Ich habe mir die Mühe gemacht und versucht den größten Teil der Antworten zu lesen und zu verstehen.
Daraus ziehe ich mehrere Folgerungen:
1. Es gibt Leute die hier Posten, weil sie gern Stänkern. Ein anderes Ziel verfolgen sie nicht.
2. Es ist allgemein unklar, wer was (also in welcher Form) als Bewerbung auslegt.
3. Gibt es viele, die sich von allem getriggert und angegriffen fühlen, auch wenn man nur eine sachlich normale Unterhaltung führen will.
Meine 5 Cent:
Ich verstehe unter Bewerbung eine faktische Niederlegung in der Form von "Hiermit möchte ich mich um ...". Den Text eines Profils, eine Unterhaltung, die dem Kennenlernen dient und so weiter, sehe ich allenfalls als "man wirbt um jemanden".
Ich wurde mehrfach aufgefordert mich zu "Bewerben" der wohl härteste Fall von jemanden, mit dem ich vorher nicht einmal Kontakt hatte und ich inhaltlich folgendes in meinem Messenger vorfand. "Los Sub, bewirb Dich bei mir, dann überlege ich mir, ob Du meiner würdig bist." - Was bei mir nur ein müdes Lächeln und Löschen der Nachricht ausgelöst hat.
Aus der Liste derer die wohl harmloseste Variante war, dass noch immer vor einem realen Treffen, aber nach einigen durchaus interessanten Gesprächen ungefähr folgendes kam: "Wenn Du mich real kennenlernen willst, erwarte ich von Dir eine Bewerbung, aus der ich das tatsächliche Interesse an meiner Person erkennen kann." auf meine Antwort, dass ich davon nichrs halte, bekam ich nie wieder eine Reaktion.
Zum einen kann ich, wenn ich Lust auf sowas hätte, tausend Bewerbungen schreiben und keine garantiert jemals, dass ich das alles ernst meine oder ein reales Interesse hätte usw. Wir alle sind hier teils schon lange auf dieser oder ähnlichen Plattformen unterwegs und mir kann keiner erzählen, dass er nicht schon auf die letzten Spinner reingefallen wäre, die sich am Ende als Fake oder Luftnummer entpuppten.
Wenn sich aber ein reales Treffen ergeben hat, man sich beschnuppern konnte und die Sache Fahrt aufnimmt, dann wiederum ist eine Bewerbung meinerseits durchaus eine Mischung aus interessantem Kopfkino und der Option Vorstellungen und Tabus an den Partner in schriftlicher Form weiter zu geben.
Achtung: Dieser Beitrag spiegelt nur die Wahrnehmung der Beitragserstellerin dar. Die in diesem Beitrag getroffenen Aussagen haben weder eine Allgemeingültigkeit noch dienen sie dazu, andere Personen oder Gruppen verallgemeinernd die Wahrnehmung des Beitrags-Erstellers zu unterstellen. Ebenso legt der Text dieses Beitrags keinen Wert darauf zu urteilen, was gutes oder schlechtes BDSM ist.
Also für mich ist der Unterschied, wenn BDSM oder D/s auch unterschwellig im Alltag angekommen ist. Nicht als 24/7 Unterhaltungsprogramm, sondern als eine Art "Könnte jederzeit, muss aber nicht." Man lebt also seinen ganz normalen Alltag, weiß aber immer um die Möglichkeiten.