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Umgang mit den Folgen von Fehlentscheidungen

****Fr Mann
7 Beiträge
Themenersteller 
Umgang mit den Folgen von Fehlentscheidungen
Hi allerseits,


24/7 D/s zwingt beide Seiten enorme Verantwortung zu übernehmen. Je ausgeprägter das Machtgefälle ist, desto weitreichendere Folgen haben die Entscheidungen, welche vom dominanten Part in der Beziehung getroffen werden. Auch wenn man dies nicht möchte kann es trotzdem vorkommen, dass der / die Dom Fehlentscheidungen mit weitreichenden Folgen für beide Seiten trifft. Oder Entscheidungen, welche sinnvoll und wichtig, jedoch gegen den Willen der passiven Seite gehen.

In diesem Thema würde ich gerne diskutieren, wie solch schwierige Situationen gemeistert werden können. Mir ist bewusst, dass man hier keine harten, allgemeinen Prozesse für den Umgang mit allen Konfliktentscheidungen angeben kann. Daher denke ich, dass vor Allem Erfahrungsberichte hier helfen würden. Letztendlich ist das, was ich hier beschreibe, eine Stresssituation für die Beziehung. Mich würde interessieren wie man diese gemeinsam meistert.


Konkrete Fragen / Anregungen an / für Doms:
• Was sind erste Schritte, nachdem klar wurde, dass eine Entscheidung falsch war?
• Wie geht ihr mit Gefühlen um, welche aufkommen? Was für Emotionen kommen (Schuld, Unsicherheit, etc.)?
• Wie kommuniziert ihr mit eurem Partner? Verändert sich die Kommunikation?
• An was macht ihr fest, dass eure Beziehung keinen Schaden erhalten hat? (vermutlich erst einige Zeit nach dem Vorfall)

Konkrete Fragen / Anregungen an / für Subs:
• Wie geht ihr mit Gefühlen um, welche aufkommen? Was für Emotionen kommen (Wut, Zorn, Unverständnis, Angst, Verwirrung, etc.)?
• Was hilft euch mit dieser Situation umzugehen? (Bsp. im Verhalten oder der Kommunikation des Partners, soziales Netz, ...)
• Gibt es einen Verlust an Vertrauen in euren Dom? Wie geht ihr damit um? Was hilft euch?


Hier mal ein paar Gedanken meinerseits dazu. Bitte im Hinterkopf behalten dass ich noch keine 24/7 D/s Beziehung hatte und somit vieles theoretischer Natur ist.
• vertrauensvolle Kommunikation ist das A und O einer Beziehung, auch schon vor der Entscheidung. Sub sollte 100% verstehen warum so entschieden wurde. Dom sollte wissen, dass Entscheidung gegen Subs Willen geht
• Emotionale Gefechte helfen niemandem. Klärung kann erst stattfinden wenn beide Seiten ihre Emotionen (wieder, zumindest einigermaßen) unter Kontrolle haben.
• Nachtragendes Verhalten schadet der Beziehung. Leider ist dies oft unterbewusst emotional getrieben und somit schwer zu kontrollieren. Auch hier ist gute und wertschätzende Kommunikation unabdingbar
• Es muss einiges an Zeit in die Aufarbeitung solcher Vorfälle gesteckt werden, mit folgenden Aspekten: neue Entscheidung, Aufarbeitung von Emotionen, Analyse was falsch gelaufen ist, Verbesserungen für die Kommunikation in Zukunft, evtl. Anpassung des Machtgefälles


Ich danke euch schon einmal im voraus für eure Beiträge.

Gruß
HerrFr
****rna Frau
8.199 Beiträge
Wenn der Herr eine falsche Entscheidung getroffen hat, wird man sicherlich hinterher ins Gespräch gehen. Die letzte Entscheidung liegt beim Herrn. Wichtig finde ich, dass Erkennen und Einsehen.
Ich unterscheide jedoch... wird mir damit ernsthaft Schaden zugefügt.. setzt meine Eigenverantwortung ein. Mir muss nicht alles gefallen, trotzdem akzeptiere ich die Entscheidung des Herrn. Er muss mir auch nicht jede Entscheidung erklären warum und wieso. Ich habe seine Entscheidung zu akzeptieren
*********d_sub Paar
205 Beiträge
Ich frage mich, was Du mit solchen Fehlentscheidungen meinst.
Bitte mal 2-3 konkrete Beispiele.

