Manches Mal frage ich mich, wenn ich so mitlese, in welcher Gruppe bin ich hier:
Ich scroll dann mal nach oben und sehe "BDSM".
Da steht nicht, Psychopathen, Soziopathen, Charakterschwachmaten, oder sonst wie physisch gestörte.
Die mag es sicherlich auch in jeder Gruppe, jedem Verein usw. geben, doch da steht nun mal BDSM.
Und ich lese EP`und Beiträge völlig naiv in diesem Kontext weil ich möchte mich ja über BDSM und diesem Kontext unterhalten und gehe davon aus, der Schreiber ebenfalls.
Also, ich gehe nicht davon aus, das mein Gegenüber sein Gegenüber emotionslos , oder Emotionsüberladen, in KH prügeln möchte um in Ruhe Fern zu sehen.
Für mich steht BDSM nicht für *b*escheuert, *d*esorientiert , *s*chwachmatik und *M*issbrauch.
Für mich geht es um Inhalte wie Bondage, Diszipline, Sadismus und Masochismus.
Bin ich nur der törichten Annahme mich unter "Gleichgesinnten" zu bewegen? Mir kommen ernsthafte Zweifel, wenn soviel psychische Entgleisung unterstellt wird, da der Mensch doch sehr dazu neigt, von sich auf andere zu schließen.
Echte und unechte bdSM ler? Ein Unechter bd-SM-ler ist für "mich" jemand der diagnostiziert, einen psychischen defekt hat und/oder bewusst non- consual agiert/ praktiziert.
bd-SM ist aus meiner Sicht ein Medium Gefühle unterschiedlichster Art im Konsens, möglichst intensiv, sicher und realitätsnah auszuleben. Selbst negative. Und da gibt es unendliche Grauzonen.
Es gibt für den Menschen auch kaum etwas, was sich schwerer allgemeinverständlich artikulieren lässt als eben Gefühle. Weil eben Gefühle sehr unterschiedlich sind, die Ursachen für Gefühle auf unterschiedlichsten Erfahrungen beruhen und entsprechend unterschiedlich interpretiert werden, ebenso wie viele Worte.
bd-SM spielt sich zu größten teilen im Kopf ab.
Wenn ich jemanden als Gegenüber habe, der auf Strafen steht, dessen Kopf erreiche ich auf der gewünschten Ebene nicht, wenn ich, sage oh, die kleine war jetzt aber böse, dafür gibt es jetzt bisschen haue mit dem Stöckchen.
Aber wenn ich sage du bekommst ne Tracht Prügel, eben weil diese negativ belegt ist. Wenn ich in der Lage bin, visuell zu vermitteln, das ich mich ernsthaft ärgere und das so ankommt, auch wenn sich mein Sadist gerade über diese Wirkung einen breiten Arsch grinst, dann treffe ich einen Punkt, der das ganze in Realitätsnähe rückt.
Wenn ich außerdem noch in der Lage bin mit meinem Werkzeug so präzise umzugehen, das die Wirkung willkürlich scheint, inkl. ein paar gut dosierten Umschlägern, die einen "guten DOM", ja niemals passieren dürfen.
Dann genau dann habe ich mein Ziel erreicht und eine Befriedigung auf beiden Seiten.
Dieses geschilderte Schauspiel, ist nicht Jedermanns/ Frau`s Ding.. Vielleicht ein anderes oder auch keines. Doch für mich ist das Ausleben von bd-SM ist in meinen Augen ein Schauspiel, in Realitätsnähe zum Zweck möglichst intensiv zu fühlen und zu befriedigen, möglichst consual und möglichst sicher.
Dafür braucht es Charaktere die zusammen passen und - Eigenzitat- Um BDSM auszuleben braucht es Charaktere, die in der Lage sind sich selbst zu ertragen, so auch die Konsequenzen ihres Handelns.
Letzteres vermisse ich hier leider sehr oft.
Es wird wenig nachgefragt, jedoch um so mehr unterstellt, wobei man sein Gegenüber ausgenommen ein von paar Textfragmenten nicht kennt und geflissentlich verdrängt, das man sich über Facetten des BDSM. unterhält und nicht über Geisteskrankheiten.
Um nochmals die ursprüngliche Frage zu beantworten.. nein im Kontext ist ne Tracht Prügel für mich nicht negativ belegt.