Die Sicht von Markus auf BDSM
Liebe Gruppe. Sarah (Stino) und Ich (Dom) sind nun schon eine Weile auf Joyclub aktiv. Vor kurzem habe ich den folgenden Text über meine Sichtweise auf BDSM veröffentlicht. Wir würden uns freuen euch auch in der Gruppe daran teilhaben zu lassen. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja auch etwas Den Text findet ihr auch hier zum kommentieren: https://www.joyclub.de/my/homepage/4158752-254488.die_sicht_von_markus_auf_bdsm.html
Hallo Joyclub
Ich habe viel über mich, die BDSM Szene und alles, was damit zusammenhängt, nachgedacht. Mir wäre es ein Anliegen mit euch und anderen meine Gedanken zu teilen. Ihr kennt das sicherlich auch wenn die Gedanken fliegen und raus müssen. Bitte beachtet, dass es mein subjektives Empfinden ist. Sollte ich pauschalisieren, ist es nicht mit Absicht.
Seit ich denken kann, lebe ich schon in meiner eigenen Welt. Ich bin mehr auf Sachlichkeit als auf Emotionen bedacht und vieles an Sozialverhalten musste ich mir aneignen, um Menschen einigermaßen nachzuvollziehen. Das dies einfach oft der Weg eines Asperger Autisten ist, wurde mir erst später klar. Während meiner Jugend empfand ich immer mehr einen innerlichen Druck, denn ich irgendwann als Dominanz kennzeichnen konnte. Obwohl mich andere mehr als Kuschelbären empfanden, wollte ich ein Matchgefälle etablieren, die Kontrolle an mich nehmen, mit dem Wissen das aus Unterwerfung auch Verantwortung folgt.
Doch wirklich ausbauen konnte ich es nicht. Die ersten Gehversuche folgten und man lernte damit umzugehen. Mein Befreiungsschlag folgte allerdings erst durch meine 1. Lebensgefährtin, heutige Verlobte und Stino Beziehung.
Während ich in der Phase war, wie ich weiter als Dom agieren möchte mit einer Stino Frau an meiner Seite, stärkte sie mir den Rücken und zeigte Verständnis dafür, dass BDSM zu mir gehört und ich ohne nicht glücklich werde. Wir wussten, wohin unser Weg uns führt.
Nicht das suchen einer Spielpartnerin bei der Sarah weit weg entfernt ist, sondern das Integrieren einer submissiven Person die bereit ist die Kontrolle auch außerhalb vom Bett abzugeben, sich entschließt mit mir einen Weg zu gehen, als Dom an Ihrer Seite. Doch dies sollte nicht genügen.
Sarah entschloss sich zum einen gerne auch Sexualpartnerin durch die Bisexualität aber vor allem eine gute Freundin zu sein, mit der sich unsere Sub/Sklavin austauschen kann und das Gefühl hat nicht ein Ersatzrad zu sein, sondern Teil eines Teams, wo niemandem etwas weggenommen wird, auch wenn mal alle zusammen in einem Raum sind und Aspekte des BDSM vollzogen werden.
Wir begaben uns in die BDSM Szene. Viele Facebook Gruppen & Plattformen folgten. Ich las viel mit und auch Sarah bekam vieles mit. Neben vielen männlichen Personen, die unsere Wohnung putzen wollten, kam Sarah auch mit einigen Menschen ins Gespräch und der Prozess des Willens jemand passendes bei uns zu integrieren wuchs.
Am Anfang bin ich BDSM Gruppen beigetreten mit der Erwartung das in einem Kreis, wo Toleranz erwartet wird, diese auch folgt. Leider wurde ich enttäuscht. Viele schlafen auf einer imaginären BDSM Bibel, und viele Vorurteile machen die Runde. Auch als Autist durfte ich mir vieles anhören von fehlendem Vermögen zu sehen ob meine Sklavin weint, bis zum Wollen BDSM als Therapieersatz zu benutzen. Doch das hielt mich ab.
Ich kenne immer den Standort meiner Werte
• Einer Frau die sich mir unterwirft Dankbarkeit zu zeigen. (Denn das, was sie bereit ist mir zu geben vervollständigt mich.)
• Das Eigentum was man hat zu pflegen und auch an ihre Grenzen zu bringen
• Mit Konsequenz aber Fairness zu handeln
• Ehrlichkeit & Persönlichkeit sprechen zu lassen
• Gemeinsam die Welt zu erschaffen, anstatt diese aufzudrängen
• Niemals etwas vorzumachen, was nicht den Tatsachen entspricht
• Mit Stärken & Schwächen offen umzugehen
Ein Dom zeichnet sich nicht durch Härte aus, sondern durch verantwortungsvolles Handeln, in dem er auch bereit ist, sich selbst zu reflektieren und erkennt das Dom & Sklavin voneinander lernen können. Ich begegne immer wieder Doms die 30 Jahre Erfahrung aufweisen aber Neulinge verteufeln, anstatt Mentoren zu werden.
Diese Mentoren haben ich zum Glück gefunden und konnte durch Kritik, Denkanstöße und einige Teamspeak Abende meine Denkweise und Persönlichkeit im BDSM Bereich weiterentwickeln.
Viele haben uns für verrückt gehalten das Einhorn der submissiven und bisexuellen Frau zu suchen die bereit ist als Sklavin Teil einer Konstellation zu werden. Uns wurde geraten uns zu trennen. Mir wurde geraten mir eine Spielpartnerin weit weg zu suchen.
Ich war mir bewusst als jemand in dieser Ausgangssituation, der nicht sehr gut mit Menschen umgehen kann und deren Sozialveralten immer wieder anzuecken und jeder verdammte Tag ohne meine zukünftige Sklavin schmerzt. Doch ich habe mir eines geschworen.
Egal wie sehr es schmerzt, egal wie sehr Sarah mich leiden sieht, egal wie sehr ich mich mit anderen in BDSM Gruppen streiten muss:
Immer einen ehrlichen und stolzen Weg zu gehen, auf dem Ich auch als Dom moralisch mit mir klarkomme und in Zukunft einer stolzen Frau das Halsband anlegen darf, zusammen mit Sarah an meiner Seite. Das hat die Frau die ich suche verdient.
(Bitte seht mir nach das der Text länger wurde, aber es sind meine Gedanken)
Ich danke allen, die mich auf meinem Weg unterstützen, meiner wundervollen Verlobten Sarah, meinen Mentoren, die mich begleiten und meiner zukünftigen Sklavin die sich irgendwann meldet und mich vervollständigt.