Darüber hinaus:
• vertrauensvolle Kommunikation ist das A und O einer Beziehung
> grundsätzlich ja. Doch es hat auch seine Grenzen. Und die liegt genau dort, wo der Chef anfängt sich selbst zu bemitleiden, zu jammern und zu klagen.
Mentale Stärke und handeln aus der Stärke ist nicht zu unterschätzen.

• Sub sollte 100% verstehen warum so entschieden wurde.
> Nein, das muss sie nicht. Ich übernehme die Verantwortung für mein Handeln. Sie folgt. Ich muss ihr nicht zu 100% erklären, warum Dinge passieren.
Wieder handeln aus der Stärke.
Das ist kein partizipativer Führungsstil, wie er in vielen Unternehmen gelebt wird und bei dem der Chef versucht wirklich Jeden mitzunehmen. In TPE Beziehungen und auch in Domestic Discipline Beziehungen wird wohl in den meisten Fällen ein patriarchalischer Führungsstil gelebt.
Der Chef gibt vor, die Sub folgt. Feddich isset.

• Dom sollte wissen, dass Entscheidung gegen Subs Willen geht
> Ja, das sollte er. Und er sollte ihre Einwände abwägen.

• Emotionale Gefechte helfen niemandem. Klärung kann erst stattfinden wenn beide Seiten ihre Emotionen (wieder, zumindest einigermaßen) unter Kontrolle haben.
> Wenn es so weit kommt, ist irgendwas in der Führung falsch gelaufen. Und das gilt auch im Nachgang, wenn Fehlentschheidungen getroffen wurden.

• Nachtragendes Verhalten schadet der Beziehung. Leider ist dies oft unterbewusst emotional getrieben und somit schwer zu kontrollieren. Auch hier ist gute und wertschätzende Kommunikation unabdingbar
> siehe zuvor. Meiner Meinung Führungsfehler.

Das Hauptproblem liegt nach meiner Erfahrung immer wieder in der Führung des Chefs.
Unsicherheit im Führen erzeugt Unsicherheit im Folgen.
Und viele Chefs führen unsicher.

Mister
*******odot Frau
1.708 Beiträge
Ich handhabe es so:
Bei "folgenschweren" Entscheidungen ist mein Sklave Teil des Entscheidungsprozesses. Das betrifft grundlegende Lebensentscheidungen. Alle Entscheidungen, deren Auswirkungen unsere Beziehung überdauern könnten, setzen für mich ein Comittment voraus.

Unterm Strich möchte ich, dass er glücklich ist und würde deshalb nichts gegen seinen Willen und gegen seine Interessen entscheiden.
Die Verantwortung bei dieser Güte an Entscheidungen liegt also klar bei uns beiden.

Entscheidungen, die keine erheblichen, "bleibenden" Auswirkungen haben, treffe ich nachdem ich ihn angehört und seinen Appell abgewogen habe. Und da übernehme ich die Verantwortung für etwaige Konsequenzen.
Stellt sich eine Entscheidung meinerseits als falsch oder unglücklich heraus, gehört es für mich dazu, dass das "Konstrukt" diese Fehlentscheidung trägt. Fehler passieren und es obliegt dann mir, ob ich diese eingestehe oder gar nicht darüber rede. Passiert ist passiert und eigentlich wissen es beide und jeder denkt sich seinen Teil und weiter geht's.

Ich glaube, wenn Top dann in die Rechtfertigungshaltung geht, schwächt dies die Beziehung. Es gehört dazu fehlerfreundlich zu sein, damit ich weiterhin gerne die Führung übernehme, denn gerade das ist eben der Preis des Vorangehens und der Verantwortung: du kannst auch mal falsch liegen.

In solchen Momenten entscheidet sich auch wie stark die Fähigkeit und der Willen im Sub ist zu folgen, zu vertrauen, sich hinzugeben.


