Virtuelle Unverbindlichkeit vs Schlechtes Benehmen

... als dominante Frau hast du eine große Auswahl an möglichen Spielpartnern...
Sei also Konsequent...
Kurze Ansage.... und dann auf Wiedersehen

alles Wichtige wurde schon gesagt.
Vermutlich habt ihr (noch) nicht dieselbe Funkfrequenz in Sachen Kommunikatio.
Und noch eine Frage: Kann er hier mitlesen?

Genau das ist doch der Sinn einer virtuellen Auseinandersetzung, oder nicht? Dass beide danach ein wenig schlauer sind.
Ich für meinen Teil bin es jedenfalls.


Gut, ich dachte naiverweise, dass er zumindest erwähnt hatte, dass er den Bericht dir Freitag vorlegen würde. Me bad ... ...
Das hätte er wirklich alles viel früher schreiben können!


Siehe UncleD, ich sehe es ähnlich. Du weißt nicht, wie er sozialisiert wurde.
Für mich ist es auch selbstverständlich, solche Dinge zu fragen, ich habe es aber auch schon in meinem Freundeskreis vollkommen anders erlebt! Und das von Menschen, die ich sehr schätze aufgrund ihrer Aufmerksamkeit, (emotionalen) Intelligenz und Höflichkeit, wohlgemerkt.
Es existiert nun einmal auch die Ansicht, dass wenn der Gast keine Extrawünsche äußert, er sich gerne überraschen lässt, was der Gastgeber ihm vorsetzen wird.

Dinge "automatisch" voraussetzen, birgt stets die Gefahr, dass man grandios aneinander vorbeiredet. Missverständnisse, und damit Verletzungen, sind damit förmlich vorprogrammiert.


Äh, doch ... denn er mag noch so viel Erfahrung haben: Er hat sie nicht mit dir.
Er weiß nicht, was dir wichtig ist. Es sei denn, du sagst ihm dies.
Er weiß nicht, was "Erziehung" für dich bedeutet. Es sei denn, du sagst es ihm.
Er weiß nicht, was alles zu "Höflichkeit" dazugehört für dich. Es sei denn, du sagst es ihm.


Da gebe ich dir vollumfänglich recht, in beiden Punkten

Das persönliche Gespräch. Genau. Darauf kommt es an.
Selbstverständlich sollte er die von dir geforderte Liste dabei haben. Sonst ist es eh vorbei.
Nach "Lust und Laune" kann er Aufgaben natürlich auch nicht nachkommen. "Keine Lust" ist kein Argument, natürlich nicht! Natürlich muss er eine gute Begründung haben.
Eine plausible ist aber sehr wohl, dass ihn das sehr viel Zeit kostete, unerwartet viel. Und er schlicht nicht wusste, dass du auch "Zwischenstände" gerne gehabt hättest, z.B. der Sorte "Es dauert noch, es ist schwieriger als gedacht, aber ich bin dabei!".


Genau das

Es passt auch perfekt zum Thementitel: Verbindlich wird es letztlich erst real. Denn virtuell lässt sich vieles falsch verstehen. Verbindlichkeit kann nicht entstehen, wenn nicht sicher ist, ob nicht doch beide aneinander gerade vorbeireden, oder, besser ausgedrückt: Vorbeischreiben.


Das kannst natürlich nur du entscheiden.

Einerseits gehört er damit ja offensichtlich nicht zu jenen, die einfach nur ihren Film fahren und dir nur nach dem Mund reden und/oder ihr Gehirn abgegeben haben, sobald sie bei dir "dominant" gelesen haben, sondern ein Mensch bleiben und nicht nur noch als Sub agieren. So etwas kann sehr reizvoll sein, denn im Austausch kann auf diese Weise etwas entstehen, das ihr beide individuell dann für euch entwickelt und nicht in irgendwelchen D/s-Stereotypen verhaftet bleibt.

Andererseits kann es auch mangelnden Respekt dir gegenüber offenbaren, wenn er dich in der Priorität ziemlich weit hinten schieben sollte.

