Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
50 Plus
4526 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ehe für Alle

******_65 Frau
18.110 Beiträge
Themenersteller 
Ehe für Alle
Liebe Freunde des BDSM
Mit Absprache der GL möchte ich euch einladen zu einem gesellschaftlichen wichtigen Thema.

Ausdrücklich
Es ist keine politische Diskussion

Wir haben die *Ehe für alle *
eine große Entscheidung für unsere Gesellschaft.
Eine große Entscheidung für das Gemeinwohl
Eine Entscheidung die für viele Menschen Wege frei macht
Wir haben das so zu respektieren.

Warum also dieses Thema?

Ihr habt vielleicht selbst damit zu tun
Ihr habt vielleicht Freunde, Bekannte, Verwandte für die nun ein wichtiger Schritt möglich ist.
Vielleicht sind da Emotionen, Gedanken und Gefühle die ihr aussprechen, teilen möchtet.
Geschichten der Freude, Erlebnisse, Gedanken die euch beschäftigen.

Ich finde es gehört auch in unsere Gruppe
BDSM ist nicht Hetero beschränkt
Wir haben Homosexualität selbstverständlich hier

Also auch Lebensgeschichten
Und durch die * Ehe für alle *
vielleicht jetzt auch echte Highlights an Glücksmomenten.

Eheschliessungen
Ehepaare
Ehegkück

Wir wollen wissen wer sich auf ewig bindet
Gerne mit Fotos

Wir wollen Freude und Gedanken teilen

Ihr seit herzlich eingeladen
*sonne* *herz* *hochzeit*
******_65 Frau
18.110 Beiträge
Themenersteller 
In Berlin sind die Standesämter völlig überfordert.
Es gibt viel zu wenig Standesbeamte

Der Run nach Trauungsterminen ist so groß dass es morgens um vier schon Schlangen vor den Türen gibt.

Ich find das Super
Schade nur das ich nicht heiraten möchte
Den Aufmarsch der Lebensfreude kann ich leider nicht mitmachen

Aber
Ich habe in meiner nahen Verwandtschaft ein Paar Männer
Die jetzt entlich die Ehe mit allen Rechten und Pflichten besiegeln können.
Ich freu mich für die beiden.
Sie sind beide HIV positiv seit vielen Jahren
Und haben alle Rechtsmittel mit vielen Terminen beim Notar in Anspruch genommen.
Erbrechtsklärung geht nun viel einfacher, Steuerrecht und Vermögenswerte müssen sie nicht mehr hundertfach absichern.

Beide leben BDSM miteinander
Sie würden in unsere Gruppe super hineinpassen
Nur sind sie nicht im JC

*sonne*
******ark Frau
2.137 Beiträge
Ich sehe ja die Möglichkeit zu heiraten etwas weniger euphorisch, aber ja klar, es war höchste Zeit, dass die Ehe für alle endlich möglich wird und ich freu mich für jede/n der/die nun heiraten kann.


Liebe Grüße

Dina
****67 Frau
3.447 Beiträge
Unabhängig davon, dass das überfällig war, wie bitte kommst du auf dieses schmale Brett in diesem Zusammenhang:

******_65:
In Berlin sind die Standesämter völlig überfordert.
Es gibt viel zu wenig Standesbeamte

Der Run nach Trauungsterminen ist so groß dass es morgens um vier schon Schlangen vor den Türen gibt.

Meine Recherche hat nämlich in dem Zusammenhang etwas anderes ergeben. Im Manager Magazin vom Freitag ist zu lesen,
Kein Run auf die Standesämter erwartet

Unterdessen rechnet der Deutsche Städte- und Gemeindebund nicht mit einem Run auf die Standesämter, sollte die Ehe für alle vom Bundestag beschlossen werden. "Es ist eine Fehleinschätzung, dass die mögliche Änderung des Status für gleichgeschlechtliche Paare zu einer Heiratsflut und eine Überforderung der Kommunen führen wird", sagte der Hauptgeschäftsführer...