Eine Prüfung ist es m.E. jedoch für beide.
*******987 Frau
9.044 Beiträge
Fehler passieren und es obliegt dann mir, ob ich diese eingestehe oder gar nicht darüber rede.

Ich kann nicht so viel dazu sagen, aber was ich weiß: mir hilft es in solchen Situationen enorm, wenn Dom seinen Fehler eingesteht. Damit meine ich nicht, er soll sich rechtfertigen. Er soll nur sagen, dass er falsch entschieden hat und es ihm leid tut und er versucht, es ab jetzt besser zu machen. (Natürlich nur, wenn er aufrichtig so empfindet) Damit ist für mich das Thema dann quasi vom Tisch. Meine Gefühle mache ich dann schon mit mir selbst aus.
******dja Frau
1.267 Beiträge
Wo Menschen miteinander zu tun haben passieren auch Fehler sowohl auf der dominanten als auch auf der devoten Seite das ist ganz normal. Und genauso normal sollte auch damit umgegangen werden. Wenn ein Fehler passiert wird darüber gesprochen was war der Grund wie kann man es ändern was braucht jeder von den beiden jetzt um darüber hinweg zu kommen. Das beschädigt in keinster Weise die Beziehung oder das Machtgefälle.
*******e74 Frau
401 Beiträge
Aus Bottomsicht:

Fehlentscheidungen lösen bei mir Hilflosigkeit, Verzweiflung, Angst, Trauer aus. Wiederholte Fehlentscheidungen über lange Zeiträume verändern mich als Mensch, ich gerate in eine dauerhafte Hilflosigkeit, bin dann in mich zurückgezogen, verliere den Lebensmut. Auf Dauer wird auch der Körper in Mitleidenschaft gezogen, das Immunsystem schwächelt, Muskeln verspannen sich dauerhaft.

Das ist allerdings ein Worst Case Szenario und eine Schwäche auf der “Führungsebene”. Wenn Kommunikation abgebrochen wird bevor eine Lösung gefunden wurde können keine passenden Entscheidungen getroffen werden, es sei denn Top ist Hellseher…

Meine Pflicht als Bottom ist es zunächst mitzuteilen wenn es Einschränkungen gibt, wenn es Bereiche gibt, in denen Entscheidungen besonders bedacht werden müssen. Das muss klar geäußert werden.

Um das zum Verständnis zu konkretisieren:
Natürlich kann mein Eigentümer bestimmen wo ich lebe und arbeite. Er muss aber wissen welche Umstände vorgegeben sind, das habe ich mitzuteilen. Ich wünsche mir dass mein Vater nicht miterleben muss dass ich das Haus verkaufe, das er mit finanziert hat um meine Zukunft zu sichern. Oder dass meine Hunde nicht ihr Zuhause verlieren, außer es gibt eine bessere Option für sie als bei mir zu leben.
Eine Fehlentscheidung auf diesem Gebiet, die ja eher noch die fehlende Empathie für die anderen Beteiligten ausdrückt als die für mich, hätte einen so nachhaltigen Effekt, dass sich das wohl nicht wirklich wieder gutmachen ließe.
Letztendlich wäre das Vertrauen wohl unwiederbringlich zerstört.

Der Schlüssel ist Kommunikation. Sensible Kommunikation, weil zumindest mir es extrem schwer fällt Wünsche zu äußern.
Es ist meine Verantwortung meinen Eigentümer in die Lage zu versetzen richtige Entscheidungen treffen zu können.

“ Oder Entscheidungen, welche sinnvoll und wichtig, jedoch gegen den Willen der passiven Seite gehen.”
Nein. Das ist nicht möglich, da ich keinen eigenen Willen habe. *g* Wünsche sicherlich, aber keinen Willen.

