Streiten will gelernt sein

Richtig zu streiten wurde uns aberzogen, alles soll ausdiskutiert werden, jede Meinung soll/muss kommentarlos hingenommen werden. Sollte es zum Streit kommen, schlägt das gerne in Gewalt um.

Streiten innerhalb einer Beziehung ist ganz anders als in den Medien, wie Foren. Innerhalb einer Beziehung ist normalerweise Vertrauen und gehen beide Seiten davon aus das Besten mit einander vor zu haben. Genau das fehlt völlig in Foren und damit wird es auch schnell negativ gesehen.
Andererseits haben Kinder nicht mehr gelernt mit Kritik umzugehen. Ich habe meine Kinder, wenn nötig, auf ihr Benehmen kritisiert. Freunde fanden das sehr hart und konnten es sich nicht vorstellen. Meine Kinder aber können jetzt Ihre Meinung auf der Uni gut vertreten ohne der andere anzugreifen, weil sie das gelernt haben. Sie sind aber der Ausnahme. Menschen sind nicht mehr kritikfähig und nehmen deshalb vieles sehr persönlich und negativ. Und wenn das passiert, ist ein konstruktive Meinungsaustausch schon nicht mehr möglich. Dazu ist Selbstreflektion nicht gerade modern mehr, was es noch schlimmer macht.

So alles meine Meinung. Für ein gute Streitkultur braucht es Selbstreflektion und Empathie. 2 Eigenschaften welche gerade durch die Medien und Erziehung immer weniger werden. Und gut zuhören und durchfragen ist hier auch wichtig……

...ich kann schon noch richtig streiten, aber es muss wirklich wichtig für mich sein.
In Foren streite ich nicht, da diskutiere ich kontrovers...

Hilft es, Kommunikation zu lernen?

Oder werden dann beim Streiten
nur die Geschütze größer ... ?

..-größer vielleicht, aber sie zielen auch meistens unter die Gürtellinie...

Gehts um BDSM.
Da gibt es sehr viel Kommunikation, viel mehr als in normalem Beziehungen.
Ich nenne es nicht Streit. Meinungsverschiedenheit, andere Sicht, Klärung, Auseinandersetzen.
Gut für Entwicklung

So geht es mir auch.
Für mich und meinen Mann war das genauso,
45 Jahre lang.

Gestritten haben wir auch,
aber bei anderen Sachen,
dann waren es eher "überzogene" Dikussionen,
Klärung unterschiedlicher Sichtweisen, wie du es beschreibst.
L. Ingrid

Oh ja, richtig streiten will gelernt sein. - und ja man kann auch streiten, ohne den anderen zu verletzen. Marena hat schon ein paar gute Beispiele genannt. - Vorsätze zu fassen, was man anderes machen will, - gemeinsam in der Beziehung. - Wörter wie immer und nie einfach mal vermeiden... - und mit Wünschen arbeiten statt mit Vorwürfen kommt hilft viel.

Mit dem richtigen Ansatz ist schon vorgegeben, ob es eskaliert und man sich hochschaukelt oder ob man gemeinsam einen konflikt löst.

Richtig streiten habe ich nicht gelernt und fällt mir auch immer noch schwer.

Wie in "Wikipedia" (von Marena im EP eingespielt) habe ich es als Kind so zivilisiert leider nicht erlebt. Streit meiner Eltern ist oft in Gewalt eskaliert. Von daher habe ich lieber nicht meine Meinung vertreten/Widerspruch gewagt... viel zu lange Jahre meines Lebens.
Dank Therapie kann ich mittlerweile für meine Bedürfnisse einstehen und habe glücklicherweise auch meistens erfahren dürfen das dadurch nicht die Welt untergeht...

...richtig streiten kann ich dennoch immer noch nicht völlig unbedarft ( der Schatten ist immer noch vorhanden)

Mit dem Thema habe ich mich auch schon intensiver befasst weil ich finde das gerade beim streiten größere Verletzungen erfolgen.
Man ist sauer, man will weh tun weil man sich vielleicht auch gerade verletzt fühlt und das ist nicht gut.

So habe ich mir angewöhnt in einer akuten Situation zu sagen, das hat mich gerade verletzt und ich möchte später mit dir darüber reden jetzt gehe ich aber erst mal aus der Situation um durchzuatmen.

