BDSM-Stammtische: Welche Themen werden besprochen?

@****_DS BodyShaming ganz offiziell...
sie Gruppe Only Attractives
Wenn es da mal nicht um bodyshaming geht 😂😂

Wenn man sich eine Begründung dafür ausdenkt und verständnisheischend guckt, kommt man mit erstaunlich vielen Einschränkungen durch.

Bezüglich flirten kommt es darauf an.

Ich bin vermehrt bei Themenstammtischen, die in Größen bis zu 20 / 25 Personen stattfinden.
Für "Freiquasselrunden" - ich nenne es einmal so, ohne es negativ zu meinen - gehe idR. ich auf Party-Events oder auf private Treffen. Dort ist das "flirten" häufiger zu sehen als bei moderierten Themenstammtischen. Was ich dort dafür eher wahrnehme ist ein "Präsentieren", meist von männlichen Doms, die in den Themengesprächen darstellen müssen wie erfahren, toll, hart und meist auch noch (so ein Zufall) Single sind. Das passiert aber meist eher bei jenen, die einmalig da sind und denken, dass sie eigentlich hätten flirten können, was bei einem moderierten Abend schwer geht, weshalb sie diese Saite aufziehen.

Bei lockeren unmoderierten Abenden finde ich, dass ein Flirt gar nicht so schlimm ist.
Es kommt darauf an wie jemand flirtet. Macht man das mit der Brechstande im Sinne von "suchen Sie einen Sklaven?" oder "brauchst du mal wieder einen Dom?", dann ist das natürlich ziemlich plump und drüber. In meinen Augen ist das auch kein flirten. Es ist das Einholen oder Auswerfen eines Angebotes, wie an der Fleischtheke.

Wenn zwei Menschen sich flirtend umringen, dabei die Absage aber jederzeit, auch auf subtile Weise, anerkennen und respektieren, dann kann das durchaus für die Gesamtatmosphäre ein Gewinn sein.

Das Kriterium ist natürlich immer "wenn zwei". Die Person, die es reihum versucht, wird meist schnell darauf aufmerksam gemacht, sich ein wenig zurückzuhalten, selbst wenn sie dabei charmant vorgeht und nicht mit der Tür ins Haus.
Mir sind aber auch Stammtische bekannt, auf denen das generell Tabu ist, manche der SMJG zB. Vielleicht ein sehr grobes Mittel, aber gerade wenn viele Neue dabei sind, die sich mit Bangen überhaupt zum ersten Mal in die Szene trauen (und Vorbehalte gibt es selbst heute noch überraschend viel), eine Möglichkeit, Diskussionen zu vermeiden.

Generell finde ich es gut, wenn das Tabu ist. Wir sprechen das nicht so aus, aber wenn ich bemerke, dass jemand in den Diskomfort geht, dann wird das auch offen angesprochen. Da habe ich, der selbst eine Runde moderiert, wenig Skrupel.

Allgemein sollten solche Stammtische ein Safe Space sein, bei dem sich Singles, gerade Single-Frauen, nicht wie Freiwild vorkommen sollen. Bei uns steht nicht dabei, dass Flirts nicht erwünscht sind. Dafür heben wir explizit heraus, dass wir keine Partnerbörse sind und Menschen, die nur dorthin kommen um "Subakquise" zu betreiben bei uns falsch sind.

Ich besuche verschiedene Stammtische und habe an jenem mit Thema die besten Erfahrungen gemacht. Die Zeit für das moderierte Thema ist bei uns auf ca eine Stunde des Abends beschränkt, jenachdem wie es läuft ist nach 30 Minuten schon alles durch oder es wird weit drüber diskutiert.
Der rest des Abends, vorher und nacher, werden immer mal wieder Plätze gewechselt, kleine Diskusiionsgruppen bilden sich und die Themen vertiefen oder veränder sich. Muss nicht immer bei bdsm bleiben, kann auch mal um ein Kuchenrezept gehn^^

Wir sind ein bunt gemischter Haufen und ebenso unterschiedlich wir sind, sind auch unsere Themen.
Weil es mir wichtig war unsern Stammtisch gemeinsam zu gestalten, hab im Januar Themenfindung zur Diskussion gemacht ... raus kamen spannende Themen für zwei Jahre

Zu den schönsten Erfahrungen zählen Neueinsteiger die sich am ersten Abend schon trauen fragen zu stellen oder ihre ersten Erfahrugen zu teilen. Ebenso die alten Hasen die nach 30 Jahren Erfahrung neue Erkenntisse haben die sie flashen.
Aufdringliche Baggerer werden bei uns schnell erkannt und dann setz man sich einfach dazu, wenn bemerkt wird, dass jemand sich bedrängt fühlt.
Wenn jemand neues unsicher ist, achte ich besonders drauf oder sage jemand anderm er soll ein Auge drauf haben.

