TPE Dilemma - Wie lässt sich Abhängigkeit real umsetzen
Nachdem wir am Rande eines anderen Threads kurz über die Realisierung von TPE in der Praxis geschrieben haben und ich „versprochen“ habe, ein eigenes Thema dazu zu eröffnen, lade ich Euch nun zum Austausch ein.Bezugnehmend auf den Themenbeitrag von @*********d_sub und mir
(24/7 BDSM als Lebensstil: Verschenkungsurkunde vs. Sklavenvertrag)
stellt sich mir die Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen es in der Realität gibt, den devoten Part durch den Entzug von Vermögen und finanziellen Mitteln vollständig in Abhängigkeit zu bringen.
Ich weiß, dass dies eine extreme Form von TPE ist, möchte Euch aber trotzdem einladen, Erfahrungen und Ideen einzubringen. Bitte diskutiert nicht die extreme Abhängigkeit an sich, da dies nicht Gegenstand dieses Austauschs sein soll; solche Themen können in einem separaten Thread aufgegriffen werden.
Was ist, wenn eine Person „vollständig mittellos und damit vollkommen abhängig“ gemacht wurden, und welche Probleme sind damit verbunden?
Kontenvollmachten und Generalvollmacht:
• Sobald eine Kontenvollmacht besteht, kann der devote Part (im Zweifel über Umwege) auf das Konto zugreifen. Eine Generalvollmacht vervielfacht diese Möglichkeit.
• Sollten die Vollmachten irgendwo hinterlegt sein, besteht ebenfalls die Möglichkeit des Zugriffs durch den sub/Sklaven.
• Ein Vermögen, das der dominante Part ohne Wissen des devoten Parts auf den Namen des sub/Sklaven anlegt/anspart.
--> Mögliche Lösungen:
• Deponieren von Vollmachten bzw. Vermögensurkunden bei einer vertrauten Person des dominanten Parts, die einschätzen kann, wann es sinnvoll ist, diese Vollmachten an den devoten Part auszuhändigen (z.B. bei Pflegefall, Tod, schwerwiegendem Unfall...).
• Hinterlegen der Dokumente bzw. Vermögensurkunden an einem dem sub/Sklaven nicht bekannten Ort, der im Notfall gefunden werden kann (eher eine weichere, aber dafür von anderen Menschen unabhängige Lösung).
Pflegefall:
• Patientenverfügungen, Betreuungsverfügungen sowie Vollmachten (siehe oben).
--> Abgesehen von den Vollmachten ist diese Lösung erst hilfreich, wenn ein klarer Unterstützungsbedarf besteht. In diesem Fall könnte der devote Part die Mindestanforderungen übernehmen.
Minderjährige Kinder:
• Hier stoße ich tatsächlich an moralische Grenzen. Sollte der devote Part mittellos sein, sind die Kinder meines Erachtens in allen Fällen auf die Versorgung durch den dominanten Part angewiesen. Ob man das möchte, muss gut überlegt werden.
• Hilfsweise bestehen Möglichkeiten wie:
- Treuhandvermögen.
- Verträge zugunsten der Kinder (wobei meines Wissens auch der Zugriff der Erziehungsberechtigten und somit des devoten Parts möglich ist).
- Begünstigungen aus Kapital- und/oder Lebensversicherungen (wobei diese, sollten sie auf den Namen des dominanten Parts laufen, auch widerruflich sind).
Welche Ideen und Lösungsansätze habt Ihr zu den oben genannten „Herausforderungen“?
Welche weiteren Grenzen kennt Ihr und habt sie ggf. gelöst oder umgangen?
Ich freue mich auf konstruktive und „zukunftsorientierte“ Aspekte. Als Anregung zur Diskussionskultur könntet Ihr versuchen, anstelle eines Beitrags zu widersprechen, diesen so zu erweitern, dass er „mehr“ wird.
Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen und Ideen.
Madame' sklave severin