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Abhängigkeit

********aner Paar
372 Beiträge
...
Zusammenfassend, nachdem ich mich durch sämtliche (glaube ich... *zwinker* ) diesbezügliche threads gewühlt habe, kann ich für mich, und nur für mich feststellen...

Nur wenn ich wirklich ich bin, mit beiden Beinen fest auf dem Boden, selbstbewusst und unabhängig, nur dann kann ich die Entscheidung, mich jemandem zu schenken und mich ihm wirklich hinzugeben und zu unterwerfen auch bewusst treffen.

Wenn ich mich in einem anderen suchen und erst finden muss, habe ich ein riesiges Problem.

sitha
Wie das gemeint ist, ist ziemlich klar.
Kann man im übrigen auch nachlesen:
"...daß der Ursprung für Hörigkeit in der Unterdrückung sexueller Bedürfnisse liegt, indem sie zu einer allgemeinen Schwächung der gefühlsmäßigen Funktionen führe, vor allem der Willensstärke und der Selbstsicherheit."
Quelle: http://arbeitsblaetter.stang … /SUCHT/Beziehungssucht.shtml
Was ich aber denke ist, dass Hörigkeit eine Abhängigkeit ist, aus der ich mich selbstständig nicht befreien kann, während Unterwerfung willentlich geschieht und ich mich selbstständig aus dieser befreien kann, so ich denn eben will.
********egel Paar
2.626 Beiträge
*********ages:
Was ich aber denke ist, dass Hörigkeit eine Abhängigkeit ist, aus der ich mich selbstständig nicht befreien kann, während Unterwerfung willentlich geschieht und ich mich selbstständig aus dieser befreien kann, so ich denn eben will.

Ich würde hier einen Schritt weiter gehen und sagen, dass eine Hörigkeit erst im Nachhinein erkannt werden kann, nicht aber in der Situation, in der man hörig ist. Weil man dann ja letztlich nicht mehr man selbst ist.
In der Situation der Hörigkeit kann ich meinem Umfeld gegenüber erklären, dass ich mich freiwillig unterwerfe, denn genau so sehe ich das in dem Moment oder aber es wurde mir so eingetrichtert.
Im Nachhhinein, reflektiert, merke ich eventuell, dass ich nichts wirklich freiwillig getan habe, sondern schlicht hörig war.

Das macht für mich den Unterschied aus. In der Hörigkeit kann ich mich nicht selbst fühlen, kann nicht mehr reflektieren, kann nicht mehr formulieren, was ICH selbst empfinde. Und genau deshalb kann ich mich auch nicht daraus befreien, weil es mir selbst in dem Moment gar nicht bewusst ist.

Abhängig sein ist etwas ganz anderes.
Natürlich bin ich emotional abhängig von meinem Mann. Ich liebe ihn, ich brauche ihn auch. Und ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Eine Trennung wäre in jeglicher Hinsicht die Hölle für mich, sowohl emotional als auch mein Leben betreffend (da wir zusammen leben und auch eine gewisse finanzielle Abhängigkeit besteht). Ich bin mir dessen aber bewusst, kann mich also auch, sollte es notwendig sein, daraus befreien. Ich könnte mein Leben alleine gestalten, könnte mir im Zweifel auch Hilfe suchen. All das ist in einer Hörigkeit nicht möglich, weil alle diese Möglichkeiten der Hilfe erst dann bewusst werden, wenn die Hörigkeit aufhört. Wenn reflektiert wurde.

Der Sperling
******n_C Frau
388 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dieses Thema wurde für weitere Diskussionen wieder geöffnet.
***_H Frau
258 Beiträge
Abhängigkeit Hörigkeit...
ist fuer mich im Grunde dasselbe.

Ich differenziere allerdings zwischen einer konstruktiven und einer destruktiven Abhängigkeit.

Die "konstruktive" Abhängigkeit ist, m.M.n., ein tiefes einlassen auf sein Gegenueber. Vielleicht bis es "grenzenlos" wird..?
ABER Mensch fuehlt sich gut dabei! In der ständigen Interaktion eines Machtgefälles erhalten beide Parts positives durch diese Abhängigkeit. Vertrauen, Hingabe, Demut und Unterwerfung sind auf unterschiedliche Art und Weise auf beiden Seiten da.
Der Herr erlangt durch meine Abhängigkeit eine grosse Sicherheit, dass ich Ihm wirklich Folge leiste, meiner Verantwortung als Seiner sklavin wirklich nachkomme, Ihm diene mit Allem was ich bin und habe ohne Widerspruch, selbst, wenn Er in der Öffentlichkeit von mir verlangt den Tisch mit meiner Zunge zu reinigen (ohne andere Mitmenschen in Verlegenheit zu bringen!)
Mir ist es extrem wichtig, dass Er dieses Vertrauen und diese Sicherheit durch meine Abhängigkeit erlangt hat. Denn auch Er ist ein Mensch und auch Er hatte viele Jahre der ungestillten Sehnsucht nach D/s, auch Er hat Unsicherheiten, die gerade durch meine Abhängigkeit Ihm gegenueber weniger sind bzw auch ganz verschwinden.

ich erhalte dafuer das unglaubliche Privileg bei Ihm sein zu duerfen. Das reicht.

Ein auf jeden Fall kommendes Ende, egal, ob durch verstossen oder Tod, wird mir in dieser Abhängigkeit weder die Fähigkeit zu denken, zu leben, noch meine Kompetenzen nehmen, aber Ich entscheide, ob Ich ohne Ihn weiter leben möchte und tatsächlich bei klarem Verstand.

Eine destruktive Abhängigkeit kann faktisch von Aussen initiiert werden mit rein egomanischen Zielen gegen die abhängige Person, es kann jedoch auch rein von der abhängigen Person ausgehen. Eine "destruktive" Abhängigkeit nimmt dem Menschen seine Wuerde, Persönlichkeit, Verantwortung, Lebensfreude, Humor, Liebe, Glueck. Diese Person verliert sich selbst und den Kontakt zu ihrem ureigenen Kern.

Einen schönen Tag!
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