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Die Moral

Wenn ich jemanden liebe, möchte ich doch das es dem gut geht...jetzt will der ne andere vögeln...und da geht es ihm gut...das will ich dann aber doch nicht..

Watt is nu mit der Moral...hab ich bestimmt ganz falsch verstanden..

Was Du nicht willst was man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu...

Wer was wie wo nicht bekommt... soll Verzicht üben. das ist dann ok..
Wenn alles so herrlich einfach ist....
*******e222 Frau
8.583 Beiträge
Zitat von ****na:
Man betrügt seinen Ehepartner nicht. Das war vor einigen Jahrzehnten vermutlich auch bei uns noch der Inbegriff der Unmoral.

Hier wurde gefragt:
Zitat von ****na:
Ist es das heute wirklich noch?

Ich kann nur für mich antworten und für mich ist es auch heute noch unmoralisch. Für mich heißt, dass ich das fremdgehen für mich ablehne. Für mich ablehnen heißt, dass ich das nicht tun werde weil es nicht zu meiner Vorstellung von Moral passt und wenn mein Partner das mit mir tut, die Grundlagen einer Partnerschaftlichen Liebesbeziehung für ihn nicht (mehr) wichtig sind.
Das heißt nicht, dass ich über andere Menschen, die das mit anderen Menschen tun richte.
Ich darf aber sagen, dass ich das nicht in Ordnung finde.

Zitat von ****na:
Oder ist nur die eventuelle Lüge, mit der ich einen Ehepartner schützen möchte, unmoralisch?

Das >den anderen schützen< ist für mich eine Selbstlüge und weil es eine Lüge ist, für mich unmoralisch. Ich belüge mich selbst, wenn ich sage, dass ich einen Ehepartner schützen möchte indem ich ihm nicht sage, dass ich mir den Sex den ich bei ihm nicht bekomme woanders holen möchte. Wenn ich lüge, jemanden oder mich selbst belüge, bleibt es für mich eine Lüge und unmoralisch.
Das heißt nicht, dass ich über andere Menschen, die das mit anderen Menschen tun richte.
Ich darf aber sagen, dass ich das nicht in Ordnung finde.
@*******e222 ich stimme Dir zu, obwohl ich mich selbst nicht so verhalte......
gerade sein ist schon bemerkenswert...ich bin nicht so stark.
*******ave Frau
9.683 Beiträge
Zitat von *****ree:
Wer was wie wo nicht bekommt... soll Verzicht üben. das ist dann ok..
Wenn alles so herrlich einfach ist....

Ich sage nicht, daß es einfach ist, aber für MEIN Gewissen ist es die einfachere Lösung, da ich mit einer Lüge, und sei es nur aus Schutz meinem Partner gegenüber, mir den vollen Genuss vergällen würde.

Zitat von *******e222:
Das >den anderen schützen< ist für mich eine Selbstlüge und weil es eine Lüge ist, für mich unmoralisch. Ich belüge mich selbst, wenn ich sage, dass ich einen Ehepartner schützen möchte indem ich ihm nicht sage, dass ich mir den Sex den ich bei ihm nicht bekomme woanders holen möchte. Wenn ich lüge, jemanden oder mich selbst belüge, bleibt es für mich eine Lüge und unmoralisch.

Genau so sehe und empfinde ich es auch.

Zitat von *******e222:
Das heißt nicht, dass ich über andere Menschen, die das mit anderen Menschen tun richte.
Ich darf aber sagen, dass ich das nicht in Ordnung finde.

Richtig, und zusätzlich habe ich dann aber ein Problem mit diesen Menschen, die absichtlich ihren Partner*In hintergehen. Anders ist es, wenn sie es mit dem Wissen des/der Partner*In tun. Ich kann halt schlecht mit einer Lüge leben, vor allem mit eigenen Lügen, aber auch mit dem Wissen von Lügen anderer.
*********id39 Frau
3.369 Beiträge
Zitat von ******ara:
"Moral ist die Hure, die keiner bezahlen will"

Die Moralansichten, die wir als Kind erlernt haben, gibt es zum Teil nicht mehr. Deswegen schrieb ich oben wir leben 2022.

