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Warum Fremdbestimmung?

*******Pain Paar
256 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Warum Fremdbestimmung?
In den Geschichtsbüchern findet man über Jahrhunderte das immer wiederkehrende Thema "Freiheit". Der Kampf um die Freiheit scheint ein zentrales Thema der Menschheit zu sein. Im Vergleich dazu findet man kaum Kämpfe für die eigene Entrechtung, Einschränkung oder gar Versklavung.

Wenn man jedoch eine Beziehung mit Machtgefälle eingeht (24/7 D/s) ist es im Grunde eine Vorbedingung, dass man Fremdbestimmung akzeptiert. Je nachdem in welchen Lebensbereichen kann dies auch recht umfangreich ausfallen. Bei TPE kann es sogar das gesamte Leben nachhaltend beeinflussen.

Dies scheint ein Widerspruch zu sein, den ich hier gerne mal (philosophisch bis praktisch) betrachten möchte. Die zentrale Frage also: Warum lassen sich Devotas in bestimmten Bereichen dauerhaft (24/7) auf eine Fremdbestimmung ein?

Ergänzend dazu eine interessante These, die immer mal wieder im Chat aufgekommen ist, in der angenommen wird: Devotas, die nichts zu verlieren haben (sozialer Status), sind empfänglich für so etwas und suchen einen "Versorger" oder sie sind charakterlich schwach und bekommen ihr Leben selbstbestimmt nicht geregelt.

Was ich gerne auslassen möchte: Bestimmte "Krankheitsbilder" sind prädestiniert dafür, sich in ein Machtgefälle zu begeben. Ich gehe von Menschen aus, die sich bewusst und "frei" für so ein Leben entscheiden und nicht zwanghaft.

Bitte vertretet dabei nur eure eigenen Sichtweisen/Theorien oder praktische Erfahrungen und bleibt sachlich, auch bei kontroversen Standpunkten *g*
*********iette Frau
5.113 Beiträge
Mir gefällt es einfach. Ich bin frei genug, meine Freiheit aufzugeben - genauso kann ich mir diese Freiheit aber auch irgendwann wieder zurückholen, wenn ich‘s möchte.
Für mich hat das viel mit Vertrauen zu tun. Ich vertraue meinem Herrn so sehr, um ihn über mich bestimmen zu lassen und dieses Gefühl genieße ich unfassbar. Ich fühle mich ihm zugehörig, seinem Willen unterworfen, alles in dem Wissen, dass er mein Bestes will und auf mich achtet.
****rna Frau
8.232 Beiträge
Hmmm..
Ich bin weder charakterlich schwach noch benötige ich einen Versorger.

Mein Herr bestimmt über mich als seine Sub, jedoch bestimmt er nicht über mein Leben. Das ist für uns der kleine aber feine Unterschied.
****oba Frau
757 Beiträge
Es ist meine freie Entscheidung was und wie viel ich fremdbestimmen lasse. Dadurch gewinne ich sogar Freiheit, kann mich fallen lassen und geniessen. Das heisst aber nicht, dass ich nicht in der Lage bin eigenständige Entscheidungen zu treffen, wenn es nötig ist.
*********Pain Paar
3.668 Beiträge
Zitat von *******Pain:


Ergänzend dazu eine interessante These, die immer mal wieder im Chat aufgekommen ist, in der angenommen wird: Devotas, die nichts zu verlieren haben (sozialer Status), sind empfänglich für so etwas und suchen einen "Versorger" oder sie sind charakterlich schwach und bekommen ihr Leben selbstbestimmt nicht geregelt.

Ich sehe es etwas differenzierter als diese Aussage.. Klar gibt es diese Frauen, die durch ihr Beziehungskonstrukt persönliche oder monetäre Schwierigkeiten ausgleichen möchten. Das hat für mich dann aber wenig mit der Neigung an sich zu tun. Da ist es gefühlt eher ein Leidensdruck, der diese Frauen dazu bringt.