Was von beidem nun zutrifft, um genau dies herauszufinden - nun ja - dafür trifft man sich doch persönlich, oder nicht?


ja, in der Tat, das wäre dann doch etwas überzogen

Kann er hier mitlesen, ist er im Joy? Wenn JA, dann würde ich "unangemessen" dennoch unterschreiben. Denn selbst zu lesen zu bekommen, wie jemand über mich denkt, es allen anderen mitzuteilen, ohne es mir vorher persönlich gesagt zu haben, wäre zumindest für mich ein Vertrauensverlust, der sich nicht mehr kitten ließe.

Kann er es nicht lesen, wäre es für mich ok. Nachzufragen, bevor man handelt, um zu reflektieren zu wollen, ist für mich eine sehr begrüßenswerte Maßnahme, und die Eigenschaft dahinter, Dinge nicht überstürzen zu wollen, ebenso absolut

Also, kurz gesagt: Triff dich Freitag mit ihm, und kläre das alles mit ihm.
Wenn es dir zu wenig ist, was er dir anbietet, und/oder, wenn deine Anziehungskraft ihm gegenüber nicht mehr da ist (ich meine jetzt speziell die D/s-mäßige), dann kannst du ihm immer noch den finalen Korb geben.

Dann aber weißt du wenigstens sicher, dass er gerechtfertigt ist.
Virtuellen Unregelmäßigkeiten jedenfalls würde ich von zwölf bis Mittag trauen. Dazu ist die Sozialisierung, was virtuelles Verhalten angeht, unter den Menschen viel zu unterschiedlich mittlerweile.

Hallo Khaleesi78!


Auch wenn eine Beziehung mit Machtgefälle angestrebt ist, so bedeutet dies nicht, dass man von jetzt auf gleich nach dem ersten Date den Schalter umlegt und so eine Beziehung hat.

Gerade in der Anfangszeit würde ich viele Dinge - insbesondere die erstmalige Vergabe einer Aufgabe - via Telefongespräch klären. Schritt für Schritt binde ich auch schriftliche Aufgabenstellungen mit ein und baue nach und nach die Gesprächsroutinen in den Kommunikationsmedien auf, die ich mir wünsche.

Und solange ich Sub und seine Zeitpläne noch nicht kenne, verfüge ich auch nicht so einfach über seine Zeit. Insbesondere in einer Spielbeziehung müssen sich die zeitlichen Strukturen doch erst herauskristallisieren.

Auch beginne ich mit sehr viel kleineren und leichteren Aufgaben. Zum Beispiel einer Aufgabe von 30 Minuten. Zunächst also würde ich mich erkundigen, ob Sub 30 Minuten Zeit hat. Ob Sub eine Aufgabe bewältigen will... Und wenn er danach verlangt, dann bekommt er meine Aufgabe. In der Regel funktionierte dies wunderbar. Und wenn er dann kniff, wusste ich, er kneift vor der Aufgabe.

Schließlich waren es Spielbeziehungen/ Freundschaft+ und kein 24/7, wo ich einfach frei über Subs Zeit verfügen könne.

Nach und nach, wenn ich mich im Leben von Sub besser auskannte, die Routinen und das Machtgefälle aufgebaut waren, erteilte ich ihm innerhalb der abgesprochenen Zeiten ganz natürlich Befehle. Doch nicht sogleich nach dem ersten Date! Ich mag keinen Mann der kriecht, obwohl er mich noch gar nicht kennt. Kriecht der dann vor jeder, die sagt "Ich bin dominant!"?

So eine große umfangreiche Liste einzufordern wäre auch nicht mein Stil. Zunächst einmal interessiert mich die menschliche Seite mehr. Und ich liebe es, wie aus dem Nichts plötzlich mit einem kleinen erotischen Thema zu überraschen. Das Knistern in der Luft. Und dann wieder ebenso rasch zur ganz harmlosen gemeinsamen Unternehmung zurück zu kehren. So nach und nach verschiedene erotische Themen einschleichen zu lassen. Und ich vertiefe lieber eine Spielart über diverse Gedankenspiele. Seine Wahrnehmungen, Begierden, Ängste und Bedürfnisse interessieren mich. Immer wieder mit Pausen zwischen den Gesprächen, damit das Gesagte erst Mal gären kann... um es dann später wieder aufzugreifen.

