Motivation als Dom

Interessant!

Ich werde auf den einen oder anderen von euch gerne persönlich zurück kommen, sollte ich bei der ersten Session, welche nun unmittelbar bevor steht, Blut geleckt haben.

Ich für meinen Teil halte viel von Neigungsbögen und finde nicht, dass diese zwangsweise beeinflussen müssen. Es liegt doch an dir ob du ein Verlangen ihrerseits stillen und dabei vielleicht etwas neues kennenlernen möchtest oder nicht. Tatsächlich muss sie aber ja nicht unbedigt deinen kennen. Man kann selbstverständlich Stück für Stück herausfinden von wo ihre Ausgangslage ist und es macht natürlich auch Spaß, aber dieser Effekt geht sowieso nicht komplett verloren weilan bei solch einem Bogen ja das Verhältnis nicht 100% bestimmen kann und den meisten wenn nicht allen Menschen eine Selbsteinschätzung ziemlich schwer fällt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass eine Hard- & Soft- Limit Liste für eine anfängliche Einschätzung sehr hilfreich sein kann, auch wenn diese sich erfahrungsgemäß im laufenden Prozess auf beiden Seiten ändert.

Bin gespannt was du nach deiner Session zu erzählen hast

Neigungsbogen bei meinem eigenen Dom?

Niemals.
Denn warum sollte ich ihm direkt alles haarkleind erzählen...klar es gibt die Tabus...aber die schreibt man sich dann vllt sowieso irgendwo auf..da brauch ich keinen Bogen für.
Und was ich mag oder nicht mag? Kann doch alles in einem Gespräch erörtert werden...vor allem kann dann nachgefragt werden...
Das würde für mich zu sehr in Richtung Wunscherfüller gehen..wenn du nach diesem Neigungsbogen arbeitetst.

Jedes neu aufeinandertreffende Dom/Sub Paar ist was sich gegenüber angeht blutiger Anfänger...das wurde iwo auch schon erwähnt. Denn man muss ich neu kennenlernen und neu entdecken. Gegenseitig.

Einen Neigungsbogen würde ich nur ausfüllen, wenn es eine einmalige Sache wäre..wie zum Beispiel auf einer Sklavenvesteigerung oder so wo man einfach keine Wahl hat als sich auf sowas zu verlassen..aber bei meinem Dom, mit dem ich eine Beziehung aufbauen will würde ich ihm echt den Vogel zeigen und fragen ob er zu faul sei es selbst herauszufinden.

Dann könnte er sofort ausprobieren, ob Du Dein Safeword noch kennst.

Kleiner Tipp: "Aua, Aua, oh mein Gott nein, bittebittebitte aufhören *heulsabber*" ist es nicht ^^

sg nasty

Interessant...
Meiner Meinung nach sind wir bei solchen Aussagen wie bei Soulquake mehr im Bereich von "Topping from the Bottom" als bei allem was der TE bisher gesagt hat...
"Mach was du willst - aber wenn mir nicht passt was du willst dann hast du es gefälligst anders zu machen so DAS es mir gefällt."

Das mag beim Hauen so klappen.
Oder bei anderen Dingen die Überwindung erfordern, Schaden nach sich ziehen oder psychisch potenziell invasiv sind...aber die 10 Minuten Aufmerksamkeit zum ausfüllen eines Neigungsbogens zu investieren, der ohnehin so gut wie keine Aussagekraft hat und der wenn überhaupt als Orientierungspunkt dienen kann und nichts mit Faulheit zu tun hat, weil kein mir bekannter Neigungsbogen Praktiken oder Spielarten im Detail behandelt sondern tatsächlich eher die Neigung als solche und nicht die Affinität zu...Pisse, Spucke und Schlägen...in den Fokus nimmt zu verweigern...da sehe ich ehrlich gesagt wenig Sinn darin.

Oh - und bevor ein kluger Mensch jetzt zwischen den Zeilen liest oder sonst versucht irgendwelche Dinge herum zu interpretieren...
...ich sagte nicht, dass Sub kein Selbstbestimmungsrecht haben kann oder so.
Für mich machen Grenzen nur dann einen Sinn wenn sie einen Sinn machen - und zu sagen:
"Nö, darauf hab ich keinen Bock find dich damit ab." weil es ein paar Minuten Konzentration erfordert und sonst nichts...macht für mich keinen Sinn.

