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Sexpositives BDSM
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Du bist ein Mensch, kein Rorschach-Test5
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Unterwürfig

****ody Mann
13.178 Beiträge
Themenersteller 
Unterwürfig
Manchmal verlassen virtuelle Rehe das Unterholz und folgen monatelang einer Fährte, was in der Natur wohl keinen Sinn ergeben würde. Aber was ist schon Sinn und was ist die Natur?


Es war ihr Wunsch, mich zu treffen. Noch ist alles gut, wir sitzen in einem Charlottenburger Straßencafe und plaudern. Ich unterdrücke seit gut einer halben Stunde alle lüsternen Gedanken. Trotzdem taxiere ich sie, kann das gar nicht verhindern. Ihr Haar, ihre Lippen, wie sie das Glas mit dem Latte Macchiato umfasst, das leichte Zittern in der Stimme, ich nehme es bewusst wahr und ich rieche in Nuancen ihren Geruch und ein Deo, weil eine unmerkliche Windbewegung es zu mir trägt. Ihre graublauen Augen leuchten geweitet, sie sind jetzt schon um Fassung bemüht, obwohl ich nur ich bin und nichts Verräterisches über meine Lippen gekommen ist. Trotzdem hat es bei ihr längst angefangen, nur kann sie nicht wissen, wie sie mich ebenso triggert. Ich schätze, im Moment weiß sie gar nichts mehr. 


Ihre Sehnsucht macht sie dumm und lässt sie, sicher nicht zum ersten Mal, die Anfänge einer Agonie herbeiwünschen, die wie ein verbotenes, abgedunkeltes Zimmer ist, dessen Türen sie von innen nicht öffnen kann und auch nicht öffnen will, weil sich mit ihr darin ein Mann befindet, der sie durch alle Hautschichten hindurch erkennt und ihre Unterwürfigkeit auf unerklärliche Weise versteht. Ihre Sehnsucht, kalt und heimatlich vertraut zugleich, bewirkt einen Sog, der sie unaufhaltsam mitreißt.


Bald entscheidet mein dämonischer Anteil, wo es hingehen soll. Immer wenn er Blut geleckt hat, tut er das. Er konstruiert Bilder von ihrer Entkleidung und wie sie nackt im Doggy vor mir hockt, meinen Gürtel um den Hals hat und zu einem schönen, hellhäutigen Tier wird, das sich wie Beute fühlt, auf die wirklich nur jemand wie ich aus ist. Der Duktus meiner Gedanken färbt sich um, meine Lust am Smalltalk endet hier. Ich bin kein böser Mensch, ich bin aber auch nicht gut.


Nach einer kleinen wortlosen Pause beginne ich, mit leiser Stimme zu reden. Ich eröffne ihr, dass wir in ein Stundenhotel fahren werden und dass ich sie nackt sehen will, in jedem Fall ficken und mit meinem Gürtel schlagen werde, vielleicht auch ein bisschen fesseln. Es wird nichts Liebevolles passieren, das verspreche ich ihr. Ich warte nicht auf eine Antwort, ich bezahle und schenke ihr für einen Moment keine Beachtung. Sie bleibt regungslos und starrt mich an, dann reiche ich ihr meine Hand. Sie nimmt sie, sie kann nicht anders. Die Agonie ist süß, sie ist eine Sucht.


m.brody
2024
********Cunt Mann
1.639 Beiträge
Bei manchen Geschichten hoffe ich, dass sie sich genau so zugetragen haben.
****aSw Frau
2.508 Beiträge
Genau das ist es.
Danke, Maestro für den schönen Text. *knicks*
Ich stecke darin fest, wie ein Schmetterling in dicken Sirup.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Von so etwas habe ich in einsamen Nächten geträumt ... du hast es in Worte gefasst.
****ffm Mann
23 Beiträge
Sehr schon be- und geschrieben Dein Kopfkino und der schlussendliche „Vollzug“.
Werde es sicherlich in der Ausübung als Template in Betracht ziehen, sofern die Situation ähnlich sein sollte.
***e6 Frau
1.995 Beiträge
Es hätten sicher noch 3 Seiten Text sein können. Er hat einen richtig eingesogen, mitgerissen, sich quasi von selbst gelesen.

Den kann ich mir richtig gut als Hörgeschichte vorstellen.
Super schön *blume*
****ffm Mann
23 Beiträge
Hatte ein wenig etwas von Sebastian Fitzek als Author mit sexueller Note.

*kopfkino* aus
****a1 Paar
48 Beiträge
Mein neuer Wahlspruch:

Ich bin kein böser Mensch, ich bin aber auch nicht gut.
*********_Bord Paar
1.693 Beiträge
Seltsame Sucht der Befriedigung ...
Ja, genauso passiert es.
Ich bin schüchtern, devot, habe eine solide moralische Erziehung genossen ... und ... auch ich wäre mitgegangen.
Mit der Ahnung was passieren könnte, was er wohl wahr macht und der unerklärlichen Hoffnung von einem Gentleman in den tiefsten Schmutz der Sexualität gezogen zu werden.