Die Menschen lassen sich einfach viel zu schnell von etwas faszinieren und mitreißen. Die Ängste und Hemmungen brauchen länger, um ins Bewusstsein zu kommen.

Vor allem schaue ich mir an, wie gut die Kommunikation auf der Bedürfnisebene funktioniert. Listen sind dem im allgemeinen sehr abträglich. Mir reicht es doch auch vor dem ersten Sex ein paar wenige gemeinsame Vorlieben tiefergehend erkundet zu haben. Eine Auswahl daraus kombiniert mit ein paar harmlosen Dingen... und aus den Gesprächen über die Bedürfnisse und seine Reaktionen in der Praxis lassen sich auch andere Dinge leicht ableiten bzw. relativ gefahrlos antesten. So weiß Sub auch nicht was kommen wird. Und so entsteht durch Gespräch und Praxis nebenbei eine immer länger werdende Liste - In meinem Kopf.

Ich finde einfach, dass es schönere Textarten als Listen gibt. Nunja, die Geschmäcker sind eben verschieden. Jeder pflegt seinen eigenen Stil. Und ich denke, maßgeblich für meinen Stil ist auch, dass mein Schwerpunkt ganz klar auf D/s liegt. Und für Dominanz braucht es nun Mal keine extremen Praktiken. Diese fängt für mich bei der Menschenkenntnis und den kleinen völlig harmlosen Spielchen im Alltag an. Bei Menschen, welche hauptsächlich im SM-Bereich unterwegs sind, mag dies anders aussehen.

Ich sehe auch keinerlei schlechtes Benehmen in seinem Kommunikationsverhalten. Er hat sich an die Zeitfrist gehalten. Immerhin ist er Dir nicht sogleich von der Schippe gesprungen als Du ihm befohlen hast, so eine Liste auszuhändigen. Mal andersherum betrachtet: Dieser Mann ist noch ein nahezu Fremder für Dich. Das Machtgefälle/ Vertrauensverhältnis hast Du nach einem Date noch nicht annähernd aufgebaut. Ihr strebt eine Spielbeziehung an. Wie passt da das Verfügen-Wollen über seine Zeit abseits der Absprachen hinein? Und Du forderst bereits die komplette Offenbarung seiner sexuellen Wünsche, Fantasien und Abneigungen?! Nicht etwa in einem gemeinsamen Gespräch, wo man diese Liste gemeinsam durchgehen könne. Und wo er sich immernoch entscheiden könne, die Liste wieder einzustecken und zu gehen. Nein. Du wolltest diese private Liste sogleich als Datei zugesendet bekommen.

Ist Dein Verhalten so alles in allem nicht ein wenig zu anmaßend?

Vermutlich hat er sich die Zeit genommen, um sich in Ruhe Gedanken zu machen, ob er den Kontakt zu Dir überhaupt noch will. Und dass er diese Höflichkeits-Ausrede mit Freitag benutzt, um Dich nicht in Verlegenheit zu bringen, spricht schon Mal für ihn, für sein Interesse an Dir und seine Rücksichtnahme darauf, dass Du Anfängerin bist.

Auch seine Aufforderung, dass Du Deine Position deutlich machen solltest, ist ein Hinweis darauf, dass da so einiges nicht ganz klar ist.

Auf der einen Seite Dein Profil auf der anderen Seite Deine Äußerungen in diesem thread... Da scheinen mir ehrlich gesagt zwei verschiedene Personen zu schreiben. Das verwirrt ganz schön. Komm einfach Mal runter, sei offen für Neues, beginne am Anfang und entwickel die Beziehung und das Machtgefälle.


