Also ich wundere mich ja immer wieder ...
Zum einen ist SM eine sexuelle Spielart, die dann doch beiden / allen Beteiligten - Spaß - naja sagen wir mal die gewünschte Erfüllung bringen sollte. "Funktionieren" müssen wir schon im Berufsleben und den übrigen gesellschaftlichen Zwängen, wenn man zu Hause und sogar im "Schlafzimmer" dann auch noch bloß weiter "funktioniert" ist klar wo das hinführt ... geradewegs in irgendeine Krankheit ... seien es Depressionen oder sonst was! Wer im SM nur funktioniert, hat eine falsche Wahl, eine falsche Entscheidung getroffen, die dringend korrigiert werden muss ...
Zum anderen lebt SM in uns auf, wegen unserer Veranlagungen ... ich finde das Wort ist deutlicher als "Neigungen", weil es klar macht, das wir etwas in uns tragen. Die weitere Frage ist wie weitgehend uns die jeweilige Veranlagung prägt. Devot und Masochistisch ... beides sind Worte für jeweils eine große Bandbreite. Die einen mögen lediglich den Lust-"Schmerz", die andere mögen es, wenn's "schön" weh tut. Wieder andere brauchen noch mehr Schmerz und da muss es dann "richtig" weh tun und wieder andere suchen den "extremen" Schmerz ... Genauso ist es auch mit der Unterwerfung, da fallen mir jetzt nicht so schöne Bilder für ein, Tatsache ist aber, das es im SM unendlich viele Facettten gibt, weil alle vier Dimensionen (Dom, Sad, Dev, Maso) jeweils in einer weiten Bandbreite fließend sind ... es gibt keine Abstufungen, meinetwegen als Skala von eins bis soundsoviel, wobei jede Zahl für eine Stufe stünde ... Nein, die Bandbreite reich von 1 bis soundsoviel ... und dazwischen gibt es alles, jede Kommastelle ...
Dienen ... ich hatte schon immer das Bedürfnis meine Partnerin/nen zu verwöhnen ... zu bedienen ... auch bei den Vanillas war es so, das ich sie gern' fragte "Schatz, brauchst Du noch etwas" und dieses etwas - egal was es war, dafür habe ich dann gesorgt ... es hat mir Spaß gemacht ... hätte mir bloß manches Mal gewünscht das das hin und wieder vergolten wird, mit Gleichem oder anderweitig ... leider kam da nie viel zurück. Indirekt war das ja auch eine Art "Erziehung", ganz unbewusst ohne Absicht, der Partnerinnen ...
Aktuell würde ich sehr gerne im Rahmen einer SM-Beziehung Dienen, natürlich sehr viel weiter gehend als nur den Kaffee zu bringen und das Geschirr wieder Abzuräumen und zu spülen etc. Wobei es mich inzwischen erfüllt, zu Diensten zu sein ... es wäre mir eine große Freude, keine Last, keine Bürde ... ich glaub' dann sollte man das (SM) auch nicht so (24/7) betreiben! Wenn man nur gerne mal temporär dient, dann sollte man es auch nur zeitweise tun ... dann ist 24/7 wohl das falsche Modell.
Wobei ich 24/7 im wörtlichen Sinne ohnehin auch für ein Ding der völligen Unmöglichkeit für beide Seiten halte. Viel sinnvoller ist es, wenn man Wege findet um seine SM-Sehnsüchte subtil in den ganz normalen Alltagsablauf zu integrieren ... wobei man das am Abend, am Wochenende, im Urlaub dann etwas exzessiver Aufflammen lassen kann oder auch mal nicht ... es sollte einfach nicht zwanghaft werden "wir müssen heute SM machen" ... dann geht der "Spaß" für beide verloren.
Hüten müssen wir Subs uns, vor solchen Dom's die nur scheinbar welche sind, in Wahrheit aber weniger SMler, als ganz reale herrschsüchtige, zuweilen dabei auch real sadistische Charaktere sind. Ich möchte nicht an eine Herrschaft geraten die in mir nur und ausschließlich den Diener und Sklaven sieht, von dem ausschließlich erwartet und gefordert wird, wo Strafen ausschließlich reale Strafen sind, für die es möglicherweise keine rechten Grenzen, sowieso kein Mitgefühl und keine Gnade gibt ... Ob eine Beziehung auf Emotionen gründet oder auf Grausamkeit ist ein großer Unterschied, vor allem für den/die Sub ... ! Denn ich denke mal, zu den Real-Sadistischen Gewaltherrschern gibt es gar keine passenden Gegenstücke, ich kann mir schwer vorstellen, das sich ein Mensch und sei er/sie noch so devot und masochistisch Veranlagt sich das tatsächlich wünschen würde ... derart real Ausgebeutet und versklavt zu werden und das dann ja sicherlich Dauerhaft, livelong ...
Nein eine SM-Beziehung als solche lebt doch gerade vom Gefühl auf beiden Seiten... Liebe, aber auch EinFÜHLUNGSvermögen und MitGEFÜHL usw. Ein/e liebender Dom wird von seinem/ihrem Sub nicht Verlangen das er/sie dauerhaft unter allen Umständen FUNKTIONIERT .... mal einen Abend oder Wochenende lang ... aber nicht livelong ... schon deshalb nicht, weil sonst irgendwann die "Kündigung" auf dem Tisch liegt ... denn das unterscheidet meiner Ansicht nach eine SM-Beziehung von der Realversklavung, das es immer das Codewort gibt und auch immer die Kündigungsklausel im "Vertrag" enthalten ist ... rein real-juristisch kann sowieso jeder jederzeit gehen, aber bei aller moralischen Verpflichtung, diese kann nicht unter allen Umständen weiter gelten und Aufrecht erhalten werden. Ein LIEBENDE/R Dom würde das außerdem nicht verlangen ... ich wünsch mir ja gerade auch eine Herrschaft der ich was bedeute, der was an mir liegt, die sich um mich sorgt, kümmert, sich mir zuweilen auch liebevoll zuwendet usw. Das eine (die Liebe) ist doch stets mit dem anderen (SM) verbunden ... SM-Beziehung heißt doch nicht, das man aus Liebe einen "Knebelvertrag" ohne Ausweg Unterschreibt ...
Und guter SM ist in meinen Augen, wenn es zwar das Codewort gibt, dieses aber nie zum Einsatz kommen muss ... jedenfalls nicht, weil der die Dom einen überfordert ... wenn dann nur z.B. wegen unvorhergesehener gesundheitlicher Beschwerden ... sofern die nicht zuvor vom Dom selbst Ausgelöst wurden ...