Knigge und Etikette....

@******oom Was genau hat das mit Gleichstellung zu tun einer anderen Person die Tür aufzuhalten? Man ist genauso gleichgestellt, wenn man einem anderen durch die Tür hilft, wie wenn man sich durchhelfen lässt.
Das gilt für mich für beide Geschlechter. Und ich halte meinem Dom auch oft genug die Tür auf

Situationsabhängig.

Wenn ich beruflich und auf einer Baustelle unterwegs bin, dann hält einem keiner die Türe auf, hilft einem in den Mantel usw.
Dafür sagt man sich gescheit "Guten Tag" und stellt sich mit Namen vor.
Und das ist oft mehr, als ich in Joy-Nachrichten erfahre.

Ich erwarte von niemandem einen rhetorischen Handstand.
Ein "Hallo, ich bin der Bernd oder die Ursel" sollte allerdings schon drin sein.

Mein Mann hat mir noch nie in meinen Mantel geholfen oder hält mir die Türe auf.
Dafür kann ich mich 100% auf ihn verlassen, wenn es um die Organisation des Alltages geht.
Hochzeitstag oder Valentinstag sind beides Dinge, die sowohl er als auch ich vergessen... dafür kann es dann sein, dass ich irgendwann Abends nach Hause komme und einfach mal ein Blümchen auf dem Tisch steht oder er mir Stadt spontan ein Parfum kauft.

Ich sehe diese Höflichkeitsgeschichte immer etwas zwiegespalten ... einfach weil mir andere Dinge wichtig sind.... bzw. bestimmte Situationen im Leben die zeigen, ob ein Mensch Standing hat oder nicht.
Wenn mir beispielsweise jemand die Türe aufhält kann er trotzdem ein sozialer Depp sein.

Wie verhält sich der Mensch wenn es mal knifflig wird im Leben und wirklich Einsatz und Verantwortung gezeigt werden muss... das sind Dinge die mich interessieren und nicht ob mir jemand die Türe aufhält oder nicht.

So ganz ungefragt finde ich manches auch etwas übergriffig. Wer galant fragt, ob er/sie dieses oder jenes tun darf oder soll, bin ich durchaus geneigt es anzunehmen und positiv zu vermerken.

Als Gentle(domme)woman habe ich einiges an diesen ursprünglich patriarchischen Gesten adaptiert, auch mein Sub bekommt den Mantel angezogen und den Stuhl gerückt.

Das mag manchmal für befremdete Blicke sorgen, aber ich genieße es auch mit Klischees und Erwartungen zu spielen.

Wenn ich selber submissiv unterwegs bin, kann mein Gegenüber damit im richtigen Kontext ebenfalls punkten, da ich oldschool Ds zugetan bin.

Hmm, also ich muss das noch ergänzen: Diese Höflichkeitsformen stehen natürlich nicht alleine. Ein Partner, der mir nur die Tür aufhält und in den Mantel hilft, aber ich ihm sonst egal bin, den brauche und will ich nicht.
Hier klingt das manchmal so, als gäbe es nur eins von beiden. Mein Partner schätzt mich im Allgemeinen genauso wert und ich kann mich auf ihn verlassen. Das schließt sich ja nicht aus

Bei mir schwirrt eine Knigge aus dem frühen 20. Jahrhundert herum und ein modernes Exemplar. Zu wissen, wen man in Gesellschaft wem zuerst vorstellt, Damen, Vorgesetzte, ältere Herrschaften, macht Spaß. Und hin und wieder bringt das richtig Punkte, wenn man sich auf fast jedem Parkett bewegen kann.

In der Tat ist der "althergebrachte" Grund für das Aufhalten der eher ritueller Natur, hatte aber mehr mit Sicherheit zu tun.

Zitat:

Eine zünftige Wirtshausschlägerei musste umgangen werden, wenn eine Dame zugegen war – weshalb die Sache im Mittelalter Sinn machte.

Quelle: https://www.feinschmecker.com/artikel/restaurantknigge-ade-10-regeln-von-gestern/

Nichtsdestotrotz halte ich auch Männern mal die Tür auf, je nach "Verkehrsfluß" an der Tür. Es hat bei mir also keinerlei sexistische Gründe, sondern ich versuche jedem Menschen mit einer Höflichkeit zu begegnen, die mir ebenso gefallen würde.

