erfüllt sie mit Dankbarkeit, mir dadurch Erleichterung verschaffen zu können 🤷‍♂️
*******omW Frau
1.064 Beiträge
Das therapieren sollte man
Den Therapeuten überlassen *blumezupf*

Da ich nicht spiele sondern lebe gehören all meine Emotionen auch zum bdsm das hat nichts mit etwas an Sub auslassen zu tun.

Ich lebe die Gesamtheit aller Dinge und kombiniere diese mit mir und meinem Leben und das ist bdsm *g*

Lässt sich gar nicht trennen .

Ich gehe in keinen Modus oder starte ein Spiel es ist immer immer da ich habe den an aus Knopf für meine Naturelle Dominanz noch nicht gefunden *lächelt
****_DS Frau
5.494 Beiträge
wir haben anfangs im noch Kennenlernen einmal eine sehr schlechte Erfahrung damit gemacht:

Wir hatten uns gestritten, er war auf Distanz, ich brauchte Nähe und wir spielten. Hart. er ließ sich an mir aus - purer Sadismus... was meine Devota und mein Masotier unheimlich kickten. mir menschlich auch sehr viel gab. bis dahin alles gut... aber es gab kein Aftercare danach - keine Nähe. was mich übelst abstürzen ließ.

wir haben dann vereinbart: kein Spielen, wenn Distanz da ist (durch Streit etc.). weil ich dann die Forderung nach Nähe habe, die ihn überfordert.

in der Realität und Fluß des Lebens, gab es nun Situationen, wo wir doch miteinander in Streits gespielt haben. gleiches Setting wie bei der ersten schlechten Erfahrung.
und danach: war Nähe da. alles gut.

es war anfangs beim Kennenlernen eine Erwartungshaltung meinerseits... von der ich mich durch Vertrauen zu ihm, seiner allgemeinen Position und Liebe zu mir, lösen konnte. diese Erwartungshaltung hatte ihn überfordert in Streitsituationen. seitdem bin ich gelassener, in mir ruhend, nicht fordernd nach Aftercare.... und er kann es mir dadurch geben - aus vollsten Herzen. und Nähe, meine Bedürfnis, stellt sich dadurch von selbst ein.

Aber auch sein Wissen um mein Ticken hat geholfen, sein Vertrauen in mich, dass er sich minimalst öffnen kann, so dass ich ihn in solchen Streitsituationen nicht noch verletze, fordere.

Soll heißen: meine Hingabe und Respektieren seiner Situation, ohne Forderung an ihn, hilft ihm, sich freiwilllig mir zuwenden zu können. Dies stillt dann mein Bedürfnis.

Es sind mental anstrengende Sessions... aber auch sehr schöne. und inzwischen fließt es wirklich schön.


wenn es ihm allgemein schlecht geht und nicht auf mich bezogen ist, geht Spielen problemlos. ich freu mich dann, "punching ball" zu sein und ihm gutes zu tun und auch den Sadismus pur zu fühlen.
**********hrill Paar
1.078 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******omW:

Da ich nicht spiele sondern lebe gehören all meine Emotionen auch zum bdsm das hat nichts mit etwas an Sub auslassen zu tun.

Du darfst das gerne nennen wir du möchtest *g* Aber es würde sich für uns irgendwie doof anhören, wenn wir sagen "Komm, wir gehen zum Leben ins Lebenszimmer"... *nixweiss*
******una Frau
7.340 Beiträge
" Theoretisch", so denke ich, sollte eine Session stattfinden, wenn beide Lust dazu verspüren.

Wobei die " Lust der devoten Person" ja hauptsächlich darin liegen sollte, dem Herrn zu dienen. SEINER Lust zu dienen.

Dass grundsätzlich Sex zur Entspannung führt, ist ja bekannt *smile* .

Warum nicht auch in " der speziellen Form"?

Nicht alles " zerdenken".. machen und genießen!

Beiden tut es gut!
*******omW Frau
1.064 Beiträge
Zitat von **********hrill:
Zitat von *******omW:

Da ich nicht spiele sondern lebe gehören all meine Emotionen auch zum bdsm das hat nichts mit etwas an Sub auslassen zu tun.