Moralinsaure Menschen haben oft das Problem, dass genau die Menschen, über die sich "beschweren" das Leben führen, dass sie selbst gerne führen würden. Ihnen fehlt aber die Traute dazu es umzusetzen weil "Was wird mein Umfeld davon halten?"

Genau da muss ein Umdenken einsetzen. Warum sollte es mein Umfeld interessieren, was ich mache? Und wenn sie es tun - dann kanns mir doch egal ein. Die tun doch auch, was sie wollen.

Würden sich die Menschen mehr um sich kümmern, statt um das Haus und das Auto des Nachbarn und mehr ihr eigenes Ding machen, wäre vieles entspannter.

Und das Sexleben meiner Nachbarn ist mir sowas von egal. Oder wo sie sich rumtreiben (wir haben uns im Swinger gesehen) und was sie sonst noch tun.

Das "richten" über andere Leute - wohlmöglich noch lauthals im nachbarschaftlichen Kreise - lenkt von der eigenen Unzulänglichkeit ab. Denn sonst würden die Nachbarn ja über einem selbst reden. Und das will man ja nicht.

Ich lebe mein Leben so, wie ich es kann und will. Und wenn meine Türe geschlossen ist, dann geht es niemanden mehr was an, was dahinter passiert


Ganz und gar meiner Meinung!!
Wort für Wort meine Gedanken!
Jeder Satz:
auf den Punkt gebracht! L. Ingrid
****na Frau
24.648 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Es gab eine Zeit, da konnte und wollte ich nicht mehr mit meiner Lüge leben. Über Moral habe ich mir dabei keine Gedanken gemacht, es fühlte sich nur für mich falsch an. Ich sagte die Wahrheit, wollte die Konsequenzen tragen.

Ich habe Menschen um mich herum in Verzweiflung gestürzt, die darin mündete, dass ich erpresst wurde. Die Erpressung wäre nicht zu meinem Schaden gewesen, sondern ein Dritter hätte die Folgen meiner "Ehrlichkeit" ausbaden müssen.

Ich bin zurück gerudert, bin der "Erpressung" nach gekommen, fühlte mich selber wieder verzweifelt, aber habe fortan wieder gelogen. Vier Jahre habe ich dieses Lügenkonstrukt aufrecht erhalten. Ob man mir das wirklich geglaubt hat, weiß ich bis heute nicht. Aber Fakt ist, man wollte es gerne glauben und konnte prima damit leben. Und ich habe im Laufe der Zeit auch gelernt damit ohne schlechtes Gewissen zu leben.

Als diese Beziehung, die auf Lügen aufgebaut war, zu Ende war, war für mich klar, so etwas möchte ich niemals wieder.

Ich habe also meinem Mann erzählt, wie ich ticke, was ich möchte und welche Freiheiten ich für die Zukunft haben möchte, wenn ich bleiben soll. War ich jetzt diejenige, die "erpresste"`Vermutlich ja, aber da er wollte, dass ich bleibe, hat er es akzeptiert. Seitdem lüge ich also nicht mehr.

Wenn ich ihn heute fragen würde, was ihm lieber wäre, die Lüge oder die Wahrheit, so glaube ich ziemlich sicher, dass er mit der Lüge leichter gelebt hat und sie auch wieder wählen würde. Jetzt geht es mir also deutlich besser. Aber was ist mit ihm?

Moral ist eine feine Sache, aber sie ist wie das Leben, niemals schwarz-weiß, wenn es um das hier behandelte Thema geht.

Moral umfasst aber eine Vielzahl von Werten.

Sundance hatte in einem Beitrag aufgelistet:

Toleranz, Wertschätzung, Rücksicht, Respekt, Disziplin, Verantwortung, Ehrgeiz, Pünktlichkeit, Bescheidenheit, Zurückhaltung, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Loyalität, Treue, Ehrlichkeit, Höflichkeit, Zuverlässigkeit.

