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Knigge und Etikette....

*****n_N Mann
9.752 Beiträge
Zitat von ***********essin:
Meinst du, es wäre irgendjemanden eingefallen @*****n_N, der hier mindestens genauso intensiv seine Meinung äußert, Frust zu unterstellen?
Da nach mir gerufen wurde...Hier noch nicht, bin ja auch erst seit Seite 5 dabei...aber das kam in anderen Diskussionen schon einige Male vor. Da gab es aber schon schlimmere Unterstellungen, die sogar justiziabel gewesen wären.
*****976 Paar
18.019 Beiträge
Bitte erklärt es mir nochmal, um meinen Knoten im Hirn zu lösen. *blume*

Ein Gedankenbeispiel, welches mich persönlich beschäftigt und meine Gefühle beschreibt. *hutab*

Ich öffne regelmäßig für meine Frau die Tür, genau genommen alle möglichen Türen, ich mache es gerne, weil ich sie liebe und einfach auch um sie nicht regelmäßig an ihren Bandscheibenvorfall zu erinnern. Das mag sie nicht.

Jetzt gehen wir zusammen beispielsweise am Abend in ein nettes Restaurant, ich halte ihr wie gewohnt die Tür auf. Da passiert es. *angsthab*

Alle Gucken mich an. *panik* steigt in mir auf.

Ich bekomme also das Gefühl, mich urplötzlich bei allen anderen Gästen für mein Benehmen rechtfertigen zu müssen, warum ich mich so "sexistisch" aufführe. Aber wir haben doch nichts falsch gemacht, oder?

Und noch schlimmer für mich, meine Frau wird womöglich so angeguckt, als ob sie die Frauenbewegung verraten, hätte. Bilde ich mir das bloß ein?

Wilde Gedanken laufen beim durchschreiten der Eingangspforte durch meinen Kopf:
Soll ich spontan vom Bandscheibenvorfall erzählen?
Etwas Lustiges über Bandscheiben sagen?
Mir fällt nichts ein. Hoffentlich kennt mich hier keiner.

Endlich kommen wir beim reservierten Tisch an und ich bin durchgeschwitzt. Hoffentlich hält mein Deo, der Kellner erwähnt pietätvoll unsere Namen, während er unsere Sessel zurecht rückt. Familie D_M herzlich willkommen. Ich versinke im Erdboden.

Versteht hier irgendjemand mein Dilemma? *lach*

Lg. M (Er)
**4o Mann
6.507 Beiträge
Knigge und Etikette,
ist in unserer Zeit ein wenig überholt,
ich würde es ersetzen mit Höflichkeit, Umgangsformen und auch Tischmanieren,
letztere vermisse ich oft bei Veranstaltungen bei denen es auch was zu Essen gibt.

Warum ich mich eigentlich entschlossen habe hier was zu schreiben,
denn nach 4 Seiten wird schon so ziemlich alles dazu gesagt worden sein,
war eine Begebenheit vor kurzen.

Ich bekam ein Kompliment für einen Beitrag den ich geschrieben habe,
wie es sich nach meinen Masstäben erwarte, habe ich mich (wenn auch nur) mit einem Einzeiler bedankt, worauf ich die Antwort bekam " wofür ich mich denn bedanke ".
Auf meine Antwort das ich das als Üblich/Normal ansehe, kam ein " wäre in Ordnung " zurück.

Das zeigt mir doch das es mittlerweile wohl schon gar nicht mehr erwartet wird,
das jemand Umgangsformen hat.
@*****976

Ich verstehe dich sehr gut... und empfehle, wie schon auf Seite 7 beschrieben:

"Einfach atmen und sich freuen..." *zwinker*
******l23 Mann
1.442 Beiträge
Frei nach dem Motto:
ist der Ruf erst ruiniert

weil es/sie/er eh alles falsch macht,
kann mensch sich benehmen wie er will.
****BS Mann
180 Beiträge
Zitat von *****976:
Bitte erklärt es mir nochmal, um meinen Knoten im Hirn zu lösen. *blume*

Ein Gedankenbeispiel, welches mich persönlich beschäftigt und meine Gefühle beschreibt. *hutab*

Ich öffne regelmäßig für meine Frau die Tür, genau genommen alle möglichen Türen, ich mache es gerne, weil ich sie liebe und einfach auch um sie nicht regelmäßig an ihren Bandscheibenvorfall zu erinnern. Das mag sie nicht.