Für mich war die Entscheidung den Weg TPE zu gehen ein sehr aktiver (jep, auch als Sub). Ich habe mich dafür entschieden, das ich diesem Menschen so vertrauen kann, daß ich ihm die Verantwortung übergeben werde. Im Job bin ich seit ich Mitte 20 bin immer in Führungspositionen und packe mein Leben auch so ganz gut *lach*. Er ist also bei Weitem keine Ausrede für irgendeinen Mangel, Faulheit oder sonst etwas.

Es ist meine Neigung, und ich habe das Glück gehabt einen Menschen zu finden der Charakterlich, emotional und was das BDSM angeht so kompatibel ist, dass ich mit ihm TPE leben wollte (und will).

Für mich (!!) ist es einfach eine der engsten, intimsten und für mich wertvollsten Varianten eine Beziehung zu führen. Ich komme an und kann ich sein.

Es ist vor allem eine aktive Entscheidung. Ich als Sub treffe die Entscheidung, wer mein Partner wird und das ich diesen Weg mitgehen möchte.
Es gibt egal ob 24/7, oder TPE immer die Möglichkeit zu gehen (emotional etc sicher schwierig aber machbar): es ist ein selbstgewählter Weg.
Das ist nicht zu vergleichen mit einer bspw. politischen Diktatur. Diese ist nicht selbstgewählt und somit ist der Kampf nach Freiheit nicht mit dem Thema BDSM vergleichbar
Bei meiner Partnerin hat es viel damit zu tun, Verantwortung abgeben zu können. Nicht alle Menschen sind in der Lage, alle Anforderungen, die das Leben so an einen stellt, die ganzen gesellschaftlichen "du musst"'s , die ganzen Erwartungen, die ganzen Notwendigkeiten einfach so aus der Hüfte zu stemmen. Manche Menschen sind davon einfach überfordert und verfallen in Panikstarre. Die Gesellschaft tut das dann als "die kriegt ihr Leben nicht auf die Reihe" ab.
Aber wenn jemand kommt und sagt hey, ich übernehme das für dich, dann nimmt das der Menschen Angst, Überforderung und er kann einfacher, glücklicher, dankbarer und entspannter Leben.
Und das empfinden sie dann eben nicht als das Abgeben von Freiheit, sondern viel mehr als Befreihung selbst.
Wichtig dafür ist halt nur, dass der Mensch, der einem anderen Verantwortung abnimmt, damit auch zum Wohle des anderen Menschen umgeht und sie nicht egoistisch missbraucht.
Hm, kurz und knapp gesagt liegt der große Unterschied zwischen "dem gesellschaftlichen Kampf um Freiheit" und dem Sub sein vor allem in der Freiwilligkeit!

Die Sklaverei der Apartheid war menschenunwürdig und grausam. Ebenso wie die ungleichen Rechte von Männern und Frauen nicht akzeptabel sind.

Im BDSM jedoch entscheidet eine freie Person ganz selbstbestimmt, sich zu unterwerfen um wem. So ist es, meiner Meinung nach, streng genommen, selbst im 24/7 TPE immer ein "Rollenspiel". Der submissive Part hat zu jeder Zeit die Möglichkeit, sich sämtliche Selbstbestimmung zurück zu nehmen.

Das macht den Unterschied.
********reue Paar
3.856 Beiträge
Ich denke, dass der TE einen entscheidenden Fehler macht. Nicht alle devoten Menschen sind weiblich. Dadurch entsteht eine sehr eingeschränkte Sichtweise.
**********urple Paar
7.748 Beiträge
Das ist eine extreme Form von Emanzipation.


LG BoP (m)
Zitat von ********reue:
Ich denke, dass der TE einen entscheidenden Fehler macht. Nicht alle devoten Menschen sind weiblich. Dadurch entsteht eine sehr eingeschränkte Sichtweise.


