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HowTo 24/7 - wie Gefühle erzeugen?

******ect Frau
1.162 Beiträge
Themenersteller 
HowTo 24/7 - wie Gefühle erzeugen?
Hallo zusammen,

Wir sind seit 7 Jahren zusammen und leben schon immer BDSM, aber bis vor 2 Jahren nur sehr spielerisch. Seit zwei Jahren ändert sich das und wir entwickeln unsere Ds-Seite. Wegen privaten Hindernissen (OPs) meinerseits war allerdings nun über ein Jahr quasi wieder Break. Und so ziehen wir nun wieder an.

Es ist gar nicht so einfach die 24/7 Dynamik zu erzeugen, sodass beide Seiten das Gefühl erzeugt bekommen, dass es jetzt „ernst“ ist.

Wie erzeugt ihr als Doms bei sub das Gefühl, dass sub sich geführt und machtloser fühlt?

Also wie untermauert ihr das Machtgefälle, ohne dass es den Alltag (beide berufstätig, Teenager-Kind anwesend) beeinträchtigt?

Wie habt ihr die „Ernsthaftigkeit“ auf authentische Art gestartet?

Habt ihr kleine Regeln, die nicht so zeitintensiv sind?
******_22 Frau
11.287 Beiträge
Zitat von ******ect:
Wie erzeugt ihr als Doms bei sub das Gefühl, dass sub sich geführt und machtloser fühlt?

Ich bin zwar kein Herr, aber ich hoffe, das ich trotzdem antworten darf.
Mein Herr hat mir das Gefühl geführt zu werden gegeben, indem er mich führt...
****_7 Paar
1.335 Beiträge
Wir haben so einige Regel und Rituale welche Normalität geworden sind. Dazu führt er indem ich eigentlich alles erfragen muss was ausserhalb der Standard fallt, er entscheidet über klein und gross usw. Ist für uns nicht Zeitintensiv da wir immer zusammen sind einerseits und wir es andererseits gewohnt sind. Kleine Rituale machen es komplett. Aber auch für mich gibt es Zeiten das ich das Machtgefälle weniger spüre. Das sage ich dann meistens und bewegen wir wieder auf einander zu.
********Pain Paar
611 Beiträge
Es ist ernst, weil es ernst ist. Da gebe ich @*****a_A recht… Gefühl der Führung, weil geführt wird.

Kopf frisst Bauch, zu viel Kopf ist da meist nicht gut
******ect Frau
1.162 Beiträge
Themenersteller 
Hmm ich sehe, ich habe meine Frage falsch formuliert.

Wie fing es an? Was waren die ersten Regeln, Aufgaben, Verbote und Rituale? Was war die erste Basis?
******ect Frau
1.162 Beiträge
Themenersteller 
Wir selber haben bspw. mit täglichem abendlichen Knien begonnen. Das hat uns sehr geholfen.

Inzwischen gibt es sonntags immer eine wochenaufgabe.

Und wenn es geht (weil Kind nicht im Raum), serviere ich ihm Getränke kniend.



Es wäre interessant solche Details von euch zu erfahren. Welche kleinen Änderungen haben es schöner gemacht?
*********iette Frau
5.100 Beiträge
mmmh, ich muss da grad echt mal in meinem Gedächtnis kramen *augenzu* Wir hatten, glaube ich, von Anfang an die Regel, dass ich mindestens 10 min täglich knie. Und dass ich täglich anal trainiere.
Wir hatten eine bestimmte Zeit, bis wann ich aufgestanden sein und mich bei ihm gemeldet haben muss. Abends war ab einer bestimmten Zeit Joyclub, etc. verboten und ich musste zu einer bestimmten Zeit schlafen.
In seinem Beisein bin ich von Anfang an nicht unerlaubt zur Toilette gegangen, habe mich nicht unerlaubt gesetzt und nicht die Beine übergeschlagen.
Wenn wir uns gesehen haben, mussten meine Nägel lackiert sein - was damals echt komisch für mich war, weil ich sie vorher nie lackiert habe. Ebenso wie große Ohrringe - für ihn musste ich sie tragen, während ich vorher auf klein und dezent stand.
Wenn ich vor ihm stand oder auf ihn gewartet habe, dann in korrekter Haltung mit hinter dem Rücken verschränkten Armen.
Alkohol habe ich von Beginn an nicht unerlaubt getrunken…. kein Wixxen und kein Orgasmus unerlaubt…

Irgendwie waren es einfach viele Kleinigkeiten, die mir einen „Rahmen“ gegeben haben und mir vermittelt haben „Da ist jetzt jemand, der mich führt“.
******_22 Frau
11.287 Beiträge
Zitat von ******ect:
Wie fing es an?

Angefangen hat es natürlich weit vorher..also bevor wir zusammen gezogen sind. Ich glaube aber, ich beginne mal dort.
Ich hatte alles hinter mir gelassen um zu meinem Herrn zu ziehen und er gab mir Zeit, mich einzufinden.

Unser erstes Ritual war, das er mich 15 Minuten bevor er nach Hause kam, anrief oder mir schrieb.
Ich zog dann mein Kajira Kleid an und kniete mich in den Flur...wartete bis er die Tür rein kam. Ich küsste seine Schuhe...danach zog ich sie ihm von den Füßen.

