Verständnis / Fürsorge vs. Konsequenz / Sanktion
Hallo ihr 24/7 D/s denkend / lebenden hier in der Gruppe, Da wahrscheinlich die jenigen Paare die ihr BDSM lediglich zeitlich befristet in Sessionen ausleben und ansonsten sich auf Stino, Augenhöhe als festes Liebesbeziehungspaar sehen, wahrscheinlich weniger bis garnicht diesen inneren „Konflikt“ kennen frage ich doch mal hier in dieser Runde ob ihr diesen „Konflikt“ auch kennt und wie ihr persönlich damit umgeht.
Grundsätzlich erst einmal stammen ja unsere Verhaltensweisen und Reaktionen aus all den Erfahrungen die wir so in unserem Leben gesammelt haben und nicht immer lässt sich alles davon auch direkt und bewust beeinflussen / verändern.
Wenn also nun Sub/Sk wiederholt ein Verhalten / eine Reaktion zeigt die im Dom/Herrn etwas negatives Auslöst kann man als Dom/Herr damit ja ganz verschieden umgehen.
Für mich taucht dabei aber doch immer mal wieder die Fragestellung auf ob ich:
1. Weil ich sehen, erkennen und verstehen kann, was aus ihrer Vergangenheit dieses Verhalten / diese Reaktion ausgelöst hat will der „Care Giver“ sich um sie kümmern, sie in den Arm nehmen und die aus ihrer Vergangenheit stammende negativität auflösen bzw. sie aufnehmen und in positives wie halt, Sicherheit und Liebe transformieren. Hat die Situation zwar in dem Moment auch in mir erst einmal negativität ausgelöst liegt die Ursache dafür aber ja nicht in diesem Moment sondern in dem aus der Vergangenheit in Sub/Sk entstandenem Verhalten/Reaktionen.
2. Weil auch mein Verhalten / Reaktionen aus meinen vergangenen Erfahrungen stammen und ich meine emotionalen Grenzen verdeutlichen will würde der Dom+Sad in mir wenn sich das Fehlverhalten von Sub/Sk wiederholt am liebsten mit Sanktionen/Konsequenzen/Strafen agieren um nicht gefühlt passiv hinzunehmen sondern aktiv Grenzen zu verdeutlichen und Einfluss auf die gewünschte Veränderung nehmen zu können statt die Zeit alleine ihr Werk vollrichten zu lassen.
Beim nun dieses hier niederschreiben entsteht daraus die weitere Fragestellung:
Wenn Verhalten / Reaktionen und Emotionsregungen aus den Vergangenen Erfahrungen und Erlebnissen sowohl bei Dom wie auch bei Sub/Sk stammen sind es letztlich 2 Personen welche ohne das es von einer Seite beabsichtigt war in negativität aus ihrer persönlichen Vergangenheit hängen und die aktuelle Situation damit zu der machen die sie eben ist und aus der der obenstehende „Zwiespalt“ ausgelöst werden kann.
Rein auf zwischenmenschlicher ebene ohne jedes D/S denken / fühlen ist mir schon klar das in diesem Fall eigentlich beide Seiten an sich und der emotionalen Selbstkontrolle Arbeiten sollten/müssen um solch unnötige Konflikte zu vermeiden. Doch wenn ein 24/7 D/S die Beziehung trägt wo liegt der Punkt wo Dom/Herr nicht rein auf eine Veränderung bei Sub/Sk setzen/zählen sollte sondern dem Miteinander zu liebe auch das eigene Verhalten/Reaktionen überprüfen und verändern sollte.
Selbst wenn schon mehrfach Erklärt wurde kommt doch dennoch der Satz: „Weil ich es möchte/will.“ In vielen Fällen nicht positiv an und löst dann sogar weitere negativität aus, statt das X mal erklären oder diskutieren zu beenden.
Erläutert Dom das warum dann aber damit das in der Vergangenheit etwas liegt das mit dem Verhalten/Reaktion von Sub/Sk negativität in ihm auslöst kann man letztlich auch sagen das Dom an sich Arbeiten und seine Vergangenheit bewältigen muss um nicht in die negativität durch Sub/Sk’s Verhalten/Reaktion zu geraten.
Wie geht ihr also mit dem ganzen um bzw. wo und wie zieht ihr da für euch Grenzen?
Ich persönlich finde das gerade am Anfang einer Beziehung immer besonders schwer, da man sich noch nicht so gut kennt und sich die Art des gelebten BDSM ja auch erst einmal auf einander einpendeln muss. Je länger man sich kennt je besser wird man auch als Dom/Herr einschätzen / erkennen können ob Verständnis oder Sanktion in einer Situation angemessener sind, doch dafür muss man sich ja erst einmal auch gut genug kennen.