Als ich den Threadtitel las, war ich total verblüfft. Habe ich doch selber in dieser Woche schon zweimal den Anlauf für einen Thread "Freundschaft" gemacht, aber jeweils abgebrochen, weil ich keine gescheite Formulierung zusammen bekam. Ich bin gespannt, was ich hier zu lesen bekommen und ob sich meine Intention zu so einem Thread damit erledigt.
Alles was ich schreiben werde bezieht sich auf Freundschaft ohne sexuellen Hintergrund.
Wann ist für euch der Begriff richtig?
Für mich ist der Begriff richtig, wenn einen mehr verbindet als nur gleiche Interessen oder gelegentliche Gespräche. Für mich gehört Gefühl dazu. Ja, ich muss mein Gegenüber lieb haben und möchte das umgekehrt auch fühlen können.
Was bringt ihr ein im zwischenmenschlichen Kontext, um als Freund oder Freundin für euer Gegenüber zu gelten?
Interesse an allem was das Leben des Freundes oder der Freundin ausmacht. Die anderen Meinungen und Betrachtungsweisen zu achten, auch wenn sie weit weg sind von meinem persönlichen Empfinden. Den Menschen so annehmen, wie er ist, ohne jeden "Änderungswunsch". Wertschätzung immer, auch wenn er/sie Dinge tut, die ich alles andere als gut finde.
Welchen Anteil pflegt ihr in eurer Freundschaft?
Meine Frage ziehlt auf eure Selbstwahrnehmung.
Welchen Anteil? Ich glaube diese Frage verstehe ich nicht. Ich pflege die ganze Freundschaft. Aber das ist sicher nicht gemeint. Oder?
Was bekommt ihr von euren Freunden dafür?
Interesse an allem was mein Leben ausmacht. Meine Meinung, meine Eigenarten werden angeneommen, ohne Wertung. Ich werde wert geschätzt und profitiere ganz nebenbei von den Erfahrungen und Betrachtungweisen meines Gegenübers.
Welche Symbiosen entstehen und halten euch zusammen?
Ganz konkret gesprochen, hat sich über den Joy, das gemeinsame Interesse an vielem was es hier zu entdecken gab, eine Freundschaft entwickelt, die so ist, wie ich sie weiter oben beschrieben habe. Das Wissen darum, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, so "spät" noch wirklich gute Freunde zu finden, lässt uns beide beständig daran arbeiten, dass es so bleibt, wie es ist.
Sind Freundschaften immer ausgewogen?
Nein, das sind sie nicht. Ich denke es ist ein Wechselspiel, welches sich aus den jeweiligen Gemütszuständen und Lebensumständen ergibt. Es darf nur niemals dauerhaft einseitig sein, dann kippt es irgendwann.
Es gab in meinem Leben nur sehr wenige Menschen, die ich so genannt habe. Aktuell gibt es da nur eine Person. Es hat mich immer sehr geschmerzt, wenn ich mir eingestehen musste, dass eine Freundschaft vorüber ist, denn Freunde liegen mir am Herzen, sind weit mehr als gute Bekannte.