Jetzt gehen wir zusammen beispielsweise am Abend in ein nettes Restaurant, ich halte ihr wie gewohnt die Tür auf. Da passiert es. *angsthab*

Alle Gucken mich an. *panik* steigt in mir auf.

Ich bekomme also das Gefühl, mich urplötzlich bei allen anderen Gästen für mein Benehmen rechtfertigen zu müssen, warum ich mich so "sexistisch" aufführe. Aber wir haben doch nichts falsch gemacht, oder?

Und noch schlimmer für mich, meine Frau wird womöglich so angeguckt, als ob sie die Frauenbewegung verraten, hätte. Bilde ich mir das bloß ein?

Wilde Gedanken laufen beim durchschreiten der Eingangspforte durch meinen Kopf:
Soll ich spontan vom Bandscheibenvorfall erzählen?
Etwas Lustiges über Bandscheiben sagen?
Mir fällt nichts ein. Hoffentlich kennt mich hier keiner.

Endlich kommen wir beim reservierten Tisch an und ich bin durchgeschwitzt. Hoffentlich hält mein Deo, der Kellner erwähnt pietätvoll unsere Namen, während er unsere Sessel zurecht rückt. Familie D_M herzlich willkommen. Ich versinke im Erdboden.

Versteht hier irgendjemand mein Dilemma? *lach*

Lg. M (Er)

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Ist Dir das schonmal passiert? Anhand des Wortes "Gedankenbeispiel" glaube ich: Nein. Falls ich das falsch verstanden habe: Tut mir leid.

Warum hast du Angst vor etwas was noch nie passiert ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nie passieren wird?

Ich sehe das Dilemma nicht, nur eine Gedankenkonstruktion die scheinbar mit der Realität nichts zu tun hat.
*****ana Frau
190 Beiträge
Es wird auch in der Realität nicht dazu kommen.
Denn seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen kümmern sich im Restaurant gepflegt um das was an ihrem Tisch passiert.

Andererseits ist ja auch nichts verwerfliches daran, wenn ihr das so untereinander haltet. @*****976

Wenn ich mich recht entsinne ging es bei der Kritik an so mancher Knigge Regel darum, dass sie zum einen als Voraussetzung an den Mann gestellt wurde und zum anderen Frauen, die damit nichts anfangen können, einfach keine Lady sind oder sich selbst nicht zu benehmen wissen u. a.
Und darum, dass es einige als nicht gut empfinden, wenn gewisse Formen der Höflichkeit nur auf Frauen angewandt werden, weil sie Frauen sind. Oder wie von dir selbst benannt wohlwollender Sexismus.

Wenn du also deiner Frau die Tür aufhälst, hat das mit der Kritik überhaupt nichts zu tun und ist ein völlig anderes Thema.
*****976 Paar
18.019 Beiträge
Zitat von ****BS:
Warum hast du Angst vor etwas was noch nie passiert ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nie passieren wird?

Das ist wahrscheinlich die einzige Frage, auf die es wirklich ankommt, bei der Sichtweise. *g*

Es ist bei mir, wie die Angst von einem Haifisch gefressen zu werden, beim nächtlichen Schwimmen im Meer, am Strand von Caorle.
Es könnte ja doch zufällig ein Hai da sein... es ist ein mulmiges Gefühl.
Alleine der Gedanke an die Möglichkeit, kennst du das Gefühl?

Lg. M (Er)
**********essin Frau
1.603 Beiträge
@*****976
Ich finde dieses Gedankenkonstrukt ein wenig absurd. Warum sollten dich denn alle anschauen, nur weil du deiner Frau die Tür geöffnet hast?

Möchtest du mit diesem netten Filmchen deinem Bild Raum geben, dass alle Feministen-Monster (wie ich 🤣) auf jede kleine Bewegung lauern um dann Kanonen-auf-Spatzen-artig auf dich zu schießen?

Wenn ja, machst du einen entscheidenden Denkfehler..

Es geht hier überhaupt nicht darum, dir das Türaufhalten für deine Frau madig zu machen. Es geht generell nicht darum, dass niemand irgendwem die Tür nicht aufhalten kann/darf/soll/muss.

Es geht (u.a.) darum, dass die Türaufhaltensache nur für Frauen sexistisch ist und deshalb auch von vielen Frauen und Männern kritisiert und/oder (zu Recht) abgelehnt wird.
Nicht mehr und nicht weniger.

