BDSM leben - BDSM spielen

Schade eigentlich, dass man beim klassischen Konzert nicht mitmachen darf; aber zurück zum Thema

Ich frage mich immer mal wieder, machen andere sexuelle Ausrichtungen (egal ob Homseuell in welcher Konstellation auch immer / Swinger - und was es in dieser Welt sonst noch so gibt) auch so ein "Gewese" um ihre Sexualität und füllen Unmengen Threads damit

Oder leben sie ihre Sexualität schlicht nach Lust, Laune, Geilheit, Gelegenheit aus finden das gut so.

Die Gegensätze - liebevoll, nah und auf Augenhöhe- und -kalt, distanziert, mit Machtgefälle- bringen mir erst die große Reibung, Hitze, Erregung, Aufregung, Intensität und das Erleben von Fallhöhe, die ich in einem TPE-Setting nicht inszenieren kann, in dem sie permanent unten (Bottom) ist. So jedenfalls ist mein Umgang mit meiner Neigung.

Na das wäre doch schon ein ausreichender Grund den Fragen mal auf den Hrund zu gehen.
Bewirb Dich doch einfach mal in entsprechenden Gruppen und dann kannst Du ja einen Thread erstellen in dem Du uns berichtest.

Für mich bereits ideal zusammengefasst. BDSM ist für mich kein Hobby, an dem man mal die Lust verlieren kann. Es ist für mich auch keine Praktik wie Oralverkehr. Es ist Teil von mir, von meinem Wesen. Das ist nichts, was ich einfach so ablegen könnte.

Diese Seite lebe ich aber nicht 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Ganz praktisch unterscheide ich ebenfalls zwischen "privat im Schlafzimmer/halbprivat auf Events" auf der einen Seite und "Berufsalltag/privater Alltag" auf der anderen Seite.

Ein Metalhead würde sich immer mit Metal identifizieren und gefühlt "es leben", deswegen aber nicht ununterbrochen headbangend mit Kutte durch die Gegend laufen

Ich hätte die Vermutung, dass es bei den einen vielleicht doch eher eine Praktik ist und weniger ein Wesensmerkmal der eigenen Persönlichkeit und sie deswegen nicht Internetforen damit füllen. Vielleicht gibt das Thema aber auch weniger her. Es mag an meiner Unkenntnis der Szene liegen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man über "Swingerszene" so viel schreiben kann wie über "BDSM".

Bei den anderen, insbesondere Homosexuellen, habe ich die Vermutung, dass in der Anfangsphase des gesellschaftlichen Outings hier viel mehr inhaltliche Auseinandersetzungen passierten. Untereinander als auch an den Schnittstellen zur Gesellschaft. Vielleicht sind dort viele Themen inzwischen bereits durchdiskutiert, während wir im BDSM untereinander als auch gesellschaftlich noch nicht diese flächendeckende Akzeptanz haben.

Hier im Joy habe ich Diskussionen gelesen, was "richtiges BDSM" ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in einschlägigen Foren unter Homosexuellen (immer noch) diskutiert wird, was ein richtiger Homosexueller ist (aber auch da mag ich mich irren)

Das geht mir sehr ähnlich.
Der aufregendste Moment ist das Kippen - von Augen- auf Fallhöhe. Der berühmte Blick, der mich auf den Boden sinken lässt. Die hochgezogene Augenbraue, die den Mund trocken und den Atem flach werden lässt.

Bloß erlebe ich das Machtgefälle ganz, ganz nah und heiß, nicht distanziert und kalt 😉

Klassische Musik kann ein echter Hirnfick sein, den man wie (körperlich) paralysiert genießen kann.
Da tanzt der Körper zwar nicht mit,
aber das Hirn schlägt unsichtbar
Salto und Pioretten.
Oder die Synapsen tanzen Pogo.

Ich finde dieses „Wesensmerkmal“ um sein BDSM zu erklären einfach falsch. BDSM ist eine Neigung oder ein Bedürfnis nach xyz. Ob das nun 24/7 gelebt werden will oder nicht ist bei jedem anders. Aber es als Wesenszug zu bezeichnen finde ich nicht richtig.

Das sorgt dafür, dass alle 24/7 BDSMer ihr BDSM als einen Wesenszug ansehen, der die andere Sparte ja nicht hat und das führt unweigerlich wieder zu einer Bewertung was nun echt und unecht ist. Auch wenns nicht offen ausgesprochen wird.

Jeder der BDSM betreibt braucht(!) BDSM, egal in welcher Form. Die einen mehr, die anderen weniger. Wenn dann die 24/7 BDSMer sagen sie brauchen das eben 24/7 und deswegen ist es Teil ihres Wesens oder ihrer Persönlichkeit, unterstellt man automatisch den anderen, dass die die es nicht 24/7 brauchen, nicht diesen Teil als ihre Persönlichkeit haben und das ist eben schlichtweg falsch.