Die Frage stellt sich dann natürlich, ob es sexistisch ist, mir sexistische Gründe zu unterstellen. 😉

Es spricht auch niemand Frauen ab, dass sie darauf stehen dürfen.

Und es mag Frauen u Männer geben, die das gerne so leben wollen und das sei denen ungenommen. Nur sollten sie es nicht automatisch erwarten, dass es von allen ausgefüllt wird.
Es beinhaltet für viele mittlerweile ein veraltetes Weltbild zwischen Mann und Frau und ist nicht mehr gewünscht. Wer es dennoch möchte, mag es gerne so handhaben.

Meine Einstellung dazu:
Ich brauche keinen Beschützer. Ich erwarte nicht, dass Mann mir von den Augen abließt, dass ich Hilfe brauche. Wenn ich sie brauche, mache ich den Mund auf und formuliere mein Anliegen eindeutig.
Türen aufhalten gehört sich egal wem gegenüber. Mäntel kann man selbst anziehen. Ich gebe genauso gerne Essen aus, wie ich eingeladen werde.
Und Taschen trage ich selbst. Gerade im BDSM Kontext diene ich, da werde ich nicht bedient.
Warum will ich das alles nicht? Ich finde es Männern gegenüber unfair. Es wurde Gleichberechtigung verlangt also verhalte ich mich auch wie ein gleichberechtigter erwachsener Mensch und muss nicht hofiert, bedient oder betüddelt werden.

Was mir wichtig ist, ist gegenseitiger Respekt und in einer Verbindung mit einem Menschen ist das oberste für mich gegenseitige Loyalität.

Off Topic
ist es unhöflich oder höflich, ErSieEs die Türe aufzuhalten, als Zeichen zu gehen??

Ende

Mein Herr ist ein Gentleman. Er hält mir die Tür auf, öffnet und schließt die Autotür, trägt die Einkäufe oder zahlt im Restaurant.

Ich finde auch ein Mindestmaß an Höflichkeit kann man schon erwarten.

Das kommt auf die Begleitmusik an.

"Raus hier!" wäre sicher unhöflich.

"Sie haben doch bestimmt noch etwas Wichtiges zu erledigen." mit freundlichem Lächeln vorgebracht, könnte noch als höflich durchgehen.

#metoo

Anstand, Respekt, Höflichkeit und Rücksicht im Umgang miteinander sind mir sehr wichtig. Das gilt aber für alle Geschlechter.
Altes Geschlechterrollenverhalten kann mal ganz nett sein, aber finde ich meistens eher unangenehm. Vor allem, wenn es soweit kommt wie in alten Filmen, dass die Frau regungslos im Auto sitzen bleibt, bis er ums Auto herumgelaufen ist und ihr die Tür geöffnet hat. Das finde ich total albern. Ich werde es doch noch selbst schaffen, aus einem Auto herauszukommen.
Und auch den Bierkasten trage ich problemlos alleine zu mir hoch in den vierten Stock, das ist ein gutes Training.
Und die Jacke habe ich schneller alleine aus- oder angezogen. Vielleicht bin ich einfach zu pragmatisch für sowas.

(Sein Mädchen)

Ich denke ich bin generell ein höflicher und hilfsbereiter Mensch.
Auch als dominanter Part breche ich mir keinen Zacken aus der Krone meine devote Partnerin wie eine Dame zu behandeln, wobei sie natürlich auch ihre Devotion an mir ausleben darf und soll.
Erst vor kurzem gab es bei einem Ausflug die Situation, das sie mir den Regenschirm während eines Schauers getragen hat, während und mehrere Pärchen entgegen gekommen sind bei denen die klassische Rollenverteilung, also der Mann trägt den Schirm, zu beobachten war.

Hallöchen,
es hat nichts mit devot oder dominant zu tun wenn eine Frau die Tür aufhält oder ihr hilft den Mantel auszuziehen. Es gehört einfach dazu ! Ich gehöre zu dem älteren Männern 😉und ich sage noch beim Bäcker zum Beispiel danke und ich hätte bitte gern 😉
Ich wurde gut erzogen 😉

Ich denke das auch die "nicht Knigge Damen" welche sich hier geäußert haben sich als "wirkliche Lady" sehen...

Denke aber, das die Einstellung, welche die Lady dazu hat sich durch geschriebenes / Telefonate abzeichnen.

