„Wenn Emanzipation bedeutet, in jeder harmlosen Geste sexistische Handlungen zu sehen, verstehe ich immer besser, warum sich einige Männer dadurch kastriert fühlen.
Einer Frau in den Mantel zu helfen, ihr die Tür aufzuhalten, ist eine höfliche Geste, eine Aufmerksamkeit. Nicht mehr und nicht weniger
Nur Frauen die Tür aufzuhalten, ihnen in den Mantel zu helfen, die Rechnung zu begleichen, sie mit Handkuss zu begrüßen, sie "beschützen" zu wollen usw. IST sexistisch. Punkt!
Sich diese Alltagsmuster bewusst zu machen ist Teil der Emanzipationsbewegung und wie hier eindrucksvoll gezeigt wird, nach wie vor notwendig.
Wenn sich Männer vom kritischen Hinterfragen klassischer Umgangsformen kastriert fühlen, dann muss man sich auch die Frage stellen, ob sich ein Mann denn nur dann "unkastriert" fühlt, wenn wir Frauen (und nur wir!) uns z.B. Türen aufhalten oder in den Mantel helfen lassen.
Man kann, vor allem natürlich wenn man Nutznießer dieses Systems ist, selbstverständlich von einer "nur höflichen Geste" sprechen. Ich bin aber sehr froh, dass es sehr viele Frauen und auch immer mehr, vor allem junge Männer gibt, die genau dieses Rollenverständnis zunehmend infrage stellen.
Ich bin dann raus..