Meine Gedanken zu diesem Thema finden sich in meinen sehr offenen Hompages.
*****ray Frau
94 Beiträge
Unterschätz das Liebevolle, das Zärtliche, das Sanfte, die Zuwendung nicht. *g* Sie kommt erst, als du ihr die Hand reichst? Ja, ja.
*********raev Paar
63 Beiträge
Sie schreibt:

Beim Lesen wurde ich devot dumm,du triggerst es sehr mit deinem Text,es hat sich in deinem Text,deinem Fühlen für beide Seiten 1zu1 wiedergefunden. Es liebt es und macht es aus,genauso sich so treiben zu lassen mit all ihrer Geilheit! Magische Gänsehaut🖤Danke dafür!

Grüße sein Eigentum Sklavin Dark_Vixen 🖤 🦊
****ina Frau
130 Beiträge
Ich erkenne mich in Deiner brillant geschriebenen Begegnung eines devoten Mädchens mit einem Herrn wieder. Und es ist schön zu lesen, dass die Sehnsucht auch andere unterwürfige Geschöpfe dumm macht und sich diese vom Sog unaufhaltsam mitreißen lassen... um sich wenig später nackt, geschlagen und gefickt vor den Füßen des Herrn wiederzufinden... eine seltene, aber dafür umso wertvollere Begegnung, für das sich ein scheues Rehlein gerne aus dem Unterholz der virtuellen Welt wagt...

Ich danke dir sehr für diese besondere Erzählung!
******oir Frau
178 Beiträge
....Gänsehaut....
********Tian Mann
8.816 Beiträge
Zuerst mal danke für den gut lesbaren Text, denn ich habe immer wieder Mühe die Geschichte zu lesen; die ohne Abschnitte geschrieben werden.
Es werden zwar Punkt und Komma geschrieben, aber man(ich jedenfalls) verliert schneller die Lust am lesen, als die Übersicht des Textes.
Darum las ich den Text *g* Danke dafür *g*

Was der Inhalt des Textes betrifft, ist für mich, wie es wieder einmal ein Mann geträumt hat *lach* dass ist aber nicht schlimm, denn ich als Switcher träume ja auch ziemlich kunterbunt, zwischen devot & dominant.
Ich möchte hier aber festhalten; dass nicht jede Frau, die devot ist, doof und naiv ist, weil sie deine Hand ergreifen würde.
Bei der Sie von @*********_Bord hat meiner Ansicht nach, nichts mit Naivität zu tun; sondern weil man ihr sagte, nach dem Motto: du triffst dich jetzt mit ihm und machst es mit ihm.“ wie sie schon sagte, hat sie eine Ahnung, was kommen könnte.
Ich mag die Geschichte als Story, weil es ein Kopfkino ist.
Aber ob sie tatsächlich passiert ist da bin ich skeptisch.
****ina Frau
130 Beiträge
@********Tian M_Brody hat ja nicht geschrieben, dass diese Frau dumm ist, sondern sie diese Sehnsucht dumm werden lässt. Und als devote, intelligente Frau finde ich mich in diesen Worten wieder, denn manchem dominanten Herrn ist es auch bei mir schon gelungen, dass ich vor lauter Sehnsucht keinen geraden Satz mehr rausbrachte und nicht mehr klar denken konnte, sondern ihn einfach nur intensiv erleben wollte. Ich war so gefangen von der Präsenz dieses Herrn, der einfach nur ein Gespräch mit mir in einem Kaffeehaus geführt hat, wohlwissend aber welche Aura ihn umgibt. Nachher war ich selbst verwundert, warum mich meine Wortgewandheit und mein Verstand so im Stich gelassen haben... aber genau diese mächtige Wirkung eines dominanten Herrn liebe ich (kommt leider viel zu selten vor)... wenn mein Verstand aussetzt, noch bevor überhaupt irgendetwas passiert. Und wenn so eine Frau einem dominanten Herrn gegenüber sitzt, verstehe ich die Formulierung "Ihre Sehnsucht macht sie dumm...".

Aber ich bin gespannt, ob ich @****ody richtig interpretiert habe.
****ody Mann
13.178 Beiträge
Themenersteller 
Danke @****ina !

@********Tian Du interpretierst Dinge in meinen Text hinein (dass devote Frauen doof und naiv wären), die ich nicht hineingeschrieben habe. Du liest diesen Text wie einen BDSM-Erlebnisbericht. Ich würde sagen, Du hast keinen Zugang zur Psychologie der vermittelten Bilder.

