Liebe Sanny,
du hast ja selber schon identifiziert, dass es da zwei Ebenen in eurer Beziehung gibt: die eine, die geprägt ist von Dominanz und Unterwürfigkeit, und die andere, die eure Partnerschaft meint und in der du dir Sicherheit bezüglich eurer Beziehung wünschst.
Auch wenn der eine Bereich oft in den anderen hinüber greift und sich reizvoll mit ihm verknüpft, könnte euch helfen, die beiden Ebenen ab und an zu trennen. So, wie du es beschreibst, führt dass dir die Sicherheit auf Beziehungsebene fehlt dazu, dass er auf D/s-Ebene an sich als Dom zweifelt. Das kann doch nicht Sinn der Sache sein.
Partnerschaft meint doch viel mehr als guten Sex oder eine prickelnde D/s-Beziehung. Sowas wie Liebe, den Wunsch, zueinander zu gehören, zusammen zu halten, ein Stück weit das Leben gemeinsam zu gestalten und füreinander einzustehen. Verantwortung zu übernehmen, gemeinsame Interessen, Weihnachten mit der Familie zu feiern usw. Dieser Teil eures Lebens muss funktionieren, gemäß euer beider Erwartungen an eine Beziehung. Die müsst ihr gemeinsam klären: Wieviel Nähe braucht ihr, was wünscht ihr euch von einer Partnerschaft? Wie gestaltet ihr sie gemeinsam? Welche Rolle soll dein Partner gegenüber deinen Kindern einnehmen, wie sich in deinen Alltag, dein Leben integrieren - und wie du dich in das seine?
Meiner Erfahrung nach können Probleme auf dieser Ebene nur schwer bis garnicht auf der SM-Ebene ausgetragen oder gelöst werden. Versucht doch mal gemeinsam zu klären, was euch da fehlt und wie konstruktive Lösungen aussehen könnten. Welche Bedürfnisse von euch beiden sind es denn genau, die unerfüllt bleiben und schmerzen? Geht es um gemeinsame Zeit, geht es darum, Teil des Alltags des Anderen sein zu wollen? Was schmerzt und verunsichert denn so?
Vorwärts kommt ihr nur, wenn ihr an dem Punkt ansetzt, an dem auch das Problem ist.
Viel Glück,
Birgit