Was geboten wird und wer was erwartet

Also... für mich wären Menschen raus, die nach etwas fragen, was man bieten oder geben kann. Ist nicht meine Art des Kontaktes, den ich mit Menschen haben möchte.

Für mich geht es nicht darum etwas bieten zu müssen, sondern darum, dass Menschen in ihren Bedürfnissen, Wünschen und Vorstellungen zusammen passen. Es geht also ausschließlich um das paßt zu mir oder paßt nicht zu mir.

Und selbstverständlich habe ich als Sub auch bestimmte Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen. In meinem Profil steht drin, was für mich gegeben sein muß, damit es überhaupt Sinn macht sich über ein potentielles Treffen zu unterhalten. Ist beispielspweise Shibari nicht gegeben als Hauptfaktor, wird es nie mehr werden, weil das die Grundlage meines BDSM ist.

Wieso jemand etwas bieten sollte, ist mir nicht ganz klar. Ich bin ich mit meinen Bedürfnissen, Wünschen und Vorstellungen. Und entweder jemand hat kompatible Bedürfnisse und paßt zu mir oder jemand ist da nicht kompatibel und hat andere Bedürfnisse oder Wünsche und dann paßt der Mensch eben nicht zu mir.

Ich glaube, dass sich die Frage wer was bietet nur dann stellt, wenn Menschen von vornherein nicht kompatibel sind. Denn sonst würde das so gar nicht aufkommen, wenn Menschen sich in ihren Bedürfnissen ergänzen.

Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten ist schlechter Stil und da ist es das normalste Ding der Welt, dass so kein Gespräch zustande kommt!


Deinem Gegenüber stellt sich diese Frage.
Sicherlich ist es nicht unbedingt die gescheiteste Herangehensweise, diese Frage dann auch genau so zu formulieren, bevor noch irgendwelche allgemeinen "Basis-Floskeln der Kontaktaufnahme" ausgetauscht wurden.
Und sicherlich wäre es auch gesprächs-taktisch geschickter, eine konkrete Erwartungshaltung zu formulieren, als den Anderen zu fragen was er zu bieten hat.

Aber man muss es eben auch mal realistisch sehen:
Das gesamte Dating (insbesondere Online und mit fortschreitendem Alter) ist ein Ausleseprozess.
Man bekommt es immer nur mit denen zu tun, die bis dahin übrig geblieben sind ... und nur zu oft merkt man recht schnell, warum die übrig geblieben sind.
Trifft übrigens auch auf die zu, die sich lautstark darüber echauffieren, dass die Anderen doch alle so "doof" sind.

Das ist aber ein böses Statement...

Und natürlich sind es auch hier nur die anderen.

In meiner Jungendzeit gab es in den Discos (die hiessen damals noch so) so ab 03.00 den Ausdruck "Restef***" - fand ich auch in Pre-Woke-Zeiten schon eher unpassend.

Ansonsten denke ich die Singles im Dating Bereich einer Online Plattform sind nicht zwangsläufig "übrig geblieben" sondern haben max. ein erhöhten Kompatibilitätsanspruch

Zur Eingangsfrage: Was ich erwarte? Eine natürliche dominante Präsenz, ein Blick und eine Stimme, die mich kickt.
Ein Mensch, der sich selbst und dieses ganze BDSM ernst, aber nicht zu ernst nimmt, aber in bestimmten Momenten aus der Situation heraus das Machtgefälle lebt und mich mitreißt.
Was ich biete? Das ying zum yang. Neugierde, Phantasie und das Bestreben, neue Wege zusammen zu gehen. Unbekannte Wege für beide Seiten, da jedes Gegenüber neu und einzigartig ist und somit auch jedes Erleben evtl. schon gewohnter Spielereien.

Eines meiner Lieblingszitate passt schon wieder einmal.

"Don't come to me if you are looking for distraction or diversion. Come to me when you are looking for me."

(Sarah Razak)

Gerade im BDSM trennt sich für mich viel Spreu von wenig Weizen. Ich bin ein Mensch und nicht die Summe meiner Talente und Funktionen. Der BDSM-Rummel, der sich gerne spirituell und achtsam darstellt, ist oftmals extrem kalt und zynisch.

@********tdom

Du hast vollkommen recht, ohne Frage.
Hier wird doch aber explizit gefragt.
Man kann wahrlich ganze Aufsätze schreiben, würde man die Qualitäten , die menschlich dazugehören, auch noch aufdröseln

Um mal auf das OT des Onlinedatins hier einzugehen....

