Von "Alphas" zu "Sigmas": Der Weg zur wahren Dominanz

Also ich ziehe Positives aus dem Thread: Nun wurde ich auch mal damit konfrontiert, sich mit dem neuzeitlichen gesellschaftlichen Phänomen des "Sigma Male" zu befassen und bin sogar auf den Begriff "Giga Chad" gestoßen.
Dass das Forum der BDSM-Gruppe so viel zu meiner Allgemeinbildung beiträgt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Danke an alle Beitragenden!

Ist doch an sich eine nicht zu verachtende Charakterisierung:
https://www.myself.de/aktuelles/leben/sigma-male-eigenschaften-maenner-typ/

Warum wurde nicht gleich eine Anleitung für uns bedürftige subs an die Hand gegeben, wie man einen Sigma Male erkennt?:
https://mystischerrabe.de/psychologie/sigma-mann/

Danke @*********79_71 - der Bericht schildert recht exakt die zeitliche Entwicklung und Zuspitzung, in der medialen Welt, dieser misogynen K5cke, die auch der TE vertritt.

Dem mit klarer Abgrenzung und Ironie zu begegnen - wie hier in vielen Beiträgen zu lesen - halte ich für völlig legitim und auch wichtig und notwendig. Echte Diskriminierung und Abwertung haben weder in unserer Gesellschaft noch in meinem BDSM Platz.

Ich habe von diesem Sigma Typen noch nie was gehört, bis jetzt.
Nach den zur Verfügung gestellten Links der User hier zum Thema sollte klar sein, dass ein Streben nach so einem ungesunden (vor allem für Frauen!) Persönlichkeitsprofil nirgendwo Platz haben sollte. Der einzige Unterschied zu narzisstischen Persönlichkeiten scheint Introvertiertheit zu sein. Ansonsten kann ich keine Unterschiede erkennen.

Danke für's Teilen. Und da war er ja, der Begriff vom einsamen Wolf, den ich hier auch schon benutzt habe. Es ist alles bestätigt worden, was ich vermutet habe zum Thema Sigmas. Es scheint wohl leider attraktiver, bei Schüchternheit das Ego zu pushen mit Großmannsfantasien, als selber an sich zu arbeiten und diese Schüchternheit zu überwinden, um am Sozialleben teilzuhaben, anstatt in der Ecke zu stehen. Traurig.

Lieber TE: Dass ich als emanzipierte Frau zunehmend angefeindet werde, ist eine Entwicklung, die ich schon länger beobachte. In einer Welt, die dank chauvinistischer, toxisch männlicher Systeme immer mehr zerfällt, sollte man eigentlich zusammenstehen, egal welches Geschlecht man hat. Aber das Gegenteil passiert, es ist ja auch einfacher. Man muss sich dafür nicht bewegen oder in Gefahr bringen, indem man sich für Frauen und Diverse einsetzt. Man läuft einfach in der Menge der Pickup Artists, Incel, Sigmas und wie sie alle heißen, mit. Ihr seid in eurer bemühten Individualität in einer Traumwelt und werdet als Internet-Phänomen immer mehr. In der TikTok-Influencer dir sagen, wie echte Männer sind. Frauen werden von einer immer größeren Gruppe Männer regelrecht dämonisiert, zu denen Sigmas offenbar auch gehören. Wenn du in der Ecke sitzt oder stehst, bist du nicht dominant. Wenn dir durch Zufall eine geschundene Sub vor die Füße fällt und du Aftercare machst für einen Anderen, dann bist du ein Abstauber. Ich sehe öfter Frauen, die auf so Typen a la Patrick Bateman hereingefallen sind. Zurück bleiben zerstörte Seelen und tiefe Traumata.

Wenn du dominant bist, sagt es dir deine Umwelt. Das ist so. Dominanz kann man sich nicht herbeiwünschen.

Auch von mir ein dickes Danke an @*********79_71 für den Link.
Egal, was man sonst vom "Stern" halten mag, aber die "Wertschätzung" in den beiden anderen Links (ein ebenso dickes Sorry an @**********tchen !) beinhaltet mir, ich möchte fast sagen "naturgemäß", doch zu viele blinde Flecken.
Dass man American Psycho nicht als Satire versteht oder verstehen will, erschreckt mich (in meinem Elfenbeinturm?) doch ein wenig.
Aber die Grenzen zwischen Posing, Trollerei, Provokation, Sinnsuche und Fanatismus sind fließend.

@*******ips
Da sagst du was. Es reicht ja schon, in den Foren immer wieder von Emanzen, "falsch verstandenem Feminismus" (sagt wer...), Feminazis etc zu lesen (aber auch von Vorwürfen von Männern an Männer, dass sie Standpunkte nur vertreten, weil sie ihnen von Frauen eingeredet wurden/ um einen Stich zu machen), ganz ohne wahrnehmbare Szene.
Führt jetzt etwas weit, gehört zu diesem Klima aber dazu.

