Ich hab da jetzt eine ganze Weile drüber nachgedacht und das für mich hin und hergeschoben. Und trotzdem sträubt es sich eben in mir. Also ich persönlich halte mich nicht für eine Sklavin und werde das auch nach dem was hier geschrieben wird, nie sein. Denn ja für mich gibt es Bereiche in meinem Leben, die ich eigenständig kontrollieren muß und auch möchte.
Und dazu gehört ganz eindeutig für mich mein Beruf. Es geht mir dabei gar nicht speziell um eine Karriere. Mir war es von jeher nicht wichtig Karriere zu machen, sondern einfach nur glücklich zu sein. Aber genau darum geht es für mich. In welchem Beruf ich mich wohl fühle und wie glücklich ich damit bin, dass kann nur ich wissen. Das wird mein Herr für mich nie entscheiden können. Aber sollte es ihm nicht wichtig sein, dass ich glücklich bin? Was hat meine Hingabe an ihm damit zu tun, dass er entscheidet, ob ich und wo ich arbeite? Meine berufliche Situation ist etwas, wo ich mit leben muß, mit der ich mich am Ende auseinandersetzen muß. Nicht er, sondern nur ich. Klar frage ich ihn um Rat, erzähle ihm was mir durch den Kopf geht, suche mir Hilfe bei ihm. Aber entscheiden muß ich am Ende welchen Weg ich dabei gehe. Das steht aber keineswegs im Zwiespalt mit der SUB in mir. Im Gegenteil umso glücklicher und ausgeglichener ich bin, umso tiefer und ehrlicher kann ich mich hingeben.
Dann ist es authentisch. Und nur weil ich selbst entscheide, wo ich arbeiten gehe, stelle ich seine Macht über mich ja nicht in Frage. Mir stellt sich da eher eine andere Frage. Warum sollte ein Herr, der in sich gefestigt ist, sich seiner selbst bewußt und wissend, dass seine sub an seiner Seite steht, etwas dagegen haben, wenn sie Karriere macht? Denn dann sieht er doch da gar keinen Widerspruch zu ihrer Hingabe, sondern sollte eher stolz sein, dass sie etwas leistet, etwas schafft. Ich sehe das wirklich sehr zwiegespalten und habe da auch einfach oft das Gefühl, dass eben der dominante Part, dort eher die Angst hat, dass seine sub ihn beruflich überflügeln könnte. Und ja das kann natürlich dann wirklich für ihn ein Problem sein. Aber nur dann, wenn er eben unter einem mangelndem Selbstbewußtsein leidet. Ansonsten sollte er sich freuen, sie bestärken und hinter ihr stehen.
Wobei es für mich dann noch die Steigerung gibt, nämlich dann, wenn Dom sich hinsetzt und ihr erstmal vorschreibt, wie sie und wo sie zu arbeiten hat und dann auch noch das Geld für sich in Anspruch nimmt. Denn das ist ja auch noch so ein Thema. Nicht falsch verstehen und gleich steinigen. Ich bin durchaus der Meinung, dass man gemeinsam das Geld ausgeben kann und sollte, wenn man gemeinsam lebt, aber von diesen sogenannten Doms, die ihre Sklavin für sich arbeiten gehen lassen, dann das Geld einkassieren, für sich selbst ausgeben und dann aber im gleichen Atemzug sagen wie nett sie doch sind, weil sie ihre Sklavin arbeiten gehen lassen, wird mir einfach nur schlecht.
Aber wie gesagt, am Ende muß jeder für sich selbst wissen, wo er lang möchte. Ich habe mich freiwillig meinem Herrn hingegeben. In dem Vertrauen, er ist sich der Verantwortung bewußt und sieht mich nicht nur als Objekt. Bei allem was wir tun und leben, sollten wir nie vergessen, dass es am Ende freiwillig geschieht. Denn alles was ich gebe, kommt aus tiefstem Herzen und nur deswegen bedeutet es soviel. Wieviel würde es noch bedeuten, wenn er mich dazu nur nötigen würde oder es gar nicht mehr sehen würde, weil er der Meinung ist, dass ich ja als Sklavin eh keine andere Möglichkeit habe. Wieviel gebe ich noch, wenn ich es nur aus dem Gedanken heraus tue, dass ich nicht anders kann, weil er mich sonst nicht mehr liebt und als seine Sklavin haben möchte.
Ich bin seine sub, nicht weil er mich zwingt, sondern weil es von ganz tief drinnen kommt. Und lieber schränke ich diese Hingabe dann wie es hier gesagt wird ein, auch wenn das für mich nicht so ist, als wie mich hinzugeben in allen Bereichen und dabei im Grunde nur noch eine Pflicht zu fühlen.
Jedem das was er möchte und ich habe auch kein Problem damit, dass jemand sagt, dass er seinem Herrn eben genau diese Entscheidung überlässt, aber womit ich ein Problem habe ist, wenn mir meine eigene Hingabe abgesprochen wird nur weil ich eben noch selber denken kann.