Einen schönen guten Morgen aus dem Münsterland...

Wir veranstalten seit über 20 Jahren einen Stammtisch, früher nur als Gesprächsangebot.
Da wurden dann oft und immer öfter die Gespräche auch abseits von BDSM geführt. Was wir nicht so toll fanden, auch den Neulingen gegenüber nicht, die ja extra wegen dem Thema BDSM zu uns gefunden haben. Dann haben wir es mit Themen (geführten) Runden eine Weile versucht, klappte ganz gut. Also erst bisl zusammen sitzen, essen und quatschen und dann ca. 1 Stunde über ein vorher bekannt gegebenes Thema sprechen. Wie oben gesagt auch nicht ganz optimal, denn es interessiert nicht jeden immer gleich. Die Zwangspause durch Corona brachte uns dann dazu, noch mal etwas anderes auszuprobieren.
Oben wurde es Aktion-Stammtisch genannt:-)
Also jetzt ist alles möglich: Zuerst besprechen wir ein Thema, dann essen wir zusammen + quatschen, wir können oben "spielen" und gleichzeitig Workshoppen oder mitbringen, was wir möchten und darüber dann plaudern. Danach gibt es dann noch eine „Normale“ Gesprächsrunde, damit auch Neue im kleineren Rahmen mal Fragen stellen können usw, also die  Eierlegende Wollmilchsau
und wie ich hier so lese, liegen wir da voll im Trend. Ich denke, Gesprächsstammtische gibt es langsam genug. Informationen findet man auch im Forum, im Internet usw.
Aber mal ausprobieren, Leute direkt anzusprechen: wie geht das, wie fühlt sich das?... Kann ich auch mal versuchen. Das wird es in Zukunft hoffentlich noch öfters geben, und ich meine KEINE Playparty mit Outfitzwang.

Als Veranstalter hat man es selbst in der Hand wen man zulässt und wen nicht. Gilt auch für bestimmte Atribute, können Gäste z.B. mit einer Session regelmäsig Zuschauer gewinnen, dann stehen diese meist ganz oben auf der Wunschgästeliste. Solche Gäste werden ungewollt zur Atraktion. Aber jetzt genug

Ich glaube, dass das gerne auf Gegenseitigkeit beruht:

Ein Mensch, der aufgrund von Performance bekannter ist "pushed" den Stammtisch alleine durch seine oder ihre Anmeldung. Gleichzeitig hat dieser Mensch auf dem Stammtisch die Möglichkeit für seine nächsten Events Gäste zu ziehen.

Auf der anderen Seite ist jemand, der oder die gute Shows hinlegt, aber nicht zwangsweise auch eine gute Ergänzung bei Themendiskussionen. Das kann sein, muss aber nicht.

Uns ist es völlig wurscht wer sich da anmeldet. Ob das nun die absolute Szenegröße ist Peter, der gerade zum ersten mal einen Stammtisch besucht. Beide werden gleich behandelt. Etwas anderes ist es, wenn wir jemanden zu einem bestimmten Thema bewusst einladen, weil wir wissen, dass dieser Mensch dazu etwas sagen kann.

Genau wegen den Jagenden besuche ich nur Sub-Stammtische. Da sind deswegen auch keine Switcher zugelassen.

Sie

Nur so Gedanken:

1) Switcher von Sub- und/oder Dom-Stammtischen auszuladen grenzt meiner Meinung nach an sexuelle Diskriminierung und ist letztlich auch nicht besser wie dicke und "hässliche" Menschen auszuschließen.

Letztlich sollte es um die Menschen gehen.

2) das Menschen "auf der Jagd" als störend und aufdringlich empfunden werden, ist verständlich, Flirten generell zu verbieten in meinen Augen eine unangemessene Reaktion. Man kann ja auch respektvoll im Laufe des Gesprächs ein mögliches Interesse ausloten.

3) Wenn man liest, dass speziell Neulinge Anschluss suchen, kommt auch immer wieder der Rat Stammtische zu besuchen, um Kontakte zu knüpfen.

Zugegeben, im ersten Satz der besten Sadistin von allen die Frage zu stellen, ob sie einen Sklaven suche, sollte nicht die Ultima Ratio zum Kennenlernen sein.

Da ist ein Kaffee und ein ausführliches Gespräch zielführender

Anschluss zu finden und Kontakte zu knüpfen wird wohl gern fehlinterpretiert, je bedürftiger man ist. Oder als Neuling manchmal auch ganz aufgeregt, das endlich zu erleben.
Aber in einer anderen Community ist "sich austauschen" auch nur ein Synonym für Partnersuche in dem Bereich.