Und ja, das funktioniert bei bestimmten Menschen. Was das angeht, ist der Text nicht (!) fiktiv.
***e6 Frau
1.995 Beiträge
Immer wissen witzig, wie man doch daneben liegen kann.
Grade diesen Text hat mein Bauchgefühl, warum auch immer, in die fiktive Ecke gepackt. *g*
**un Mann
250 Beiträge
"Es wird nichts Liebevolles passieren, das verspreche ich ihr."

Deshalb geht sie mit und weil sie nicht anders kann.
*****ray Frau
94 Beiträge
Fiktiv? Ja, vielleicht. Unrealistisch? Auf keinen Fall! Wenn nicht Angst dazwischenfunkt.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Unrealistisch? Sicher nicht.
Als ich vor mehr als 20 Jahren das erste Date mit meiner zukünftigen Ehesub hatte, hätte ich ihm genau diesen Spin geben können. Sie wäre wohl mitgegangen. Ziemlich sicher wäre sie das.
Immerhin verbrachten wir den Tag zusammen, besuchten gemeinsam einen Sexshop zwecks Ausstattung, und am Abend waren wir miteinander auf einer BDSM Party. Sie fiel so natürlich in die Rolle als meine sub ... viel Unterschied zur Geschichte war da nicht.

Thanks for the reenactment, Sir, wie Zoe zu Mal sagte.
****ody Mann
13.178 Beiträge
Themenersteller 
Seit ich 2012 mich auf der ersten Plattform mit BDSM-Hintergrund angemeldet habe, schreibe ich kleine Geschichten und stelle sie ein. Mittlerweile sind es über 300 Texte, die eine nicht abreißende Fährte darstellen. Mich hat niemals die stolze Edelsub interessiert, ich bin auf die Frauen abonniert, die einen verborgenen mental-masochistischen Kern und deshalb dunkeldüstere Sehnsüchte haben.

Es gab (dank der Schreiberei) sehr viele Begegnungen und seltsamerweise niemals die Not, Unterwürfigkeit erst herbeiführen zu müssen. Sie ist lange vor einem ersten Treffen bereits da, denn das hat die Kunstfigur M Brody immer schon vorher für mich erledigt. Deshalb weiß ich auch gar nicht, ob es wirklich Dominanz ist, die da lockt.

M.E. ist es ein stark einfühlender mentaler Sadismus in Verbindung mit sexueller Gier, zu dem einige wenige Frauen wie ein Legostein auf den anderen passen. Man erkennt sich, wie ein Tier das andere erkennt.
******una Frau
7.567 Beiträge
...... ist es ein stark einfühlender mentaler Sadismus in Verbindung mit sexueller Gier, zu dem einige wenige Frauen wie ein Legostein auf den anderen passen. Man erkennt sich, wie ein Tier das andere erkennt....

Boah....das IST es...Meister der Worte... *knicks*

Ich HASSE das, weil es meine Seele erreicht *hutab*

Mir so klar macht, warum ich dem so absolut hilflos ausgeliefert war/ bin.
*********habit Mann
561 Beiträge
quote "Es wird nichts Liebevolles passieren, das verspreche ich ihr." unquote
Etwas liebevolles an der ein oder anderen Stelle zerstört NICHT den Ansatz, wie ich finde. Von daher wäre eine solche Konsequenz nicht unbedingt zwingend. Aber sicher wäre sie Einstellungssache.
Zumindest ungefragt hätte ich ein solches Versprechen nicht abgeben mögen. *zwinker*
Brillianter Text. *hutab*
*******ice Frau
173 Beiträge
Der letzte Satz hat mich total abgeholt.
*******bre Frau
1.190 Beiträge
Zitat von ****ody:
Seit ich 2012 mich auf der ersten Plattform mit BDSM-Hintergrund angemeldet habe, schreibe ich kleine Geschichten und stelle sie ein. Mittlerweile sind es über 300 Texte, die eine nicht abreißende Fährte darstellen. Mich hat niemals die stolze Edelsub interessiert, ich bin auf die Frauen abonniert, die einen verborgenen mental-masochistischen Kern und deshalb dunkeldüstere Sehnsüchte haben.

Es gab (dank der Schreiberei) sehr viele Begegnungen und seltsamerweise niemals die Not, Unterwürfigkeit erst herbeiführen zu müssen. Sie ist lange vor einem ersten Treffen bereits da, denn das hat die Kunstfigur M Brody immer schon vorher für mich erledigt. Deshalb weiß ich auch gar nicht, ob es wirklich Dominanz ist, die da lockt.

M.E. ist es ein stark einfühlender mentaler Sadismus in Verbindung mit sexueller Gier, zu dem einige wenige Frauen wie ein Legostein auf den anderen passen. Man erkennt sich, wie ein Tier das andere erkennt.
Danke - jetzt hast Du nochmals perfekt in Worte gefasst, was mich daran als Szenario stört.
Aber wie immer sehr gut geschrieben
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