Meine Lady legt darauf weniger Wert. Allgemeine Höflichkeit sind natürlich ganz normal.
In anderen Fällen (Autotür aufmachen z.b.) würde sie dies negativ finden, weil das kann sie alleine auch. Anders sieht es beim Mantel holen/ reinhelfen aus ...

Ich denke da muss man einfach differenzieren...
Und vor allem erstmal jeder für sich klären, was man als Höflichkeit empfindet ... Und was als "kniggey"

Das hat damit zu tun das derjenige der zuerst vor der Tür steht dem anderen sofern die Hände voll die Tür aufhält und das dann egal ist ob es Männchen oder Weibchen ist.

Ganz genau. Wenn ich zuerst an der Tür bin, halte ich sie auf. Andersrum genauso.
Wenn nun aber jemand extra vorsprintet, um als erstes an der Tür zu sein und sie aufzuhalten, fühle ich mich damit nicht so wohl.

Ich mag einfach passende aufmerksame Gesten in den passenden Momenten. Nicht Gesten, die getätigt werden, "weil es sich für einen Mann/eine Frau eben so gehört".

Respekt, Höflichkeit und entsprechende Umgangsformen gehören für mich schlicht dazu.

Ob ich mich dogmatischen an den Knigge halten muss ist eine ganz andere Frage.
Vieles im Knigge halte ich, gerade wenn man auf so manche Details schaut, für großen und überzogenen, snobistischen Schrott an den ich mich gar nicht halten will. So brauche ich keinen Knigge der mir sagt wie ich mich an einen Tisch zu setzen, Messer und Gabel zu halten und das Essen an den Mund zu führen habe. Den Unterschied zwischen jemandem der frisst wie ein Schwein und einer Person, die auf einen respektvollen Umgang beim Essen achtet erkenne ich auch ohne solche "Benimmregeln".

Darüber hinaus möchte gar nicht jede Frau auf eine Art und Weise behandelt werden, die man als "patronizing" bezeichnen könnte. Und in gewisser Weise möchte ich mich, je nach Situation, auch gar nicht wie ein "Gentleman" benehmen. Das ist etwa der Fall, wenn Machtgefälle sehr klar exponiert wird.

Im sonstigen Alltag ist das vielleicht etwas anderes. Ist meine Beziehungpartnerin aber eine Punkerin so wird sie mir (zurecht) hoffentlich den Knigge vor den Kopf werfen, wenn ich ihr damit komme und mich ihr gegenüber aristokraitisch-gentlemanesk zu verhalten suche.

Ich nehme einer Frau gerne die Jacke ab und hänge sie auf. Den Stuhl kann man sich aber selbst zurückziehen um ihren Po darauf zu plazieren. Auf solche Rituale lege ich keinen Wert und zum Glück ging es meinen Partnerinnen bisher genauso. Diese hätten mich eher schräg angeguckt, wenn ich das getan hätte. Die Tür halte ich grundsätzlich auf wenn hinter mir jemand durch selbige gehen will. Das ist für mich einfacher Anstand.

Benehmen hat nichts mit Bdsm zu tun, sondern mit Respekt, Höflichkeit und Bildung.

Ahoi

Benehmen hat nichts mit Bdsm zu tun, sondern mit Respekt, Höflichkeit und Bildung.

Ahoi

Ich sehe es als dominanter Part als selbstverständlich an , meine Kleine zu respektieren und auf sie aufzupassen .
Führung und Hingabe will verdient sein und wer seinen Schatz gefunden hat ,muss darauf aufpassen

Das man Verantwortung übernimmt, sich menschlich respektvoll verhält und achtsam agiert sollte jedoch selbstverständlich sein.

Hallo zusammen.
Ich finde das Respekt, Anstand und Etikette immer gewahrt werden soll.
Egal auf welchen Internetseiten man ist und egal ob dom/sub.
Lg Anesti.

Ich kann mit Etikette wenig anfangen und wenn mir jemand in die Jacke hilft, ist das für mich eher befremdlich. Das hat aber nichts mit meiner Rolle als Sub zu tun. Ein respektvoller Umgang miteinander ist für mich aber natürlich unabdingbar.

So ist es bei "Schutzbefohlenen"
Einer "Domse" gegenüber verhält man sich als Dom ja auch auf Augenhöhe.