Beim Aerial Yoga, auch Air Yoga genannt, führt man die Übungen zum Teil in der Luft hängend aus. Wie das? Mithilfe eines circa sechs Quadratmeter großen, trapezförmigen Tuchs, das von der Decke hängt. Darin kann man sich ausstrecken oder einwickeln und einzelne Körperteile gezielt stützen, dehnen oder belasten und sogar schaukeln. Da gelingt sogar Asanas (Körperstellungen im Yoga), die auf dem Boden vielleicht noch nicht möglich sind.
Viele schwierige Übungen des Yoga, wie etwa der Handstand oder der Kopfstand, lassen sich mit dem Tuch üben und sicherer ausführen – sofern man gelernt hat, dem Tuch zu vertrauen.
Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene können ins Training einsteigen. Je nachdem, welchen Kurs man sich aussucht, liegt der Fokus mehr auf akrobatischen Übungen zur Verbesserung von Balance und Fitness oder mehr auf Dehnung und Beweglichkeit. Anfänger buchen oft zunächst eine Probestunde.
Eine gewisse Koordinationsfähigkeit und Grundspannung sind für den Start ins Aerial Yoga von Vorteil. Die Übungen lassen sich aber leicht an die Bedürfnisse sowie den Mut der einzelnen Teilnehmer und Teilnehmerinnen anpassen.
Das Yoga im Tuch schont die Gelenke und streckt die Wirbelsäule. Deshalb ist es auch für Menschen mit Problemen in diesen Bereichen, etwa Rücken- oder Bandscheibenproblematiken, geeignet. Da das Hängen im Tuch die Belastung des Körpergewichts auf die Gelenke und Bänder abnimmt, profitieren vom Aerial Yoga auch Menschen mit Übergewicht.
Mit Aerial Yoga trainiert man: Beweglichkeit, Kraft, Balance, Atmung und Lungenkapazität
Die Rumpfmuskulatur muss bei den Übungen die ganze Zeit mitarbeiten. Das sorgt auf die Dauer für eine bessere Stabilität der Körpermitte. Dadurch, dass ständig das eigene Gewicht stabilisiert werden muss, trainiert man zudem effektiv die Tiefenmuskulatur (Muskeln, welche unter anderem die Wirbelkörper verbinden) und Ihren Gleichgewichtssinn. Im Tuch hängend, können sich Verspannungen im Nacken und Schultergürtel lösen oder Sie beugen ihnen vor. Aerial Yoga ist außerdem ein hervorragendes Faszientraining: Die Kompression an verschiedenen Körperstellen durch das Tuch sorgt für eine bessere Durchblutung und eine Massage der Faszien. Sogar die Verdauung regt man durch das Luft-Yoga an.
Nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche kann Aerial Yoga guttun: Die Übungen in dem großen Tuch sollen Geborgenheit und Selbstvertrauen vermitteln. Wer sich traut, loszulassen und zum Beispiel kopfüber zu baumeln, oder ein schwieriges Asana meistert, stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Yoga ist nicht gleich Yoga: Die Krankenkassen bieten daher verschiedene Yogakurse an, die sich sowohl für Anfängerinnen und Anfänger als auch für Fortgeschrittene eignen.