Verinnerlichung
Da wir beim Weg einer Kajira sind, geht es vor allem um den Weg der Verinnerlichung.
Bei GOR gschieht vieles aus Angst und aus Zwang. Somit bin ich froh, dass ich im Hier und Jetzt leben kann.
Die Verinnerlichung ist ein wichtiger Bestandteil des Weges. Spricht mein Herr ein Verbot aus, ohne es zu begründen, werde ich gehorchen, weil Er es will.
Befiehlt er, das ich vor ihm knie, werde ich das tun, weil Er es will. Herr sagt – Sklavin führt aus. Soweit, so gut. Ich gehorche also. Jedoch fehlt mir etwas entscheidendes, weil ich mich körperlich hingebe und gehorche – jedoch gebe ich mich nur zur Hälfte. Ich schenke ihm nicht mein ganzes Herz, meine ganze Seele, meinen Geist.
Belegt mein Herr nun seine Verbote und Forderungen mit Hintergründen, so verschafft er mir einen Boden..und ich bin auf dem Weg der Verinnerlichung.
Beispiel:
Mein Herr verbietet mir den Schreibkontakt mit Herrn X. Er sagt nicht warum und weshalb…er verbietet einfach…und ich gehorche. Jedoch gehorche ich nur Oberflächlich und nicht mit meinem ganzen Sein. Wie meine ich das jetzt?
Verbietet mir mein Herr den Schreibkontakt mit Herrn X…nimmt mich zur Seite und erklärt mir genau, weshalb und wo er Gefahren dabei sieht. Beschreibt mir, welche Gefühle ihn überkommen, wenn ich dies und jenes tue…dann kann ich das nachfühlen, weil ich ihn liebe.
Ich weiß also, wie sich etwas für ihn anfühlt, wenn ich das Verbot nicht einhalte. Also gehorche ich…mit allem das ich habe. Mit meinem Herzen, meiner Seele und mit meinem ganzen Sein.
So verhält sich das mit allem, was er verlangt und sich wünscht. Verstehe ich und kann die Beweggründe nachfühlen, erhalte ich einen Boden…und kann verinnerlichen.
Das selbe gilt für Haltungen und Positionen. Ich kann etwas auswendig lernen und diese Haltung ausführen. Ich weiß vielleicht auch wie diese Position genannt wird. Ja, wenn ich nun aber diese gelernten Haltungen mal ein paar Wochen aus Grund X nicht ausführen muß…werde ich vergessen.
Belegt mein Herr jede Haltung mit einem Gefühl..einer Einstellung…sagt mir, was er mit mir machen kann, wenn ich meine Hände über meinem Kopf kreuze…habe ich wieder einen Boden. Und kann mich wieder ganz schenken.
Wenn ich also nicht gehorsam war…reicht ein Blick..und ich weiß, welche Position ich einzunehmen habe. Vielleicht kenne ich nicht die Bezeichnung der Haltung…aber ich kann sie ausführen…kann es verinnerlichen.
Ich knie vor meinem Herrn. Und wenn ich so vor ihm knie, weiß ich, was Er dabei fühlt…und ich fühle mit…gebe mich ganz und gar.
Vielleicht mal ein ganz anderes Beispiel. Wir gehen einkaufen, ich greife nach einem Päkchen Kaffee – mein Herr legt diesen Kaffee zurück und nimmt einen anderen und sagt mir, das er diesen lieber trinkt. OK…also kaufe ich ab sofort nur noch Diesen Kaffee. Da ich aber nicht weiß, warum…kann es sein, das ich beim nächsten Kauf nicht darauf achte.
Nehmen wir aber Seinen Kaffee mit – Er öffnet die Packung..läßt mich daran riechen..sagt mir, wie aromatisch dieser doch ist…die Bohnen wären fiel feiner gemahlen…dann kann ich Verinnerlichen.
Das bedeutet natürlich auch viel „Arbeit“ für den Herrn. Aber wenn eine Sklavin wirklich mit ihrem ganzen Sein dabei sein soll…geht’s halt nur mit dem Weg der Verinnerlichung.