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Haben BDSM‘ler / SM‘ler Hobbys?

****ise Mann
1.178 Beiträge
Puh...
Vorweg: Ich habe nach dem "Asozial"-Post den Rest tendenziell aus Gründen nur noch überflogen. Man verzeihe mir, wenn ich also nicht mehr vollständig up to date bin.

Ich (eigentlich wir; hier habe ich mir gerade die eigenständige Meinung meiner Partnerin eingeholt) bin mal wieder erstaunt darüber, wie schwer man sich das Leben doch machen kann!

tl;dr: wertschätzende Kommunikation ist der Schlüssel, "sich selbst bewußt sein" extrem hilfreich.

Long story:
1) Reflexion aus dem eigenen Leben: Wir sind als Einzelpersonen und als Paar in unserem Umfeld zu >90% als BDSMer mit offener Beziehung geoutet. Das bedeutet einerseits zwar nicht grundsätzlich, dass alle damit fein sind, aber es erleichtert in vielerlei Hinsicht den Umgang miteinander. Und ja, natürlich wird auch nach Jahren hinter unserem Rücken trefflich "moralisiert", und zwar umso mehr, je "weiter weg" diese Menschen von uns sind. Unterm Strich ist es ohne echte Bedeutung für uns. Unsere Einstellung dazu ist - je offener eins damit umgeht, desto weniger angreifbar ist eins wirklich.
Daraus folgt: Uns sind Spuren mindestens völlig egal. Zum Teil haben sie tatsächlich auch Trophäencharakter.

2) Nichtkonsensuelle Gewalt in Partnerschaften ist leider oder glücklicherweise, je nach Betrachtungsrichtung, ein gesellschaftliches Thema. Leider, weil immer noch existent. Glücklicherweise, weil es wird endlich thhmatisiert und beachtet, obgleich immer noch zu selten und/oder falsch). Falsch insofern: Ein Mensch trägt deutlich sichtbare Spuren von Gewalteinwirkung am Körper. Der richtige Umgang wäre hier natürlich nachzufragen! Nicht wegsehen, nicht hinter dem Rücken tuscheln, nicht "einschreiten", sprich "die Obrigkeit" zu verständigen, nicht weitererzählen, sondern in einer passenden Minute in einem 1:1-Gespräch nachzufragen. Und zwar gewaltfrei, nicht wertend, sondern wertschätzend und offen. Das bedingt zwei grundlegende Fähigkeiten: Einerseits muss die Person mit den Spuren "fein" damit sein, BDSM zu leben. Diesen Aspekt der Beziehungsführung und Sexualität auch für sich selbst voll akzeptiert haben. Wenn das so ist, kann eins auch klar die Antwort geben, dass diese Spuren einvernehmlich entstanden sind. Details auszuschmücken ist dabei nicht notwendig. Eine fragende Person mit den o.g. Kommunikationsskills kann, wird und muss dann mit dieser Antwort umgehen und darf maximal noch ein weiteres Gesprächsangebot bei Bedarf offerieren.

Ist das im 21. Jahrhundert denn wirklich immer noch so schwer?
Ich finde es immer wieder schade, dass die weitere Kommunikation darüber, von einigen nicht gelesen wird und demnach ein Thema eine unschöne Wendung nicht.

Mir war klar, dass das Thema als „asozial“ und angreifend Wahrgenommen werden kann und hierzu habe ich mich mehrfach geäußert. Bisher war die Unterhaltung auch sehr wertschätzend.

Von daher nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich auf diese Äußerungen, die Art und den Ton des Schreibens nicht näher eingehe, noch vertiefen will.
*****976 Paar
18.023 Beiträge
@*******_SH

Abgesehen vom ersten Absatz und dem letzten Satz, kann ich das Posting durchaus nachempfinden. *gg*

Die beiden Sätze können allerdings sehr leicht als Arroganz aufgefasst werden.

