3.5 Jahre und 9 Wochen
@TE
Für alles gibt es eine Zeit, und wenn die Kinder klein sind, dann muss man auch einen Teil seiner Bedürfnisse zu Gunsten der Kinder zurück stecken.
Ein Baby erziehen zu wollen, zu seinen Lasten, halte ich für völlig unangemessen - und ich bin einverstanden mit dir, dass man Baby nur betreuen kann, aber sicher nicht erziehen. Da aber wir selber als erwachsene Menschen für uns selber sorgen können, und unsere Bedürfnisse erfüllen können - müssen wir als Eltern erstmal die Bedürfnisse eines Säuglings erfüllen, und für dieses da sein, so dass es keinen Schaden nehmen möge.
Bei einem Kind, dass schon dreieinhalb Jahre alt ist, kann man schon viel mehr ausrichten, und erzieherisch wirken.
Im Gegensatz zu einigen hier, bin ich der Meinung, dass Eltern akzeptieren müssen, dass mit Kindern das Leben anders ist, als ohne, und dass es eine Zeit gibt, in der man das eine oder andere zurückstellen muss, zugunsten des Wohlbefindens der Kinder.
Was damit nicht gemeint ist, ist dass man sich vor den Kindern verstellen muss, seine Wesensart nicht leben soll.
Wichtig jedoch, ist schon, sich mit der Wirkung auf die Kinder auseinander zu setzen. Kann ja auch nicht sein, dass man sagt, ist mir doch egal, Hauptsache ich zieh mein Ding durch. Die Kinder liegen einem schliesslich am Herzen, und letztlich sind die Erfahrungen zu Hause, das Kapital, welches sie auf ihre Lebensreise mitnehmen.
wenn die Kinder auch feste Zeiten haben und sie wissen das spätestens 20.00 Uhr Schicht ist und sie im Bett zu sein haben
würde mich wunder nehmen, ob 9 Wochen oder 3,5 Jahre alte Kinder die Uhr kennen - und ob diese, vor allem Säuglinge, mit Regeln etwas anfangen können.
BDSM als Lebensstil und 24/7 findet erst einmal im Herzen und im Kopf statt. Alleine das immerwährende Wissen der Positionen ist bereits ein 24/7. Dann geht es vielleicht mal darum, heraus zu kristallisieren, welche Aktionen im Beisein der Kinder durchgeführt werden können, und welche man selber als schädlich für die Kinder betrachtet. Aber es gibt halt einfach einiges an "Erwachsenenkram", welches nicht für Augen und Ohren der Kinder bestimmt ist.
Regeln finde ich absolut wichtig für Kinder, denn diese geben Ihnen die Leitplanken, die sie benötigen. Aber alles zu seiner Zeit. Kein Säugling wird verstehen, warum es pausenlos brüllen muss, weil die Eltern Plan 20-06 Uhr ist Ruhe durchziehen wollen. Nicht dass es nicht funktioniert, man kann Baby schreien lassen, die geben dann irgendwann auf, aber gut tut es keinem von ihnen.
Und im Gegensatz zu vielen finde ich, dass bei allem Respekt Säuglinge und Kleinkinder Priorität haben, denn sie können sich weder äussern, erklären oder die Welt der Erwachsenen verstehen. Sie können auch noch nicht reflektieren, und ihr Verstand und ihr Wissen ist noch nicht ausgebildet, genauso wenig wie gewisse körperliche Fähigkeiten. Wenn sie im Stich gelassen werden, weil Eltern ihre Priorität so setzen, dass zum Beispiel ab 20-06 Ruhe sein soll, erfahren sie am eigenen Leib, dass sie sich nicht auf ihre Eltern verlassen können, und das sitzt tief.
Deshalb mein Plädoyer in dieser Sache:
- Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkinder haben Vorrang, und sollten stets beachtet werden, weil sie nicht in der Lage sind, diese Bedürfnisse selbst zu stillen.
- Regeln sind sinnvoll, sofern das Kind in der Lage ist, zu verstehen, was eine Regel ist und wofür sie gut ist.
- Erwachsenenkram kann für Kinder schädlich sein, und da ist ein abwägen wichtig, was kinderverträglich ist und was nicht.
- Die Balance zwischen den Bedürfnissen der Kinder und den eigenen zu finden ist wichtig, und da hilft auch mal ein Babysitter, Grosseltern oder andere helfende Hände.
- Was man den Kinder aus einem inneren Gefühl nicht zumuten möchte, sollte man schlicht sein lassen, denn das Bauchgefühl ist ein guter Gradmesser