Quelle : http://www.manager-magazin.d … er-abstimmung-a-1155180.html

Und was die von dir angesprochene "Überforderung" der Standesämter angeht: da habe ich einen Artikel der Mopo vom 13. März dieses Jahres gefunden, der jedoch absolut keinen Zusammenhang zu der am Freitag beschlossenen Öffnung der Ehe auch für homosexuelle Paare hat. Da geht es um Krankheit der Mitarbeiter und anderes. Quelle: https://www.morgenpost.de/be … n-Terminnot.html?service=amp

Ich möchte daher darum bitten, wenn schon so ein Thema eröffnet wird, sauber zu recherchieren und zu argumentieren. Aus dem Zusammenhang gerissene Beispiele, die allein auf Grund einer zeitlichen Zäsur nicht passen können, sind nicht wirklich hilfreich.
*******eele:
jeder der nicht hetero tickt trägt irgendwie so ein aufmerksamkeits-gen in sich

Sorry, aber als "Nicht-hetero" fühle ich mich gerade von deiner Aussage ziemlich angefressen!

Wer hat Dir denn in die Suppe gespuckt?
Recht hat sie die Devoteseele *danke*
*********nger4:
Recht hat sie die Devoteseele

Nö.

Wäre unsere Gesellschaft auf kinderlose Singles ausgelegt - dann hörte sie innerhalb kürzester Zeit auf zu existieren...

*nachdenk*

wäre vielleicht sogar eine gute Idee... *fiesgrins*
****na Frau
24.648 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke Sylvia für das Einstellen des Themas und den Verweis darauf, dass eine politische Diskussion nicht erwünscht ist.

Ich ergänze noch, dass ich mir mir von Herzen wünsche, dass bissige Bemerkungen, persönliche Animositäten von wem auch immer, gegen wen auch immer und Nebenkriegsschauplätze bei diesem Thema außen vor bleiben. Schaffen wir das? *liebguck*

******_65:
Beide leben BDSM miteinander
Sie würden in unsere Gruppe super hineinpassen
Nur sind sie nicht im JC

Lade sie doch einfach ein. *g*


Das eine aktuelle Überforderung der Standesämter nicht mit dem Beschluss vom Freitag zusammen hängen kann, lag für mich auf der Hand. Dank Rebis Beitrag wird es nun allen klar sein.

Generell denke ich, dass der Run von homosexuellen Paaren tatsächlich ausbleiben wird. Viele werden sich mit dem Status "eingetragene Lebensgemeinschaft", den eben viele schon haben, zufrieden geben werden. Meint ihr nicht?
Eine Hetero Ehe ohne Eingriff durch Verhütungsmittel in die Natur der Dinge,garantiert die Fortpflanzung
Das kann ich wohl in einer Homo Ehe dann ausschließen
allerdings sollte man Die Homo Ehe als solches gut heißen die hetero Ehe natürlich auch,Was machen wir dann mit den Bi Sexuellen,haben die kein Recht darauf zu sagen Ich will einen Ehemann und eine Ehefrau? und das auch dann Gesetzlich abgesichert,Doch ich finde sie haben dann das Recht dazu
Oder Poly warum darf ich nicht alle 3 Frauen Ehelichen die Ich liebe um sie abzusichern.
Da fühle ich mich gegen über Homos jetzt ganz schon angeschissen vom Gesetzgeber.
****na Frau
24.648 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ganz generell habe ich mich über diesen Beschluss gefreut und hoffe auch sehr, dass eine mögliche Verfassungsbeschwerde abgewiesen wird.

Ich fand diese "eingetragene Lebenspartnerschaft" ein ätzendes Wort, für etwas, was FÜR MICH, einfach nur eine Ehe von zwei sich liebenden Menschen ist.

Soweit ich das überblicke ist die Möglichkeit zur Adoption das einzige, was sich jetzt gravierend ändert, gegenüber der vorherigen Rechtslage.

Aber fernab von jeder Rechtslage, können homosexuelle Menschen jetzt einfach heiraten, ohne ein extra für sie geschaffenes Konstrukt, sondern sind zumindest vor dem Gesetz heterosexuellen Menschen gleich gestellt.
****67 Frau
3.447 Beiträge
*******eele:
die sich andauernd beschweren, dass sie diskriminiert und gemobbt werden und ich sage dazu dann immer, dass sie auch damit hausieren gehen. "auf der arbeit ärgern mich immer alle damit" jammerte mal ein exkollege. tja, hab ich gesagt, du musst dein sexualleben ja nun auch nicht ständig jemandem auf die nase binden,