Captains Spielzeug
*****815 Frau
342 Beiträge
Na, ich würde die Theorie da Mal nicht überstrapazieren. Einfach mal ins machen kommen, der Rest findet sich individuell.
Eine ds Beziehung zu etablieren, wo sich der bottompart so intensiv dauerhaft reinreden lässt, und wo der top Part dass will (also, ob Du wirklich entschieden willst, wo und was der andere Arbeitet und ob er Haus und Tier veräußert, dass müssen ja beide Seiten wollen) ist, meines Erachtens, nicht so häufig, dass man sich da vorab nen Kopf machen muss. (Erfahrungswerte aus meinem begrenzten Umfeld)
Und von oben genanntem Abgesehen (inklusive Freundeserlaubnisliste) sind Fehler (ich hoffe es geht nicht um Nierentransplantationen) oft doch nicht so tragisch.
*******e74 Frau
401 Beiträge
@*****815
Wen sprichst du mit deinem Beitrag an?
*****815 Frau
342 Beiträge
Den TE
******ara Frau
4.466 Beiträge
Ich persönlich finde es schwer zu verstehen, was für dich TE eine Fehlentscheidung wäre. Also welchen Umfang diese beinhaltet.

Ist es ein Verleih der Devota an einen Menschen, der sich währenddessen als nicht so verantwortungsbewusst bewahrheitet, wie man vorher annahm? Ist es eine Entscheidung zu einem Berufswechsel, der ihr im Nachhinein betrachtet nicht gut tut oder ist es etwas kleines, wie die Entscheidung statt aufzuhören bei einer Session weiter zu spielen und damit einen Absturz hervor zubeschwören?

Entscheidungen haben immer für mich einen Effekt egal ob kleinerer Natur oder großer Natur. Ich besitze gegenüber meinem Herrn ein Urvertrauen. Ich folge ihm und damit auch seinen Entscheidungen, die er am Ende trifft auch wenn manchmal diese Entscheidungen für mich schwer nachvollziehbar sind.

Sollte sich nach einer dieser Entscheidungen und den Weg, den man gemeinsam geht ein negatives Gefühl für mich einstellen so spreche ich dieses offen an. Ich erzähle ihm von meinen Empfindungen, Emotionen und den inneren Bildern, die sich gegebenfalls zeigen. Und genau an diesem Punkt kommt aber wieder er für mich in die Zugposition. Er ist der führende Part und entscheidet alleine ob er mich weiter auf diesem Weg gehen lässt, weil er einen Wachstum auch an dieser erstmal negativen Situation sieht oder ob er eine Änderung herbeiführt.


Daher gäbe es für mich keinerlei Veränderungen unserer Verbindung oder meines Vertrauens gegenüber ihm, denn die Entscheidungsgewalt innerhalb der Verbindung liegt bei ihm und er alleine entscheidet den Weg. Natürlich könnte ich Ihm beratend zur Seite stehen und daraus kann es passieren, dass er eine andere Entscheidung trifft aber oft trifft er auch seine eigene Entscheidung genauso wie er diese haben wollte von Anfang an.
****Fr Mann
7 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank an alle für die ganzen Kommentare. Ich durfte bereits einiges für mich mitnehmen (siehe unten). Falls euch noch etwas fehlt bitte gerne ergänzen *g*


Da das hier zwei oder drei Mal thematisiert wurde: Mir geht es vor Allem um das, was in der Beziehung passieren muss, sodass auch Sub zuversichtlich in eine gemeinsame Zukunft blicken kann. Um die Art der Kommunikation oder des Verhaltens zur Verbesserung der Situation oder der Verarbeitung mit ihr. Nicht um die Entscheidung selbst, der Folgeentscheidung oder das Beheben der Nebenwirkungen. Deshalb auch die Frage nach den Emotionen, welche entstehen.

Konkrete Beispiele zu Entscheidungen oder Situationen hatte ich noch nicht im Kopf. Es geht aber schon um Entscheidungen mit großen Auswirkungen für das gemeinsame Leben. Hier mal ein paar Themengebiete für Entscheidungen und zugehörige Folgen, welche ich mir vorstellen könnte:
• Herausreißen aus sozialen Netzen durch Umzug, Wechsel des Arbeitgebers, etc. -> hohe emotionale Belastung
• Verletzungen als unvorhergesehene Nebenwirkung einer Entscheidung
• gesundheitliche Folgen als unvorhergesehene Nebenwirkung einer Entscheidung
• räumliche Trennung über längere Zeit, bspw. durch Auslandseinsatz


Ein paar direkte Antworten meinerseits auf Kommentare:

"• vertrauensvolle Kommunikation ist das A und O einer Beziehung
> grundsätzlich ja. Doch es hat auch seine Grenzen. Und die liegt genau dort, wo der Chef anfängt sich selbst zu bemitleiden, zu jammern und zu klagen."
-> mir ging es vor Allem um die Punkte 1. Dom muss vertrauen dass Sub mitteilt wenn etwas nicht stimmt / passt und 2. Sub muss vertrauen dass Dom im besten Interesse beider Seiten entscheidet und handelt. Es geht nicht um Selbstmitleid oder das Schieben von Schuld auf Andere (ist nicht nur Zeitverschwendung und bringt niemanden weiter, sondern schadet auch der eigenen mentalen Haltung)

"• Sub sollte 100% verstehen warum so entschieden wurde.
> Nein, das muss sie nicht. Ich übernehme die Verantwortung für mein Handeln. Sie folgt. Ich muss ihr nicht zu 100% erklären, warum Dinge passieren.
Wieder handeln aus der Stärke."
-> war bezogen auf Entscheidungen mit weitreichenden Folgen für beide Seiten. Wenn eine Entscheidung bspw. die Gesundheit der / des Sub(s) betrifft würde ich schon auf Einbindung setzen (heißt nicht unbedingt Mitbestimmung)

"Fehlentscheidungen lösen bei mir Hilflosigkeit, Verzweiflung, Angst, Trauer aus. Wiederholte Fehlentscheidungen über lange Zeiträume verändern mich als Mensch, ich gerate in eine dauerhafte Hilflosigkeit, bin dann in mich zurückgezogen, verliere den Lebensmut. Auf Dauer wird auch der Körper in Mitleidenschaft gezogen, das Immunsystem schwächelt, Muskeln verspannen sich dauerhaft. Das ist allerdings ein Worst Case Szenario und eine Schwäche auf der “Führungsebene”."
-> Hilflosigkeit hatte ich noch nicht bedacht, danke. Ich stimme auch vollkommen zu, dass das Beschriebene von dir Fehlverhalten auf Führungsebene ist.

"Nein. Das ist nicht möglich, da ich keinen eigenen Willen habe. *g* Wünsche sicherlich, aber keinen Willen."
-> schöner Satz, war von mir unglücklich beschrieben *g*


Was ich bislang für mich für solche Situationen mitgenommen habe:
• "Unsicherheit im Führen erzeugt Unsicherheit im Folgen."
• Sub hat vollstes Vertrauen in die Intentionen und Fähigkeiten des Doms.
• Sub sollte, besonders in solchen Situationen, einen Raum haben sich mitteilen zu dürfen. Dom sollte aufmerksam zuhören und Ängste / Bedenken zur Kenntnis nehmen.
• Fehler passieren. Eine offen gelebte Fehlerkultur bringt alle weiter.

Was ich sonst mitgenommen habe:
• weniger Theorie, mehr Praxis *zwinker*
***f7 Mann
1.419 Beiträge
Vorab danke für deinen Beitrag, da er auch zeigt dass du dich bemühst zu reflektieren.
Und der Austausch dient ja auch zu der Betrachtung unterschiedlicher Meinungen, und jeder
soll BDSM so ausleben wie er will.
Als dominanter Part muss dir immer die Verantwortung bewusst sein.
Spiele mit der Wahrheit und mit offenen Karten.
Einige deiner Beispiele wie:
• Verletzungen als unvorhergesehene Nebenwirkung einer Entscheidung
• gesundheitliche Folgen als unvorhergesehene Nebenwirkung einer Entscheidung
• räumliche Trennung über längere Zeit, bspw. durch Auslandseinsatz

Da sträubt es mir halt etwas sprichwörtlich die Nackenhaare im negativen Sinn.

Als dominanter Part trägst du die Macht und auch die Verantwortung des Körpers, der Seele und des
Geistes deiner devoten Persönlichkeit. Und ja du wirst auch mal Rechenschaft ablegen müssen, am Ende der Zeiten der Welt oder spätestens am Zeitpunkt wenn deine Seele deinen Körper verlässt.
Das sind aber die Ansichten eines Christlichen Dominanten Parts.