Nein, sobald jemand solche Mindsets verinnerlicht hat- oder auch nur "ironisch" damit spielt, , ist mEn der Zug namens "konstruktiv" in den meisten Fällen schon abgefahren.

@*******ant
Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du nicht erkennst, dass meine geposteten Links vor Ironie triefen.

@**********tchen
Doch, habe ich.

Selbstlobendes Geschreibsel von nem Möchtegern Dom?
Naja wenn so ein prickelndender überragender Top dann müsste man nicht klugschwätzen sondern würde mit seiner Sub spielen 👏😂
Keine zweit oder dritt Sub am Start? Auch ein Zeichen für mehr kopfkino wie Erfahrungen

Da ist jemand aber ganz kurz davor, übers Wasser laufen und Wasser in Wein verwandeln zu können. Der Messias ist wieder unter uns .
Jenseits dieser ehrlich gemeinten Verballhornung bin ich erleichtert über die kritischen Stimmen zu diesem Eingangsstatement, obwohl es schon recht durchschaubar daherkommt. Da gibt es wesentlich subtilere Formen der Manipulation.
Was mich eher beunruhigt sind die mittlerweile zahlreichen Versuche, unsicheren Menschen - in dem Fall unsicheren Männern - Bilder von "wahrer" Männlichkeit einzupflanzen, die allem widersprechen, was ich als konstruktiv in der Selbstentwicklung und im Austausch mit anderen erachtete.
Zum Glück erlebe ich etliche Gegenbeispiele, die mich zuversichtlich stimmen, dass Hopfen und Malz nicht verloren sind.

Folgt man den hier geteilten Informationen, hat ein Sigma kein gesteigertes Interesse an einer Sub, zumal er sie als Klotz am Bein empfindet - wie auch jede andere Frau. Ein Sigma wird eher ein Escortservice bemühen, um sein sexuelles Bedürfnis zu befrieden. Zumal das für ihn mit weniger Zeitaufwand verbunden ist, als eine Spielbeziehung mit einer ersten, zweiten oder dritten Sub.

Er wird also nicht mal ansatzweise auf die Idee kommen, sich in einer BDSM-Community, nach irgendwas umzusehen, geschweige Werbung für sich zu machen. Alleine der Gedanke ist für ihn völlig fremd bzw. entspricht das bei weiten nicht seinem eigenen Selbstbild als dominanter Mann.

... was beides wiederum eine Win- Win- Situation wäre. Wenn man sich halt darauf verlassen könnte.

Mal die Hand aufs Herz, was will ein Mann, dem die Subs von alleine auf den Schwanz springen, hier noch im JOYclub

Definitiv nicht aufwachen?
Außerdem kann das, je nachdem, wie gesprungen wird, auch ganz schön schmerzhaft sein...

Ja, guter Hinweis, und noch ein halbwegs ernstgemeinter: Diese ganze Sigma-Nummer klappt im Grunde nur, wenn man sehr gut aussieht oder sehr reich ist. Bsp: In der Goth/Metal-Szene kennt man diese Typen: 1,90m groß, schlank-muskulös, lange Haare, kantiges Modelgesicht, schweigsam, oft psychisch schwierig, aber die Goth/Metal-Girls rennen denen nach, auch wenn man von ihnen hört, dass sie Herzen brechen und toxisch sind. Oder eben solche Yuppie/Börsen-Haie wie Christian Bales Patrick Bateman. Zwar nicht so groß, aber gutaussehend genug, durchtrainiert und scheißreich. Und genau, der kauft sich einfach die Frauen. Das Problem an dieser TikTok-Masche ist, dass sie Typen vorgeschlagen wird, die eben nicht sehr gut aussehend oder sehr reich sind.

@*******ips, ich möchte keineswegs verharmlosen, was in dem vorstehend verlinkten Artikel des stern als zutiefst misogyner Trend aufgezeigt wird. Die Frage ist nur, ob ein Sigma-Mann zwingend eine Persönlichkeitsstruktur aufweisen muss, die jener von Patrick Bateman zumindest sehr nahe kommt. Dies hängt freilich davon ab, welche Persönlichkeitsmerkmale man als für einen Sigma-Mann maßgeblich erachtet. Dass insoweit durchaus auch Definitionen vertreten werden, die keine frauenfeindliche Grundhaltung bedingen, belegt ein Artikel von myself, der sich über folgenden Link aufrufen lässt:

https://www.myself.de/aktuelles/leben/sigma-male-eigenschaften-maenner-typ/

Ich möchte auch nicht bewerten, welche Definition zutreffender ist, sondern lediglich betonen, dass es müßig erscheint, über Persönlichkeitstypen zu diskutieren, solange man diesbezüglich nicht dieselben Definitionen zugrundelegt.

