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Die Sache mit den Grenzen

******_42 Paar
1.075 Beiträge
Definitionen
Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass man immer darüber spricht, worüber man da eigentlich spricht *zwinker* Viele setzen Grenzen und Tabus gleich, andere wie ich, unterscheiden. Wenn ich davon spreche, dass Grenzen verschoben werden, sind das keine Tabus, sondern Dinge, die ich mir heute noch nicht vorstellen kann, die aber morgen vielleicht doch möglich sind. Ich unterscheide deshalb auch nicht nur zwischen Tabus und Grenzen, sondern zudem auch noch zwischen tatsächlichen und vermeintlichen Grenzen. Vermeintliche sind solche, von denen Sub (oder auch Dom) ausgehen, dass ausbaubar sind, aber noch Hemmschwellen vorhanden sind. Nehmen wir einmal solche Dinge wie NS. Hier ist meist ein großer Igitt-Faktor sowie gesellschaftliche Konventionen, die einen zurückschrecken lassen. Dann taucht man in die Kommunikation ein und hört immer wieder von anderen es soll schön sein, eine besondere Intimität soll damit verbunden sein und mit der Zeit überlegt man zumindest, ob was dran sein kann. Vielleicht wird man dann neugierig und vielleicht probiert man es dann doch einmal aus. Der eine stellt dann fest "nein, das ist nichts für mich", für den anderen öffnet sich dann vielleicht eine Tür zu einem neuen Raum. Bei dem einen haben sich vermeintliche Grenzen erweitert, sind verrückt worden. Bei dem anderen wurde eine tatsächliche Grenze geschaffen und eventuell auch ein Tabu.
Auch hier heißt es wie bei allen Sachen im Bereich BDSM, reden, reden, reden, sonst redet man aneinander vorbei. Definitionen sind hierbei nicht das Amen in der Kirche, sondern die Basis auf der man unterschiedliche Auffassungen diskutieren kann.

Shania
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
ja da steckt ein olympischer gedanke dahinter: dabei sein ist alles *lach*

nein, um höher, schneller weiter gehts sicher nicht - zumindest mir nicht.
es ist mir auch ziemlich egal ob da was als grenze oder tabu benannt wird, das bedeutet für mich nur eine unterschiedliche herangehensweise.
ja, ich breche u.u. auch klar und deutlich benannte tabus.
lasst den aufschrei und den knüppel stecken - erst fertig lesen *lach*

oft weiss sub nicht was tabu, was bzw. wo grenze ist. woher soll man das ohne eine "grenzerfahrung" auch wissen. das überschreiten einer grenze, kann ein tabu ganz anderer art ins wackeln bringen.
wenn mich grenzen/tabus nähere, merk ob dahinter für sub etwas ganz neues ungeahntes zu entdecken ist - im positiven sinn. und darum gehts (mir), schlummert da etwas, das wegen grenzen/tabus eigentlich nie entdeckt würde, es aber allemal wert ist näher zu erforschen und dann zu geniessen.

beispiel nadeln: tabu weil schon absolute panik vor spritzen beim arzt.
da spielt man etwas mit dem wartenbergrad, sub geniesst mit verbundenen augen, dann mal ein bisserl fester, dann zwischendrin mal ein *pieks* mit der nadel und irgendwann steckt mal eine. bild davon gemacht und bei gelegenheit gezeigt *zwinker*
"heut spielen mal mit nadeln"
"du spinnst wohl"
"stell dich doch nicht so an, hast doch schon mal, hat dir gefallen"
"noch nie"
"oh doch, schau mal" *fiesgrins*

obiges gilt nicht für oberflächliche,oder neue "spielbeziehungen".
"spielen" wir mit anderen, halten uns an regeln.
@ mondlicht
Genau das zeichnet eine tiefe und vertrauensvolle Beziehung aus. Mein Kompliment!
**********urple Paar
7.748 Beiträge
Tabus sind ...
... oft genauso relativ wie Grenzen. Menschen entwickeln sich, verändern sich. Ohrfeigen, Schläge ins Gesich sind oft ein absolutes Tabuthema. Auch bei Purple! Mit wachsendem Vertrauen, mit wachsender Offenheit redeten wir auch über die Hintergründe und plötzlich heisst es auf einmal: "Ich will mal erleben wie sich das anfühlt" ... und es hat sich gut angefühlt!
Ist nicht das Schlagen einer Frau an sich nicht schon gesellschaftliches Tabu? Für mich war es das mal vor langer Zeit. Heute ist Vieles für was für mich selbst mal Tabu war einfach "Normalität" geworden.

