Zitat von *******rose:
„Wie lebt ihr euer D/S?
Hat der eine oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht?
Hat der eine oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie der Begriff BDSM es nah legt, fassen wir hier alle möglichen Neigungen zusammen, die sich im einzelnen Menschen auf jede mögliche Art mischen und gleichzeitig vorkommen können oder fehlen. Wir sprechen also von einem Spektrum. Ich stelle mir das immer wie eine großes Spielfeld vor, auf dem die Menschen sich entdecken und wiederfinden. Der eine nimmt dies neugierig vom Boden auf, der andere das. Manches wird wieder weg gelegt, manches ist fundamental und bleibt. Wir finden also im Spektrum die "Extrem-DSler" genauso wie die, die so gut wie "Stinos" sind.
Wir sind hier in der Gruppe Mitglied, und damit finden wir uns eher am äußeren Rand des Spektrums, dem 24/7-Rand, und wir sind an DS stärker als Andere interessiert. Jemand, der sich am Rand (einer Gauß'schen Normalverteilung) befindet, so wie Du wahrscheinlich, liebe TE, stößt leicht auf den Widerstand der breiten Mitte. (Trifft auch auf Hochbegabung, Übergewicht, Politische Einstellung und v. m. zu). Umgekehrt sollte man vom Rand aus nicht in die Mitte rufen, wie Shades of Grey die da wären und wie unzulänglich das sei.
Meine Erfahrung damit ist, dass sich manche Menschen hier im Joy nur "richtig" fühlen können, wenn sie ihr persönliches BDSM zum Maß der Dinge erheben und nichts anderes gelten lassen. Diese Menschen müssen andere kritisieren, um sich gut zu fühlen.
Aussterben wird das klassische DS nicht, es bleibt in seiner Extremform eben eher immer eine Seltenheit, und das spürst Du, liebe TE.
Nun zu Deiner Zweiten Frage: "Wie lebt ihr es?"
Mein Herr und ich, wir wurschteln uns so durch, in schlingerndem Kurs in Richtung 24/7. Probierend, was geht und was nicht, was erzielt die richtige Wirkung?
Das würden viele natürlich als totales NO GO sehen, aber ganz ehrlich? Mir egal.
Ich persönlich bin z. B. nicht nur devot, sondern auch eine Brat - ein Satansbraten, ich provoziere gerne, ich lasse mich gerne Jagen bin Prey (Opfer), ich möchte verfolgt werden, aber auch: Ich möchte erliegen (Devot). Ich möchte eingefangen werden.
Für mich entsteht Devotion durch Reibung. Der Herr treibt die Devota an den Rand, dort wo sie es unbequem hat, wo sie sich entwickeln kann. Darin ist zunächst einmal nichts Dienendes.
Immer wieder aber spüre auch auch den Wunsch zu dienen. Ja, ich kenne auch, wie Du, dieses Bedürfnis, den Partner glücklich zu machen. Auch die, die gegangen sind, möchte ich noch glücklich sehen.
Hierbei habe ich jedoch immer wieder schlechte Erfahrungen gemacht: Jemand, der dient, reibt sich nicht mehr an dem anderen und wird als langweilig empfunden und er wird auch im Zweifel entsorgt. Die Herren stellen sich eine Sklavin praktisch und bequem vor: Sie macht alles nach ihren Wünschen. Zu kurz gedacht, denke ich:
Ein Herr muss selbst so weit sein, dass er mit einer Devotion überhaupt umgehen kann. Auch er muss darauf reflektieren, was er tut und welche Wirkung er erzielen möchte. Es muss ein Trieb da sein, dies zu tun.
Nur dann wird es eine lebendige DS Beziehung.
Und auch diese ist nicht vom Aussterben bedroht. Aus Gründen.