Ich halte mich für eine emanzipierte Frau, genau mit diesem Hintergrund kann ich mich komplett frei dafür entscheiden, mich in eine TPE Beziehung zu begeben. Eben weil ich auch ohne diese Beziehungsform im Alltag gut bestehe(n würde).
Zum Thema man kann gehen beim TPE, ich habe das nur ganz kurz angerissen, das man ja gehen kann. Da gibt es mehrere Herangehensweisen.
1. Die devote Person kann um Freilassung bitten, das geht immer und es obliegt dann dem dominanten Part dieser Bitte nachzukommen oder nicht. Das ist denke ich die häufigste Variante und dieser "Freilassung" dürfte lt meiner Erfahrung nahezu immer nachgegeben werden.
2. Man kann gehen. Das ist sehr leicht dahin gesagt und in der Theorie könnte man schon davon ausgehen,dass der dominante Part immer mit diesem Damoklesschwert leben muss sprich es in einem gewissen Rahmen Topping from the Bottom (leicht überspitzt ausgedrückt) ist.
Das wollte ich damit nicht sagen. Durch die extreme Bindung und das entsprechende Machtgefälle (ggf keine eigenen Konten mehr o.ä.)ist das keine Entscheidung, die "mal so" getroffen werden kann. Für mich persönlich (!) wäre der einzige Grund, der mir gerade einfällt um diesen Weg zu gehen (ohne die 1. Variante zu wählen), wenn mein Partner Dinge von mir fordert, die mir schaden. Und mir zwar nicht nur aus meiner Perspektive schaden. Sprich wenn bspw kriminelle Dinge von mir gefordert werden, wenn es um (um mal ganz extrem zu werden) das amputieren von Körperteilen geht etc.. Also wirklich Extremes bzw. Dinge die dafür sorgen, dass ich nicht mehr lebensfähig wäre (sei es aus gesundheitlichen oder psychischen Gründen).
3. Es gibt die Variante, die ich hoffentlich nie bei einem Menschen erleben muss (die es aber gibt) und die für mich niemals eine Option sein wird und daher nur der Vollständigkeithalber erwähnt wird. Die endgültige Variante des Selbstmord geht theoretisch immer. (bitte darüber nicht diskutieren, das wird in keiner normalen/gesunden Beziehung so laufen, aber je nach dem wie sehr die Psyche manipuliert wurde /Gehirnwäsche / brechen kann es der letzte Ausweg sein, den Menschen sehen, auch wenn es eigentlich Variante 2 gibt. Das das nicht gesund ist und da echt was schief gelaufen ist, versteht sich denke ich von selbst)
Ich muss zugeben, dass ich bevor ich mich in eine so enge, intensive und sicher auch extreme Beziehung begebe mit meinem Gegenüber sehr viele und intensive Gespräche führe und auch abklopfe, wo die persönlichen Grenzen und Tabus meines Partner liegen. Auch Doms haben Grenzen und Tabus und es hilft diese zu kennen.
Das Argument, das etwas außerhalb meiner Komfortzone liegt ist kein Grund für den 2. Weg.
Ich bin mir daher sicher, dass der 2. Weg niemals einer ist, den ich gehen muss. (hätte ich da Zweifel, wäre ich nie eine Beziehung in einem so intensiven Miteinander eingegangen) . Und ich muss auch dazu sagen, dass meine bisherigen Partner auch immer dafür gesorgt haben, dass ich im potentiellen Falle einer Trennung Menschen habe, die mich auffangen könnten und mir helfen.
Ich hoffe das macht mein "man kann ja gehen" klarer, auch wenn ich jetzt natürlich sehr extreme Beispiele gewählt habe. Diese werden nur in absoluten Ausnahmefällen eintreffen und haben für mich auch nicht mehr viel bzw. nichts mit (meta) konsensuellem BDSM zu tun.
Aber diese Beispiele sind auch nicht frei erfunden (muss man leider auch dazu sagen).
Und damit kein falsches Bild aufkommt
ich bin mit meinem Partner zusammen, weil ich ihn liebe, weil sein Charakter und sein BDSM kompatibel zu meinem sind und weil ich mir sicher bin, dass er mir niemals schaden würde, auch wenn es mal etwas "härter" wird.
Ich kenne diese extremen Fälle und meine Beispiele nicht aus meinem eigenen Leben, aber aus meinem Umfeld.
Liebe Grüße Pinky