Spannend - gerade am Wochenende habe ich mit meiner Sklavin das Thema Kompromisse in Beziehungen - speziell auch in einer BDSM-Beziehung - diskutiert.
Aus meiner Sicht bedingt und erfordert jede zwischenmenschliche Beziehung Kompromisse.
Generell habe ich für mich in nun 50 Lebensjahren gemlernt, dass es eben Kompromiise gibt, die notwendig und damit auch gut sind, weil ohne sie die Beziehung nicht funktionieren kann und oder zumindest Schaden nimmt.
Ein Kompromiss, mit dem beide Seiten leben können, weil sie wissen, dass sie trotz dessen glücklich und zufrieden in der Beziehung sein werden, ist ein guter Kompromiss.
Wovon ich gelernt habe, die Finger zu lassen, sind faule Kompromisse, die einzugehen bedeutet, auf Faktoren zu verzichten, die für das eigene Glück und Wohl unabdingbar sind.
Ein solcher Kompromiss lässt immer eine Lücke, eine wunde Stelle zurück, von der ich weiß, dass ich sie immer wahrnehmen und spüren werde, dass mir immer etwas fehlen wird, dass ich letztlich einen Selbstbetrug begehe, indem ich mir vormache, auf etwas verzichten zu können, ohne dass ich am Ende nicht glücklich und erfüllt leben kann.
Wenn das Aufrechterhalten einer Beziehung einen solchen Kompromiss erforderlich macht, dann bin ich inzwischen an dem Punkt, lieber die Beziehung zu beenden, weil sie am Ende eh an der entstandenen Enttäuschung scheitern wird. So hat es mich leidvolle Erfahrung gelehrt...
Konkrete Beispiele für gute/schlechte Kompromisse im BDSM-Kontext:
Ein Kompromiss, mit dem ich gut leben kann, ist z.B. dass meine Sklavin sich in ihrem beruflichen Umfeld so kleiden darf, wie es ihr angemessen erscheint, während im Privaten eine ganz andere und klare Kleiderordnung für sie gilt, die weitaus restriktiver ist.
Ein Kompromiss, den ich nicht eingehen würde, wäre für mich z.B. der Verzicht auf sadistische Praktiken.