Alle diese Werte würde ich auch für mich abnicken können, frage mich allerdings, ob diese wirklich alle unter den Oberbegriff Moral gehören?
****na Frau
24.648 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Im übrigen beneide ich Menschen, bei denen das Leben so verläuft, bzw. sie es schaffen, es so zu gestalten, dass sie immer mit sich im Reinen sind.

Ich sehe es z.B. als meine moralische Pflicht an, meiner Mutter das häusliche Umfeld zu ermöglichen, solange es irgend geht. Ich würde vor mir selber nicht mehr bestehen können, wenn ich das leichtfertig abgebe.

Aber ich merke, dass es oft über meine Kräfte geht. Menschen, die von außen drauf schauen sagen, du gehst kaputt daran, sie muss ins Pflegeheim. Eigentlich sehe ich es ebenso. Aber ich bringe es nicht fertig. Was ist in dem Fall mit der Moral?
******ara Frau
9.279 Beiträge
Das ist Liebe und hat nix mit Moral zu tun.
es ist tiefe Einsicht in die Notwendigkeit , weil dieser Mensch im Heim keine Liebe erfährt..und daran zu Grunde gehen wird.
Ich weiss jetzt nicht ob da Moral involviert ist.. moralische Verpflichtung ...
******ara Frau
9.279 Beiträge
Verzeih mir @****na - ich treibe es gerade mal absichtlich auf die Spitze.
Wenn die Mama von Marena eine echt widerlich böse Frau wäre - wäre es dann ok sich kümmern zu "müssen" weil es die Moral so verlangt. Oder könnte man es in dem Fall "auslagern" in ein Heim wo sie gut versorgt wird?


Und by the way @*****ree - nicht jedes Altenheim ist kalt, anonym und ohne Liebe.

Und was ist denn diese Notwendigkeit? Die der Moral, und damit anderen genügen zu wollen um nach außen gut dazustehen? Oder zu sagen:"Stop. Das will ich nicht so. Ich mache es bewusst anders. So, wie es sich für MICH gut anfühlt!"
****na Frau
24.648 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ******ara:
Verzeih mir @****na - ich treibe es gerade mal absichtlich auf die Spitze.
Wenn die Mama von Marena eine echt widerlich böse Frau wäre - wäre es dann ok sich kümmern zu "müssen" weil es die Moral so verlangt. Oder könnte man es in dem Fall "auslagern" in ein Heim wo sie gut versorgt wird?



Dein Beispiel ist ok, Talara. Fakt ist, dass sie keine liebe alte Frau ist, sondern sie kann sehr wohl böse und vor allem egoistisch sein und das kommt auch durchaus öfter durch. Mir ist es völlig egal wie andere darüber denken. Die Normen "was denken die Nachbarn" kümmert mich gar nicht. Vor mir selber muss ich bestehen können und das ist die größte Hürde.
******ara Frau
9.279 Beiträge
Gutes Statement.
Aber warum fällt es jüngeren Menschen leichter, sich über die sog. Moral hinwegzusetzen als uns? Viele werden im gleichen Sinne wie wir erzogen und gehen dennoch einfachere Wege als wir?

Oder wie ein Bekannter von mir sagte: Scheiss auf Konventionen. Ich habe nur ein Leben. Und ich bestimme, was darin passiert oder nicht!

Und nein, er ist keine 25 mehr.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Zitat von ****na:
Sundance hatte in einem Beitrag aufgelistet:

Toleranz, Wertschätzung, Rücksicht, Respekt, Disziplin, Verantwortung, Ehrgeiz, Pünktlichkeit, Bescheidenheit, Zurückhaltung, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Loyalität, Treue, Ehrlichkeit, Höflichkeit, Zuverlässigkeit.
Alle diese Werte würde ich auch für mich abnicken können, frage mich allerdings, ob diese wirklich alle unter den Oberbegriff Moral gehören?