Du darfst das gerne nennen wir du möchtest *g* Aber es würde sich für uns irgendwie doof anhören, wenn wir sagen "Komm, wir gehen zum Leben ins Lebenszimmer"... *nixweiss*

Ich sage einfach „komm mit“
Wenn ich wen iwohin haben will .

Allerdings habe ich meistens alles was ich brauche bei mir *hutab*
*****nis Mann
174 Beiträge
Für mich gehört es zur alltäglichen seelischen Hygiene, dass ich mit meinen Gefühlen in Kontakt komme, sie betrachte und akzeptiere.
In eine Session kann ich auch gehen wenn es mir nicht so gut geht. Ich versuche aber immer meine Gefühle bewusst wahrzunehmen, gehe achtsam mit ihnen um und praktiziere meinen Sadismus mit einem reflektierten Gefühlsleben. Ich kann so auch eine Sub als Blitzableiter benutzen und ich vermeide es in eine unkontrollierte Handlung zu rutschen.
Ein gewisser Grad von Rücksichtslosigkeit gehört für mich dazu. Wie weit die Rücksichtslosigkeit geht ist aber Teil der Absprache im Vorfeld.
Edit: Wenn ich richtig zornig bin dann gehe ich vor der Session Holz hacken und lass die Energie da raus *g*
****aSw Frau
2.472 Beiträge
Ich bin ein Switcher ( Sadomahochist), darauf werde ich antworten, wie ich es von beiden Seiten wahrnehme.

wie ein Bottom .
eine Sitzung, in der ich meinen Kopf zumindest für eine Weile abschalten kann, ist für mich sehr wünschenswert. Natürlich gibt es Zeiten, in denen ich völlig in ein Problem eingetaucht bin und es mir schwer fällt, eine spielerische Stimmung in mir zu finden, oder aufgrund einer psychischen Überlastung ändert sich meine Tagesform und ich reagiere anders auf Schmerzen als an Tagen, an denen ich in guter Verfassung bin. Aber im Allgemeinen ist der Gedanke, dass ich meine Sorgen für eine Weile verlassen werde, für mich sehr wünschenswert. Irgendwann werde ich meine Portion Glück Hormone bekommen und in der Lage sein, nervöse Spannungen abzubauen, was an sich gut ist.

Wie ein Top.
Top plant und entscheidet, was in der Sitzung passiert . An Tagen, an denen ich sehr viel Probleme habe, kann ich meinen Kopf nicht richtig abschalten, planen , spielen und mich auf das Spiel konzentrieren.
Aber wenn mein Bott sieht, dass ich etwas verwirrt bin und eine passende Stimmung schafft, dann kann ich diesem Impuls folgen und ins Spiel einsteigen, und selbst wenn ich kein klares Verständnis dafür habe, was ich oder wir tun wollen, ist Improvisation möglich und es kann zu einer guten, intensive oder zarte Session kommen, an deren Ende wir uns beide gut fühlen werden.

Fazit - Eine gute Sitzung gibt beiden die Möglichkeit, Spannung abzubauen und sich gegenseitig gute Momente zu schenken. Wenn die Partner sich gegenseitig für eine Sitzung einrichten können, wird dies nur der Beziehung zugute kommen. Aber wenn der andere Partner sagt, dass er jetzt nicht einmal an eine Sitzung denken kann - leider müss anderen diesen akuten Moment nur geduldig abwarten.

Wahrscheinlich eine wichtige Klarstellung - Schmerz ist für mich immer ein Vergnügen. Es gibt keine Bestrafung für Schmerz in meinem BDSM und alles, was wir mit meinem Partner tun, ist darauf ausgerichtet, einander Freude zu bereiten .
LG Алиса
**********sch87 Frau
281 Beiträge
Möchte SUB nicht immer das es dem/der/des top gut geht?
Ich für meinen Teil wäre glücklich wenn ich meinem Herrn helfen kann...
Ich hatte einen guten Beitrag zum Thema fallen lassen des top gelesen, dass würde hier gut mit einspielen denke ich
Denn ja ich glaube top sollte sich auch Mal an SUB auslassen, aber wie gut hat top sich da noch unter "Kontrolle"
Wir haben Meta Konsens und ich vertraue darauf dass er weiß was er tut und will ja auch das er Grenzen überschreitet (das ist lediglich unsere Dynamik die ausführlich besprochen wurde, ich setze das bei niemandem vorraus)
Ich habe durch diese Beiträge allerdings auch rauslesen können, dass viele Tops sich nie gänzlich "auslassen" können. Also wie gut oder weit sich top an SUB entspannen kann ist wohl in jeder Dynamik anders.
Aus meiner Sicht, Gesetz dem Fall alles ist geklärt und jedem ist klar was da passieren kann, ja top sollte sich genauso Erden können wie SUB.

