Ich habe schon immer deutlich gezeigt wenn mir etwas wehtat, das gehört einfach zu mir, und auch wenn ich im Lauf meiner "BDSM-Karriere" gelernt habe nicht immer gleich lustvoll loszuschreien (wenn "sie" sich dann reflexartig einbremst, nehme ich mir selber den Spaß), gebe ich doch sehr gern Rückmeldungen. Je genauer "sie" meine Empfindungen einschätzen kann, desto mehr hat sie mich in der Hand.
Wenn ich alles "still ertragen müsste", würde ich das auch mit dem stereotypen Männlichkeitsideal in Verbindung bringen, das ich schon als Kind nicht mochte und beim Spiel erst recht nicht haben will - zumindest wenn das etwas wäre das wirklich und ernsthaft von mir erwartet wird. (Ich lass mich aber sehr gern spielerisch dafür tadeln dass ich heute wieder mal wie ein Mädchen bin - eine dieser netten kleinen Widersprüchlichkeiten, die das Salz in der BDSM-Suppe sind.)
Andererseits, und das war für mich öfter ein Problem, kann ich auch wenig damit anfangen wenn jemand immer sehr feinfühlig aufpasst dass ich ja Lust empfinde; dieses "Du musst jetzt Spaß haben, sonst hör ich wieder auf" wirkt sich gerade nicht besonders förderlich auf mein Lustempfinden aus.
Was ich brauche ist die goldene Mitte. Eine Herrin, die gern mit meiner Erregung spielt, aber auch einfach Lust am Quälen hat; die sich an meinen Grenzen orientiert, aber auch konsequent ihr Ding durchzieht.
Wenn man das Wort "Reaktionsfetisch" so versteht dass "sie" sich ganz wörtlich an meinen Reaktionen freut, sei es Lust, Schmerz oder beides (anstatt, provokant gesagt, ein Stück Fleisch zu bearbeiten), dann will ich es nicht anders haben. Wenn man aber damit ein gar zu verständnisvolles Nur-nicht-zu-viel-wehtun meint, bleibe ich ziemlich unberührt - nur wenn "sie" es versteht auch (zuweilen deutlich) über die Grenzen der Lust hinauszugehen, werden die wirklich ekstatischen Erlebnisse möglich.