@****op
Ich war zwar nicht gefragt, aber dein Myself- Link wurde weiter oben bereits verlinkt.
Das ist kein Artikel, das ist... irgendwas, weswegen ich mich beim Thema "Frauenzeitschriften" manchmal schäme.
Sry.
Und selbst "mit ohne" Misogynie und/ oder pathologischen Elementen à la Bateman:
Bleibt immer noch der hierarchische Wertigkeits- Aspekt in der Klassifizierung.

(Klassifizierungen nach "Typen" sind beileibe nichts Neues- dieses System hier hat aber eine ganz andere Qualität.)

Lethe (soa) schreibt

@****op Das ist ja das interessante. Ich mag Männer, die intelligent sind; die wissen, dass man nicht laut sein muss, um Autorität auszustrahlen; die ihren "shit together haben" a.k.a. Arbeitsethos besitzen; die keinen riesigen BMW brauchen, um sich männlich zu fühlen.
Aber diese Männer, die ich mag, bezeichnen sich trotzdem nicht als Sigmas. Männer, die ich mag, akzeptieren mich als kognitiv ebenbürtigen Partner - als gleichwertigen Menschen. Denen fällt nicht der Schwanz ab, weil ich erfolgreich bin oder weil ich Sex mit mehr als 5 Männern hatte oder weil sie Handtücher zusammen legen.
Was wir hier kritisieren, ist das Mindset, auf dem der Begriff des Sigmas gemeinhin aufbaut.

Lethe (soa) schreibt

Wenn ich @*******ant s Beitrag ergänzen darf:

@**********hmerz
Danke. Ich sag' mal: es kann gar nicht so schnell in's allg. Bewusstsein rücken, was "toxische Männlichkeit" auch bedeutet- nämlich all' die potenziell unglücklich machenden Ansprüche, die man(n) an sich selber stellt- wie dieser Schmarrn alles mit dem Hintern wieder einreißt.

Wir sind über den Punkt, an dem alles gesagt wurde, aber noch nicht von jedem.

@****pse
Definiere "wir", definiere "alles".

BDSM: Von "Alphas" zu "Sigmas": Der Weg zur wahren Dominanz

@****op

Alle Seiten, alle Content Creator im Internet, wollen doch vor allem eins: Traffic generieren. Da hat jeder so seine Mittel.

Mal Hand auf’s Herz, sieht myself.de für für dich nach ernstzunehmendem Journalismus aus, der sich kritisch mit den gewählten Inhalten auseinandersetzt? Der Wert auf Recherche legt? Das liest sich doch eher wie ein Werbespot, hier sollen eindeutig Sehnsüchte geweckt werden.

Klingt ja auch geil, was‘n Traummann, oder?! Da kann man schon dahinschmelzen. So jemanden kennenlernen, das wär’s doch.

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Wow, vielleicht ist meins ja auch dabei - das könnte MEIN Sommer werden!

Und Zack, noch nen Click generiert.

Wer will inmitten dieser ganzen romantischen Idylle schon von rechten Bubbles und Misogynie lesen? Dass der Begriff eine eindeutig rekonstruierbare Herkunft hat, ist ja unbestritten dokumentiert. Kommt dir das nicht auch ein bisschen strange vor, dass das mit keinem Wort erwähnt wird?

„ Der Begriff stammt aus der Popkultur…“

Na klar doch.

Was daran ist bitte "rechts"? Aber lassen wir das...

Aber apropos Bateman, ich glaub ich hätte Lust mir mal wieder rechte, misogyne Mucke rein zu ziehen... Wo haben wir sie denn... Ge... Gen... Genes...- ah hier! Genesis!

Einer der frühsten und bekanntesten Unterstützer der Manosphere-Hierarchie ist der rechte Internet-Blocker Vox Day. Er war es auch der in einem Blogpost aus dem Jahr 2010 die binäre Unterscheidung zwischen Alpha- und Beta-Males um diverse weitere Männertypen erweiterte. Theodore Robert Beale, wie Vox Day bürgerlich heißt, gehört zur amerikanischen Alt-Right-Bewegung. In der Vergangenheit sorgte er immer wieder mit äußerst rassistischen und sexistischen Äußerungen für Aufsehen. So sollten Frauen laut Vox Day das Recht zu Wählen wieder verlieren, weil sie sich sowieso nur für den Mann entscheiden würden, mit dem sie lieber schlafen würden.

Direkt aus dem Stern-Artikel, @********ious