Und nur so *my2cents* die ich auch aus deinem anderen Beitrag ableite .
Ja deine SUB hat manchmal sagen wir Mal Einschränkungen wie du es nennst aber sie ist keinesfalls aus Zucker und würde sich bestimmt freuen wenn auch sie dir halt geben kann oder was sagt sie dazu?
Ich finde es im übrigen gut dass du dir Gedanken machst und auch darüber redest😁
****py Mann
777 Beiträge
Zitat von **********hrill:
Therapeutischer Sadismus

Jetzt frage ich mich, ob das nicht ein Fehlschluss meinerseits ist. Wäre es vielleicht doch okay, subbie dann zu quälen, wenn es mir nicht gut geht?

Ich habe beide Themen gelesen, verfolgt und mir mein eigenes Bild zu dem ganzen gemacht.

Zu dem zitierten, stell dir die Frage „Was danach die Steigerung ist!“
Ich schätze es sehr, das du in allen deinen Kommentaren sehr auf „Ihr“ Wohl bedacht bist und warst.

Aber ich sehe auch durch deinen Mut an die Öffentlichkeit zu gehen einen Hilferuf „Wie weit kann ich es mit mir vereinbaren, ohne selbst in einen tiefen Fall zu geraten mit hartem Aufprall“

Spiel das Szenario im Kopf durch… Heute hat sie Striemen, das nächste mal Blutergüsse, das übernächste Mal lässt du alles richtig raus! „Subbie“ erträgt es für dich.. Ihr Körper auch?
Was ist wenn die Augen nicht mehr danach funkeln? Welches Thema wird dann das nächste im Forum sein?

Ein zerbrochenes Glas kann man auffegen und wegschmeißen. Was macht man mit einer zerbrochenen Seele oder zweien? Wo wird deine Grenze liegen oder was wird dein absolutes „MustHave“ um wirklich mit dir im Einklang zu sein?

Ich werde dir weder zustimmen noch abraten, denn es ist dein/euer Weg!
****ody Mann
12.774 Beiträge
Wenn es mir nicht gutgeht, habe ich gar keine Lust auf SM. Falls ich es dann trotzdem tue, ist es kalt, überhart und unsexy. Ich benutze SM niemals als Therapie.
**ue Frau
7.230 Beiträge
Ich finde, es kommt darauf an, ob man eigenen Frust oder was auch immer hat oder ob mit dem devoten Part durch Streit eine Schieflage entstanden ist. Bei ersterem sollte man es meiner Meinung nach nicht am devoten Teil auslassen, bei zweitem kann eine Strenge, die in eine "Session" mündet, für beide Teile sehr bereichernd sein.
*******onne Frau
5.866 Beiträge
Mal abgesehen davon das ich " therapeutischer Sadismus" sehr hochtrabend formuliert finde..ist wie
als wenn ich Schokolade die ich aus Frust esse auch Therapie nenne.

Ich lebe BDSM wenn nur in einer Partnerschaft und in einer Partnerschaft erwarte ich von meinem Partner das er wie ich nicht nur Interesse an einem hat wenn es einem gut geht.
Diese "melde dich/mich nur wenn es mir gut geht und wir BDSM ausleben können"-Sichtweise empfinde ich nicht als Beziehung sondern lediglich als Spieldings.