Ich hab auch schon "Wunschzettel" schreiben lassen - und sei es nur um sie anschließend zu verbrennen.

Der Grund, warum solche Dinge manchmal verlangt werden ist nicht ausschließlich deshalb, weil der dominante Part Spaß daran hat faul zu sein und sich alles vorkauen zu lassen...
Es gibt viele Gründe dafür sowas zu machen ohne faul zu sein...
Einer, der m.E.n. nicht so selten ist:
Orientierungshilfe für den devoten Part wenn der dominante Part den Eindruck hat, dass der devote Part ein wenig unsicher ist....denn die Ausformulierung von Wünschen...kann einem Menschen helfen...

Der Punkt ist:
Der Grund ist erstmal schnurz egal - ich muss nicht alles was ich mache rechtfertigen.
"Warum hast du mich jetzt gehauen?"
"Weil ich es wollte."
"Und warum hast du mich jetzt angespuckt?"
"Mir war danach."
"Warum muss ich diesen Test ausfüllen?"
"Weil ich es sage."

Es gibt keinen für mich erkennbaren Grund warum ich andauernd jede meiner Handlungen erklären sollte.

Man lässt sich doch idr aufeinander ein - was ja in meiner Welt (die auf dem Pipi-Langstrumpf-Prinzip beruht - wie, m.M.n. die Welten der meisten anderen auch) bedeutet, dass man sich kennenlernt...und irgendwann hat man einen Punkt erreicht, wo man dem anderem vertraut das er keinen Quark macht sondern einen Grund haben wird...ob der Grund jetzt für den anderen AUCH ein guter Grund ist...ist dabei erstmal egal...

Sagt mir eine Frau:
"Auf die Fußsohle geschlagen zu werden ist ein absolutes NoGo."
dann ist das eben so - ob der Grund dafür ist, weil sie keine Hornhaut an den Füßen haben mag oder weil ihr sonst der Blutfluss gebremst wird was zu einem Absterben des Beins führt....ist doch total egal...sie wird einen Grund haben...und es ist eine Sache die potenziellen Schaden nach sich zieht, also halte ich mich dran.
Sagt sie mir aber:
"Ich will den kleinen Prinzen nicht lesen."
Dann sollte sie das schon richtig gut begründen können...weil es eben keine potenziell schädliche Wirkung hat...
Andersrum - wenn ich zu ihr sage:
"Ich will dich auf die Fußsohlen schlagen."
Dann sollte ich auf ihre Frage "Warum?" schon eine echt gute Begründung haben - immerhin muss es ja gerechtfertigt sein das ihr das Bein abfault....
Wenn ich aber sage:
"Ich möchte, dass du den kleinen Prinzen liest."
dann sehe ich keinen Sinn darin es begründen zu müssen...

Aber...das ist ja nicht das Thema hier, sorry...

So wie ich das sehe, TE, ist die beste Motivation in diesem Teil deines EP sehr gut beschrieben:


Was willst du mehr an Motivation?
Du willst es - also tu es...
Da sie es auch will - ist es ein Geben und Nehmen.
Und es ist alles andere als "Topping from the Bottom" nur weil sie es auch will...
Die einzige Möglichkeit, sich in dieser Konstellation eben nicht im "TftB-Modus" zu befinden wäre...entgegen dem zu handeln was dir gefällt...was ja Quatsch wäre...
Das ist das Problem mit Konstellationen die sich in diesen Punkten tatsächlich perfekt ergänzen:
Manche denken dabei leicht daran, dass es sich um "TftB" handelt - nur, weil Dom das zu tun gut findet was Sub zu empfangen toll findet...ich sehe das eher als bereichernde Konstellation...
Selbstverständlich kannst du losziehen, dir eine suchen der es nicht gefällt - und dir dann nehmen was dir gefällt...dann bist du auf der sicheren Seite...abgesehen davon, dass dann vermutlich die gleichen Menschen die jetzt vom "TftB" sprechen dann sagen:
"OH MEIN GOTT! Du bist ein MONSTER! Was tust du der armen Frau nur an?!"