Die Sache mit den Grenzen ...

Wir definieren das für uns etwas anders. Es geht nicht darum dass wir Grenzen überwinden, sondern wir bewegen uns in einem gefühlsmässig, oft auch moralisch und ethisch gesehen in einem Grenzbereich
Ausserhalb der kollektiven Normen, aber innerhalb unsere eigenen körperlichen, moralischen und ethischen Grenzen. Von aussen gesehen haben wir viel Grenzen überschritten, von innen gesehen ist es einfach unser Wohlfühlraum, unser Erlebnisraum.

Von den Psychologen werden wir BDSMer oft auch zu der Gruppe der "Sensation Seeker" gezählt. Zumindest was die Sadisten unter uns betrifft scheint da auch wissenschaftlich nachweisbar ein Zusammenhang zu bestehen. Bei den Masochisten sind sich die Gelehrten anscheinend noch nicht ganz sicher. Ich mir aus meiner Erfahrung heraus schon!

Ich bemühe mal Wickipedia:
Das Suchen nach Abwechslung und neuen Erlebnissen, um immer wieder Spannungsreize zu erleben, beschreibt das Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking. Es handelt sich dabei um ein physiologisch begründetes Konstrukt. Man geht davon aus, dass es für jeden Menschen ein optimales Erregungsniveau gibt. Über das Aufsuchen oder Vermeiden von stimulierenden Reizen kann die Erregung reguliert werden. Dabei suchen Menschen mit einem geringen initialen Erregungsniveau eher aufregende Reize und werden somit als Sensation-Seeker bezeichnet. Diese Menschen suchen ständig neue Reize, um den gewünschten Pegel einer Stimulierung halten zu können.

Heisst das dass wir uns aus diesem Grund gerne in Grenzbereichen aufhalten ... wie auch zum Beispiel Fallschirmspringer, Extremsportler, Rennfahrer und viele Andere? Ich vermute mal da ist was Wahres dran - zumindest für mich und mein Leben und ich glaube auch dass ich das für Purple und viele Menschen aus unserem BDSM - Bekanntenkreis bejahen kann.

Es geht also vielleicht gar nicht darum Grenzen wirklich zu überschreiten sondern darum sich in einem Grenzbereich aufzuhalten, zu bewegen. Dadurch dass man sich mit Dingen intensiv beschäftigt verschieben sich natürlich die Relationen und damit die persönlichen Grenzen, die ja meist sowieso schon ausserhalb der kollektiven Grenzen liegen.

"Neue Wege entstehen dadurch dass man sie geht" (Franz Kafka)

Neue Wege findet man meist ausserhalb der vorhandenen bisher bekannten Bereiche. Grenzen beziehen sich aber immer auf das bisher bekannte. Mit einer Erweiterung des persönlichen Erfahrungshorizonts verschieben sich meist unbemerkt auch die persönlichen Grenzen. Insofern also eigentlich etwas ganz normales, unspektakuläres. Nur von Zeit zu Zeit rückblicken, oder von aussen betrachtet sind das manchmal gewaltige Sprünge ...

LG Black owns Purple (m)
@ Marena
Meine Meinung hierzu:

Aber ich hab im Leben noch keine Grenzen benennen müssen. Ich sage dann, was ich mag und was nicht.

.... und wenn du sagst das mag ich nicht sagt jemand anderes: das getraue ich mich nicht, hier ist meine Grenze, so einfach ist das.

Überschritten werden MUSS natürlich überhaupt nichts aber es ist doch wohl so dass sich jede/r im Laufe des Lebens weiter entwickelt und dann wird eben im BDSM Bereich von einer Grenzüberschreitung oder -verschiebung gesprochen.

Vielleicht solltest du dich nicht so an diesem Wort festbeißen und es einfach als die Weiterentwicklung des jeweiligen Individuums sehen.