Liebe Grüße!
Galinthias

... Bis auf eine Kleinigkeit: Ihr kommuniziert nicht miteinander, und ihr habt das vermutlich auch bei eurem Date nicht getan!

Da treffen sich zwei Menschen, die vereinbaren eine Spielbeziehung (... auch da steckt das Wort "Beziehung" drin) und du glaubst allen Ernstes, Fremde Menschen müssten besser wissen können wir dein Gegenüber tickt als du selbst? Über welche oberflächlichen Dinge habt ihr denn sonst noch so geredet?
Du schreibst selbst, dass das Date toll war. Das Date oder der Mensch? Wer oder was ist der Mensch denn für dich?

Wenn er bereits dein Sklave ist, dann liegt Alles in deiner Verantwortung, dann bestimmst du den Rahmen und musst Diesen auch kommunizieren.
Wenn sich da aber zwei noch etwas unsichere Menschen treffen, dann solltet ihr euch erst mal auf Augenhöhe begegnen und etwas besser kennenlernen.

Es liegt an euch, aus der Unverbindlichkeit des Internets eine verbindliche zwischenmenschliche Beziehung zu machen .


LG Black owns Purple (m)

Liebe Galinthias,
Danke für Dein ausführliches Statememt.
Du hast mir noch eine andere Sichtweise eröffnet und etwas zum nachdenken gegeben.

Nur zu zwei drei Punkten mag ich Stellung beziehen.

Im Verlauf dieses Topics wurde die gewünschte Liste länger und ausführlicher, als ich es angedacht hatte. Ist ein gutes Bsp. dafür wie das Internet funktioniert.
Persönlich schätze ich die Aufgabe gar nicht so groß ein wie Du. Von vollumfänglich war auch nie die Rede.
Guter Punkt ist die Kommunikation auf der Bedürfnisebene. Daher ja die Idee mit der Liste. Ich fand ihn beim ersten Treffen nicht ganz greifbar und mir waren die Aussagen zu weit gefasst und zu wenig konkret. Z.b. "du musst mich erziehen". Was bedeutet das für dich? Dazu hat er nicht richtig Stellung bezogen. Ich hatte mir erhofft es besser greifen zu können, wenn er konkreter werden soll. Das war mit ausführlich gemeint.
Aber ich sehe, all das lässt sich so oder so interpretieren.
Ich finde aber du hast einen Punkt, wenn du sagst es wäre richtiger so eine Liste gemeinsam durchzugehen.

Bezüglich meines Profils verstehe ich Deine Äußerung und gleichzeitig auch nicht.
Ein paar Worte dazu, vielleicht sind andere ja auch irritiert. Das Profil existiert schon lange und ich nähere mich in kleinen Schritte an das an, was wirklich in mir ist. Da fühlt es sich total falsch an, das ganze Profil umzuschreiben, zumindest jetzt schon.

@*********Schaf
Er ist nicht im JC. Sonst hätte ich das niemals hier Thematisiert. Das wäre wirklich unsngemessrn gewesen

Beides!

Ich würde ihm eine knappe Mail schicken und ihm sagen, daß ein paar Worte nach einem Date für Dich eine Selbstverständlichkeit wären, für die es keine Aufforderung braucht.
Und daß Du aufgrund des fehlenden Kontaktes seither das Date erstmal absagst.

Falls er tatsächlich Interesse hat, dann soll er das zeigen und zwar durch TUN und nicht nur durch schöne Worte.

Trixy

was hier abginge, wären die Geschlechterrollen im geschilderten Falle vertauscht ...
Und da braucht mir jetzt keiner mit "Angebot-Nachfrage" kommen, sprich dass Frauen sich so etwas eben, aufgrund ihres deutlich rareren Erscheinens in der Szene, erlauben können. Hier geht es um Zwischenmenschlichkeit in seinen Anfängen, spielt keine Rolle, ob zwischen Frau und Mann oder ob zwischen Mann und Frau. Denkt mal drüber nach.
Das soll jetzt übrigens weniger ein Vorwurf an Khaleesi sein, sondern an all jene Befürworter eines raschen Endes.