Das tust du *ggg* Du outest dich als hetero und bindest damit diesen Teil deiner Sexualität jedem ungefragt auf die Nase. Und genau das sprichst du mit deinen (ich sage nicht homophoben) Worten den homosexuellen Menschen ab. Denk einfach mal darüber nach. Und ich lasse - im Gegensatz zu dir und manch anderem - die Neigungen komplett außen vor. Denn darum geht es mal nicht.
*****usB Mann
3.862 Beiträge
Jeder kann (zusammen)leben wie er will..
..und wenns sein soll eine amtliche Lebensgemeinschaft begründen. Die aktuelle Abstimmung hat m.E Frau Merkel durch gewunken, damit das Thema aus dem Wahlkampf verschwindet. Zentral dabei ist doch nur die Möglichkeit der Adoption oder hab ich das falsch verstanden ? Am gemeinsamen Kirchgang hindert diese Paare schliesslich niemand.

Das Aufmerksamkeit- Syndrom ist mir auch schon mehrfach negativ aufgefallen, eben weil es Paare gibt, die ihr schwul oder lesben Sein ohne offensichtliches Gehabe leben.

Vor ein paar Jahren bin ich zufällig abends auf beruflicher Reise in eine Lebensbar geraten. Bis ich gemerkt hab dass ich der einzige Mann dort war, hatte ich schon mein Bier bestellt...sogar bekommen *zwinker*

Kurz drauf kam erst eine, dann noch zwei weitere, dralle Damen mit etwas aufgeregten Wangen, versuchten mit deutlichen Worten mich loszuwerden, weil ich in deren Augen offensichtlich zu blöd war um zu sehen wo ich bin. Haben mich sehr amüsiert, diese dominanten Lesben. In einer schwulen Kneipe würde übrigens nie jemand - egal welches Geschlecht - so angegangen. Im Gegenteil - so meine Erfahrung als hetero !

Was mir dabei durch den Kopf geht ist der Hass auf alle Männer, auf Hetero`s. Wie soll ein Kind bei einem so gestrickten Paar selbstbestimmt, frei aufwachsen , auch zu seiner nicht homosexuellen Erlebniswelt finden ?

Nein - ich finde den ganzen Hype völlig überflüssig und bin mir ganz sicher dass künftig nichts , aber auch gar nichts besser wird dadurch gesellschaftlich.

Nein - ich bin kein kirchlich orientierter Mensch, werde Frau Merkel auch nicht (mehr) wählen.

" Wäre schon schön wenn die Minderheiten begreifen würden, dass sie der Grund sind für die Mehrheiten "
( G. Polt )
Also Ich habe es so gelesen das Devoteseele NICHT! auf jeden zugeht und sich als Hetero outet
*******ora Frau
952 Beiträge
Schmunzel hier etwas
Auch wenn es nun die Ehe für alle gibt braucht man immer noch zwei Geschlechter dazu um Kinder zu zeugen da lässt sich die Natur nicht ins Handwerk fuschen.

Zu der Bemerkung zu den Singels und Kinderlosen. Nicht jeder ist es freiwillig und man sollte sich diese Kommentare dazu sparen. Es gibt Frauen die keine Kinder bekommen können.

Ferner sehe ich das ewige Minderheitengerede langsam Grenzwertig. Jeder soll so leben wie er will und gut ist es nur man sollt es auch akzeptieren wenn einer die Norm lebt und das Hetero, rein Monogam und Bodenständig.
Freude und Dankbarkeit
empfinde ich, daß endlich auch diese Hürde gefallen ist. Ein wirklich historischer Schritt. Und ich freue mich für meine Freunde, die sich nun auch wirklich verheiraten können und es schon lange so gerne gemacht hätten. Wir haben zusammen geweint vor Freude und einen Sekt getrunken und auf die Zukunft angestossen.

Nach dem ich so einige Beiträge hier gelesen habe, es wäre nicht verkehrt, wenn ihr kurz mal in die Geschichte unseres Landes zurückschaut: die Verfolgung der Homosexuellen, Gefängnis, früher KZ, gesellschaftliche Ächtung. Es ist noch nicht lange her und es war ein großer, wichtiger und mutiger Kampf der Homosexuellen ( damit meine ich Frauen wie Männer) um gesellschaftliche Anerkennung und der ist auch noch nicht vorbei.

Also große Freude über diesen Schritt im Parlament, aber auch das Wissen, daß noch nicht alle in unserer Gesellschaft dazu bereit sind. Hier gilt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, darum zu werben, daß jeder Mensch ein Recht auf Glück, auf Liebe und die Möglichkeit, eine Ehe einzugehen, hat. Auch daß nun endlich gemeinsam Kinder adoptiert werden können und noch einiges mehr...