Was ich noch ergänzen möchte, lass dir Zeit bei deinen Entscheidungen.
Mach nur das was du wirklich willst und mach es mit Hausverstand, du musst immer zu dem
stehen was du machst.

Deine Aufgabe ist Fehler komplett zu vermeiden, und wenn du Fehler machst, Bestrafe dich selber ohne die Anwesenheit deiner Devoten Persönlichkeit. Dieser Gedanke der eigenen Selbstbestrafung wird deinen Kopf klarer machen, und dir fällt es leichter die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Die meisten Devoten Persönlichkeiten, verunsichert so was. Und zweifeln auch an dir ob
Sie richtige Entscheidung mit dir getroffen haben.
Wenn du einen Fehler gemacht hast, aus deiner eigenen "Dummheit". Dann schenke ihr etwas was Ihr Freude bereitet, geh mit ihr Wellnessen. Dass eine devote Frau dauerhaft in Ketten in einem kalten Loch gehalten will, vergiss es.

Streichle sie lieber zärtlich im Nacken , flüstere Ihr lieber was sinnliches ins Ohr. Aber mach dich niemals selber zum „Clown – Deppn“ durch grobe Fehlentscheidungen, vor deiner devoten Persönlichkeit.

Zusammengefasst: Vermeide Fehler, lass dir Zeit beim Denken, triff keine übereilten Entscheidungen,
sei dir deiner Macht und Verantwortung intensiver bewusst.
****Fr Mann
7 Beiträge
Themenersteller 
"Als dominanter Part trägst du die Macht und auch die Verantwortung des Körpers, der Seele und des
Geistes deiner devoten Persönlichkeit."
-> richtig, genau deshalb mache ich mir auch Gedanken darüber. Es kann aber auch umgekehrt sein: Ich selbst falle durch so eine Entscheidung für einige Zeit aus und kann somit nicht mehr wie gewohnt agieren / entscheiden.

"Zusammengefasst: Vermeide Fehler, lass dir Zeit beim Denken, triff keine übereilten Entscheidungen,
sei dir deiner Macht und Verantwortung intensiver bewusst."
-> Vielen Dank für die Zusammenfassung. Vor Allem beim Durchdringen des letzten Punktes (Macht und Verantwortung) stoße ich immer wieder auf Aspekte, die ich nicht ohne weiteres beantworten kann. Deshalb wollte ich wissen wie Andere mit deutlich mehr Erfahrung darüber denken.
******und Frau
4.491 Beiträge
Zitat von ****Fr:
"Zusammengefasst: Vermeide Fehler, lass dir Zeit beim Denken, triff keine übereilten Entscheidungen,
sei dir deiner Macht und Verantwortung intensiver bewusst."
-> Vielen Dank für die Zusammenfassung. Vor Allem beim Durchdringen des letzten Punktes (Macht und Verantwortung) stoße ich immer wieder auf Aspekte, die ich nicht ohne weiteres beantworten kann. Deshalb wollte ich wissen wie Andere mit deutlich mehr Erfahrung darüber denken.
Naja, also es erwartet glaube ich keine Sub einen Allwissenden Dom. Es muß nicht im Vorfeld alles und jedes beantwortet werden können.

Wenn ich jedoch mich in ein 24/7 Machtgefälle begebe, dann sollte DOM auch diese Verantwortung tragen können für die Macht, die ihm übereignet wird. Das kann und will nicht jeder. Das ist völlig okay. Nur dann darf ich auch kein 24/7 Machtgefälle eingehen. Denn die Verantwortung ist ein essentieller Bestandteil. Dann ist für die Person vielleicht einfach nur das Ausleben in Sessions der richtige Weg.

Jemand, der 24/7 einfordert, sollte in der Lage sein zu führen. Und auch kurzfristig und schnell Entscheidungen treffen zu können, wenn es darauf ankommt. 24/7 sollte als Dom nur von einer wirklichen Führungspersönlichkeit gelebt werden, der in der Lage ist wirklich die Führung zu übernehmen und das nicht nur als Rolle oder sexuelle Spielart zu sehen. Denn die letzteren BDSM-Auslebenden dürften mit dem Konzept der dauerhaften Verantwortung überfordert sein und auch zu denjenigen gehören, die das nicht leben können (oder wollen).