Ich habe erst im April 2015 mit praktischem BDSM Bekanntschaft gemacht und habe mich (laut meines Herren) enorm entwickelt und mache dies weiterhin bei jedem Treffen, also verschieben sich die "Grenzen" die ich einmal hatte automatisch und ich/wir haben Spaß dabei. Vielleicht ist das bei einem "Neuling" auch ganz normal, ich weiß es nicht - aber es ist gut so wie es ist.
Abgesprochen ist da nichts. Mein Dom ist sehr empathisch und kann mich lesen wie ein Buch. Er versucht nicht mich zu verbiegen und das rechne ich ihm hoch an.

Haben wir denn nicht alle auch im täglichen Leben unsere Grenzen ???
Der Meinige...
hat all meine Grenzen und Tabus ad absurdum geführt...

weil:

ich, bevor ich ihn kannte, gar nichts von seinen Praktiken wusste... und dass, obwohl ich ü30 Jahre BDSM-Erfahrung hatte.

Es gibt nur noch ein medizinisch begründetes Tabu - und das war es...

Alle anderen Grenzen und Tabus existieren einfach nicht mehr.

Oh ne... stimmt ja nicht, ich habe vor einigen Monaten ein neues Tabu hinzugefügt:

Schlafentzug!!!

Aber er hat sich schon Neues einfallen lassen...

Ich habe halt einen mehr als kreativen Top.
*******dor Mann
6.044 Beiträge
Novotna
Ich habe halt einen mehr als kreativen Top.

Und das trotz und wegen der langen gemeinsamen Zeit. Denn auch: Geduld haben wenige.
Grenzen sind das, was Bottom nichterträgt und Top sich nicht traut. Überhaupts oder mit dem Gegenüber da. Das Spielen damit ist oszillierend und unmittelbar.

Selbstzweck ist es nicht. Innigkeit finde ich am schnellsten an den Grenzen. Oder in einem langen Ritt durch bekanntes Land. Nur: Geduld habe wenige ... *mrgreen*
ja... Geduld...
wir haben ja auch nicht bei 101 % begonnen!

Er hat sich unendlich langsam herangetastet - teils so langsam, dass ich versucht habe, ihn anzutreiben!

Schon mal versucht, einen Felsbrocken zu rollen? Klappt nicht.

Inzwischen habe ich gelernt, dass ich ihn weder beschleunigen noch bremsen kann - ich nehme ihn an, wie er ist.

Getragen wird das ganz schlicht und einfach von unserer tiefen Liebe... und dem daraus entstandenen gegenseitigen(!) Vertrauen -

Ich lasse Dinge zu - da wäre ich früher in Sekunden zum Kondensstreifen mutiert - aber dieser Kick, den ich noch immer spüre, die existenzielle Angst, die bleibt ... aber das ist nicht unbedingt negativ.
******ose Frau
4.604 Beiträge
von Marena
Mir ist das mit den "Grenzen verschieben" vermutlich einfach nur zu abstrakt. Es hört sich für mich so "erhaben" an, so besonders. Bin da eventuell zu einfach gestrickt. Für Top etwas zu tun, was mir selber (zunächst) nicht gefällt, finde ich im Rahmen der Neigungen halt für normal.

Ja, vielleicht ist es wirklich so, denn Grenzen verschieben hört sich tatsächlich so als etwas Besonderes an - und ist es eben doch nicht. Es ist im BDSM alltäglich, nichts Verrücktes, sondern ein Spiel in kleinen Schritten, über das hinaus, was SUB normalerweise verträgt, mag und will. Grenzen verschieben kann man also sehr romantisiert betrachten, oder einfach nur ganz pragmatisch, so wie ich.

Und trotzdem können die ganz kleinen Schritte manchmal wahre Wunder bewirken, zumindest für einen Augenblick.
für mich ist die Aussage von Novotina am nächsten dran.

Grenzen austesten ist für mich wie Skifahren (ich fahre scheisse Ski ... trotzdem)
es geht darum etwas zu wagen - manchmal sich selbst zu erschrecken - den Zusatzkick zu finden - rauszufinden, wann ist Frau bereit alles hinter sich zu vergessen um ihren "Gewinn" bekommen zu dürfen. Aus zu tendern - was wird die nächste Hemmschwelle zu Fall bringen.