Ebenso kann man BDSM schon mit den Vorlieben für ein Hobby vergleichen ohne es dabei in seinem Sein als unersetzbarer Bestandteil seines Lebens abzuwerten. Nur weil man phasenweise keine Lust auf BDSM hat, bedeutet das nicht, dass man BDSM nicht trotzdem lebt. Das ist nur eine zeitweise Verschiebung der Prioritäten. Das Bedürfnis nach BDSM kommt wieder und nimmt auch immer wiederkehrend einen sehr großen Teil des Seins ein, bei jemandem der nicht 24/7 lebt.

Das kann ich mir vorstellen, dass es bei Dir solche Gefühle auslöst. Nur ist es dort, wo es bei mir entspringt, eher kühl und schattig.

@****ima Ich kenne Leute, die mehr durch Zufall über BDSM gestolpert sind, weil das mal etwas Neues und Spannendes war und die in kürzester Zeit ganz viel davon erlebt haben, bis sie fast nicht mehr darauf verzichten können.

Ich habe einen Freund, der als Vanilla seit vielen Jahren intensiv online datet. Er ist da sehr fleißig. Mittlerweile gehört Spanking da zum guten Ton. Also hat er sich das angenommen, ohne jemals BDSMer zu sein. Ich schätze mal, er hat in den letzten Jahren zehnmal so viele Hintern verhauen wie ich.

@****ody warum ist er deiner Meinung nach kein BDSMer?

Weil er das von sich sagt und weil ihn die ganzen Theorien und Philosophien nicht interessieren.

Okay und inwieweit soll das nun im Bezug auf Leben/spielen relevant sein? Ich verstehe nicht ganz warum du ihn als Beispiel anführst

Nun erst mal kann man aus meiner Sicht BDSM nicht leben, weil dies ein Wortkonstrukt ist welches verschiedene Bereiche umfasst. Man hat gewisse Neigungen, die man auslebt, wie stark dies in den Alltag hineinreicht ist jedem selbst überlassen. Aus meiner Sicht kann dies ein großer Teil im Alltag sein oder nur ein kleiner. Wenn dann würde ich sagen man lebt gewisse Teile von BDSM aus, aber es ist nicht das Leben, denn es gibt noch viel mehr als nur BDSM was ein Leben ausmachen sollte aus meiner Sicht.

Sehr interessante Ansicht !
In meinen Fall weiß nicht ob du es gelesen hast ist es schon so das bdsm so etwas wie der Kern von allem ist und ich alles andere darum gebaut habe und ich wüsste auch nicht warum ich das nicht tun sollte klar gibt es mehr als bdsm aber bdsm ist schon so das was den größten Teil meines Lebens ausmacht .

Das sind halt Menschen, die nicht verstanden haben, dass BDSM per Definition ein Spiel ist, denn wenn jemand in der Tiefe seiner Seele das ist, was im BDSM gespielt wird, dann erfüllt es alle Kriterien einer pathologischen Psychose und hat mit BDSM nichts mehr zu tun.

Kommt da noch was dazu?

Ach ja wenn ich etwas spiele heißt es für mich es ist eigentlich nicht meine Natur... so wie ein Schauspieler Dinge in einem Film tut, die er so normal gar nicht machen würde.
Darum lebt man im Grunde BDSM insofern "immer" weil es Teil dessen ist was man mag und was einen im sexuellen Bereich erregt, oder allgemein eine Befriedigung verschafft. Darum finde ich das Wort Spiel dabei nicht so ganz richtig.

wo wir dann gleich mal bei der Wertung wären…. wer nicht spielt, ist gestört.

Das ist nach aktuellen Stand nicht mehr zutreffend.
F65.5 ist quasi nicht mehr existend.

Aber davon abgesehen, warum sollte das Eine das Andere ausschließen?

Beste Grüße
Sascha

Wo wir damit dann wieder bei meiner Ansicht wären, dass die Begriffe „spielen“ und „leben“ in dem Kontext einfach unpassend sind 🤷‍♀️

Interessant! Es wäre sicher für viele Diskussionen hier sehr hilfreich, wenn das endlich mal klar und für alle verbindlich geregelt wäre.
Darf ich dich bitten, die Quelle anzugeben bzw. welche Insitutitionen sich auf diese Definition verständigt haben?

LG BoP (m)

Ich übernehme das mal…

https://smjg.org/bdsm-und-jugend/bdsm-was-ist-das-ueberhaupt/

Besser finde ich jedoch das hier (bis auf den Begriff Domina) weil der weder Spielen noch Leben beinhaltet.

https://gentledom.de/grundlagen/definition/

https://www.lifeline.de/sexualitaet/liebe-und-partnerschaft/bdsm-id187138.html

https://www.deviance.com/bdsm/

Bei Wikipedia wird zumindest der Begriff Leben nicht verwendet

https://de.m.wikipedia.org/wiki/BDSM