Wir haben leider und/oder zum Glück die Zeiten hinter uns gelassen wo Mann und Frau mit 20-25 geheiratet haben und bis das der Tod sie scheidet zusammen bleiben.

Unsere Demographische Entwicklung hat sicher ihren Anteil daran, aber ebenso die oft missverstanden Emanzipation.

Auch die gesamte gesellschaftliche Entwicklung und der technische Fortschritt und dabei nicht zuletzt das aufkommen des Internets.

Es sind nur noch wenige übrig geblieben, der Rest quasi, der sich jung findet und bis zum Ende durch gute und schlechte Zeien gemeinsam geht.

Das "Restefi...en" hat sich wahrscheinlich umgekehrt wenn man es mal so sagen möchte.

Online-Dating ist nur ein weiteres Werkzeug geworden in einer komplexer gewordeneren Welt in der wir heute wohl, einerseits aufgeklärter denn je und gleichzeitig beschränkter denn je im Verhältnis zur möglichen Aufgeklärtheit, unterwegs sind.

Und ich wage zu behaupten das der individuelle und gesellschaftliche Egoismus heute schlimmer ist denn je.
Auch hier sowohl leider als auch zum Glück.

Beste Grüße
Sascha

Die meisten haben halt einen Kompatibilitätsanspruch, der das Thema "Was geboten wird und wer was erwartet" ganz gut trifft ...
... und fühlen sich wohler, das Problem mit einem Euphemismus zu umschreiben.

Ich persönlich finde gesunden Egoismus auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Letztendlich ist man selbst die wichtigste Person im eigenen Leben. Und insofern sollte man durchaus auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse achten. Ich halte nichts davon, die eigenen Bedürfnisse so zurückzustellen, dass man daran kaputt geht und sich selbst aufgibt.

Als Mutter muß ich zwangsläufig immer mal wieder die eigenen Bedürfnisse hinter die Notwendigkeiten für die positive Entwicklung meines Kindes stellen. Jemandem, der mir schutzbefohlen ist.
ABER: Ich sehe nicht, daß ich mein Leben hinter dem eines anderen erwachsenen Menschen bis zur Selbstaufgabe zurückstellen sollte, nur um nach außen aufopfernd und nicht egoistisch dazustehen.

Und es bringt auch niemandem etwas, wenn sich jemand selbst aufopfert und daran zerbricht. Meiner Meinung nach ist allen Menschen in meinem Umfeld mehr damit geholfen, wenn ich stabil bin. Und das funktioniert auf Dauer nur gut, wenn man die eigenen Bedürfnisse auch grundsätzlich leben kann. Und auf sich selbst achtet. Ansonsten kann das schnell kippen und man ist für niemanden mehr der stabile Mensch, der notwendig ist. Zumal zwischen reinem "funktionieren" und "leben" durchaus noch ein Riesenunterschied ist.

Also ja, Egoismus im Sinne von auf sich selbst und seine Bedürfnisse achten, genügend sich selbst leben um sich auszugleichen, stabil zu sein und nicht nur zu funktionieren, sondern Freude im Leben haben. Und ja, das kann auch mal bedeuten, daß man nicht für jemand anderen zurücksteckt sondern eigene Interessen durchsetzt. Finde ich gut und richtig.

Wenn ich darüber jammere das mir zu heiß ist und du mir dann einen Eiswürfel in den Nacken packst...dann würde ich mich bedanken.
Deshalb würde quasi jeder der mich kennt mir eher noch eine Decke über stülpen wollte man mich ärgern.

Bisher wurde ich aber noch nie gefragt was ich zu bieten hätte oder was ich wann machen würde... oder ich habs einfach vergessen weil jemand der mich das online fragen würde nur zum vergessen wäre für mich.
Aber ich bin auch ehrlich froh darüber sowas noch nicht gefragt worden zu sein - denn ich wüsste nicht was ich sagen würde.
"Spontan" und "fantasievoll" müssen ja nicht Hand in Hand gehen.
Und wenn ich das eine mal bin dann nicht zwingend das andere zeitgleich und anders rum.
Also wäre in 99% der Fälle die Antwort entweder:
"Lass mich mal drüber nachdenken wenn wir uns besser kennen."
oder:
"Mit Sicherheit etwas das dir nicht gefällt."

Auf keinen Fall würde ich spontan bei einer fremden Person antworten:
"Ich tausche deine Lampen gegen Smarte Lampen aus und spiel dann ferngesteuert Poltergeist bei dir."