Und warum sollte Top nicht genauso zur Befreiung,Ablenken dann eine Session abhalten können so wie Subbi es " verlangt" zum Abschalten?
Es wird doch Seitens der Subs häufig gepredigt das sie ihrem Dom/Top immer und ständig viel und ganz vertrauen? Aber dann einen Rückzieher machen?Dann sollte es ja wohl auch möglich sein das man dem dominanten Part vertraut wenn es Strss hat , Ärger oder sonst was
Ein verantwortungsvoller Top/Dom wird nicht so ausrasten das er Subbi windelweich prügelt, übelst nachhaltig verletzt und wenn doch Bedarf es wohl wirklich einer Therapie unter Fachpersonal
**********raehe Mann
225 Beiträge
Ich stimme da mit @****ody überein.
Kurz und knapp gesagt, hab ich in der Regel keine Lust auf SM oder eine Session, wenn es mir nicht gut geht. Und ja, sollte es dann doch zum "Spiel" kommen, kann ich durchaus übermäßig heftig werden, weswegen auch ich meinen Frust da lieber anderweitig rauslasse.

BDSM ist in meinen Augen niemals Therapie, und zwar für KEINE der beiden Seiten.
Ich würde meine Sklavin auch niemals "therapeutisch" bespielen, wenn sie schlecht drauf ist.
Das sehe ich weder als besonders zielführend, noch als meine Aufgabe. Meine Aufgabe ist es dann vielmehr, ihr anderweitig zu helfen, aus der negativen Stimmungs- und Gefühlslage herauszukommen. Dann macht SM uns auch wieder beiden Spaß!
Zum Glück tickt meine Sklavin aber auch nicht so, dass sie eine SM-Session als Antidepressivum betrachtet...
**********tchen Frau
3.758 Beiträge
Also ich für meinen Teil würde in solch einer gearteten Beziehung es als meine Aufgabe, nein eher Berufung, betrachten, meinem Top einen möglichen Ventil bereitzustellen, damit sich sein Gemütszustand bessert.
Selbstverständlich geht das Fungieren als dienliches Objekt nicht so weit, dass es auto-destruktive Ausmaße annimmt.
*******der Mann
24.143 Beiträge
Die Geister scheiden sich hier, weil wohl jede Person hier eine andere Vorstellung hat von "nicht gut gehen" und "Therapie", ohne, dass diese Vorstellungen erläutert werden, sondern als quasi fixe Definition vorausgesetzt. Somit diskutieren wir auf unterschiedlichen Ebenen...
*******omW Frau
1.064 Beiträge
Das einst so schwarze klassische Oberflächen kühle bdsm scheint mehr und mehr eine Art „belustigendes Spiel für erwachsene“ zu werden .

Schade .
**********hrill Paar
1.078 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******der:
Die Geister scheiden sich hier, weil wohl jede Person hier eine andere Vorstellung hat von "nicht gut gehen" und "Therapie", ohne, dass diese Vorstellungen erläutert werden, sondern als quasi fixe Definition vorausgesetzt. Somit diskutieren wir auf unterschiedlichen Ebenen...

Es benötigt überhaupt nicht mehrere Personen, um da Unklarheiten zu erzeugen. "Nicht gut gehen" hat ja generell sehr viele mögliche Bedeutungen, Ursachen und Auswirkungen - schlechter Tag im Job, Zahnschmerzen, der Lieblingsverein ist abgestiegen, Todesfall in der Familie, chronische Krankheit, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Es ist aber auch nicht praktikabel, für jede Möglichkeit eine gesonderte Regel aufzustellen. Also muss man einige grundsätzliche Entscheidungen treffen und danach verfahren - außer natürlich, die Beziehung zwischen Top und bottom basiert auf Willkür, dann erübrigt sich natürlich jede Regel.
Es sollte also klar sein, dass es hier sehr viel um Bauchgefühl und persönliche Befindlichkeiten geht und die Suche nach allgemeingültigen Definitionen mindestens sehr mühselig, vielleicht sogar vergeblich ist. Deswegen möchte ich auch gar nicht darauf eingehen, welcher Begriff der wirklich passende ist.