Was jeder hier für sich daraus macht, bleibt doch den Paaren oder Einzelpersonen überlassen.
Es nur einfach als das anzuerkennen, was es ist, wäre schonmal ein wichtiger Schritt.

Wir alle sind mehr oder weniger sexistisch, das ist (jedenfalls für einen Großteil der Menschen, mit denen ich mich umgebe) keine neue Erkenntnis.

Von dem Beißreflex hier in dieser Diskussion bin ich immernoch sehr überrascht.

Ich persönlich wünsche mir einfach etwas mehr Mut/Reflektion oder was auch immer fehlt, sich auch des Alltagssexismus bewusst zu werden.
Hilfen dafür gibt es genug, z.B. hier:

https://www.gemeinsam-gegen-sexismus.de/
*****976 Paar
18.019 Beiträge
Zitat von **********essin:
Es geht hier überhaupt nicht darum, dir das Türaufhalten für deine Frau madig zu machen.

Höre ich gerne. *danke*

Nur warum fühlt es sich dann für mich so an? *g*

Lg. M (Er)
**********essin Frau
1.603 Beiträge
Die Antwort darauf musst du wohl in DIR suchen.
Vielleicht liest du zur Unterstützung die Beiträge in dieser Diskussion ja nochmal und versuchst dieses Mal dabei den Reflex zu unterdrücken, sofort irgendwie das eigene Verhalten rechtfertigen zu wollen.
*******all Mann
241 Beiträge
Zitat von ****ane:
Zitat von *******all:
So weit, so gut. Die Sache hat nur leider einen entscheidenden Haken. Das alles funktioniert nur, wenn du wirklich eine Lady vor dir hast oder zumindest eine Frau mit einem ausgeprägten Sinn für Anstand und Etikette. Ansonsten verstehen viele Frauen solche Situationen vollkommen falsch, weil sie es nicht anders kennen.

Ich stimme dir voll und ganz zu. Das von dir umschriebene Szenario klingt wunderbar für zwei Menschen, die sich darin wiederfinden und ein solches Verhalten genießen können. Allerdings stimme ich dir ab dem Punkt nicht mehr zu, wo du Frauen als unwissend oder in meiner Interpretation sogar als unfähig die Gentlemanallüren anzunehmen, abtust.
Das zeugt auch wieder von einem (für mich) ablehnenswerten Frauenbild.

Ich zum Beispiel halte mich durchaus für wissend und verkehre berufsbedingt sogar häufiger in Kreisen, in denen solche "Manieren" vorausgesetzt werden. Aber im Grunde lehne ich dieses ganze Höflichkeitsgehabe aus tiefster Überzeugung ab. Einfach so, ohne irgendetwas nicht verstanden zu haben! Ich bin halt lieber die Räubertochter und weniger die brave Lady.

Zitat von *******all:
Als Gentleman degradierst du dich heute mit ziemlicher Sicherheit unfreiwillig zu einem reinen Butler. Aus Unwissenheit vieler Frauen.

Vielleicht liegt das also nicht an der Unwissenheit der Frau, sondern an der Vermessenheit des "Gentlemans" auf seine Höflichkeit zu bestehen, auch gegen den Wunsch der Frau ;)

Ich habe nicht ohne Grund geschrieben "... weil sie es nicht anders kennen". Unwissend zu sein, weil man etwas nie gelernt hat, ist kein Grund jemanden zu verurteilen. Weder würde ich eine solche Frau ablehnen noch ein Frauenbild in Gänze.

Und ja, ich bestehe auf Höflichkeit, online und real. Niemand muss zu mir freundlich sein oder Männchen machen, aber ein Mindestmaß an gegenseitigem Respekt in Form einer zumindest halbwegs vernünftigen und der Tageszeit entsprechenden Begrüßung muss möglich sein. Den Rest des Tages kann man dann gerne auch "Hallo" sagen.

Vermessenheit, wie du es ausdrückst, bedeutet ja auch, seine eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. Warum überschätze ich eine Fähigkeit, die ich gar nicht besitze? Höflichkeit ist keine Fähigkeit, sondern eine Tugend und bringt einfach nur eine respektvolle Distanz zum Ausdruck.

Und weißt du was? Unsere Welt wäre um einiges schöner, würden sich die Menschen wieder mehr auf Tugenden besinnen, die mehr und mehr in Vergessenheit geraten.
@**********essin

Es geht (u.a.) darum, dass die Türaufhaltensache nur für Frauen....

Und wo genau hat nun jemand hier behauptet, dies genau so zu praktizieren?


