***ta:
Dass der niederrangigere Part in einer DS-Beziehung angehört wird, sich frei mitteilen darf, die eigene Meinung, Sichtweise, die eigenen Prioritäten einbringen darf, ist für mich die Basis für eine funktionierende Beziehung. Mehr noch: beiderseitiges offenes vorbehaltloses Reden miteinander über die beiderseitigen Ansichten, Prioritäten, Wünsche und Bedürfnisse.
Bloß Augenhöhe ist es nicht, solange ein Part durchgängig die alleinige Entscheidungsbefugnis hat, also über das Ergebnis eines Disputes bestimmt. Ganz kleinkariert gesehen.
Danke, liebe Catta, für diese Klarstellung, die in meinen Posts zu diesem Thema gefehlt hat.
Das offene miteinander Reden halte auch ich für die Basis jeder Beziehung. Und die Beziehung steht, zumindest für uns, über allem anderen.
Das Machtgefälle kann letztlich dennoch 24/7 bestehen, in unserem Fall ist es tatsächlich das kleinkarierte "Im Zweifel hat er Recht" (Einfügung des Raben: Das kleinkarierte greift nur, wenn meine Argumente vor allem auch lang- und mittelfristig nicht widerlegt werden). Ich darf bis dahin aber alle meine Argumente "auf Augenhöhe" darlegen. Und in diesen Momenten der Diskussion (über was auch immer) weiß er ganz genau um meine Ebenbürtigkeit und schätzt und
fordert diese auch.
Ist es nicht letzten Endes auch ein Zeichen von Dominanz, die andere Meinung des untergebenen Parts zu hören und im Zweifel sogar anzunehmen? Braucht es dafür nicht sogar eine gewisse Augenhöhe? Ist es nicht sogar diese Fähigkeit, die eine besondere Art der Dominanz ausmacht?
****Te:
Wenn ein Herr eine Sklavin sein Eigentum nennt - hat er wenig bis kein Interesse daran, sein Spielzeug kaputt zu machen. Im Gegenteil, er ist meist bemüht den Zustand zu verbessern und die Funktionen zu erweitern - er bestimmt also Nahrung, Sport, Umgang, Schlaf etc.
Die Grundlage dafür war aber die Eingang getroffene Entscheidung das er das ab diesem Moment tun soll.
Für eine Sklavin in dem von dir beschriebenen Sinne mag das zutreffen. Dennoch gibt es auch dann noch Bereiche, die eventuell ein Gespräch auf Augenhöhe benötigen: Kindererziehung, Zukunftspläne, Umgang mit der jeweils eigenen Familie (was kritisch sein kann), einfach Themenbereiche, die im Zweifel auch erst im Laufe der Beziehung relevant werden, die also beim "Übergang zum Sklaven/Sklavinnen-Dasein" auf Augenhöhe noch gar nicht präsent sind. [Der Rabe: das Sklaven-Dasein ist uns allerdings per se fremd, weil nicht gewollt, erwünscht oder erträumt, da wir es beide ungewollt hatten].
Ist das dann nicht mehr 24/7, nur weil es Momente auf Augenhöhe gibt?
Nach meinem Verständnis ein klares Nein. Denn mir ist auch in Diskussionen auf Augenhöhe das Machtgefälle immer noch bewusst. Eine eigene Meinung (begründet!) darf und soll ich aber haben.
****Te:
Ich verstehe nicht wirklich, warum es für manche Menschen so wichtig ist, explizit gleichberechtigt zu sein - hier fällt mir dann immer wieder der Spruch "wasch mich, aber mach mich nicht nass!" ein.
Seid ihr so unsicher bei eurem Partner, daß ihr das braucht oder liegt es an dem erheblichen Aufwand den man als Dom betreiben sollte um seine Sklavin lesen zu können?
Nochmal... eine Gleich
berechtigung ist nicht das Gleiche wie eine Gleich
wertigkeit.
Die Gleichwertigkeit ist für mich diese Augenhöhe. Mein Wort im Gespräch ist genauso viel wert wie seines. Aber er hat immer das Recht, mein Wort zu überstimmen.
Und ich bin mir, genauso wie er, unserer Partnerschaft mehr als nur sicher. Außerdem erwarte ich nicht, dass er mich bedingungslos lesen kann. Denn das bedarf einer gewissen Offenheit meinerseits, auch verbal. Kein Mensch kann einen Anderen immer und in jeder Situation richtig einschätzen.
Wenn Dom das will, gibt er Sub die Möglichkeit, in jeder Situation auf ein Gespräch auf Augenhöhe wechseln zu können.
Der Sperling
Der Rabe:
Seid ihr so unsicher bei eurem Partner, daß ihr das braucht
Ich bin mir sicher genug, dass ich es fordere, denn nur was mir ebenbürtig ist, hat einen Platz an meiner Seite.