In diesem Sinne euch allen ein schönes, selbstbestimmtes Leben, wie auch immer ihr "veranlagt" seid.
*********1965 Mann
767 Beiträge
Endlich ist diese Hürde gefallen
Hallo zusammen,
ich möchte mich der Meinung von Sarah 60 anschließen.....es wurde endlich Zeit die Ehe für alle zu beschließen. Ich sehne mich nach meiner geschlechtlichen Anpassung auch nach einer lesbischen Beziehung und möchte diese auch gern im Rahmen einer Ehe führen.
In erster Linie lieben wir einen -den-Menschen mit ihr oder mit ihm möchten wir alles Teilen und da sollte es egal sein ob wir hetero - oder homosexuell sind. Wir sollten uns alle gegenseitig respektieren.
Ausserdem würde mich freuen wenn wir hier unseren Gedankenaustausch wieder sachlicher ohne Vorurteile führen würden. Auch wir SMler sind längst nicht überall in der Gesellschaft willkomen.
**********eineS Paar
3.995 Beiträge
Wir sind schon auf die große Adoptionswelle der "Doppelpapas und -mamas" gespannt. Wenn man die Diskussionen der vergangen Monate und Jahre verfolgt hat, müsste es ja bald keine Waisenhäuser mehr geben. <Ironie off>

Das einzige was später einmal in der historischen Rückschau erwähnenswert bleiben wird ist, dass die Ehe für alle dazu führte, dass der Zuwachs an (gutsituierten) Doppelverdiener-Ehen zur Abschaffung des Steuersplittings geführt hat. Normale Hetero-Paare werden es sich dann finanziell gar nicht mehr leisten können, sich bewusst dafür zu entscheiden, dass einer von beiden sich komplett um die Kinder kümmert - beide werden Vollzeit arbeiten müssen.

Aber so ist das im Leben: die Ausweitung der Freiheit einzelner funktioniert immer nur durch die Einschränkung anderer.

unsere 5 Cent
****na Frau
24.648 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******eele:
es wurde mit keiner silbe erwähnt, dass man die ehe für alle nicht gutheißt, es geht um den hype der daraus gemacht wird, so meine meinung. alles was mal verboten war oder weswegen jemand schlechter gestellt ist oder sich schlechter gestellt fühlt wird gleich so aufgebauscht. auch wenn das politische hier nicht hingehören soll, aber deswegen im bundestag konfetti regnen zu lassen fand ich reichlich kindisch.

Bis 1994 waren sexuelle Handlungen unter Männern (in den letzten Jahren bis 94, zwischen Männern und Jugendlichen unter 18 Jahren) bei Strafe verboten. Es wurden rund 140.000 Männer entsprechend verurteilt.

Eine Rehabiltation von Betroffenen, wurde erst im vorigen Monat beschlossen.

Was ist daran "Hype" (Synonyme Reklame, Rummel, Werbung), wenn Menschen sich freuen, dass zumindest vor dem Gesetz nun eine Gleichstellung erreicht wurde. Ich nenne das Freude.

Ok, den Konfettiregen hätte man sich sparen können. Aber der Aktionismus von einigen wenigen braucht die große Freude von vielen nun wahrlich nicht zu schmälern.
****na Frau
24.648 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielleicht sind da Emotionen, Gedanken und Gefühle die ihr aussprechen, teilen möchtet. Geschichten der Freude, Erlebnisse, Gedanken die euch beschäftigen.

Mein Lieblingskollege ist schwul. Ich ahnte das schon, bevor er es selber wusste. Als er mir das vor einigen Jahren "beichtete" und auch von seiner Beziehunbg erzählte, nachdem ich ihm zuvor von meiner BDSM Neigung berichtet hatte, habe ich mich unbändig für ihn gefreut.

Inzwischen haben die Beiden eine "eingetragene Lebenspartnerschaft". Ich bin sehr gespannt, ob sie die Möglichkeit zur Ehe nutzen werden. Generell auf seine Gedanken dazu bin ich gespannt.
******ark Frau
2.137 Beiträge
Das einzige was später einmal in der historischen Rückschau erwähnenswert bleiben wird ist, dass die Ehe für alle dazu führte, dass der Zuwachs an (gutsituierten) Doppelverdiener-Ehen zur Abschaffung des Steuersplittings geführt hat. Normale Hetero-Paare werden es sich dann finanziell gar nicht mehr leisten können, sich bewusst dafür zu entscheiden, dass einer von beiden sich komplett um die Kinder kümmert - beide werden Vollzeit arbeiten müssen.
Was bitte hat Doppelverdiener sein mit dem Geschlecht zutun?