Bests
CC

Für mich sind gewisse Umgangsformen eine Selbstverständlichkeit und wo die nicht vorhanden sind, fehlt mir das Interesse, weiter zu gehen.

Wenn ER es nach einem Date (von dem SIE uns hier schildert, daß es wohl für beide ein gutes Erlebnis war) nicht für nötig befindet, sich zu melden und zu bedanken...dann wäre für mich die Sache gelaufen. Da fehlt mir so viel an Gemeinsamem, daß ich keine Chance sehe, daß sich da etwas Gemeinsames daraus entwickelt.

He, der Kerl will mal ihr Sub werden. Was stellt der sich denn vor, was das bedeutet...ganz abgesehen von alltäglichen Umgangsformen...

Trixy

genau
jeder von uns kerlen sollte einmal in seinem leben knigge gelesen und verstanden haben.

(<- muss man ja jetzt sicherheitshalber immer dazu schreiben)

Es muß nicht unbedingt ein abgewrackter Adliger aus dem vorvorigen Jahrhundert sein, der irgendwelche verstaubte Spielregeln für ein Bürgertum aufgestellt hat, das es (zum Glück) in dieser Form längst nicht mehr gibt.
Mir ist es viel lieber, wenn ich merke, da ist jemand, der macht sich eigene Gedanken, mit was er sich bei mir positiv bemerkt machen kann.

Trixy

...sorry, aber ich halte die Grundgedanken des "abgewrackten Adeligen" immer noch für aktuell, auch wenn einige Benehmens- und Verhaltensweisen unserem "ach so aufgeklärtem Zeitalter" angepasst wurden. Was passiert, wenn man glaubt, dass die "verstaubten Spielregeln für ein Bürgertum" nicht mehr gelten, dann braucht man sich über den Zustand von Teilen der Gesellschaft nicht wundern. Gutes Benehmen scheint bei vielen nicht mehr "hipp" zu sein und je rüppelhafter man sich benimmt, für um so "cooler" scheint man sich zu halten....

Gutes Benehmen ist genau das, was ich erwarte. Aber es muß bitte nicht nach den lebensfernen Spielregeln aus dem 19. Jahrhundert sein. Selbstsrändiges Handeln schätze ich mehr, als Abarbeiten von Regeln.

Aber scheinbar hat Dich meine Formulierung in bezug auf Knigge so erregt, daß Dir der Rest meines Beitrags nicht mehr zugänglich war.

Macht nix

Trixy

Nun -
ich halte die Rgeln von Herrn Knigge nicht für "lebensfern" der Grundgedanke, der Geist in dem das geschrieben ist, ist immernoch relevant und wichtig.

Ich bin auch kein Freund von erst Nachdenken und dann "höflich sein";
ich mache das aus einm herzlichen Impuls heraus oder auch nicht.
Es ist somit mein aufrichtiges Statement

@***ic
Ich meine auch, daß hier Kommuniktion hilfreich zur Lösung dieses Dilemmas ist. Liebe TE vielleicht ist es sinnvoll, daß Du auf ihn zugehst. Somit die Zügel in die Hand nimmst und die Situation zum Klaren wendest.

Viele Erfolg dabei

Das Treffen absagen und damit die Chance vertun, Missverständnisse zu klären? Um dann Raum für neue Missverständnisse zu geben? Um dann, wenn diese dann erneut kommen, das nächste Treffen dann möglicherweise aus denselben Gründen abzusagen? Diese Logik erschließt sich mir nicht.

Was das "bedanken nach einem Treffen" angeht, habe ich von einer dominanten Dame auch mal gehört, dass sie das viel zu kriecherisch fände und den dann gleich in die Tonne kloppen könne, denn so einen Kriecher wolle sie nicht haben, sie wolle einen gestandenen Mann.
Was, wenn er genau so jemanden nun hinter sich hatte, und deswegen sich nicht meldete? Also ebengerade, aus seiner Perspektive, richtig handelte?

