Ich hab einen Instagram- und Google-Plus-Account, die ich nicht nutze. Twitter hab ich nicht.
Was ich aber habe und wo ich auch immer noch sehr aktiv bin, ist Facebook. Ich bin dort seit Januar 2009 und poste eigentlich auch heute noch relativ viel, wobei es abgenommen hat.
Und, ja, ich gehöre durchaus auch zu den Leuten, die schon mal ihr Essen posten (im Regelfall bin ich aber mit auf dem Bild zu sehen) und die durchaus auch sehr, sehr private Dinge dort schreiben (und je nach Stimmungslage auch schon mal Dinge, die da eigentlich nicht hingehören, sehr selten hab ich es dann rückblickend auf "nur für mich sichtbar" gestellt).
Nun muss ich dazu sagen, dass ich nicht wie andere Hunderte von FB-"Freunden" habe und schon auch aufpasse, wen ich da mit hinzunehme. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch ein paar jenseits des Atlantik, die noch aus Farmville-Zeiten stammen, die ich also sonst nicht kenne und wo man sagen könnte, das geht die alles nichts an. Die ein oder andere davon postet aber auch private Dinge, und ich finde es sehr spannend, so etwas von einem "normalen" Leben in den USA mitzubekommen.
Was ich grundsätzlich nicht tue, ist auf meinem Profil etwas öffentlich zu posten, und ich reagiere immer mit Kopfschütteln, wenn die Frau meines früheren Ex-Freundes Fotos ihrer Kinder und wo sie gerade sind usw. öffentlich postet. Da wäre ich dann doch vorsichtig.
Aber ansonsten geb ich durchaus zu, da etwas nachlässig mit persönlichen Dingen umzugehen. Aber so bin ich, so war ich, und so werde ich immer sein, und letztlich hab ich nichts zu verbergen. Ich war immer ein Mensch, der sehr offen mit allem umgeht und auch durchaus schon Fremden seine ganze Lebensgeschichte erzählt hat, also ändert sich für mich da auch auf Facebook nicht viel.
Insofern bin ich auch seit einem Jahr im Zwiespalt, wie ich mit dem Thema BDSM umgehen soll. Facebook ist sowas wie mein "Tagebuch", ich kann rückblickend jetzt insgesamt schon 8 Jahre in die Vergangenheit gehen, was ich sehr spannend finde, da ich kein normales Tagebuch zu führen imstande bin. Und zwischenzeitlich war BDSM sehr wichtig für mich, und ich konnte und durfte nichts sagen, hab versucht, allgemein was durch die Blume zu sagen.
Irgendwann hab ich aber den Joyclub geliked. Darüber hat sich dann kurioserweise ergeben, dass mich ein Pärchen aus meiner Freundesliste ansprach (es wird Freunden ja vereinzelt angezeigt, was andere Freunde so mögen, das hab ich durchaus einkalkuliert), die ich schon seit 2005 kannte, und wir offenbarten uns dann gegenseitig, dass wir BDSM mögen und konnten es gar nicht glauben. Das fand ich toll!
Ein paar virtuelle "Freundschaften" bestehen durchaus schon seit vielen Jahren. Eine virtuelle Freundin kenne ich seit 2007 durch ein anderes Forum, wo ich zwei Jahre sehr aktiv war. Doch die virtuelle Freundschaft hat Bestand, und kürzlich haben wir uns sogar treffen können, als sie hier in der Gegend war. Das war sehr schön. Wir sind uns einig darin, dass Facebook einfach toll ist, um Kontakte zu weit entfernten Personen aufrechterhalten zu können, auch wenn es mehr oder minder auf einer oberflächlichen Ebene bleibt. Aber ohne Facebook hätte man sich längst komplett aus den Augen verloren.
Mit öffentlichen Kommentaren bin ich etwas vorsichtiger, aber immer noch nicht vorsichtig genug, das weiß ich. Die kann man leider googlen.
Trotzdem möchte ich auf Facebook nicht mehr verzichten und hoffe, dass es nicht irgendwann eingestampft wird. Ich hab mir sogar schon darüber Gedanken gemacht, dass ich möchte, dass die Seite nach meinem Tode auf Erinnerungsstatus gestellt wird (man kann das einstellen).
Und natürlich dient Facebook AUCH als reine Informationsquelle. Immer wenn irgendwelche Unglücke in der Welt passieren oder Anschläge, lese ich das zu 99 Prozent über Facebook, weil ich ansonsten kein Radio oder TV nutze und auch selten direkt auf Infoseiten surfe, sondern RP-Online, Welt, Zeit & Co. halt auf FB abonniert habe...