Von dem Beißreflex hier in dieser Diskussion bin ich immernoch sehr überrascht.

Und das von dir? Der Lacher hat mir, nicht nur anhand deiner persönlichen Beiträge, den Abend versüßt. Vielleicht starten wir mal ein Thema mit der Überschrift "Selbstreflexion"...
****ane Frau
295 Beiträge
Zitat von *******all:
Und weißt du was? Unsere Welt wäre um einiges schöner, würden sich die Menschen wieder mehr auf Tugenden besinnen, die mehr und mehr in Vergessenheit geraten.

Ich fände eine Welt am schönsten, in der echte Bedürfnisse wahrgenommen, respektiert und angemessen befriedigt werden. Wenn ich ganz ich sein darf, gäbe es von mir ganz oft gar keine Begrüßung zu hören. Nicht aus Unhöflichkeit, sondern weil es für mich jedes Mal ein Herauskommen aus meiner introvertierten Komfortzone bedeutet gesellig zu sein und vorgegebene Höflichkeitsformen einzuhalten. Und da, wo ich Gesellschaft genieße und mich wohl fühle, da gibt es eben keine steifen Verhaltensvorschriften 🤷🏻‍♀️

Eine Welt, in der es weniger Forderungen gäbe, dafür aber mehr moralisch gesunden Menschenverstand und mehr sehende Augen, die das Wesentliche wahrnehmen, anstatt das vermeintlich Vorgegebene zu fokussieren, darin würde ich mich sehr sehr wohl fühlen.
*******all Mann
241 Beiträge
Zitat von ****ane:
Zitat von *******all:
Und weißt du was? Unsere Welt wäre um einiges schöner, würden sich die Menschen wieder mehr auf Tugenden besinnen, die mehr und mehr in Vergessenheit geraten.

Ich fände eine Welt am schönsten, in der echte Bedürfnisse wahrgenommen, respektiert und angemessen befriedigt werden. Wenn ich ganz ich sein darf, gäbe es von mir ganz oft gar keine Begrüßung zu hören. Nicht aus Unhöflichkeit, sondern weil es für mich jedes Mal ein Herauskommen aus meiner introvertierten Komfortzone bedeutet gesellig zu sein und vorgegebene Höflichkeitsformen einzuhalten. Und da, wo ich Gesellschaft genieße und mich wohl fühle, da gibt es eben keine steifen Verhaltensvorschriften 🤷🏻‍♀️

Eine Welt, in der es weniger Forderungen gäbe, dafür aber mehr moralisch gesunden Menschenverstand und mehr sehende Augen, die das Wesentliche wahrnehmen, anstatt das vermeintlich Vorgegebene zu fokussieren, darin würde ich mich sehr sehr wohl fühlen.

@****ane ,
da bin ich vollkommen bei dir. Klingt gut, sehr gut sogar.

Du bist eine introvertierte Räubertochter, die keine brave Lady sein will. Ich bin ein höflicher Gentleman, der Tugenden mag. Wir zwei sind wie BDSM: schön bunt! So soll es auch sein.
****ane Frau
295 Beiträge
Zitat von *******all:
Du bist eine introvertierte Räubertochter, die keine brave Lady sein will.

Danke, dass du "sein will" gesagt hast und nicht "sein kann, weil sie es eben nie gelernt hat" *zwinker*
*******all Mann
241 Beiträge
Zitat von ****ane:
Zitat von *******all:
Du bist eine introvertierte Räubertochter, die keine brave Lady sein will.

Danke, dass du "sein will" gesagt hast und nicht "sein kann, weil sie es eben nie gelernt hat" ;)

@****ane
Luder, verdammtes! *zwinker*
********chaf Mann
7.943 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *********lpert:
@********chaf

Wenn ich zuerst an der Tür bin, halte ich übrigens jeder Person diese auf. Ob m/w/d, ist mir dabei tatsächlich vollkommen egal. Es ist rein die Geste, die zählt.

Und wenn dann 4 Menschen (w/m/d) folgen fragst du jeden einzeln, ob du die Tür aufhalten darfst?

Nein. Denn ich gehe davon aus, dass es jeder Person recht ist, dass diese blöde Tür aus dem Weg ist.

Habe ich auch schon oft gemacht, einer ganzen Horde von Menschen die Tür aufgehalten.
Ich habe nie eine andere Reaktion als ein lächelndes, manchmal überraschtes, meist freudiges "danke" erhalten.