MEINE Fantasie ist nun mal beschränkt durch die Grenzen der Person, unser Verhältnis zueinander und was ich gerne noch an Zukunft mit der Person hätte.

Deshalb bin ich ganz froh solche Gespräche noch nicht geführt zu haben... oder darüber dass ich ein smartes Gehirn habe das solche Lappalien-Menschen einfach selbstständig aus der Erinnerung tilgt.

Tatsächlich hab ich nicht viel zu bieten.
Weder bin ich sonderlich vermögend, noch besonders gebildet oder intelligent. Ich bin schon lange nicht mehr optisch ansprechend (außer für Menschen die Birnen mögen) oder gar...nett.
Von "freundlich" trennt mich mehr als von "ungehobelt" und ich habe nicht viel Freizeit.
Dafür habe ich noch immer recht viel Kraft, bin ziemlich gut in der Beschützer-Nummer und kann lesen - das sogar auch gerne laut und für jemanden.
Das wars.
Kein Gespräch wert.

Aber was erwarte ich?
Selbstverständlich eine wunderschöne, grandiose Frau. Sie muss schon echt klug sein und dabei aussehen wie ein Succubus die allen Männern den Kopf verdreht.
Und bisher hatte ich da immer Glück.
Jede Frau die ich je liebte war die wundervollste und schönste Frau der Welt... die, die auf ihre 160cm 130kg wog, Pickel hatte und jene, die auf 180cm nur 55kg brachte. Die ungelernte Verkäuferin und die Anwältin.
Ich liebte sie nicht weil sie so wunderschön und schlau waren - sie waren für mich so wunderschön und schlau weil ich sie liebte.

Das ist was ich biete und was ich erwarte...unterm Strich einen Menschen.

Oh - und nicht gefragt zu werden was ich in einer hypothetischen Situation mit einer unbekannten Person machen würde...diese Antwort wäre für uns beide wohl eher enttäuschend.

Wenn mich jemand fragen würde was ich zu bieten habe, würde ich gar nicht antworten.
Ich würde sowas aber auch nie fragen. Wir sind doch nicht aufm Bazar.
Und was würde wenn könnte ich gar nicht beantworten weil ich bei jedem Menschen anders bin....
Wenn einer mehr erlaubt dann erlaube ich mir auch mehr. Wenn ich weiss das ein dom auf Eigeninitiative steht dann würde ich mehr auf sowas eingehen.

Jetzt gerade würde ich wohl antworten einen Leeren Süßigkeiten Schrank hast du Schokolade?

Wäre bestimmt nicht hilfreich dafür lustig.

Hm, doof.
Ich hab wohl die Frage falsch verstanden.
Wenns darum ginge, dass man mich per CM sowas fragt, wäre das ein Fall für den Löschen- Button.

Ich finde die beiden Fragen etwas irritierend und bin froh, hat mich noch nie jemand gefragt, was ich bieten könne.

Die Frage alleine impliziert ja schon, dass es hier ein Standardwerk gibt, was besonders "gut" sei, das man anbieten kann. Aber schon dort wird es schwierig - soll ich drei extra geweitete Löcher anbieten oder lieber besonders enge? Soll ich einen Lederarsch anbieten, auf den man schlagen kann, bis einem das Handgelenk weh tut oder lieber einen zarten Arsch, der sofort verlockende Spuren aufweist? Soll ich anbieten, dass ich herrlich stöhne oder lieber, dass ich auch bei den schlimmsten Schmerzen keinen Mucks von mir gebe?

Ich wäre also schon überfordert dabei, was denn überhaupt "anbietenswert" wäre und was eher den "Wert reduzieren würde".

Die umgekehrte Frage "Was würdest du tun wenn..." ist genauso schlimm. Ich als Dom (was ich nicht bin, aber ich versuche mich jetzt mal in diese Situation hineinzuversetzen) weiss ja nicht, was die Sub als Strafe empfindet. Mag sie Schmerzen? Hasst sie diese? Will sie "echt" bestraft werden, also mit etwas, das sie nicht will? Oder provoziert sie, um eine Pseudostrafe zu bekommen, die ihr Spass macht? Kann ich sie einfach 3 Stunden ignorieren oder ist dann die Beziehung gleich zu Ende? Wie heikel ist sie mit ihrer Optik - würde es eine angemessene Strafe sein, den Kopf in den Kuchen zu drücken oder ist sie dann den Rest des Abends beleidigt? Und, und, und...