Mit jeder wilden Fahrt - die Piste besser kennenlernen - vielfältig und unvorhersehbar auf der Klavitatur der Lust spielen - oder um beim Thema Ski zu bleiben - eine richtige Pstensau zu werden *g*
****nw Frau
2.127 Beiträge
Ich nehme
das mit den Grenzen nicht so genau. Ich hatte am Anfang ein paar echte Tabus. Dinge die ich nicht einmal ausprobieren möchte. Alles andere lasse ich durch meinen Herrn testen. Er hat genug Gespür für mich, sodass ich nichts sagen muss.

Ich habe aber schon bemerkt, dass ich alleine durch meine wachsende Zuneigung zu ihm mehr zulassen kann, als ich mir vorher selber vorstellen konnte oder zugetraut hätte. Je grösser mein Vertrauen wurde, umso weniger habe ich mir um Grenzen überhaupt Gedanken gemacht. Ich überlasse einfach alles ihm. Ich weiss, dass ich gerade bei Schmerzen sehr starke Schwankungen bei meinen Empfindungen habe, doch eine Grenze (ein Stopp-ich-kann-nicht-mehr) habe ich nie erreicht.....danach suchen? Auch das liegt nicht in meiner Entscheidung, weil ich eben das Vertrauen in ihn habe und es für mich auch dazu gehört, dass ich diese Entscheidungen nicht treffen muss.

Er muss Grenzen suchen, ggf. erweitern oder überschreiten wollen. Dann mache ich das gerne mit. Mit ihm.

Ich fand das Beispiel mit der Anzahl der "zusätzlichen" Hiebe sehr interessant, denn so plastisch habe ich mir das bisher nicht vor Augen geführt. Vielen Dank dafür.
ein beispiel
neon wand mit dem zusatzteil bei dem der funke bei der beinahe - brührung überspringt

zipper tripper ...schleches image hier in deutschland... ich find es genial

strom geht gar nicht ....so die einhellige meinung der damen, die ich angesprochen hab.

ich zeigs mal.... und ist schlimm ...ne interessant ..... mehr .... ne auf keinen fall fester

oh nich so doll .... so besser .....ja ist aber schon doll
ich hab die ganze zeit zugelegt mit dem drehpoti , bis ich es am finger nicht mehr ausgehalten hab

ich hatte eine die sich ultraschallgeel mitgebracht hat.....das war klasse damit zwischen den arschbacken

grenzen
so weit strom geht gar nicht und wenn es dann mal dran ist....hats gefallen


nur meine frau ... die hat dann gesagt.... ich bin jetzt genug gegen den weidezaun gelaufen....

so einen stromstoß mit dem weidezaungerät.... würd ich der gern mal verpassen....die dürfte ich dann

aber nicht mehr losmachen ......sind auch grenzen
****na Frau
24.662 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wie ich nach den ersten Beispielen schon mal schrieb, es liegt meist wohl einfach an dem Namen, den man dem "Kind" gibt. Wie das im BDSM ja durchaus häufig vorkommt. Daher wollte ich es auch gerne konkreter.


********ern2:
nur meine frau ... die hat dann gesagt.... ich bin jetzt genug gegen den weidezaun gelaufen....

so einen stromstoß mit dem weidezaungerät.... würd ich der gern mal verpassen....die dürfte ich dann

aber nicht mehr losmachen ......sind auch grenzen

Es ist ja nicht wirklich lustig, aber ich finde den Spruch von ihr dennoch klasse und dein Gesichtsausdruck dabei hätte vermutlich auch für Heiterkeit gesorgt. *teufel*
@ marena
ich kenne sie und wir leben"normal" miteinander und sie ist neugierig ; kontrollverlust

oder kontrollabgabe kennt sie nicht und kann sie nicht, es gibt auch kein machtgefälle

es gibt nur aufgabenteilung ( wenn sie die augen verbunden hat ..kann ich das weisse

der augen "durchschimmern" sehen ..sinnbildlich )
******ria Frau
609 Beiträge
****na:
Warum MUSS Sub an ihre Grenzen gebracht werden? Taugt der Dom, der das nicht tut, der gar keine Interesse daran hat nichts? Oder fehlt mir doch nur das Verständnis für die Formulierung?

Ich sehe es so: Grenzen sind Dinge, die ich nicht tun möchte. Sachen die mir Angst machen. Dinge die gar nicht meiner Neigung entsprechen.

Beispielsweise bin ich nicht bi, habe null Interesse an sexuellen Handlungen mit Frauen. Auch ist für mich BDSM etwas was zwischen zwei Menschen statt findet.