Das habe ich im Ausgangspost gar nicht so verstanden. Für mich macht es aber auch kaum einen Unterschied..?
********reue Paar
3.856 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/6625861.mrs_pleasure.html

Devota? Versorger? *nachdenk*
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Genau. Allein deswegen schon haben wir keine Lust, hier eine tiefere oder gar philosophische Betrachtung dazu anzustellen. Dafür ist die Ausgangthese schon viel zu eng gefasst und für uns auch kaum wert, uns in diesem Vorstellungsrahmen näher mit ihr zu befassen.

LG, Fix & Foxy
Fremdbestimmung hört sich ein wenig nach ferngelenkt an. Ohne eigenen Willen.
*******Pain Paar
256 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich nehme an (hoffentlich zu Recht), dass jeder hier in der Lage ist, die Diskussion und Ausgangsfrage auf seine jeweilige persönliche Situation und Konstellation umzusetzen. Natürlich gibt es keine Einschränkungen auf bestimmte Geschlechter oder Rollen. Wer das nicht kann/will, braucht einfach nicht schreiben.

Von allen anderen würden mich noch weitere Sichtweisen interessieren *g*

Interessant finde ich bisher die Aussage zur Emanzipation. Vielleicht kann man das noch etwas konkreter ausführen, denn Emanzipation (=Befreiung aus Abhängigkeit) und Fremdbestimmung (=Abhängigkeit) scheint sich auf den ersten Blick doch zu beißen. Ist damit beispielsweise gemeint, dass man durch die Emanzipation überhaupt erst in der Lage ist sich "frei" und komplett zu schenken?

Auch die Aussage sich in einem TPE Verhältnis jederzeit die Selbstbestimmung zurückzuholen ist zwar realistisch, aber gerade mit diesem Wissen und Anspruch wird die Unterordnung unter eine fremde Macht doch eher umgedreht. In dem Fall ist der Herr derjenige, der von der Devota und ihrer Gunst abhängig bleibt, während sie frei entscheiden kann wem/wie lange sie die Bestimmung übergibt. Ist das dann wirklich Fremdbestimmung oder gibt es mehrere Abstufungen davon und die endgültige absolute ist im Grunde ausgeschlossen?

@*******rau mit Fremdbestimmung ist meinerseits gemeint, dass jemand anders Einschränkungen bewirken kann. Ich meine nicht damit, dass ein Gehirn an der Garderobe abgegeben wird. Wobei es möglicherweise aber schon so ist, dass das Abnehmen von Entscheidungen durchaus positiv aufgenommen wird - aber das wäre für mich immer noch nicht "ohne eigenen Willen".
*********id39 Frau
3.377 Beiträge
Ich habe es mehr als einmal erlebt,
daß devote Männer (Manager!) es geradezu als Befreiung empfinden,
sich für Stunden, Tage oder einen Urlaub,
innerhalb einer BDSM Beziehung,
sich und ihre alltäglichen Anforderungen vollkommen abzugeben!

Sie schalten dann nicht nur ihr Handy ab!
Wenn sie ihre Kleidung ablegen, legen sie nicht nur diese ab!
Wenn sie nackt sind, vor mir knien, fühlen sie sich befreit!

Sie geben sich ab, sie vertrauen grenzenlos und genießen jeden Augenblick des * fremd bestimmt sein *!

Schlimm genug, daß sie danach wieder in die Tretmühle
müssen!
Ich genieße diese totale Hingabe, immer noch! L. Ingrid
Auch wenn ich 24/7 lebe fühle ich mich dennoch nicht Fremdbestimmt . Das wollte ich damit aussagen.
********reue Paar
3.856 Beiträge
LoveAndPain

Würdest man das Ganze mal geschlechtsunspezifisch betrachten, würde man dann nicht sehr schnell verstehen, dass D/S erheblich vielschichtiger und vor allem tiefgründiger sein kann, als es die eng gesetzte These hergibt?
*******Pain Paar
256 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ********reue:
LoveAndPain

Würdest man das Ganze mal geschlechtsunspezifisch betrachten, würde man dann nicht sehr schnell verstehen, dass D/S erheblich vielschichtiger und vor allem tiefgründiger sein kann, als es die eng gesetzte These hergibt?