Zum Rollstuhlfahrer, würde mich echt mal interessierten, wie oft da jemand einfach zugreift und ihn ohne jede Frage durch die Gegend schiebt!? Sollte dies passieren, hat es mit dem Thema Knigge im übrigen rein gar nichts mehr zu tun, dass wäre schlicht übergriffig. Daher hinkt auch der Vergleich aus meiner Sicht. Ich verstehe aber, was du damit sagen wolltest...

Das geschieht tatsächlich oft.
Ich habe viel mit Menschen im Rollstuhl zu tun und alle Hände voll zu tun, Angehörigen begreiflich zu machen, dass einfach den Rollstuhl schnappen ohne zu fragen, ob es die Betroffenen überhaupt wollen,unhöflich bis übergriffig ist.

Das eigentliche Thema ist hier ja, wen ich zuerst begrüße.
Ich habe es auch schon erlebt, dass ich spürte, dass es der Dame peinlich war, wenn der Herr sagte "Die Dame zuerst!". Ich tat es dann trotzdem, mit einem entschuldigenden Blick, so nach dem Motto "aus der Nummer komme ich jetzt nicht mehr heraus, das wissen wir beide", was dann auch offenbar gerne auch angenommen wurde.

Sollte es eine Dame aber doof (weil z.B. sexistisch) finden, wünsche ich ihr in dem Moment genug Schlagfertigkeit, mir in dem Moment zu sagen "Ach, zu viel der Ehre, nimm ihn mal zuerst."

Dann nehme ich ihn auch zuerst.
Dass die zwei nach dem Abend zu reden haben, nun ja, nicht mein Problem. *floet*
*******evil Mann
352 Beiträge
Zitat von *******all:
Ist ein Gentleman ein besserer Mensch? Nein! Er ist, besonders in der heutigen Zeit, ein wenig anders. "Old School" beschreibt ihn ganz gut, denke ich.

Ein Gentleman begegnet einer Dame ohne Erwartungshaltung. Er genießt den Augenblick und arbeitet nicht auf (s)ein Ziel hin. Das unterscheidet ihn schon mal ganz grundsätzlich von anderen Männern. Die nämlich begegnen einer Frau mehrheitlich immer mit einer gewissen Erwartungshaltung. Das erzeugt Druck und vielfach herbe Enttäuschungen.

Ein Gentleman geleitet eine Frau nach Hause, um sie schlicht und einfach in Sicherheit zu wissen. Es geht nicht um ein Schäferstündchen. Als Frau sollte man sich in einer solchen Situation also nicht wundern, wenn ein Gentleman den angebotenen Kaffee oder Brandy höflich ablehnt, sich formvollendet verabschiedet und auf dem Bürgersteig wartet, bis die Dame in ihrer Wohnung das Licht eingeschaltet hat. In diesem Moment denkt kein wahrer Gentleman an eine verpasste Gelegenheit. Das liegt an der fehlenden Erwartungshaltung. Er muss nicht zwanghaft bis in ihr Schlafzimmer vordringen, er muss sie nicht in typisch männlicher Manier seiner Trophäensammlung einverleiben. Es geht ihm u. a. vielmehr darum, als Kavalier Respekt und Achtung zu zeigen, den Augenblick zu entschleunigen und für beide Seiten zum Genuss werden zu lassen. Vielleicht gibt es ein zweites Treffen, ein drittes ... Ein Gentleman kann warten und außerdem: ihr Schlafzimmer läuft ja nicht weg. *grins*

"Ein Gentleman genießt und schweigt." Das schreiben sich viele Männer auf die Fahne. Dabei ist Genuss eine Kunst und Schweigen eine Tugend. Das wissen nur wenige und beherrschen tun es noch weniger.

So weit, so gut. Die Sache hat nur leider einen entscheidenden Haken. Das alles funktioniert nur, wenn du wirklich eine Lady vor dir hast oder zumindest eine Frau mit einem ausgeprägten Sinn für Anstand und Etikette. Ansonsten verstehen viele Frauen solche Situationen vollkommen falsch, weil sie es nicht anders kennen. Sie lassen sich nicht in den Mantel helfen, sie nehmen dir den Mantel aus der Hand und wenn du Glück hast, bedanken sie sich fürs Bringen.