Nach meinem Verständnis müsste nun Top mich dahin führen, diese beiden Abneigungen zu überwinden. Was ist denn, wenn er selber keinen Wert darauf legt? Warum sollte er das dann tun? Einfach nur um zu sagen, ich habe meine Sub an ihre Grenzen geführt?

Es gibt Doms, die haben es sich mehr oder weniger zum Ziel gesetzt, ihre Subs an ihre Grenzen zu bringen und darüber. Sie scheinen diese Erfahrungen zu brauchen, es kickt sie.

Meinen ersten Dom könnte man in diese Kategorie geben. Er spielte beispielsweise immer scharf an meiner Schmerzgrenze, was ich seeeehr anstrengend - aber damals trotzdem auch schön fand, denn ich war immer sehr, sehr stolz auf mich, durchgehalten zu werden.

Des weiteren schaffte er es, mich auf Dinge neugierig zu machen, die weit außerhalb meines Gedankenhorizontes lagen, und ich äußerte irgendwann tatsächlich den Wunsch, es auch ausprobieren zu wollen...
Es handelte sich damals (unter anderem) um Spiele mit Nadeln und Strom. Ich machte Erfahrungen damit, um hinterher sagen zu können: "Nein, das ist definitiv nichts für mich, erregt mich nicht, kickt mich nicht."

Er war vermutlich zu jener Zeit genau "die Sorte Dom", die ich brauchte, um mich als Sub "definieren" zu können, um einmal grundsätzlich herauszufinden: "Was mag ich eigentlich? Worum geht's mir im Bereich BDSM? Worauf kann und will ich gerne verzichten?"


*********vius:
an die Grenze bringen oder darüber klingt für mich wie immer nur höher, schneller, weiter......

wo soll sowas enden?

Den Eindruck habe ich auch, dass es Menschen gibt, die ständig danach streben, mehr zu erleben... höher, schneller, weiter... denn ... sonst würde sie das Leben (und/oder der Bereich BDSM) irgendwann langweilen.

Ich lernte einige Doms kennen, die sich so verhielten, als würden sie "nie genug bekommen" und immer nach höherem streben. Manche wirkten auf mich geradezu "gehetzt". Mit so jemandem mein Leben zu verbringen, wäre mir persönlich zu anstrengend.

Meine damalige (erste) d/s Beziehung war für mich wichtig und gut, und ich möchte sie auf keinen Fall missen, aber heute bin ich froh, einen Partner und Dom zu haben, der nicht ständig versucht, meine Grenzen zu erweitern, so nach dem Motto: "höher, schneller, weiter".

Wir sind "angekommen" und ... relaxed, haben grundsätzlich unsere Art von Sex und BDSM gefunden, die uns beiden gefällt, was jetzt aber nicht heißt, dass es bis zu unserem Lebensende keine Veränderungen mehr geben wird, dass wir nicht auch neue Ideen haben und Neues ausprobieren, aber ... alles ganz ohne Stress oder Druck, und ohne ständig "auf den Grenzlinien herumzutanzen".^^
Grenzen wirken wie Zäune - das Gras dahinter scheint bedeutend schmackhafter :))
----- manchmal
*****e48 Mann
285 Beiträge
Stimmt schon - wir assoziieren mit Worten Zusammenhänge und Erfahrungen.
Daher ist "Grenzen" sicher nicht die beste Formulierung.

Ich nenne das für mich daher immer den "Rahmen".
Grenzen...
Ich mache momentan eher die gegenteilige Erfahrung - ermutigt zu werden, wirklich zu meinen Grenzen zu stehen, jemanden zu treffen, der sie (mindestens erstmal) nicht überschreiten möchte, ein Safeword zu haben und zu wissen, dass ich es jetzt, wo ich es habe, wohl nicht brauchen werde.
Mit einmal muss ich nicht mehr alles aushalten und es reicht doch nicht, sondern mit einmal nimmt jemand mehr Rücksicht auf mich als ich selber.... unglaublich und unglaublich gut.
Manchmal kann es befreiend und wunderschön sein, wenn Grenzen einfach da sein dürfen, wo sie sind.....
********Lady Frau
4.692 Beiträge
Wenn mich jemand nach meinen No-Go's fragt, kann ich spontan keine Antwort geben.
Wenn mich jemand nach meinen Grenzen fragt, kann ich spontan keine Antwort geben.
Es gibt immer wieder Situationen, in denen sich die Grenzen verschieben bzw. erweitern und sogar ein No-Go könnte sich unter Umständen oder situationsbedingt öffnen.