Also - mach einfach weiter wie bisher solange es dir gefällt und scheu dich nicht, auch mal was zu machen was ihr vielleicht nicht gefällt...wenn du denkst das es dir gefallen könnte....

Und was das "Strafen" betrifft...
Lass dich nicht beirren...
Manchen mag es nicht gefallen es so zu bezeichnen, mich z.b. verwirrt der Ausdruck, weil meinem Verständnis nach "Strafe" ein Vergehen bedingt und ich nie jemanden aus Strafe hauen würde - ich vermöbel mein Mädel weil...ich das gut finde und aus keinem anderem Grund.
Aber es wird - AUCH von "erfahrenen" Menschen so oft als "Strafe" bezeichnet, dass es durchaus kein..."Anfängerfehler" ist es so zu benennen...und das wirklich gute ist:
Es ist ohnehin dir überlassen...wenn du sagst:
"Ich küsse meine Sub."
und damit meinst:
"Ich klatsch ihr Ohrfeigen mit der Kadenz eines Maschinengewehrs ins Gesicht."
dann ist selbst das richtig - wenn ihr beide die gleiche Sprache sprecht...
Und bei der Außenwelt - also allem außerhalb eurer Beziehung - ist, wie schon gesagt, "Strafe" so oft zu hören wie "züchtigung" - was im Übrigen durchaus Synonym zu "Strafen" benutzt werden kann - oder "Erziehen"...wobei ICH ein Problem damit habe, "Erziehung" und "Schlagen" unter einen Hut zu bringen, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Es ist also durchaus die richtige Aussage die du getroffen hast

warum geht das in die richtung wunscherfüller, wenn man nen neigungsbogen ausfüllt? nur weil jemand das ausfüllt, heißt es doch nicht, dass dom zum wunscherfüller wird und verpflichtet ist, die vorlieben einzusetzen. mit solchen listen lässt sich wunderbar spielen. tabus sind tabus, aber wenn man etwas nicht gerne tut und es kein tabu darstellt, kann man es zb. bewusst als strafe anwenden. alles was dann unter dem positiven fällt, als belohnung.

das hat mit wunscherfüllung nichts zu tun, sondern schlichtweg damit, dass sub dem dom hilft, vor allem am anfang, sub besser einzuschätzen. ich hab meinem dom auch keine liste angefertigt, er hat es selbst heraus gefunden, aber ich war auch blutige anfängerin und hatte von nichts ne ahnung, da hätte es eh nicht geholfen, weil ich nicht wusste, wie sich was anfühlt und damit auch nicht, was mir besonders gefällt oder nicht.

klar kann man sowas auch in gesprächen erörtern, aber eben jedem das seine. wenn beide seiten sich so besser fühlen und es hilft, ihr spiel zu gestalten, finde ich daran garnichts verwerfliches.
und nicht jedes paar, was sich neu trifft, ist blutiger anfänger miteinander. die erfahrung macht sehr viel aus, meiner meinung nach. sie sind vielleicht nicht aufeinander eingespielt und müssen sich erstmal kennen lernen,, aber dadurch vergisst keine sub, wie sich was anfühlt oder der erfahrene dom nicht, wo man zb. hinschlagen darf, womit und wie man schlagwerkzeuge einsetzt oder jemanden fesselt.

dieses wissen ist verankert und auch bei subbi, die ja auch über die risiken bescheid wissen sollte und know how darüber hat, was dom nicht tun darf, um verletzungen zu vermeiden. wirklich blutige anfänger wissen das vielleicht in der theorie, aber nicht in der praxis. also sprech den leuten doch nicht ihre erfahrungswerte ab. klar spielt jeder anders und jeder hat nachteile und vorzüge und kein spiel zwischen unterschiedlichen personen ist gleich, aber das macht kein neues paar, zu blutigen anfängern, nur weil sie sich noch nicht untereinander gut kennen und das reden eh das a und o ist, sollte jedem bewusst sein.