Ich kenne einige Heteropaare die, was ja heute auch ganz normal ist, ganz bewusst auf Kinder verzichten und super gut doppleverdienen. Gleichzeitig kämpfen homosexuelle Paare darum Kinder adoptieren zu dürfen, was es für sie genauso wie für heterosexuelle Paare erschwerit beide berufstätig zu sein.

Das Ehegattensplitting ist allerdings so eine Sache. Einmal Heiraten bringt deutlich mehr Steuererspraniss, als drei Kinder in die Welt zu setzen und groß zu ziehen.

Liebe Grüße

Dina
******ain Mann
137 Beiträge
Ich denke – so lange Schwule und Lesben es für wichtig erachten, sich in ihrem Eros eigens auf illustren Straßenparaden gegenüber der Gesellschaft produzieren zu müssen (und das nicht gerade als Demonstration in Anzug und Abendkleid), sind sie für sich selbst wohl noch nicht in der gesellschaftlichen Normalität angekommen – das wird sich auch durch eine Ehe für alle nicht ändern.

Es ist ja so, daß Menschen in Minderheitssituation oft weniger an der Gesellschaft, als an sich selbst zu leiden haben – die Gesellschaft wird hier lediglich zum schmerzhaften Spiegel der Norm, durch schieres Mehrheitsverhalten seiner Menschen.

Und dann beginnen eben jene bedauernswerten Versuche, den Mainstream im Sinne der Minderheit aufzubrechen - wenn zum Beispiel versucht wird, hinter der heterosexuellen Ablehnung homosexueller Praxis, die gesellschaftsbedingte Verdrängung einer allseitig angelegten sexuellen Veranlagung nachzuweisen – und dabei ganz vergisst, daß die eigenen Veranlagung ja dann ebensolche Verdrängungen vorgenommen haben müsste und das auch noch ganz gegen den gesellschaftlichen Einfluss.

Als ich vor Jahren in einem Forum auf Grund aufdringlicher zwischengeschlechtlicher Auftritte, halb spaßhaft eine weibliche Sessionpartnerin mit xx- Chromosomen suchte – wurde diese Ausdrucksweise tatsächlich von einigen Menschen als diskriminierend empfunden.

Es ist dies eben die Gefahr aller Minderheiten, daß sie den gesellschaftlichen Mangel zur Tugend erheben, um sich als elitär wahrzunehmen. Schwule, Moslems etc.

Die Probleme die ich hier gesellschaftlich sehe, sind da ehe die familiären Folgeerscheinungen. Das kann gesellschaftlich relevant werden, muss es aber nicht.

Die Politik wird gerne zur Verantwortung gezogen, wenn der Mensch am Menschen leidet. An der menschlichen Zurückhaltung der heterosexuellen Welt gegenüber den Homoauftritten im Alltag wird auch die Politik nichts ändern, und der Islam kann hier so sehr „zu UNS“ gehören wie die Politik immer möchte, wenn daraus keine familiäre Interaktion der religiösen Gruppen entsteht. Kindern von Eltern einer gesellschaftlichen Minderheit, nützt die politische Gleichstellung auf dem Schulhof und in den als „peinlich“ empfundenen Situationen recht wenig.

Wir leben in einer Zeit, in der die persönliche Selbstverwirklichung, das Kind längst als bloßen Gegenstand dieser Selbstverwirklichung handelt. Das „Recht auf ein Kind“ als Teil persönlichen Glücks, steht hier oftmals im Widerspruch zum Glück des Kindes als Solches.

Da ich das Adoptionsrecht ohnedies für Reformbedürftig halte, könnte das in der Folge auch mehr vom Ehestatus getrennt werden. Um hier gesellschaftlich unmissverständlich zu werden, könnte in diesem Zusammenhang auch ein „Recht des Kindes auf Vater & Mutter“ verankert werden, um damit zugleich auch mal das ganze Chaos der menschlichen Reproduktionstechnik und der Patchwork-Verhältnisse „Kindeswohlbezogen“ in den Griff zu bekommen.