Für mich kann 24/7 zumindest nicht anders funktionieren als mit jemandem, der die Verantwortung dauerhaft übernehmen kann und auch als Führungspersönlichkeit in der Lage ist, schnelle und kurzfristige Entscheidungen zu treffen.

Das schließt nicht aus, daß ich als Sub mit meinem Herrn über anstehende Entscheidungen spreche. Ihm meinen Blickwinkel dazu gebe und mit ihm darüber ggf. auch diskutiere. Denn letztendlich wird dem Herrn auch immer das Wohlergehen seiner Sub am Herzen liegen. Und ich gehe davon aus, daß mein Herr nicht bewußt Entscheidungen treffen wird, die mir dauerhaft schaden. Ich gehe davon aus, daß der Herr meine Argumente abwägend berücksichtigt und erst dann seine Entscheidung trifft.

Und mal ganz ehrlich. Auch ich als Sub ohne Herrn könnte eine Fehlentscheidung in meinem Leben für mich treffen. Wobei ich da eine andere Einstellung zu habe. Denn in meinen Augen wird genau das in unserem Leben passieren, was passieren soll. Und auch erst negativ aussehendes hat in meinem Leben immer zu etwas positivem geführt. Es ist letztendlich das, was man daraus macht, was entscheidend ist.
*****Dom Mann
188 Beiträge
Irren ist menschlich. Das gilt auch für den Dom. Die Frage ist doch, wie die Fehlentscheidung entstanden ist. Wurde sie nach besten Wissen und Gewissen getroffen? Wurde vorher eine ausreichende Grundlagenermttlung durchgeführt?
In einer liebevollen Beziehung versteht die Sub, dass der Dom nicht vollkommen ist und Fehler macht.
Schwierig wird es, wenn sich Fehler häufen. Dann muss man hinterfragen, ob es das richtige Modell ist, dass der Dom die Entscheidungen trifft.
Wichtig halte ich die Kommunikation im Fehlerfall. Dies wurde ja schon angesprochen.
Persönlich gehe ich mit Fehlern (sowohl innerhalb einer D/s-Beziehung als auch außerhalb) sehr offen um.
Mein Credo ist: Ich tue mir leicht. Ich mache Fehler und stehe dazu. Menschen, die keine Fehler machen, tun mir leid. Sie sind permanent im Streß. Zuerst möglichst keine Fehler zu machen. Tun sie es dann trotzdem, stresst es sie, diese zu kaschieren.
*****ust Mann
146 Beiträge
In meinen Augen denkst Du viel zu weit voraus. Vielleicht wirst Du glücklich mit einer Frau in einer Domestic/Diszipline Beziehung. Vielleicht möchtet ihr Dominance/Submission leben. Dann ist es aber noch lange kein "Total Power Exchange".

Bis man als Dom den Wunsch hat Lebensentscheidungen für seinen Partner zu treffen, bzw. als Sub den Wunsch diese in die Hände des Partners zu legen, bedarf es einer langen gemeinsamen Entwicklung. Bis dahin hat man gemeinsam gelernt mit Fehlern umzugehen.

Bezüglich Fehlern des Dom möchte ich noch anmerken, dass wir in meiner Beziehung damit offen umgehen. Meine Sub weißt mich unverblümt darauf hin und ich versuche erst gar nicht etwas zu beschönigen. Hätte auch keinen Erfolg, dafür hat sie viel zu viel Durchblick. So etwas wie "Schuldgefühle" habe ich dabei gewöhnlich nicht
Zitat von *********d_sub:
Das Hauptproblem liegt nach meiner Erfahrung immer wieder in der Führung des Chefs.
Unsicherheit im Führen erzeugt Unsicherheit im Folgen.
Und viele Chefs führen unsicher.

Diese Passage finde ich wirklich großartig, genauso ist es. Viele Probleme treten auf, egal ob nun 24/7 oder nicht, weil man als Sub einen unsicheren Führungsstil erlebt. Das lässt dann Platz und Raum, um an seinen Worten z.B. zu zweifeln oder selbst unsicher zu werden, weil ich seine Unsicherheit spüre.
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