Lg. M (Er)

Lies es mal bitte so, wie es (versehentlich) ankommen könnte:
"Das Thema hat bisher zwar nur 2 Seiten aber ich lese trotzdem nicht alle Postings. Im Gegenteil ich schreibe es sogar hinein, dass ich eure Meinungen nicht mal lese.
Ich will nur meine Empörung ausdrücken."
*g*

P.s.: Ich dachte auch nicht, dass sich im 21 Jahrhundert Europa als moralische Instanz und Weltpolizei aufspielen wird und dabei die eigene Wirtschaft bereitwillig zerstört.
*kopfklatsch*
ich geh von Einvernehmlichkeit aus bei dem was wer wie erlebt..und deswegen nur das geschieht was abgesprochen passieren darf und soll...und daran kann ich nichts finden was nicht sein soll..und wie das andere handhaben, ist deren Angelegenheit...
Zitat von *****ree:
ich geh von Einvernehmlichkeit aus bei dem was wer wie erlebt..und deswegen nur das geschieht was abgesprochen passieren darf und soll...und daran kann ich nichts finden was nicht sein soll..und wie das andere handhaben, ist deren Angelegenheit...

Jetzt ganz ernst gefragt. Wenn du einen dir fremden Menschen siehst, der / die flächendeckende Hämatome hat, welche durchaus auch auf häusliche Gewalt schließen lassen können, gehst du von davon aus, dass es einvernehmlich und abgesprochen ist?
Nachtrag: nicht nur Fremde. ☺️
Prinzipiell wär ich erschreckt...dann neugierig und würd mit der nachfrage nimmst Du Blutverdünner loslegen..... ich hab das bei Älteren in drf Kundschaft... aber sonst noch nicht erlebt...flächendeckend ...Muster schon...
*****976 Paar
18.023 Beiträge
Kommt bei mir vermutlich darauf an wie diese Person auf mich wirkt. Hat sie ein selbstsicheres Auftreten, würde ich jedenfalls nicht von häuslicher Gewalt ausgehen.

Denn dann denke ich mir, würde sie von sich aus Hilfe suchen. Zum Glück gibt es inzwischen Hilfehotlines und die Möglichkeit aus toxischen Beziehungen auszubrechen. Auch wenn es vermutlich niemals leicht ist.

Lg. M (Er)
Zitat von *****ree:
Prinzipiell wär ich erschreckt...dann neugierig und würd mit der nachfrage nimmst Du Blutverdünner loslegen..... ich hab das bei Älteren in drf Kundschaft... aber sonst noch nicht erlebt...flächendeckend ...Muster schon...

Meine Frage war aber auch eher. Wie gehst du damit um, wenn du Hobbys, Arbeit hast, in denen sich diese schwer verstecken lassen.

Wie gesagt, ich lasse erst keine Spuren zu.
Wie ich damit als sadistischer Kerl umgehe...
ich versuch Spuren in ihrem Kopf zu hinterlassen, ihren Wunsch zu nähren mich wieder sehen zu wollen...flächendeckend mag ja toll sein, für die, die das brauchen...ich mag es nicht so heftig... Blut is ein No Go für mich...Tabu...damit fällt grossflächig aus...selbst wenn das eine tatsächlich will und braucht...kann ich diese Wünsche nicht bedienen...
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Leute, Leute, schade, dass dieses so schöne Thema hier auf Missbrauch und auf den in Mancher Augen grundsätzlich zu stellenden Generalverdacht reduziert wird.

Uns gelingt es im Allgemeinen ganz gut, einen glücklichen Menschen von einem misshandelten zu unterscheiden, auch ohne erst blaue Flecke sehen zu müssen. Und wir wissen in beiden Fällen, adäquat damit umzugehen.

Selbst vermeiden wir nach Möglichkeit Spuren im Gesicht, am Hals und an den Händen, zumindest solche, die länger als 24 Stunden anderen auffallen würden.
Ansonsten mögen wir es durchaus, nach einem intensiven und erfüllenden Spiel auch entsprechend deutliche optische Zeugnisse davon auf der Haut davon zu tragen.
Aber egal, wie großflächig und intensiv gefärbt diese auch schon waren, länger als 7 Tage hat noch kein blauer Fleck und keine Strieme bei uns durchgehalten.

So lange wir die Spuren tragen, erfreuen wir uns dran, legen es aber nicht speziell drauf an, sie anderen zu zeigen, weder zu Hause, noch im Verein, auf der Arbeit oder in der Öffentlichkeit.
Allerdings verstecken wir sie auch nicht explizit. Und so kommt es auch schon mal vor, dass sie trotz aller Zurückhaltung jemand beim Umziehen oder unter der Dusche sieht.

