„Ich hätte mir eigentlich gewünscht, das von dir zu lesen, was DU darunter zählst, statt nur einen Amazon-Link hingeklatscht zu bekommen.
Wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was", wir sind hier bei "So isses!"
Aber Spaß beiseite, ich sehe schon ein, dass nicht Jeder sich zur kompetenten Teilnahme an so einer Diskussion extra ein Fachbuch kaufen will.
Also mal ein paar Kriterien für ein Spiel im Telegrammstil zusammengefasst:
1. Das Spiel besteht aus einer Folgen von Transaktionen/Handlungen, die durch das Spiel in gewisser Weise vorgegeben bzw. absehbar sind und bei denen jeder Spielteilnehmer in eine durch das Spiel definierte Rolle schlüpft. Ist bei Bondage, DS oder SM ziemlich klar der Fall.
2. Die Rollen und Regeln des Spiels gelten nur für die Spielteilnehmer und weichen in der Regel auffällig von den Alltagsrollen ab. Auch bei BDSM klar der Fall. Die meisten Handlungen von BDSM würden außerhalb des BDSM-Rahmens einen Straftatbestand erfüllen.
3. Die Handlungen des Spiels zielen bei genauer Betrachtung auf etwas Anderes ab, als das Spiel vorzugeben scheint.
Auch das ist bei BDSM der Fall. Der Rigger fesselt nicht zum Zweck der Freiheitsberaubung, der Sadist schlägt nicht zum Zweck der Körperverletzung, der Dom dominiert nicht zum Zweck der tatsächlichen Erniedrigung/Unterwerfung der Sub.
„Der Genuss ist zumindest nicht gespielt.
Das ist ja genau der Knackpunkt.
Handlungen, die ohne das "Spiel" BDSM alles Andere als genüsslich wären, werden im Rahmen des Spiels so ausgeführt, dass dabei über den Umweg dieser spielerischen Ersatzhandlung ein Genuss entsteht.
Beim BDSM kommt dazu (im Unterschied zu vielen anderen "Spielen von Erwachsenen"), dass es nur BDSM ist, wenn es einvernehmlich erfolgt, d.h. es ist nur BDSM, wenn die Teilnehmer vorher ausdrücklich zur Teilnahme an Spiel zugestimmt haben und auch während des Spiels nicht ausdrücklich zum Ausdruck bringen, dass sie aus dem Spiel aussteigen wollen. Auch das ist ein wesentliches (wenn auch nicht notwendiges) Indiz für ein Spiel.
„Demnach bin ich Psychotiker herr Freud und da muss ich sagen nein .
Was ich bin ist ein Sadist .
Und das ist schon selten genug das stimmt .
Bei vielen Spielen ist es durchaus Teil des Spiels, dass man nicht eingesteht, dass es ein Spiel ist, weil ansonsten das Spiel auffliegt und keinen Spaß macht.
Ganz auffällig beim Schauspieler: Wenn man merkt, dass das Mordopfer das nur spielt, dann ist der Krimi einfach schlecht gemacht.
Ganz ähnlich ist das bei einigen BDSM-Spielarten im Grunde auch.
Merkt nur nicht Jeder, ändert aber auch nichts an der rationalen Einstufung durch Außenstehende.