Das Gespräch was dann folgt sind ohne Vorwürfe sondern ich sage das habe ich jetzt so empfunden und das tat weh.

Außerdem achte ich bei Streitgesprächen auf größte Höflichkeit weil Worte so viel zerstören können und sie bleiben auch im Hinterkopf.

In der Beziehung:

Früher haben wir uns öfter gezofft....laut und heftig
Wie sagt man: Ein Gewitter reinigt die Luft.
besonders mein Göttergatte war ziemlich aufbrausend.
Wobei ich betonen möchte nur verbal gegen mich
Grins, aber Gegenstände litten manchmal unter den Streitigkeiten: Ich erinnere mich an eine Faust im Türrahmen und ein Paket gefrorene Erbsen die in der Glastür landeten.
Die Versöhnungen waren immer wieder toll

Heute:
Ich will keinen Streit....aber ab und zu ist der Punkt erreicht wo ich
Und ich kann die ganze Palette......laut, motzend, zickig, heulend, beleidigt, patzig.....bestimmt auch ab und zu verletzend (wobei ich das zu vermeiden versuche)
Aber die Streitereien sind seltener geworden.
Mittlerweile denke ich oft....ach lass mir doch meine Ruhe und ziehe mich eher zurück..
Mein Göttergatte tickt da mittlerweile ähnlich.

Ich habe keine Ahnung was besser ist...ob man mal klar Schiff macht oder schweigt.
Und durch die sozialen Netzwerke ist es (bei mir zumindest) oft so das ich mir meinen Frust in einigen gruppen von der Seele schreiben kann. Finde ich oft sehr hilfreich.
Besser wäre es aber wir würden miteinander reden und streiten.....aber ich bin es müde geworden

In Foren:
Puhhhhhh....es gibt Themen die mich wirklich triggern
Und da könnte ich mich wirklich mit manchen Leuten heftig streiten.
Aber auch da denke ich oft: es ist es nicht wert.
Während ich noch vor ein paar Jahren mich in einige Themen richtig reinsteigern konnte, mich Dinge furchtbar aufgeregt haben stell ich vieles "auf nicht beobachten" . Ob das jetzt hier oder bei Facebook ist.

Wenn etwas tatsächlich strittig ist, fällt es mir leicht entweder den Beweis anzutreten das ich weiß was richtig und falsch ist; oder Vernunft an zu nehmen, weil ich eines Besseren zu belehren bin.

@*****ree , das klingt einfach zu gut um wahr zu sein

Bei" bester Erklärung" kann es sein, dass das Gegenüber nicht" einsichtig" ist.

Und auch, dass die eigene Erkenntnis doch nicht so recht erfolgen will.

ja ; wer vernunft annehem will, muß schon welche haben... das ist nicht jedem gegeben....unvernünftig ..
einem Kinde gleich...immer muß ich was und nie darf ich was... @******una

Ich hasse Streit. Ich ziehe mich in solchen Situationen zurück und fühle mich total schlecht. Selbst wenn es gar nicht um mich geht. Das ist schon irgendwie körperlich fühlbar.

Und im BDSM Bereich gibt es eigentlich bei uns keinen Streit, weil wir dann über Differenzen, Probleme, Ängste diskutieren und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

. Wer will und kann sucht nach Lösungen, wer nicht will oder kann führt dafür Gründe an…und bleibt dadurch stehen…

Du wohnst zu weit weg!..wir treffen uns auf halben Weg… da gibt es de Lokation xy..


Selbstverständlich gibt es unüberwindbare. Gegensätzlichkeit ..wozu da dann noch streiten

Es gab unterschiedliche Meinungen!
Aber immer einen gemeinsamen Weg!
Richtiges Gewitter hatten wir selten!
Meistens strahlte die Sonne danach noch ein bißchen heller!

Streitauslöser war oft die Tatsache, daß mein Liebster,
wie er es nannte,
• den Hebel nicht, zeitgleich umstellen konnte!*
( von = normalen Alltag= auf SM!
Und das obwohl alles von ihm ihn unsere Beziehung kam.
Ich quasi anfangs
== nur !! == gern mitmachte!
Später oft die war, die * Überfallartig * umschalten konnte!
Z. B. die Kinder unerwartet weg waren!)
Na ja, all das fehlt mir jetzt! Nun schon 15 Jahre!
Ein schönes Wochenende wünscht L. Ingrid