Es sind durchaus nicht immer nur Tops und auch nicht bloß Männer so auf der Jagd.

Du hast mich falsch verstanden. Das hat weder mit Top, noch mit Männern zu tun.
Der Grund, warum an einem rein devoten Stammtisch nicht gejagt wird, ist die Tatsache, dass dort alle devot sind. Was sollten die miteinander? Die kommen füreinander ja gar nicht in Frage.
Das Gleiche kriegst Du, wenn Du nur dominante Teilnehmer hast.

Und an dem Stammtisch, den ich besuche, hat es natürlich auch männliche Subs.

Und nein, ich finde das überhaupt nicht sexuelle Diskriminierung, wenn Switcher nicht zugelassen sind. Das kann doch jeder Organisator machen, wie er oder sie will. Das sind ja keine öffentlichen Stellen, die das organisieren. Die sind niemandem was schuldig. Das ist einfach ein Treffen von devoten Menschen und fertig. Bei einem Switcher könnte es halt sein, dass er sich dort gern eine Sub suchen möchte. Und das will man halt verhindern.

Sie

Sollte das auf meinen Beitrag gemünzt sein, entschuldige ich mich für die Missverständlichkeit (ist das ein Wort?)
Wir setzten denjenigen nicht unter Druck und wollen ihn/sie in die Mitte stellen, damit er uns seine Vorlieben darstellt. Scherz beiseite : mir ist bewusst, daß alleine das aller erste Auftauchen zu einem Stammi schwer sein kann. Natürlich wird nachgefragt, magst du mit uns reden. Es kommt dann auch schon Mal die Antwort, daß man nur zuhören möchte, das kann dann auch 2-3 Stammis
dauern bis derjenige aus sich aus kommt.
Etwas anderes ist mir aber aufgefallen. Unser Stammi wird gerne für erste reale Treffen genutzt und es sind Spielbeziehungen und auch Lebenspartnerschaften entstanden.

Hmm ... ich finde es durchaus normal und auch schön, wenn auf Stammtischen geflirtet werden kann und darf.

Wenn es im Rahmen bleibt.

Man kann natürlich alle männlichen Doms pauschal verbieten.
Man kann aber auch einfach jene, die alles angraben, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, rauswerfen.
Oder, noch effektiver, dermaßen klar ignorieren, dass die nie wieder kommen.

Ja, wenn es passt, dann darf natürlich geflirtet werden. Ganz klar. Aber - nur wenn es passt. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich bei einem Stammtisch von fast allen Männern mindestens einmal angebaggert worden bin (über die ersten Wochen hinweg). Von manchen sogar mehrfach, da die einen Korb in den Worten "NEIN" offenbar nicht verstehen. Das finde ich nicht schön und finde schon, dass man als Stammtischleitung da ein Auge drauf haben sollte, besonders wenn es sich um Subs handelt, die - weil unerfahren - der Meinung sind, dass sie gegen "Doms" nichts sagen dürfen.

Zudem, auch hier meine persönliche Meinung, sollte man die Themenwahl der Gespräche dem Stammtisch anpassen. Anders ausgedrückt, wenn ich zu einem Autoschrauberstammtisch gehe, dann wird erwartet, dass ich mich über dieses Thema unterhalte und nicht den ganzen Abend über die genialen Backrezepte für Apfelkuchen, die ich von Oma gelernt habe. Genauso erwarte ich bei einem BDSM-Stammtisch, dass es vorrangig um dieses Thema geht. Wenn man kein Interesse an derartigen Gesprächen hat und sich nur mit seinen guten Freunden treffen möchte, um den Ausflug in den Europapark zu besprechen, dann könnten sich diese Menschen doch auch privat treffen und nicht bei einem BDSM-Stammtisch

Also wir besprechen oft auf unserem Stammi wer wann wohin geht... sind zwar meist BDSM lastige Veranstaltungen aber es kann durchaus auch mal eine Wanderung, Grillabend oder so was "Alltägliches" sein... ich treffe meine "Menschen" bei unserem Stammi privat... und genau darum sehen wir (zumindest ein nicht kleiner Teil) uns dazwischen auch regelmäßig...

Ich als Stammileiter werd nen Teufel tun und tischweise Gespräche lenken

Was machst du, wenn du während des Stammtisches oder auch erst hinterher angesprochen wirst, dass es hier wohl nur um Autos, Staus, Gartenarbeit, etc. geht und nicht um BDSM, wofür man doch hierher gekommen sei?

Ja, es sind erwachsene Menschen. Jedoch habe ich nicht als Stammtischleiter auch so etwas, wie die "Plficht", es ein bisschen zu lenken, damit es nicht zu sehr vom Thema wegläuft und es nur noch um Autos, Europapark, das Anstehen an Bierständen, etc. geht?

