(Sie schreibt)
********rubi:
Meta steht u.a. für später oder hinterher.
Mit einem Safeword hat das gar nichts zu tun, da geht es um einen Abbruch
und eher Anfänger.
Das ist falsch. Zwar hat das griechische Adverb/Präposition μετά mehrere Bedeutungen, darunter die des zeitlichen Danach; in diesem Kontext bedeutet sie allerdings "zusammen mit" bzw. "übergeordnet".
Vgl.
https://de.wikipedia.org/wik … _in_deutschen_Fremdwörtern#M
und
https://www.dwds.de/wb/meta-
Metakonsens bedeutet also Konsens nicht im konkreten Tun, sondern auf der Metaebene, d. h. auf der übergeordneten Ebene – jener Ebene, auf der sich Dom und Sub als gleichwertige menschliche Wesen begegnen und die Bedürfnisse des einen ebenso viel Berechtigung haben wie die des anderen. Die Ebene, auf der selbst die übelste, erniedrigendste, schmerzhafteste Behandlung Sub noch irgendwie gut tun sollte und auf der Sub als mündige(r) Erwachsene(r) ihr/sein Einverständnis dazu gibt, auf diese Weise behandelt zu werden.
Wichtig ist diese Abgrenzung überall dort, wo die Einvernehmlichkeit für Doms aktuelles Handeln nicht konkret eingeholt wird oder gar in einer konkreten Situation gegen Subs expliziten Willen gehandelt wird. Nur das Konzept des Metakonsens ermöglicht es, z. B. Rape- oder Entführungsspiele auszuleben, wenn dabei bei Sub echte Angst aufkommen und ihre/seine Gegenwehr gebrochen werden soll. Metakonsens bedeutet "Ich gebe mein Einverständnis, dass du mit mir Dinge tust, die ich (in dem Moment) nicht will". Dasselbe bedeutet die englische Entsprechung
consensual non-consent = 'einvernehmliche Nichteinvernehmlichkeit'.
In diesem Sinn beraubt sich Sub durch das Einverständnis auf der Metaebene selbst der Möglichkeit, in der konkreten Situation "nein" zu sagen. Dabei hebelt der Metakonsens allerdings keineswegs jegliche Exit-Strategie aus – es sei denn, Dom ist nicht nur allmächtig, sondern auch allwissend.
Denn der Metakonsens basiert darauf, dass Sub Dom dahingehend vertraut, dass Dom Sub nicht kaputt machen wird, sondern rechtzeitig erkennt, wo die Grenzen liegen. Wo diese Vertrauensgrundlage – bzw. das entsprechende Wohlwollen auf Dom-Seite – endet, verläuft die Grenze zum Missbrauch.