Es ist alles meiner Meinung nach abhängig von dem jeweiligen Partner. Was mir bei dem einen unerreichbar erscheint, kann mit einem anderen durchaus vielleicht passen - wobei ich kein promiskuitives Dauerwechseln meine, sondern schon die jeweilige Beziehung im D/S oder S/M.

Ich weiß, Marena möchte Beispiele. *panik*
****r56 Frau
2.581 Beiträge
Das Wort Grenze: es bezeichnet eine Linie zwischen Bereichen mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Hier in diesem Zusammenhang und für mich persönlich trennt sie Bekanntes, Erfahrenes, Mögliches, Gewohntes, Gemochtes wie Gehasstes von dem, was ich noch nicht kenne, noch nicht erfuhr, noch nie als Option ins Auge gefasst habe.

Diesseits der Grenze ist alles, worüber ich keine großen Diskussionen mehr führen muss, außer denen, die mit Tagesform bzw. allgemeiner Befindlichkeit zu tun haben. (Ich bin keine Sklavin, ich darf Befindlichkeiten haben, die respektiert werden.)

Vor Dingen jenseits der Grenze habe ich z.T. großen Respekt, tlw. Bedenken, manchmal auch vermeintlich unbegründete Unsicherheit aus Unkenntnis.

Der Weg zu den Dingen außerhalb der aktuellen Grenze, die Grenzüberschreitung also, kann zur Erweiterung des Terrains führen, auf dem man sich in Zukunft bewegen wird, denn man hat die Grenze an dieser Stelle verschoben. Oder aber es stellt sich heraus, dass an die Eroberung des Neuen noch zu früh war. Dann bleibt die Grenze hier vorerst unverändert und wird irgendwann erneut angegangen.

Meine (erst ca. 12 Jahre währende) Erfahrung hat mir gezeigt, dass meine Grenzen bei einem neuen Gegenspieler zu Beginn immer enger waren als zu Ende der vorigen Episode, und dass man sich dann gemeinsam auf den Weg macht, das für diese Beziehung genau richtige Terrain samt der Stellen, an denen die Grenzen erweiterbar sind, zu finden.

Zwei Beispiele:
• Das Nadelrad kannte ich schon. Habe das dem neuen Herrn auf seine Frage auch so gesagt. Und dann geht der damit völlig anders um! Konsequenter, fester, gemeiner, fordernder. Meine alte Grenze taugte hier nicht mehr, sie musste neu erkundet werden.

• Spanischer Reiter. Davor hatte ich regelrechten Horror, weil ich Clips gesehen hatte, bei denen ich kaum hingucken konnte. Irgendwann kam die Ankündigung, beim nächsten Mal solle das spanische Pferd im Fokus stehen - ob ich mir das vorstellen könne ... Meine Zustimmung war verbunden mit der Bitte, jederzeit -ohne das Stoppwort einsetzen zu müssen- abbrechen zu können. (Stoppwort hätte Komplettabbruch bedeutet nach seinem Verständnis.)
Und was war? Ich hab's bis zu dem von ihm vorgesehenen Ende durchgezogen ohne auch nur einen Gedanken an die Bitte um Gnade zu verschwenden. Später saß ich noch einmal drauf und meine Gedanken waren dabei viel freier und das Erlebnis daher noch intensiver.

Während Grenzen für mich also Spielräume umreißen, die steter Veränderung unterworfen sein können, sind Tabus im Gegensatz dazu nicht ausprobierbar, im üblichen regelmäßigen Dialog auch nicht hinterfragbar.

Um Tabus neu oder anders zu definieren, müssen schon ganz erhebliche Impulse mein Denken und Handeln beeinflussen/verändern.



edit:
Im. 2. Abschnitt schrieb ich "Gehasstes"... Natürlich umfassen meine Grenzen auch Dinge, die ich hasse, die aber dazugehören. Meine Grenzen umschreiben ja keine pure Wohlfühl- oder Komfort-Zone. *zwinker* Wo sind wir denn hier? *ggg*
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