Körperliches Machtgefälle, rough Sex, rape play
Ich kann die Situation nur aus der Sicht des aktiven Partners beschreiben und kann nur bis zu dem Punkt berichten, an dem für mich das “echte” Rape Play beginnt, mir drängt sich hier die Bezeichnung “inszenierte Vergewaltigung” auf.
Körperliches Machtgefälle oder Fortsetzung der Führung mir anderen Mitteln
Ich bin ein großer Verfechter der Führung durch Stimme oder Blicke, dennoch ergeben sich manchmal Situationen, in denen mein Gegenüber innerlich zerstreut ist und sich nicht im “Hier und Jetzt” befindet. Durch betreten ihrer intimen Distanzzone gepaart mit einer unmissverständlichen physischen Handlung, wie das Drücken gegen eine Wand oder der Griff ins Haar, kann ich sie wieder in meine Nähe bringen und ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken.
Ich bin dabei kontrolliert und sehr ruhig, mein Fokus liegt bei IHR.
Das wird sicherlich noch von niemanden als Rape play empfunden. Kommen wir zu dem was Kajira in ihrem Text beschrieben hat. Ich würde es als rough sex titulieren. Ich muss zugeben, dass ich mich jetzt sehr zurückhalten muss, um bei dieser Beschreibung nicht in den Bereich FSK18 zu rutschen mit , gänzlich anderem Sprachgebrauch und extremer “Kameraführung”.
Rough Sex
Diese Situation entspringt meistens einer vorhergegangenen, starken Inspiration gepaart mit extremer Entzückung. Das zarte Reh steht einfach nur da, ich sehe ihre Verletzlichkeit und verspüre diesen ungebändigten Hunger. Sie wird gegen die Wand gedrückt, ihre Hände mit meinen über ihren Kopf fixiert, sie kann nicht mehr entfliehen. Sie wehrt sich, will kein leichtes Opfer sein. Sie fliegt auf das Bett, versucht zu fliehen. Es ist zu spät, der Wolf längst da. Nach einem kurzen aber verausgabenden “Kampf” liegt das kraftlose Reh auf dem Bauch. Der Wolf packt ihr Genick und eröffnet ihr, ihr Schicksal. Wenn sie jetzt ihre Arme hinter dem Rücken verschränkt, muss ich zwangsläufig, auch wenn mir das Wort “unbequem” erscheint, an “Sieg” denken.
Bei dieser Situation liegt der Fokus beim MIR, ich bin weder ruhig noch möchte ich mich kontrollieren. Frau Dunkle_Begierde würde das “Leidenschaftlicher Sex” bezeichnen. Ein besonderes Auffangen ist nicht nötig, das “normale” Kuscheln danach reicht aus.
Kommen wir jetzt zu einer Situation wo für mich tatsächlich das Rape Play beginnt. Um das “schadlos” zu überstehen ist hohes Vertrauen auf beiden Seiten notwendig und ein unumstößlicher Metakonsens sowie der grundsätzlicher Wunsch auf der Seite des passiven, so etwas erleben zu wollen.
Rape Play
Es gibt für mich 2 Situationskategoerien, die dazu führen können. Die eine ist Provokation durch den passiven Partner, was jedoch große Beherrschung auf Seiten des aktiven Partners erfordert. Die andere in dem der aktive Partner eine Situation herstellt, in der es dem Passiven unmöglich ist sich in dem Augenblick hinzugeben. Die Reaktionen auf das folgende körperliche Machtgefälle sind echt und der Wolf muss tatsächlich bereit sein, Verletzungen davon zu tragen. Dem aktiven Partner hilft hier das Vertrauen darauf, dass der Passive bei Überforderung das Safeword benutzen wird, falls noch vorhanden. Spätesten jetzt sollten Titel wie “Herr” oder “Lord” solchen wie “A..loch” oder “Wich..” gewichen sein. Das Erlebnis kann dadurch gesteigert werden, das Praktiken angewandt werden, die eher geduldet als geliebt werden.
Nach diesem “Spiel” kommt es zu unvorhersehbaren Reaktionen auf beiden Seiten. Ein langes und intensives Auffangen ist notwendig um eine zu große Emotionalledistanz zu vermeiden. Mein Fokus bei dieser Situation liegt eindeutig auf IHR. Ich würde das auch als das “An den Abgrund zerren und sicher wieder zurück geleiten” bezeichnen. Erst nach ihrer Landung und dem “positiven” Feedback kann ich diese Situation überhaupt für mich erotisieren.
-- Grenze --
Nach einigen Gesprächen mit vermeintlich “echten” Rape Playern ist das aber alles noch nicht das echte Rape Play.
Inszenierte Vergewaltigung
Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, wird hier auf die möglichst authentisch wirkende Situation wert gelegt. Diese Situation könnte durch eine Entführung oder Überfall initiiert sein. Das vorhandensein von einem oder mehreren Herren sehe ich hierbei als zwingend erforderlich. Ich bin sicher, dass solche Szenarien bei vielen ein Teil des Kopfkinos sind, die Situation als solches und deren Folgen sind definitiv unvorhersehbar und unkontrollierbar. Man muss hier mit echten “Todesängsten” rechnen. Das würde ich meinem Partner nicht zumuten wollen und ich wäre auch nicht bereit die Verantwortung für so ein Szenario zu übernehmen. Damit das für das Opfer authentisch erlebt werden kann, darf sie in meinen Augen, keinen Bezug mehr zu ihrem Herren haben, die sie beschützen könnte. Spätestens jetzt sehe ich keine D/s Beziehung mehr. Vielleicht ist das für reine Sadisten und Masochisten (er)lebbar.
Der Wolf nebst dem zarten Reh