Wie oben bereits geschrieben gibt es meinerseits keine Einschränkungen. Bitte betrachtet es von eurer persönlichen Perspektive aus *g*
********reue Paar
3.856 Beiträge
Ok, dann werde ich Eurem Wunsch nachkommen.

Ich bin ein sehr liberal denkender Mensch, der sehr froh ist in einem sehr freien Land zu leben.

Freiheit bedeutet aber auch sehr viel Selbstverantwortung und häufig auch Verantwortung für viele andere einem anvertraute Menschen. Insbesondere dann, wenn man den ganzen Tag im wahrsten Sinne des Wortes "seinen Mann stehen", man immer ruhig und besonnen wirken und diversen Erwartungen gerecht werden muss.
Was ist da naheliegender, wie diese empfundene Last durch sexuelle Unterordnung bzw. durch Unterordnung in der Beziehung zu einem vertrauten Menschen zu kompensieren?
In meinen Augen hat echte Devotion wenig mit "Unfähigkeit das eigene Leben zu organisieren"
zu tun.
Im Gegenteil, Devotion verlangt sehr viel Selbstbewusstsein.
In diesem Sinne könnte man sie dann auch als extreme Form von Emanzipation verstehen.
******fly Frau
135 Beiträge
Ähmmm ja natürlich ist der dominante Part letztendlich von der sogenannten "Devota" abhängig. Wie kann man sich darüber denn überhaupt Gedanken machen müssen oder diese Frage stellen? Alles andere wäre missbräuchlich.

Die eigentliche Frage, die hier gestellt wurde, kenne ich. Allerdings nur von Außenstehenden, die BDSM nicht verstehen. Schließe mich den Vorrednern an: Durch Emanzipation und Selbstbestimmung habe ich erst die Freiheit, mich fremd bestimmen zu lassen, denn die Person dazu wähle ja ich. Und ja, wenn ich wollte, könnte ich dies beenden. Er natürlich ebenso. Was gibt es da zu erklären. Gesunde, erwachsene Menschen, die freiwillig einen Pakt eingehen, können diesen wieder lösen. Alles andere wäre dann eher ein Punkt, den der TE ja bereits ausgeschlossen hat.
*********Pain Paar
3.668 Beiträge
Ich halte mich für eine emanzipierte Frau, genau mit diesem Hintergrund kann ich mich komplett frei dafür entscheiden, mich in eine TPE Beziehung zu begeben. Eben weil ich auch ohne diese Beziehungsform im Alltag gut bestehe(n würde).

Zum Thema man kann gehen beim TPE, ich habe das nur ganz kurz angerissen, das man ja gehen kann. Da gibt es mehrere Herangehensweisen.
1. Die devote Person kann um Freilassung bitten, das geht immer und es obliegt dann dem dominanten Part dieser Bitte nachzukommen oder nicht. Das ist denke ich die häufigste Variante und dieser "Freilassung" dürfte lt meiner Erfahrung nahezu immer nachgegeben werden.

2. Man kann gehen. Das ist sehr leicht dahin gesagt und in der Theorie könnte man schon davon ausgehen,dass der dominante Part immer mit diesem Damoklesschwert leben muss sprich es in einem gewissen Rahmen Topping from the Bottom (leicht überspitzt ausgedrückt) ist.
Das wollte ich damit nicht sagen. Durch die extreme Bindung und das entsprechende Machtgefälle (ggf keine eigenen Konten mehr o.ä.)ist das keine Entscheidung, die "mal so" getroffen werden kann. Für mich persönlich (!) wäre der einzige Grund, der mir gerade einfällt um diesen Weg zu gehen (ohne die 1. Variante zu wählen), wenn mein Partner Dinge von mir fordert, die mir schaden. Und mir zwar nicht nur aus meiner Perspektive schaden. Sprich wenn bspw kriminelle Dinge von mir gefordert werden, wenn es um (um mal ganz extrem zu werden) das amputieren von Körperteilen geht etc.. Also wirklich Extremes bzw. Dinge die dafür sorgen, dass ich nicht mehr lebensfähig wäre (sei es aus gesundheitlichen oder psychischen Gründen).