Ich organisiere regelmäßig zwei Rede-Stammtische (einer nur für Subs, der andere offen für alle BDSM'ler). Meiner Erfahrung nach war und ist der Sub-Stammtisch wesentlich stärker in BDSM Themen verhaftet als der offene Stammtisch. Aber ich gebe weder Themen vor noch moderiere ich die Gespräche. Wir sind alle erwachsen und finden unsere Themen selbst.

Neulinge (beim Stammtisch und/oder im BDSM) stelle ich den anderen kurz mit ihrem Namen vor und nehme mir Zeit für ein 4-Augen-Gespräch. Da meine Stammtische recht klein sind (und es auch bleiben sollen), kann ich mich mit jedem Teilnehmer zumindest kurz persönlich unterhalten. Und vor allem - die Teilnehmer untereinander finden schnell gemeinsame Anknüpfungspunkte.

Anbaggern oder Flirten lässt sich auf dem offenen Stammtisch nicht gänzlich ausschließen. Aber da auch dieser Stammtisch sehr übersichtlich ist und es sich kein Teilnehmer mit mir verscherzen möchte, hält sich das sehr in Grenzen.

Für mich ist es nicht wichtig worüber gesprochen wird. Meine Stammtische sind weder Informationsveranstaltungen noch Workshops. Ich sehe mich nicht als Stammtisch Leiter, sondern als Netzwerker. Ich bringe Menschen zusammen. Und wenn diese Menschen dabei feststellen, dass sie am gleichen Typ Auto schrauben, soll mir das recht sein.

Wo steht denn das es nur noch um das eine oder anderes geht?
Ich glaub ihr verrennt euch grad mal wieder in extreme.

Und ich als Leitung weiss, dass ich zwar vieles beinflussen, aber lange nicht alles oder alle lenken kann.
Drum bin ich Dankbar gibt es bei uns einen mehr oder weniger konstanten Kern der die wichtigkeiten unsres Stammtisches mitvertreten und so auch mitlenken.

Das sehe ich nicht so.
Es ist ein Stammtisch und kein Workshop.
Ich biete als Stammtisch-Leiter die Gelegenheit mit anderen BDSM'lern ins Gespräch zu kommen.
Ich bin damit keine Verpflichtung zur Moderation eingegangen.
Was der einzelne Teilnehmer aus der Gelegenheit macht, ist seine Sache.
Ich kann nur im Vorfeld die Teilnehmer so auswählen, dass sie meiner Ansicht nach harmonieren. Und ich mache mir im Nachgang Notizen. Wer negativ auffällt, wird nicht mehr zugelassen.

So eine Unterhaltung am Stammiabend entwickelt sich ja auch. Meist sind die Gesprächsthemen sowohl - als auch. Wenn grade was ansteht, wie z.B. die Obscene oder so, oder man ein gemeinsames Interesse hat, wie z.B Bondage, dann unterhält man sich eher darüber. Wenn andere Hobbys, Lebensaktivitäten aktuell sind, dann darüber. Das steht und fällt sehr damit, ob und wie gut man die Leute schon kennt.

Interessant dass du von "sind zwar meist BDSM lastige Veranstaltungen aber es kann durchaus auch mal eine Wanderung, Grillabend oder so was "Alltägliches" sein..." auf dass es hier wohl nur um Autos, Staus, Gartenarbeit, etc. geht und nicht um BDSM, wofür man doch hierher gekommen sei?" kommst...
Wir unterhalten uns, wie gesagt durchaus oft/meist über BDSM lastige Themen aber eben auch über Alltägliches, weil sich das bei den meisten auch privat vermischt.
...und diese Frage ist bei mir noch nie aufgekommen... auch finden mMn viele Neue so leichter in ein Gespräch...
ich denke dass der Andrang beim Heilbronner Treff dem Konzept durchaus recht gibt... "Werbung" müssen wir nicht machen, eher nach wenigen Tagen auf Warteliste gehen...

Es hängt ja auch vom Setting ab.

Findet der Stammtisch in einer SM-Bar statt, dann sind auch schnell die einschlägigen Themen ausgepackt. Und manchmal auch neues Spielzeug zum Ausprobieren bei Bedarf

In einem normalen Café/Restaurant, in dem man das Gefühl hat, dass die Menschen am Nachbartisch soooo große Ohren haben, fällt es dann schwerer, diese Themen auf den Tisch zu bringen.

Meine Erfahrung ist, dass die Alltagsthemen schnell passè sind, sobald jemand selbst ein "perverses" Thema anschneidet.

Also: Einfach selbst sich trauen. Oft genug entstehen so richtig spannende Gespräche.