Und natürlich dürften die Reaktionen einzelner gesellschaftlicher Gruppen auf ein solches „Recht des Kindes auf Vater & Mutter“ ebenso entlarvend wie erhellend wirken.
*********frau Frau
1.946 Beiträge
In den letzten Jahren ...
... wurde viel für das Reecht des Kindes an Vater und Mutter getan.
Meintest Du, mein Vorreder, der Homosexualität und Islam in einen Topf wirft, dass Kinder das Recht auf ein weibliches Elternteil und ein männlichs Elternteil haben soll???
Es gibt Kinder, deren Väter sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen - sollen Kinder jetzt die Männlichkeit des Vaters einklagen können. Mannomannomann - nicht nur vor dem Sprechen sollte man nachdenken.

Nun zu mir - ich betrachte es selbst mit etwas gemischten Gefühlen, verbinde traditionell Ehe tatschlich mit Mann+Frau. Und kann gleichzeitig verstehen, dass Menschen, die sich lieben, heiraten und beieinander bleiben möchten. Insgesamt gehört da Ganze zu jenen Themen, die ich gerne hinnehme, ohne daraus ein großes Thema zu machen. Und da der CSD einerseits eine Erinnerung an Diskriminierung und Kriminalisierung sowie gleichzeitig eine Protestbewegung dagegen ist sowie ein Fest, an dem auch schon Heteros mit Freude am Feiern teilnehmen - ja, warum eigentlich nicht?!
******ark Frau
2.137 Beiträge
Zum Thema Hype und großen Aufriss machen:

Meint hier jemand, dass es diese Rechte für Homosexuelle (die ja für Heterosexuelle ganz selbstverständlich sind) heute gäbe, wenn kein Hype und keine Aufstand gemacht worden wäre? Wenn alle Homosexuellen ihre Homosexualität immer ganz still unterm Deckel gehalten hätten, damit bloß kein Hetero meint, sie gingen damit hausieren?

Ich schätze nicht.

Liebe Grüße

Dina
******e11 Frau
36 Beiträge
Wir haben nun ...
die wirklich mehr als abwechslungsreichen Kommentare unserer Vorschreiber/innen gelesen. Vieles hat bei uns einfach nur zu erstauntem Kopfschütteln geführt ...
Aber vielleicht fehlt uns ja auch das Verständnis für Menschen, die eine Selbstverständlich so vehement ablehnen, weil wir selbst zur Zielgruppe dieser Entscheidung gehören.

Wir sind nun seit beinahe 22 Jahren ein Paar.
Bevor wir uns kennengelernt haben, waren wir ganz "normal" hetero.
Tja, und dann ist uns der eine Mensch begegnet, der unsere Gefühlswelt auf den Kopf gestellt hat. Der Mensch, in den wir uns verliebt haben und ohne den wir einfach nicht mehr leben wollten, weil wir glücklich waren - und das Ganze dann völlig losgelöst von der Tatsache, dass dieser Mensch eben kein Mann war, wie in unseren früheren Beziehungen.

In den Jahren, die wir nun zusammen leben, haben wir uns etwas aufgebaut, so wie jedes Hetero-Paar auch. Wir arbeiten beide und stehen bei Problemen völlig selbstverständlich auch finanziell füreinander ein. Wir haben gemeinsam Phasen der Arbeitslosigkeit und längerer Erkrankung gemeistert, was für uns ebenso schwierig war wie für jedes heterosexuelle Paar.

Und im September 2015, nach 20 gemeinsamen Jahren, sind wir aufs Standesamt gegangen und haben geheiratet *g*
Für uns war dieser besondere Tag schon immer unsere Hochzeit, auch wenn die komplette Zeremonie auf dem Standesamt mit der Formulierung "eingetragene Lebenspartnerschaft" lief.
Wir haben damit unsere Liebe besiegelt - nicht mehr und nicht weniger.

Und da es für uns schon immer eine Ehe war, die wir miteinander eingegangen sind, werden wir selbstverständlich baldmöglichst erneut aufs Standesamt gehen, und unserer Verbindung nun endlich auch auf dem Papier die passende und richtige Bezeichnung geben lassen!

Unserer Ansicht nach war die Entscheidung am 30.06.2017 mehr als überfällig - wir freuen uns sehr darüber *g*
******ark Frau
2.137 Beiträge
@*******eele: Was ist dein Problem?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.