Ich musste/muss aufstehen, bevor er wach wurde. Ich bringe ihm dann seinen ersten Kaffee ans Bett...kniend.
Mein Halsband musste ich fast 24 Stunden tragen, auch beim schlafen. Ausgenommen im Job oder Behördengänge und ähnliches.
Das Essen musste fertig sein, wenn er nach Hause kam. Ich hatte auch viele Regeln, was das virtuelle anging.

Ich darf einen Raum nicht verlassen, ohne zu fragen...ich darf nicht das Haus verlassen, ohne das er es weiß. Ich muss mal noch weiter nachdenken, mir würden sicherlich noch 1000 Sachen einfallen.

Diese Regeln bestehen bis heute, außer das ich das Halsband nicht mehr Nachts tragen muss (ich bekam viel Kopfschmerzen davon)
*********esire Mann
93 Beiträge
Erzeugen tue ich überhaupt nichts sondern bin einfach ich selbst. Ist die entsprechende Neigung da, dann entsteht auch im Alltag ein Machtgefälle ohne dass man etwas "erkünsteln" muss.

Beispiele für kleine Regeln ohne wesentlichen zeitlichen Extraaufwand:

Bei Mahlzeiten nicht vor dem Herrn zu essen beginnen.
In der Öffentlichkeit einen halben Schritt links hinter dem Herrn gehen.
Mit leichter Fesselung schlafen.
Benutzung von Sitzmöbeln und Bett nur mit Erlaubnis des Herrn.
Der Sklavin ist es in der Gegenwart des Herrn nicht erlaubt, ihre Beine zu überkreuzen.
Die Sklavin hat vor dem Verlassen des Zimmers zu fragen.
Kein Orgasmus ohne Erlaubnis des Herrn.
Das hier ist hilfreich, wenn man sich noch nicht für 24/7 entschieden hat, aber interessiert ist 👍
******ect Frau
1.162 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******rat:
Das hier ist hilfreich, wenn man sich noch nicht für 24/7 entschieden hat, aber interessiert ist 👍

Ja! Ich hoffe es wird weiterhin so schön detailreich kommentiert. 😊


An der Stelle ein Danke an alle bisherigen Kommentare. Für Einsteiger ins 24/7 sind das schöne Anregungen.
****_7 Paar
1.335 Beiträge
Ich befinde mich immer rechts von meinem Herrn, also laufen, sitzen, liegen. Ich brauch nicht hinter ihm zu gehen, einfach neben.

Knien brauch ich auch nicht, das mache ich nur wenn ich das innere Gefühl habe dazu.

Mein Herr bestimmt mein Essen, wann wir essen, wieviel ich esse. Kaffee, Wasser und Obst stehen mir frei, den Rest habe ich zu erfragen. Ich fange erst auf sein Zeichen an.

Ich darf nicht alleine aus dem Haus. Innerhalb unseres Hauses und Garten bin ich frei. Ich darf nicht Autofahren, und wenn, nur wenn er dabei ist.

Er bestimmt, wenn ich ins Bett gehe, wenn ich aufstehen darf.

Arztterminen habe ich mit ihm abzusprechen, anderen Terminen werden von ihm gemacht und bestimmt.

Ich darf nur Produkte online einkaufen welche bekannt und genehmigt sind schon. Alles
neue oder anderes habe ich zu erfragen.

Ich zeige mich jeden Morgen und Abend nach dem Duschen nackt wo mein Herr dann gerade ist im Haus.

Ich habe keine Geldbörse und kein Bankkarte mehr. Allerdings verwalte ich das Geld unserer Firma und privat. Ich weiß also genau wie es läuft, darf aber nicht entscheiden.

Klamotten mache ich eine Vorauswahl und er bestimmt was ich bestellen darf. Was ich tagsüber trage ist mir überlassen. Es sind aber alles Kleider.

Und sonst bestimmt er über meine Sexualität. Bestimmte Haltungen haben wir nicht, weil mein Herr nichts damit hat und es gekünstelt war für uns.

Das war es im groben schon, denke ich. Den Rest ist so normal, dass ich es nicht mal mehr weiß.
*******1392 Mann
84 Beiträge
Mit dieser Problematik war ich schon öfters beschäftigt: Alltag vs D/s

Es kann verschiedenste Gründe geben, warum der Alltag das eigentliche Machtgefälle überschattet. Das ist dann ein Umstand, der beiden Seiten nicht gut tut und schnell behoben werden muss, bevor Schaden entsteht.

Meine Herangehensweise sind dabei festgeschriebene Regeln. Regeln, die den Alltag kaum stören, kein großer Zeitaufwand sind und doch beide Seiten an die Grundwerte erinnern. Beispielsweise eine Kleiderordnung die bei Nichteinhaltung unter festgeschriebener Strafe steht.

Der Dom muss dann einfach nur Lesen und jegliche Diskussion, weil es ja niedergeschrieben ist, entfällt. Das hat zumindest bei mir immer geklappt und selbst in den stressigsten Zeiten dafür gesorgt, dass die Basis nicht vergessen wurde.
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