Als Gentleman degradierst du dich heute mit ziemlicher Sicherheit unfreiwillig zu einem reinen Butler. Aus Unwissenheit vieler Frauen.
Auch wenn zu deinem Beitrag schon weiter diskutiert wurde, möchte ich noch einen Punkt darin aufgreifen.
Grundsätzlich bin ich vollkommen bei dir und hätte den gesamten Beitrag unterschreiben können, wenn der Abschluss, meiner Meinung nach, dem Vorhergehenden nicht ein Stück weit wiedersprechen würde.
Ich sehe es auch so das Höflichkeit und versiertes Verhalten ohne Zielsetzung ist, und auch nicht aufgesetzt oder erzwungen sein sollte.
Aber aus genau diesem Grund degradiere ich mich nicht, wenn ich mich so verhalte, das ich meinen Prinzipien und meinem Innersten treu bleibe.
Ich tue das ja weil ich davon über bin, das es es richtige Verhalten in der Situation ist und das genügt sich ja schon von selbst als Genugtuung für mich.
Ich erwarte als weder Dank noch Anerkennung, wobei das natürlich dann eine Wertschätzung ist, die mein Verhalten ebenfalls als passend untermauert.
Dennoch fehlt mir nichts, wenn mein Verhalten als so selbstverständlich genommen wird, wie es für mich ist.

Erst wenn mein Verhalten kategorisch abgelehnt würde, würde ich mir Gedanken machen, ob es noch "richtig" und "angemessen" ist, denn auch diese Flexibilität sich an neue Konventionen anzupassen, ohne natürlich in blindes Mitläufertum zu verfallen, halte ich für moralisch wichtig.

Zum Glück kann ich mich an keinen Fall erinnern, in dem meine angebotene und angenommene Unterstützung im Nachhinein als übergriffig gewertet wurde.
**********tchen Frau
3.862 Beiträge
Ich habe erlebt, dass "Höflichkeit" als Tugend von einem dominanten Mann insofern ausgelegt wurde, dass sich eine devot veranlagte Frau (selbst wenn sie nicht zu ihm zugehörig ist) sich ihm gegenüber stets zuvorkommend, stets sich zurücknehmend, stets ihn huldigend, sich stets ihm Dankbarkeit zollend und selbstverständlich in demütiger Haltung ihm gegenüber verhält.
Von genau diesem Mann habe ich aber auch erfahren, dass er es an Wertschätzung, Achtsamkeit etc. gegenüber einem Bottom mangeln ließ.
Von daher möchte ich appellieren, dass manche Tugenden zwar einen hohen Stellenwert beimessen, diese aber letztendlich "leere Worthülsen" sind und sich nicht in Taten äußern.
*******enig Mann
9.972 Beiträge
Die leeren Hülsen, egal ob aus Worten oder Taten, unterscheiden wirklich gutes Benehmen von affektiertem Gehabe...
@**********tchen

Da stimme ich Dir zu, weswegen ich dazu übergegangen bin, Menschen nicht nach Ihren Worten, sondern ihre Taten zu messen.

Beides differiert leider oftmals erheblich.
*******der Mann
24.895 Beiträge
Darum halte ich der Dame eben die Türe auf und rede nicht nur drüber *lach*
Darum halte ich der Dame eben die Türe auf und rede nicht nur drüber *lach*

Richtig gemacht ist wie richtig gewollt, nur krasser... *smile*

Und das tollste, 99 Prozent der Damenwelt freut sich tatsächlich...
**********mpire Mann
496 Beiträge
Zitat von **********tchen:
Ich habe erlebt, dass "Höflichkeit" als Tugend von einem dominanten Mann insofern ausgelegt wurde, dass sich eine devot veranlagte Frau (selbst wenn sie nicht zu ihm zugehörig ist) sich ihm gegenüber stets zuvorkommend, stets sich zurücknehmend, stets ihn huldigend, sich stets ihm Dankbarkeit zollend und selbstverständlich in demütiger Haltung ihm gegenüber verhält.
Von genau diesem Mann habe ich aber auch erfahren, dass er es an Wertschätzung, Achtsamkeit etc. gegenüber einem Bottom mangeln ließ.
Von daher möchte ich appellieren, dass manche Tugenden zwar einen hohen Stellenwert beimessen, diese aber letztendlich "leere Worthülsen" sind und sich nicht in Taten äußern.

Diese von Dir beschriebene "Sorte" findet man in der Mehrheit, unter denen sich auch die Traumtänzer, Narzissten und DD's verstecken. Das hat alles nichts mit tatsächlicher Höflichkeit, mit Knigge schon mal gar nichts zu tun.
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