Unsere Kinder wissen Bescheid und haben dann für gewöhnlich nur ein grinsendes Augenrollen und einen flotten Spruch auf Lager.
Spricht uns ansonsten jemand drauf an, gibt es meist ein Lächeln und ein 'Danke, mir geht's gut. Das ist in ein paar Tagen schon wieder weg.' zurück.
Und gut.

Probleme hatten wir damit noch nie.

LG, Fix & Foxy
Es ist schön, wenn Menschen das können, ich kann anderen nicht in den Kopf schauen und wissen, ob sie wirklich glücklich sind.

Viele Antworten verwundern mich tatsächlich, liegt aber eher daran, dass ich mit ihnen nicht gerechnet habe.
****ise Mann
1.178 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Zitat von *****ree:
ich geh von Einvernehmlichkeit aus bei dem was wer wie erlebt..und deswegen nur das geschieht was abgesprochen passieren darf und soll...und daran kann ich nichts finden was nicht sein soll..und wie das andere handhaben, ist deren Angelegenheit...

Jetzt ganz ernst gefragt. Wenn du einen dir fremden Menschen siehst, der / die flächendeckende Hämatome hat, welche durchaus auch auf häusliche Gewalt schließen lassen können, gehst du von davon aus, dass es einvernehmlich und abgesprochen ist?

Flächendeckende Hämatome lassen eben üblicherweise nicht auf missbräuliche häusliche Gewalt schließen. Spuren von Mißhandlungen sind relativ typisch und zumindest für geübte Augen relativ eindeutig von Spuren aus dem BDS/Kontext zu unterscheiden. Ich stelle hier Analogien aus dem Bereich der Kindesmisshandlungen her. Auch hier können z.b geübte Mediziner die Spuren einer Mißhandlung recht gut von "normalen" Verletzungen im Kindes- und Jugendalter unterscheiden.
Dazu kommt eben noch, dass ein Mißbrauchsopfer sich in der Regel anders verhalten wird, als jemand, der sich zufällig oder konsensuell verletzt hat.
Ich wollte jetzt keine Diskussion lostreten, kann das unterschieden werden. Wenn ich mich nicht mit BDSM beschäftigen würde, käme ich ehrlich gesagt gar nicht auf den Gedanken, dass es davon kommen könnte.

Des Weiteren bin ich keine Medizinerin und habe keinen geübten Umgang mit Menschen von Missbrauch und kann nur raten, bzw. was ich gelesen habe, wie sie sich verhalten würden.

Mir stellte sich eher die Frage, wie gestaltet ihr euer Leben und gerade auch mit Spuren. Ich lasse wie gesagt keine Spuren zu, weil ich gar nicht erst in eine Verlegenheit kommen möchte, oder im Sommer gerne etwas luftiges anziehe. Beim Sport komme ich mit zu vielen Menschen in Berührung, die es nichts angeht, mich dennoch nackt sehen.
****ise Mann
1.178 Beiträge
@*******eyn du selbst hast, neben einer oder zwei anderer Personen, das Thema Spuren aus BDSM-Kontaxt vs Spuren aus Mißbrauch und Beziehungsgewalt ins Spiel gebracht, oder irre ich mich? Hierauf habe ich geantwortet.

Du scheinst für dich ja deinen Umgang mit dem Thema gefunden zu haben. Das ist doch ok so! *g* Wenn du keine Spuren zulassen willst, dann ist das absolut dein Limit, dein Tabu. Das ist ok!
Für viele andere Menschen ist das auch der Fall, und auch das ist ok!

Du hast die Gemeinschaft hier gefragt, wie andere damit umgehen, und u.a. meine Antwort hast du auch bekommen: Spuren sind ok, und werden nicht schamhaft/zwanghaft versteckt, üblicherweise aber auch nicht Nicht-BDSMern oder nicht Kink-positiven Menschen ins Gesicht gedrückt, insbesondere, wenn sie ein gewisses Level überschreiten. Den zweiten und dritten Halbsatz ergänze ich an dieser Stelle.
Ich wollte jetzt keinen Kreislauf mit „ich erkenne es“ und „ich erkenne es nicht“ beginnen.

Aber ja, meine Frage ist, inwieweit es sich mit Hobbys vereinbaren lässt, wenn großflächige Spuren zu sehen sind.
****ise Mann
1.178 Beiträge
Radio Yerewan sagt dazu: "Kommt darauf an!"

