Gerade beim stöbern noch auf das Thema gestoßen, da mir eine ähnliche Frage auf der Seele liegt. Ich denke es ist gerade in einer 24/7 Beziehung wahnsinnig schwer, wenn man eine Grenze stößt. Eine Grenze kann ja hier vielfältig sein, körperlich, aber auch eine Grenze im Kopf. Aber egal welche Grenze, sie zu überschreiten ist nicht immer möglich und man steht da und egal wie sehr man dagegen auch ankämpft, man läuft wie auf der Stelle.
Ich denke das Gefühl hatte eigentlich schon jede sub einmal und dann kann man eben nur hoffen, Dom erkennt es und handelt dementsprechend. Ich kann mich an was erinnern. Ein Erlebniss. Ich weiß nicht mal genau wieso ich dort damals so an meine Grenzen stieß, aber ich kam nicht weiter. Ich kniete mich hin, brach ab und schwieg. Er redete mit mir, aber ich konnte nichts sagen. Diese Grenze war für mich greifbar, körperlich in meinen Kopf spürbar und ich bin dagegen gerannt. Aber ich kann nicht mehr aus mir heraus. Es ging keinen Schritt mehr weiter. Er reagierte zuerst mit absolutem Unverständniss, lies mich da knien und sagte nichts. Irgendwann merkte er, dass etwas wirklich nicht stimmte. Ich nicht renitent und böswillig handelte, sondern das ich wirklich nicht mehr weiter kam. Er reagierte wirklich sehr verständnissvoll. Nahm mich zu sich, fing mich auf und wir redeten erstmal sehr lange bis wir überhaupt weiter machen konnten.
Für mich war das damals eine ganz blöde Situation, denn diese Grenze kam für mich völlig unerwartet und ich wußte weder wie ich sie zum ausdruck bringen sollte noch wie ich aus der Situation raus komme. Ich wollte ihn ja auch nicht ärgern, ihn nicht provozieren oder necken. Ich war wirklich an einem Punkt wo nix mehr ging. Und ich habe damals gelernt, dass es einfach wirklich wichtig ist, dass in diesem Augenblick nicht gezwungen wird, nicht einfach durchgezogen wird. Und ein wirklich guter Herr, wird das auch nie versuchen. Denn dann würde er mich zerbrechen, mich nicht mehr fordern, sondern überfordern, mich nicht mehr hüten und schützen, sondern mich nur benutzen ohne Rücksicht auf meine Gefühle dabei. Und wenn ich ehrlich bin muß ich meinem Herrn vertrauen können und darauf, dass er mich immer soweit führen wird, wie er weiß, dass es geht. Das mag für mich nicht immer gleich sein, wie für ihn. Oft denke ich, es geht nicht mehr, aber er zeigt mir dann es geht doch noch weiter. Aber genauso bremst er mich, wenn ich mal wieder übers Ziel hinausschieße. Und damit meine ich jetzt nicht mal hier in einer reinen Session, sondern eben in der Beziehung, in meinem Leben, im ganzen.
Und ja auch wenn ich mit Sicherheit gleich damit wieder bei dir anecke, möchte ich doch etwas anmerken zu deiner Aussage LovelyPain und bitte nehme das nicht wieder persönlich, denn es ist nun gar nicht so gemeint.
Wie kann ich dann die grenzen setzen in dem ich sage das ich das nicht mag/will wie auch immer? Bestimme ich doch gar nicht.... gehöre doch ihm!
Ist es nicht viel mehr so das ich als der dev. part lediglich darauf hoffen kann das dom dies berücksichtigt?
Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Ja, natürlich verstehe ich die Aussage, du gehörst ihm. Aber nehmen wir jetzt ein Extrembeispiel. Dein Herr stellt sich hin und sagt dir (ich gehe jetzt davon aus, du magst es nicht, also selbst, wenn du es magst, stelle dir für eine Sekunde vor, dem wäre nicht so), gleich kommen 20 Männer. Diese 20 Männer werden dich jetzt benutzen, dich schlagen, dich nehmen, dich benutzen. Du spürst in dir verdammt, dass kann ich aber gar nicht, dass will ich nicht. Stop. Laut deiner Aussage lässt du es aber über dich ergehen, weil du gehörst ihm ja, in dem Fall gehe ich jetzt übrigens mal nicht von seiner Milde aus.
Mir ist bewußt, dass ist ein Extrembeispiel. Aber es soll einfach verdeutlichen, auch wenn wir in einer 24/7 Beziehung leben und das bedeutet sich dem Willen seines Herrn unterzuordnen, so gehört sehr wohl noch dazu, dass ich meinen Kopf benutze und ihm zeige, wenn ich etwas nicht kann. Das muß ich auch und gerade in solch einer Beziehung tun. Denn nur so kann ich vertrauen, nur so ist eine wirklich und echte Hingabe möglich. Auch wenn du sagst, du bist sein Eigentum, so denke ich doch wohl, dass du auch noch eine Frau bist mit Kopf und Verstand. Und den darf man nicht abschalten. Und wenn ich spüre, etwas ist nicht gut für mich, dann muß ich das sagen. Und ganz wichtig, dann muß ich mich darauf verlassen können, dass er weiß, ich sage es nicht leichtfertig, sondern kann wirklich nicht weiter. Denn genauso wie ich ihm vetrauen muß, dass er dann meine Grenze achtet, muß er mir vertrauen können, dass ich diese Grenze zum Ausdruck bringe.