Sklavenvertrag.
Bei uns war es am 2. Januar 2010 soweit.
Es war ziemlich schnell klar, dass wir
beide einen Vertrag möchten.
Wir beide lieben Zeremonien und Rituale, wir sind beide Hardcore-Romantiker.
Aber warum ein Vertrag, wenn doch eh alles klar ist?
Nun, grundsätzlich ist dieses schriftliche Definieren eine Konkretisierung einer Situation. Ich lebe nicht mehr in einer undefinierten Beziehung mit M, sondern wir haben zueinander JA gesagt, sind aus dem VIELLEICHT herausgewachsen. Der Vertrag ist für mich somit eine ernsthafte Absichtserklärung, ein Symbol für das Ende unserer Suche.
Zudem ist der Vertrag ein reelles Ding, was man tatsächlich berühren kann. Es ist kein wages Wissen, kein gesprochenes Wort, was entweder vielleicht falsch verstanden sein könnte oder in einiger Zeit vielleicht wieder halb vergessen ist.
Es ist etwas, was Nachdruck hat. Vielleicht wie ein Versprechen, bei dem man einander förmlich die Hand gibt. Eine Handlung, die einen Tatbestand unterstützt.
In unserem Fall habe ich nicht nur unterschrieben, sondern auch einen Tropfen Blut auf das Papier gebracht.
Alles fand während eines Rituals statt, wir haben uns entsprechend gekleidet und vorbereitet und M hat mir anschliessend erläutert, was genau diese Unterschrift für Folgen hat. Was es für ihn bedeutet, was für mich.
Er hat mir meinen (extra für mich von einem Juwelier angefertigten!!!) Ring an den Finger gesteckt, mein Halsband umgelegt und wir haben einander
angenommen.
Es war großartig, wunderschön, romantisch und erotisch. Der Raum war ein Lichtermeer von Kerzen, ich hatte mir ein Traumdessous für diesen Abend gekauft und seine Augen... seine Augen... ach, nie vergesse ich seinen Blick...!
Er hat den Originalvertrag an einem mir unbekannten Ort verwahrt, der Vertrag ist unkündbar und schlussendlich ist es eigendlich fast egal, was drin steht. Er ist ein Zeichen unserer Liebe zueinander und unseres übereinstimmenden Wunsches, einander zu gehören.
Ich bin seine Sklavin und er ist mein Herr.
Alles weitere wird das Leben zeigen. Wir entwickeln uns weiter und mit uns unser Verhältnis zueinander. Seit ein paar Wochen denken wir uns zunehmend mehr in eine 24/7-Beziehung hinein, wissen aber, dass unser Wunschziel, TPE, noch in unbestimmter Zukunft auf uns wartet.
Ja, wir könnten stattdessen auch heiraten. Aber das eine schliesst das andere ja nicht aus. Sondern ergänzt sich eher. Ist sozusagen eine Schlussfolgerung von einander.
Am 1. oder 2. Januar 2011 werden wir unseren Vertrag überarbeitet und neu aufgesetzt haben und ich werde ihn erneut unterschreiben. Und das ist unser Plan für jedes Jahr.
Und mein romantisches Herz ist entzückt...