ich würde meinem dom keinen vogel zeigen, wenn er sowas von mir verlangt hätte, denn dann hätte ich, samt dem spruch, ne trachtprügel verdient gehabt. wenn ich damit nicht konform gehen würde, würde ich ihn fragen, was seine intention dahinter wäre und würde das gespräch suchen. und ich glaub auch nicht, dass es was mit faulheit zu tun hat, dinge selber heraus zu finden. ein spiel kann besonders interessant werden, wenn man sich gut kennt, weil dann viel mehr spielereien möglich sind. ich reflektiere zb. jede session und schreibe meine psychischen und physischen empfindungen mit rein, damit er weiß, wie es mir geht und er mich gut einschätzen kann.

Für mich haben Neigungsbögen genau zwei Zwecke.

Einerseits sind sie wirklich wichtig in Szenarien, wo man mit Unbekannten konfrontiert ist (z.B. Sklavenversteigerungen oder Knastrollenspiele). Da ist es nicht möglich, sich im Vorfeld persönlich gut kennenzulernen und daher ist der Neigungsbogen der einzige Weg, sich Sicherheit zu verschaffen. Bei Dominas verstehe ich es auch - wenn man für Zeit zahlt, will man den Zeitaufwand natürlich minimieren.

Dann sind Neigungsbögen echt ein guter Weg, sich einen Überblick über die Vielfalt an Praktiken zu verschaffen. Da lohnt es sich, mal auf den Websites verschiedener Dominas rumzustöbern.

Ungeeignet sind diese Bögen meiner Meinung nach in langfristig angelegten Beziehungen. Denn in dieser Konstellation geht es ums Miteinander, nicht in erster Linie um die Erfüllung spezifischer Fantasien. Man erforscht das ganze gemeinsam und anfängliche Annahmen können sich im Lauf der Zeit als falsch herausstellen.

Ein Neigungsbogen wäre daher auch nichts weiter als eine Momentaufnahme. Und wie schon gesagt wurde, besteht dann die Gefahr, dass er zur Speisekarte verkommt. Es ist aber echt doof, wenn man eine Speise nie entdeckt, weil man denkt, sie nicht zu mögen. Und noch doofer wäre es, Dinge nie zu entdecken, weil sie nicht aufgeführt sind.

Ich würde mich durch Gespräche untereinander, von anderen, beim Zuschauen in Clubs, über Filmchen und Bilder und vielleicht auch mal Neigungsbögen inspirieren lassen. Erscheint eine gewisse Sache interessant, sollte man zusammen darüber reden. Das kann sowohl von Top wie auch von Bottom ausgehen. Bei Gelegenheit probiert mans aus. Und macht es Spass, ist es doch toll, dass man etwas neues für sich entdeckt hat. So lernt man sich und das Gegenüber immer besser kennen und es läuft immer runder. Ganz ohne Formalitäten :).

Nimmt man einen beliebigen Neigungstest im Internet wie smappy dann geht es nur grob in die Richtung dom, dev, sad und maso.

Nimmt man den Neigungsbogen der SZ geht es detailliert um Praktiken.

Zudem gibt es noch Leute die ihren eigenen erstellen...warum auch immer.

Bevor man also darüber diskutiert, sollte man erstmal klären über was man genau diskutiert...ich erkenne das hier bisher jediglich in einem Beitrag in dem es um einen BDSM Test geht.

einen erweiterten auch die Praktiken betreffend BDSM code

und selbstverständlich etwas weiter ausgefeilt den von Karoline S hier im joy club...

wenn sich jemand damit aus ein ander setzt vermittelt das je nach Ehrlichkeit dem Gegenüber
einen Eindruck ..grob ....Feinabstimmung geht ( meiner Meinung nach ) sehr gut im miteinander
bei probieren und einem begleitenden Gespräch ..ggf während dessen oder im Auffangen unmittelbar
danach ( Manöverkritik kann auch lob sein )

Zum Thema "Neigungsbögen" gibt es nun einen eigenen Faden, den freundlicherweise Luesternd eröffnet hat. Vielen Dank dafür!

Ihr findet ihn hier: BDSM für Anfänger: Inhalte einer Neigungsliste


das schwarzschaf