Deshalb habe ich in meinem Beitrag den Begriff "Ethik" mit eingebracht. Moral ist für mich so etwas wie eine "Übereinkunft oder Vorgabe zu Verhaltensregeln" in einer Gruppe oder Gesellschaft.
Es gibt natürlich auch für ethische Fragen gewisse gesellschaftliche Vorgaben und und Regeln, dennoch empfinde ich da einen gewissen Unterschied.
Mein ethisches Empfinden ist sehr individuell und intim und wird kaum von aussen vorgegeben.

Für die Werte im obigen Zitat gibt es moralische Vorgaben. Was ich persönlich und individuell daraus mache, ob ich mich and die Vorgaben halte oder nicht, oder ob ich mir eine ganz andere Richtschnur gebe, hängt von meinem eigenen ethischen Empfinden ab und den Prioritäten die ich damit für mich selbst setze.

Völlig moralisches Handeln ist meist eine Maximalforderung die den individuellen tatsächlichen Gegebenheiten selten gerecht wird.

Meine Ethik ist ziemlich klar und kann im Normalfall sehr scharf trennen. Aber meine Gefühls- und Empfindungswelt ist in vielen Bereichen sehr ambivalent und deutlich weniger trennscharf.

Als Beispiel ist ein ganz einfacher moralischer Satz über den ich schon früh gestolpert bin:
"Frauen schlägt Man(n) nicht"

Meine damalige Ethik stimmte da ganz glasklar zu. Meine Neigung, meine Sexualpräferenz machte daraus aber ein sehr ambivalentes "Ja aber ...".
Die Moral konnte ich ganz einfach erfüllen indem ich erklärt habe dass Mann das selbstverständlich nicht tut und mein tatsächliches Handeln zur Ausnahme erklärt und verborgen habe.
Meinen inneren ethischen Zwiespalt konnte ich damit aber nicht auflösen. Dafür musste ich ein Konstrukt entwickeln, das mit der gängigen Moral eigentlich nichts mehr gemein hat, aber mein ethisches Bedürfnis befriedigt.

Wie sich also jemand damit tatsächlich fühlt wenn er seinen Partner oder seine Partnerin betrügt, hängt von seiner innerern Messlatte ab, nicht von den äusseren Moralvorgaben.

Wer seine Partnerin oder seinen Partner betrügt und sich dabei nicht im Reinen mit seinem Inneren empfindet verstößt lediglich gegen die geltende Moral und behält dabei aber seine inneren Werte. Er gerät dabei zwangsweise in einen inneren Konflikt den er versucht zu lösen.
Wer dieser Mensch sich dabei aber ethisch auf der richtigen Seite fühlt, hat diese Werte nicht oder befindet sie nicht für wichtig. Dieser Mensch macht keinen Unterschied und betrügt seine Affäre genauso wie seine Beziehung.

Für mich macht das den entscheidenden Unterschied. Nicht die Unmoral ist das wirklich Schlechte für mich sondern die Abwesenheit oder die Ignoranz innerer Werte.

Stimmen diese Werte und hält sich der Mensch auch an diese Richtschnur mit seinem inneren Bedürfnis, spielt die Moral keine Rolle.

LG, BoP (m)
*******net Frau
3.669 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******ara:
Aber warum fällt es jüngeren Menschen leichter, sich über die sog. Moral hinwegzusetzen als uns?

Ich denke es hängt zum einen damit zusammen, das die Welt viel bunter, freier, etc. geworden ist. Ein Beispiel ist der Umgang mit gleichgeschlechtlichen Menschen. Vor 40 Jahren wäre es doch unmöglich gewesen, dass gleichgeschlechtliche Menschen hohe Positionen in der Politik und Verwaltung ausüben.

Oder von mir mal so ein Beispiel. Ich hab eine Lehre im Hotelfach gemacht in den 80er Jahre. Damals galten noch sehr strenge Kleiderregeln, die ich oft noch im Kopf habe und selbst beherzige, oder eine gewisse Unsicherheit ob das geht oder nicht.

Letzte Woche war ich in Berlin in einem teuren Fischlokal und der Kellner hatte einen Undercut und die Haare oben zu einem Zopf gebunden. Im ersten Moment dachte ich: "Oh Gott, Herr Abbel (war mein Ausbilder im Service) wäre in Ohnmacht gefallen, wenn einer von uns so zum Dienst erschienen wäre."