Mir geht es um die Frage, ob es in einer S/M-Beziehung, in welcher die Interessen und Bedürfnisse beider Seiten gleich viel Gewicht haben, angemessen wäre, wenn der Top seinen bottom nicht allein aus Gründen des Lustgewinns, sondern auch der Frust- oder Schmerzbewältigung quält. Im Augenblick habe ich da sehr ambivalente Gefühle und eine Entscheidung in irgendeine Richtung zeichnet sich noch lange nicht ab. Allerdings konnte ich auch noch nicht subbies Meinung zu dieser Frage hören und ich bin jetzt schon sehr gespannt, was sie dazu zu sagen hat.
****der Mann
2.177 Beiträge
Ich bringe mich und meine Gemütslage immer ein. Geht nicht anders. Gerade wenn ich arg gestresst oder unter Druck bin, kann mir das Beisammensein, ob mit oder ohne BDSM, sehr gut tun. Wobei „mit oder ohne“ bei uns auch nicht wirklich trennbar ist. Es ist wie eine Ressource; nährend, wie ich neulich gelernt habe.
Allerdings für mich nicht im Sinne von Frust abbauen oder abreagieren, eher wohltuend-heilsam.
******una Frau
7.340 Beiträge
Meine Meinung: wenn eine solche Frage hier gestellt wird, denke ich, sind Antworten " erbeten", die auf persönlichen Erfahrungen beruhen.

Es wird nicht nach " Therapie" gefragt.

So wie ich es verstehe, fragt ein nachdenklicher, empathischer Mann nach " Schwarmwissen"..

Nicht mehr und nicht weniger.. *knuddel* was ich sehr positiv empfinde!
Als Paar kennen wir Sessions, die wir Wellness-Spanking nennen. Schnörkelloses SM ohne weitere sexuelle Handlungen - einfach zur mentalen Entspannung. Andere Paare gehen ein Spar, um die Seele baumeln zu lassen, wir min. einmal im Monat in einem SM-Club. Fühlen uns danach entspannt und mit frischer Energie für die Arbeitswoche. Dazu komm eben noch der "normale" SM-Sex, Kuscheln und die vertraute Zweisamkeit unserer Beziehung.

Es kann durchaus sein, dass wir SM-Stimuli-Junkies sind, denn ohne SM würde uns was fehlen. Ich glaube, ich würde eine Therapie brauchen, wenn ich das nach so vielen Jahren im (B)DSM aufgeben müsste *nixweiss*
*********nder Mann
1.610 Beiträge
Ein sehr interessantes Thema und ich hab mit meiner Sub folgende Vereinbarung, dass wir aufeinander aufpassen (ja, auch eine Sub kann auf Ihren Top aufpassen, ihm Halt geben, wenn sie bemerkt dass da was anders ist), als aber auch jeder auf sich selbst, dh wenn es ihr oder mir nicht gut geht, oder uns was beschäftigt, dann sprechen wir das vorher an, oder auch während einer Session und dann ist es auch in Ordnung, wenn ich mich an ihr „austobe“, einzelne Grenzen verschiebe und dadurch runterkommen kann und wieder stabil werde. Allerdings würde ich da nie und nimmer unsere grundsätzlichen Grenzen (starke blaue Flecken oder blutige Striemen) missachten, oder meine Fürsorge oder die Aftercare vernachlässigen.
****ody Mann
12.774 Beiträge
"Oberflächenkühl" von @*******omW gefällt mir.

Ich kann das ziemlich gut, wenn ich eine Verbindung zu einer Frau habe. D.h. das Drumherum muss heil sein.

Als Bestrafung für etwas, das diese Verbindung zeitweise hat abreißen lassen bspw., taugt mein sadistisches Potential nicht. Das würde sich für eine Sub (anders als für eine Masochistin vielleicht) zu echt anfühlen, obwohl alles konsensual vereinbart wäre.
**********hrill Paar
1.078 Beiträge
Themenersteller 
Ich frage mich gerade, ob bei diesem Thema auch die Intensität, mit der man seinen Sadismus bzw. Masochismus auslebt, eine Rolle dabei spielt, wie man darüber denkt. Bei uns sind Striemen und Hämatome nicht nur okay, sie sind sogar explizit gewollt, von beiden Seiten. "Zu viel" würde für uns bedeuten, dass Blut fließt oder Knochen brechen - und das ist definitiv von beiden Seiten nicht so gewollt. Insofern stellt sich für mich gar nicht so sehr die Frage, ob ich es übertreiben könnte, wenn ich irgendein schlechtes Gefühl an subbies Körper auslasse, sondern ob es moralisch für mich vertretbar wäre.
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