3. Es gibt die Variante, die ich hoffentlich nie bei einem Menschen erleben muss (die es aber gibt) und die für mich niemals eine Option sein wird und daher nur der Vollständigkeithalber erwähnt wird. Die endgültige Variante des Selbstmord geht theoretisch immer. (bitte darüber nicht diskutieren, das wird in keiner normalen/gesunden Beziehung so laufen, aber je nach dem wie sehr die Psyche manipuliert wurde /Gehirnwäsche / brechen kann es der letzte Ausweg sein, den Menschen sehen, auch wenn es eigentlich Variante 2 gibt. Das das nicht gesund ist und da echt was schief gelaufen ist, versteht sich denke ich von selbst)

Ich muss zugeben, dass ich bevor ich mich in eine so enge, intensive und sicher auch extreme Beziehung begebe mit meinem Gegenüber sehr viele und intensive Gespräche führe und auch abklopfe, wo die persönlichen Grenzen und Tabus meines Partner liegen. Auch Doms haben Grenzen und Tabus und es hilft diese zu kennen.
Das Argument, das etwas außerhalb meiner Komfortzone liegt ist kein Grund für den 2. Weg.

Ich bin mir daher sicher, dass der 2. Weg niemals einer ist, den ich gehen muss. (hätte ich da Zweifel, wäre ich nie eine Beziehung in einem so intensiven Miteinander eingegangen) . Und ich muss auch dazu sagen, dass meine bisherigen Partner auch immer dafür gesorgt haben, dass ich im potentiellen Falle einer Trennung Menschen habe, die mich auffangen könnten und mir helfen.

Ich hoffe das macht mein "man kann ja gehen" klarer, auch wenn ich jetzt natürlich sehr extreme Beispiele gewählt habe. Diese werden nur in absoluten Ausnahmefällen eintreffen und haben für mich auch nicht mehr viel bzw. nichts mit (meta) konsensuellem BDSM zu tun.
Aber diese Beispiele sind auch nicht frei erfunden (muss man leider auch dazu sagen).

Und damit kein falsches Bild aufkommt *zwinker* ich bin mit meinem Partner zusammen, weil ich ihn liebe, weil sein Charakter und sein BDSM kompatibel zu meinem sind und weil ich mir sicher bin, dass er mir niemals schaden würde, auch wenn es mal etwas "härter" wird. *lach*

Ich kenne diese extremen Fälle und meine Beispiele nicht aus meinem eigenen Leben, aber aus meinem Umfeld.

Liebe Grüße Pinky
*****nNO Frau
492 Beiträge
Devotas, die nichts zu verlieren haben (sozialer Status), sind empfänglich für so etwas und suchen einen "Versorger" oder sie sind charakterlich schwach und bekommen ihr Leben selbstbestimmt nicht geregelt.

Es mag Devotas geben, die diesem Bild entsprechen. Die Devotas, die ich kennengelernt habe und mich eingeschlossen, sind ausschließlich starke, selbstbestimmte Frauen, die erfüllende Jobs haben und ihren Alltag hervorragend bewältigen. Ich kenne keine Devota, die einen Versorger suchen oder brauchen. Das ist leider ein Bild, welches aus meiner Sicht mit der Realität von devoten Frauen überhaupt nichts zu tun hat und eher in den Köpfen mancher Männer existiert. Tatsächlich habe ich von dominanten Männern schon öfters gehört: "Wer will schon ein Hascherl (österreichisch für kindliche, unselbständige Person) haben!"