Aber ich hab mich dann gleich zur Ordnung gerufen: "Hey, es sind andere Zeiten, heut ist das nicht mehr so und wenn er seinen Job gut macht, dann ist die Frisur doch total egal, solange es keine Probleme mit der Hygiene gibt"


Zudem sind viele Informationen für die breite Masse zugänglich, d.h. man bekommt auch viele andere Sichtweisen, kann sich informieren, Gleichgesinnte finden und sich auch austauschen. Dank Internet, das erweitert den Horizont, zeigt Möglichkeiten auf.

Fürchterlich finde ich, wenn Menschen mit ihren Moralvorstellungen andere Menschen bewerten. Denn man weiß nie, wie das Leben dem Gegenüber so mitspielt.

Ganz aktuelles und gutes Beispiel finde ich hier die Situation der GRÜNEN, gefühlt haben die innerhalb der letzten 5 Wochen alle ihre moralischen Prinzipien über den Haufen werfen müssen und warum? Weil sie nicht anders konnten.


Wir sollten uns einfach was Bewertungen angeht einfach bei uns selber bleiben.
********Herz Frau
37.532 Beiträge
Gruppen-Mod 
Großartig, direkt die nächste Forenbenachrichtigung führte mich zu einem Zitat von Edith Piaf:

Moral ist, wenn man so lebt, dass es gar keinen Spaß macht so zu leben.

*******e222 Frau
8.583 Beiträge
Zitat von ****na:
Ich sehe es z.B. als meine moralische Pflicht an, meiner Mutter das häusliche Umfeld zu ermöglichen, solange es irgend geht. Ich würde vor mir selber nicht mehr bestehen können, wenn ich das leichtfertig abgebe.

Ich verstehe was du meinst und ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich würde meine Eltern auch nicht leichtfertig in ein Heim geben. Ich würde allerdings bei aller Moral nicht mehr so weit an meine Grenzen gehen, wie ich es noch vor ein paar Jahren getan habe. Es gab Zeiten, da habe ich deutlich mehr ausgehalten. Das schaffe ich heute nicht mehr. Es gab Zeiten da habe ich deutlich mehr mit mir machen lassen. Das will ich heute nicht mehr. Bei aller Moral geht es nicht nur um meine Eltern, sondern auch um mich. Mein Leben und meine Gesundheit. Sicher gehört da auch mal Zähne zusammen beißen, Faust in der Tasche machen und Dinge tun die für einen selbst nicht gut sind.
Es geht mir am Ende aber ganz sicher nicht darum was die Leute über mich reden würden, wenn ich meine Eltern ins Heim gebe, also die Moralvorstellungen der Allgemeinheit. Es geht am Ende um meine Eltern und um mich und unsere Moralvorstellungen. Wir drei müssen einen für alle gangbaren und für uns alle drei vertretbaren Weg finden, damit keiner von uns dreien auf der Strecke bleibt.

Ich schrieb, dass Werte, die mir vermittelt wurden, für mich auch heute noch wichtig sind. Im Zusammenhang mit dem Beispiel meine Eltern in ein Heim zu geben, fallen mir dazu Wertschätzung, Rücksicht, Respekt, Verantwortung, Zurückhaltung, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Loyalität, Treue, Ehrlichkeit, Höflichkeit, Zuverlässigkeit ein. Diese Werte sind mir in diesem Zusammenahng also für mich wichtig. Aber nicht einseitig. Also auch auf der Seite meiner Eltern. Denn auch für die gelten die selben Werte. Das darf ich denen auch so sagen.

Für mich übersetze ich den Begriff Moral mit fairem Verhalten gegenüber Mitmenschen. Meine Eltern sind ebenso Mitmenschen und so wie die erwarten, dass ich fair mit ihnen umgehe, erwarte ich, dass sie fair mit mir umgehen. Entsteht da ein großes Ungleichgewicht, darf ich das sagen.
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