Und da ich das alles nicht weiss, gehe ich vom Naheliegenden aus - es soll ein Einstieg ins Sexting sein. Sex-Chats beginnen ja meistens so in diese Richtung "Was würdest du tun, wenn ich jetzt da wäre", "Stell dir vor ich mache xyz..." etc. D.h wenn er dann etwas plump antwortet, dann wohl eher, weil er davon ausging, dass jetzt ein heisser Sexchat folgen soll - und er nicht damit rechnet, dass eine lange und differenzierte Antwort gewünscht war.

@*******enay aber was ist so schlimm daran, sich "neutral" in einem Cafe (oder sonstiger Lokalität) zu treffen, sich in die Augen zu schauen und entweder festzustellen "Könnte spannend werden" oder "In diesen Leben nicht, lieber werde ich Vanilla".

Eine Freundin von mir sagt dazu "Espreesso Dates". Hat man im Notfall schnell getrunken und wenn es passt - die haben sicherlich auch

Okay, da möchte ich als Alleinerziehende und Berufstätige mal darauf antworten:
Ich habe schlichtweg keine Zeit für so etwas. Kindfreie Zeit ist kostbar und da finde ich solche Kaffeedates eine ziemliche Zeitverschwendung. Das ist kostbare Zeit, die ich vom Zeitmanagement lieber mit den Nichtjugendfreien-Aktivitäten selbst verbringen möchte.

Kaffeedates um dann festzustellen, dass es nicht paßt, finde ich wirklich Zeitverschwendung. Für mich ist es wichtig erstmal im Vorfeld abzuchecken, ob es überhaupt von den Neigungen, Vorlieben, Interessen, Bedürfnissen und Wünschen grundsätzlich passen könnte. Diese Vorausauswahl treffen und das Abchecken kann ich auch hervorragend abends daheim am PC, wenn ich die Wohnung wegen Aufsichtspflicht und so nicht verlassen kann. Da erübrigen sich dann auch bereits im Vorfeld die meisten, weil die Grundlagen für eine Passung gar nicht gegeben sind.

Im Endeffekt kommen dann persönliche Treffen nur in Frage, wenn bereits geklärt ist, dass es grundsätzlich passen könnte. Und dann kann man schauen, ob es auch von Angesicht zu Angesicht live paßt.

Alles andere wäre einfach Zeit, die man anderweitig sinnvoller nutzen kann. Insbesondere, wenn man selbst nicht einfach Zeit im Überfluß hat oder nicht nur darauf wartet aus der Einsamkeit gerissen zu werden.

@********tdom
Ich stimme @******und zu 100% zu. Zusätzlich erhält man als Frau hier ja auch tendenziell so viele Anschreiben - selbst wenn ich täglich 5 Speed Espresso Dates machen würde, könnte ich nicht alle abarbeiten, die mir schreiben. Wie soll denn das gehen?
Daher kläre ich schon zuerst ab, ob es beim Schreiben passt und treffe mich nicht mal schnell mit jedem, der irgendwie von den Eckdaten her ok wäre.

Vielleicht interpretiers Du da auch zuviel oder auch zuwenig in eine solche Antwort hinein,
denn es gibt einen Unterschied zwischen Worten und Taten.

Live ausprobieren kann lustig im Affekt sein und anders als eine überlegte Antwort.

Hmm....

Also geht es eigentlich einzig und allein darum das Du Dir Deinen aktuellen Zeitvertreib, denn Du Dir selbst gewählt hast näher zu erklären, weil sich Dir stellenweise die Sinnhaftigkeit fehlt, erklärt wird....

@***ia Es geht auch nicht um "Speed Dating" Vorraussetzung ist natürlich das Gefühl das es "passen könnte" und - ja ich bin durchaus erfahren genug um zu wissen, wenn Frau jede Einladung aus dem Joy annehmen würde wäre der nächste Urlaub komplett verplant.

Es geht mir darum (und das verstehe ich halt nicht) warum man nicht sagt - nach ein paar CMs, vielleicht noch einem Telefonat - "Klingt spannend will ich mir mal life anschauen". Vielleicht bin ich zu old fashioned, aber wäre für mich der normale Weg.

Also ich finde, wer panikartig wie die grauen Männer bei Momo der Zeit hinterher hechtet, kann hier gar nicht gelassen sein, geschweige denn sich auch einfach mal nur auf eine nette Verabredung zum Kaffee einlassen und schauen, ob man sich sympathisch ist und sich eventuell was entwickeln kann. Vorausgesetzt, man hat sich schon vorher verstanden. Und wenn nicht, mein Gott, dann habe ich halt nur einen Kaffee mit jemandem
getrunken.