Ich selbst kann mich wunderbar selbst versorgen, würde mich nicht als charakterlich schwach bezeichnen und schon gar nicht kann ich mein Leben nicht regeln. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, in bestimmten Bereichen meines Lebens meine Bestimmung abzugeben. Dies ist zum einen nur möglich, weil ich einen Partner habe, dem ich zu 100% vertraue und sich in dieses tiefe Vertrauen fallen zu lassen, bedingt eine enorme Erleichterung und Befreiung. Es erfüllt uns beide sich in diesem Vertrauen hinzugeben.

Zumindest für mich gilt, dass ich in meiner Fremdbestimmung selbstbestimmt bleibe und die Freiheit habe, diese Fremdbestimmung auch jederzeit wieder ändern zu können.
******_22 Frau
11.304 Beiträge
Ich lebe mit meinem Herrn in 24/7 TPE. Ich habe mich zu keine Sekunde "unfrei" gefühlt. Ich persönlich gehe in Fremdbestimmung total auf.
Vielleicht sollte man aber die Unterschiedlichen Führungsstile beachten. Ich lebe seit mehr als 16 Jahren als Sklavin und hatte auch schon andere Herrschaften. Ich habe destruktive Fremdbestimmung erlebt, sprich, destruktives klein halten. Die Sklavin muss Gehorsam ihre Dienste verrichten und hat im Kern nicht zu widersprechen.

Was ja erstmal "ganz normal" ist. Ich erlebe jetzt aber, das mein Herr mich in verschiedenen Bereichen fördert...negatives in positives umwandelt.
Mein Selbstwertgefühl wird gefördert, ich gewinne an innerliche Stärke. Das alles wirkt sich positiv auf mein Wesen aus...es macht mich innerlich freier...obwohl Fremdbestimmt.

Generell kann ich mir ein Leben ohne TPE, bzw Fremdbestimmung nicht mehr vorstellen.
******_22 Frau
11.304 Beiträge
Zitat von *****nNO:
Die Devotas, die ich kennengelernt habe und mich eingeschlossen, sind ausschließlich starke, selbstbestimmte Frauen, die erfüllende Jobs haben und ihren Alltag hervorragend bewältigen.

Also ich persönlich bin überhaupt nicht selbstbestimmt *nein* aber das kommt wahrscheinlich auf die jeweilige Beziehungsform an.
Meinen/unseren Alltag kann ich bewältigen, weil ich die Führung durch meinen Herrn habe.
Mir ist klar, wenn ich meinen Herr nicht hätte, sprich Herrenlos wäre, es für mich ziemlich schwer sein würde zu bestehen. Natürlich KANN ich auch alleine leben, aber ich fühle mich dann "unfrei".
Erst mit meinem Herrn fühle ich mich innerlich stark. Ich brauche einen großen Halt.
*********Pain Paar
3.668 Beiträge
Zitat von *****a_A:


Also ich persönlich bin überhaupt nicht selbstbestimmt *nein* aber das kommt wahrscheinlich auf die jeweilige Beziehungsform an.

Das sehe ich etwas anders. Die Beziehungsform lässt keine Rückschlüsse auf den Charakter /die "Überlebensfähigkeit alleine" des devoten Parts zu.
Ich kenne viele starke und selbstbestimmte Frauen/Männer , die TPE oder vergleichbares leben und diese Selbstbestimmung aktiv abgeben, obwohl sie auch ohne sehr gut leben (auch wenn etwas fehlen mag) .

Es gibt bei den Devoten einfach die unterschiedlichsten Charaktere, genau wie es das auch bei den Doms gibt. Es geht nur darum, den passenden Gegenpart zu finden, der sich genau davon angezogen fühlt.

Aber gerade diese Bandbreite macht den Austausch doch auch so spannend.
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