Es kommt darauf an, wie cool deine Hobby-Umgebung mit dem Thema ist, und sicher auch, wie du selbst mit dem Thema umgehst. Ich glaube nicht, dass es ein allgemeingültiges Rezept dafür gibt.
Meine (unsere) persönliche Erfahrung ist: Je selbstsicherer du mit dem Thema umgehst, desto eher wird es akzeptiert werden. Anfangs ist der Sensationsfaktor vielleicht noch da, aber das lässt nach.

Andere Menschen haben bestimmt andere Erfahrungen gemacht. Aber das kann ich nicht beurteilen.
****HH Paar
97 Beiträge
Liebe @*******eyn ,

Wie Du jetzt lesen konntest, gibt es sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, als aktiver SMer sein Leben auch außerhalb von BDSM zu gestalten.
Und wie Du ebenfalls lesen konntest, unterscheiden sich Menschen voneinander, wie sie mit eventuell (!) auftretenden Spuren umgehen.
Meine ganz persönliche Vorgehensweise bei vermuteten Spuren aufgrund von häuslicher Gewalt:
Ich würde tatsächlich jeden darauf ansprechen, wertschätzend, freundlich, höflich, wenn mir was auffiele.

Mehr als mich anraunzen, dass ich mich gefälligst um meine eigenen Angelegenheiten kümmern soll, kann mir nicht passieren. Aber bei so einer Antwort wüsste ich dann schon, um was es sich handelt.....nur was macht man dann?

LG Mona
******uja Mann
1.248 Beiträge
zurückhaltende Hilfsangebote und eigene Umgehensweise
In seltenen Fällen sind mir mögliche Spuren von Gewalteinwirkung oder verängstigte Verhaltensweisen aufgefallen. Sobald sich eine vertrauliche Situation ergab, in der ich nachfragen konnte, ohne Zuhörer oder unmittelbare Beobachter zu haben, erkundigte ich mich, ob die-/derjenige in Schwierigkeiten ist und ich etwas tun, helfen oder vermitteln kann. Meist klärte es sich als "harmlos" auf oder es war keine Unterstützung gewünscht. Dann bot ich mich noch als Ansprechpartner für die Zukunft an. In einigen wenigen Fällen gab ich zurückhaltend Ratschläge, die willkommen waren oder ich vermittelte externe Hilfen.
Barsch abgewiesen wurde ich auch. Dann erklärte ich mich in entschuldigendem Ton, dass ich vermutete, es würde möglicherweise Hilfe benötigt, aber die Hemmschwelle darum zu bitten war zu hoch. Deshalb habe ich angesprochen, wollte aber nichts und niemand bedrängen oder belästigen. Dennoch würde ich auch weiterhin zum Ansprechen bereit stehen.

Ich selbst vertrage wenig Schmerz, mag keine Spuren und fürchte mich vor unwahrscheinlichen, aber möglichen Blutgerinseln infolge von Blutergüssen. Trotzdem habe ich auch schon Spuren in Kauf genommen, um dabei sein zu dürfen, im Spiel mit einbezogen zu sein. Ich habe es nicht bereut.
Die Spuren habe ich bestmöglich versteckt. Wenn es dennoch sichtbar wurde und ich angesprochen wurde, war außerhalb der BDSM-Gemeinde meine Legende, dass ich beim Felsklettern glaubte, auf das Sicherungsseil bei einer wenige Meter hohen schrägen Wand verzichten zu können. Dann sei ich prompt über die Felsvorsprünge heruntergekollert. Dass keine Kopfverletzungen entstanden sind, lag an meinem Restverstand, wenigstens einen guten Schutzhelm zu tragen.
***_E Frau
1.085 Beiträge
Ich neige tatsächlich zu Hämatomen und habe auch ohne BDSM ständig irgendwelche Flecken und Kratzer… meine Kollegen wissen das. Ansonsten ist es tatsächlich so das wir nach einem Dienst eher wenig Bock drauf haben unsere unbekleideten Kollegen zu Mustern. Wir wollen einfach nur nach Hause.
Spricht mich wer drauf an, sage ich woran es liegt und fertig… sei es beim Sport oder sonst wo…
Ich finde es gut wenn man gesellschaftlich betrachtet auf einander achtet und sehe keinen Grund mich für das was ich mag zu schämen oder mich bewusst zu verstecken.
Ab und zu sind halt Hämatome da, ich bind sie keinem auf die Nase aber ich Versteck sie auch nicht (nur vor meiner Mutter bin ich vorsichtig)
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