Schweben im Seil
Er war absoluter Gentleman.Wir sprachen über bondage-erfahrungen, Evtl körperliche Probleme. Ich sagte, dass ich meine Knie nicht komplett anwinkeln kann, was ja Inhalt mancher Fesselungen ist.
Er meinte, wenn ich möchte, würde er direkt eine Halbsuspension mit mir versuchen. Ich war extrem überrascht, aber erfreut.
Schließlich standen wir beide etwas nervös voreinander im Wohnzimmer. Ich sagte ihm, dass ich freudig aufgeregt sei.
Er zog die Vorhänge vor, legte darkwave ein, und streckte mir die Hand entgegen, als wolle er mich zum Tanzen auffordern.
Dann drehte er mich um, zog mich an sich und legte mir den Arm um den Hals.
So standen wir eine Weile da. Ich beruhigte mich. Spürte, wie ich begann, mich fallen zu lassen. Loslassen konnte. Mich geborgen und sicher fühlte. Er zog mir die Korsage aus.
Er strich mir sanft übers Dekolleté. Gefolgt von einem weiteren, ganz sanften, langsamen Streichen. Das Seil. Ganz langsam, wie in Zeitlupe. Im Hintergrund die, düstere Musik.
ich hatte nicht mit so sanften Berührungen gerechnet, genoss sie aber sehr.
Da war es. Dieses Gefühl. Dieses einzigartige Vibrieren des Seiles auf meiner Haut. Als wäre es elektrisch geladen. Dieses Gefühl hatte ich einmal erlebt. Und so herbei gesehnt. Ich spürte, je länger es dauerte, wie ich in den Tunnel fiel. Die Augen schloss. Längst waren meine Arme auf dem Rücken fixiert. Ich fühlte mich gehalten. Keine Muskelkraft mehr nötig.
Ab und zu knallte das Seilende auf den Boden. Ich genoss auch das Geräusch.
Er umarmte mich wieder von hinten und sagte leise: Wenn du möchtest, kannst du dich jetzt mal zur rechten Seite beugen. Seine Stimme war weit weg und nah gleichzeitig.
Ich öffnete kurz die Augen. Schaute zu ihm und stellte überrascht fest, dass ich bereits hing. Aufregung durchflutete mich. Vorsichtig lehnte ich mich zur Seite. "Ich halte dich.” flüsterte er fast.
Ich lehnte mich zur Seite. Wie in Zeitlupe. Er hielt mich. Und nun spürte ich, dass ich mich ins Seil legen konnte. Stützen konnte. Schaukeln. “Wenn du bereit bist, kannst du den linken Fuß heben.” Woaaa. Ich brauchte kurz, um Gleichgewicht zu finden. Klappte nicht ganz. Dann beschloss ich, mich wieder ins Seil zu hängen, wie zuvor. Nur auf einem Bein. Jetzt war alles gut. Ich schloss wieder die Augen und schaukelte genüsslich auf einem Bein. Mein linkes Bein hing und wurde wie von selbst gehalten. Es war kein bisschen anstrengend.
Ich ließ mich wieder fallen. In den Tunnel. Testete schaukelnd meinen Radius.
Da war wieder seine Stimme. “Wenn du jetzt möchtest, kannst du den zweiten Fuß mal anheben. Und diesmal. Tat ich das einfach und blieb in meinem Tunnel.
Er Band auch den zweiten Fuß an die Seilkonstruktion. Ich schwebte. Was für ein schönes Gefühl! Wooow. Sagte ich. Ist das schön! Er schubst mich ein wenig an und ließ mich schaukeln. Fliegen. Schweben. Gleiten.
Sanft glitten seine Hände über meinen Körper. Ich war weg. Er bot mir an, die angesprochenen Fotos zu machen. Ich willigte ein und schwebte weiter.
Viel zu schnell sagte er: “komm. Wir lösen dich mal.” Och schade. Das ist so schön.
“Ja, das spüre ich. Aber das war wirklich viel für den Anfang.”
Na gut. Langsam band er erst ein Bein los. Komisches Gefühl wieder Schwerkraft zu spüren. Ich schüttelte und belastete vorsichtig mein Bein. Es trug. Das zweite. Trug auch. “Kreislauf Ok?” Ja, alles gut lächelte ich. Mir geht's gut. Und sank in seinen Arm.
So schön wie das war. Ich dachte kurz darüber nach, dass die Erfahrung doch sehr wenig gewohnte Härte hatte. Das ich gerne auch den ein oder anderen Ruck gespürt hätte.
“Das war toll.” sagte ich. Ich hätte noch länger da hängen können.
Er lachte: “sagt ja keiner, dass wir schon fertig sind.”
Er band mich um. Und wurde härter. Darauf hatte ich noch gewartet. Und die Rucks kamen. Ich grinste ihn an.
Er führte das Seil unter mir durch und zog. Uff. Zog kräftiger. Fuck! Es tat weh. Angenehm weh.
Ich weiß jetzt ganz sicher, dass ich Ropebunny bin und weitere Erfahrungen machen möchte 😊