Partner vs. Dom.... warum ich nicht alles haben kann...
Hallo,hier schreibt eine sehr verzweifelte Sub. Doch ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Problematik nicht allein da stehe...
Ich habe seit 6 Jahren einen festen Freund, den ich auch sehr liebe. Inzwischen wohnen wir zusammen und er hat sogar schon mal das Thema Heirat angesprochen... Vielleicht fühle ich mich auch deswegen jetzt so unglücklich....
Meine devote Neigung wurde mir erst vor 4 Jahren bewußt... da habe ich durch Zufall einen Dom kennen gelernt, und was soll ich sagen? Es war, als ob ich etwas gefunden hätte, von dem ich noch gar nicht wusste, dass es mir die ganze Zeit gefehlt hat. Wie "nach Hause kommen", "Ganz sein" ... ich habe MICH gefunden...
Meine Beziehung zu mir selbst ist nicht so einfach, da sind in der Vergangenheit einfach ein paar Dinge passiert, die mich mich eher hassen als lieben lassen. Aber als Sub unter der Führung eines Doms bin ich "heil", ich einfach ich, kann meinen Kopf abschalten, SEIN, fühlen, mich finden...
Mein Partner ist jedoch nicht wirklich dominant veranlagt. Es reizt ihn schon ein wenig, aber er traut sich nicht. Weil er mich liebt. Und weil er mich nicht verletzen möchte... weil wir uns immer auf Augenhöhe begegnen...
Ich habe ihn mit meinem ersten Dom betrogen. da bin ich nicht stolz drauf. Und ich hatte unzählige schlaflose Nächte deswegen. Er fand es raus, und er hat mir vergeben. Natürlich hab ich die Beziehung zu dem Dom abgebrochen, weil mir mein Partner wichtiger war.
Jetzt habe ich keinen Dom, aber einen liebenden Freund...
ABER...
ich bin so unglücklich damit. Mir fehlt ein Teil von mir. Der ist da, der will wahrgenommen werden, ausgelebt werden, Platz in meinem Leben finden. Und doch geht es nicht. Das tut weh, das tut richtig weh und schmerzt...
Warum nicht beides möglich ist, in einem Leben beides zu verbinden. Ich sein zu dürfen mit all meinen Bedürfnissen und Wünschen... Und je mehr Zeit vergeht, desto schlimmer wird es... Es fehlt einfach ein Teil von mir...
Ein Teil, den mein Freund nicht ausfüllen kann, auch wenn er es ab und zu versucht. Aber das fühlt sich nicht richtig an, geht nicht unter die Haut, ist einfach "nur ein Spiel", nicht die Wahrheit, wenn ihr versteht, was ich meine...
Und ich weiß nicht, wie ich aus dieser Lage rauskommen soll. Mir erscheint sie so aussichtslos.
Ich will meinen Freund nicht verlieren. Und ich will ihn nicht dadurch verletzten, dass er erkennen muss, dass er meine Bedürfnisse leider nicht befriedigen kann...
Aber immer mehr will diese andere Seite von mir ausbrechen, sich Platz machen, anerkannt und gelebt werden...
Ich habe jetzt keinen Dom... Aber natürlich habe ich mich nicht zufällig hier angemeldet... Ich will meinen Freund jedoch nicht noch einmal betrügen. Das hat er nicht verdient, denn er liebt mich wirklich und hat auch in sehr schweren Zeiten (ich bin da mal einem reinen Sadisten begegnet und das ging für mich gar nicht gut aus) zu mir gehalten.
Ich fühl mich so gefangen in mir selbst...
Warum kann nicht beides funktionieren? Ist das wirklich so viel verlangt? Oder muss ich mich tatsächlich erst von meinem Freund trennen, um ICH SEIN zu können....
Mir ist zum Heulen... und nein, ich seh den Ausweg nicht, sonst hätte ich gar nicht erst darüber geschrieben...
Vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, diesen Post zuende zu lesen!