Ich bleibe dabei, Kommunikation ist der Schlüssel, und die Bereitschaft, Missverständnisse einzukalkulieren, ebenfalls. Voraussetzen lässt sich heutzutage nur noch wenig, da die Ansichten schon stark divergieren, auch und erst recht ebenfalls bei dominanten Personen.

Den Knigge betreffend hat er Regeln aufgestellt, die damals allesamt sinnvoll waren. Es lohnt sich auch hier zu hinterfragen, warum es sie gibt. Um sie bestenfalls an heute anzupassen. So ist es z.B. eine Regel, dass der Mann stets links zu gehen habe. Das hatte damals den Hintergrund, dass man so der Schutzschild vor den Kutschen und dem Schlamm, wenn sie in irgendwelche Schlammlöcher fuhren, war. Wenn man nun aber links der Straße und nicht rechts davon entlangläuft, was heute nun einmal nicht selten ist, dann passt man eben die Regel an, sodass er nun rechts von ihr läuft, um zu verhindern, dass wenn ein Auto in eine Pfütze fährt, diese die Dame nicht trifft.

Nur eins von vielen Beispielen. Höflichkeit hat einen Sinn, sie soll das Leben der Menschen erleichtern, nicht verkomplizieren.
Und einfacher wird es, wenn man sich auf diverse Regeln einigt. Indem man sich gegenseitig erzählt, was man unter Höflichkeit versteht und nicht automatisch davon ausgeht, dass der Andere diese Regeln vollumfänglich kennt.
Ich kenne bereits in meiner Generation kaum noch jemanden, der den Knigge gelesen hat. Wie soll man dann erwarten, dass es die darunter noch kennt? Schulstoff ist er schon lange nicht mehr.

Last, but not least: Es zählen letztlich Taten. Nicht Worte. Bringt er Freitag diese Liste mit, dann sieht man doch auf diese Weise schon, dass es ihm ernst ist. Je ausführlicher sie ist, desto mehr. Man sieht, ob er aufsteht, um sie zu begrüßen, sieht, ob er mit seiner Bestellung gewartet hat bis sie eintrifft, sieht, ob er aufmerksam war und z.B. etwas trägt, wovon er weiß, dass es ihr gefällt. Wenn sie beispielsweise erwähnt hätte, dass sie Männer in Anzügen echt sexy findet (nur mal als Beispiel) und er dann in einem aufkreuzt, sagt das mehr als tausend Worte.

Es fehlt einfach manchen schlichtweg die gute Kinderstube. Ob virtuell oder real spielt eigentlich keine Rolle. Wenn man etwas vereinbart, dann zieht man das auch durch. Und wenn man kneifen will, dann bringt man wenigstens (rechtzeitig!) eine gute Ausrede und entschuldigt sich. Aber im letzten Augenblick oder ganz ohne Worte geht gar nicht.

Dabei ist es für mich zweitrangig, ob Mann, Paar oder Frau. Idioten gibt es überall. Dsa wichtigste ist doch, dass man selbst nicht dazu gehört ...

Jetzt wird schon von Idioten geschrieben. Eine typisch virtuelle Thread-Lynchjustiz.
Von Leuten, die augenscheinlich nicht mal den ganzen Text gelesen haben. Aber gerne auch ihren Furz dazu geben.
Solche Leute pachten für sich natürlich, die gute Kinderstube besucht zu haben.

Die Diskussion hat nur noch wenig mit meinem Ausgangspost zu tun.

Ich möchte allen SchreiberInnen danken.
Zum Teil hat es mir geholfen mich zu klären, zum Teil hat es mich zum übderdenken gebracht und zu einem nicht unerheblichen Teil eher verwirrt 😂

Nichts desto trotz... Danke @ All!

Nach Rücksprache und mit Genehmigung der TE schliesse ich an dieser Stelle.

LG
WEKA2511 mod