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Auffangen ist ein mittlerweile eingefleischter Begriff im BDSM, wenn beide nach der Session "runterkommen" wollen bzw. sollen.
Denn in einer Session werden viele Endorphine freigesetzt, sodass man als Passiver in eine Art Rausch verfällt und somit sozusagen wieder "in die Realität zurückgeholt wird" und der Aktive ist in gewisser Form in einem kontrolliertem Rausch, ihm geht das ja nicht am A*** vorbei was er mit dem Passiven macht.
Sodass beide im Grunde wieder zu atmen kommen sollen.
Gerade nach einer Session, bin ich so voller Endorphine, dass ich selbst gar nicht mehr weiß wo ich bin, was ich so tu und bin froh, dass dann jemand auf mich aufpasst, mich hält, manchmal ist mir auch plötzlich kalt, dass also jemand da ist, der mich wärmt, oder mir mich in eine Decke wickelt. Der darauf achtet, dass ich nicht in Ohnmacht falle, mir also genug zu trinken gibt. Zumal ich häufig auch gar nicht mehr laufen kann, weil ich so entrückt bin ;D
Ich brauche die körperliche Nähe einfach um mich dann nochmal anders zu entspannen.
Es ist für mich auch wichtig, dass ich diese Nähe spüre, gerade weil mir der Dom ja in gewisser Form Gewalt angetan hat. Auch wenn ich es geil fand, und ich am liebsten mehr wollte, brauche ich dieses gekuschel, damit es für mich vollkommen ist.
Manche Zunge behauptet...es ist eine Konditionierung: Ich verbinde das angenehme Kuscheln mit dem "bösen" geschlagen werden oder psychisch gequält werden, sodass ich mit der Sache an sich etwas positives verbinde.
In wie weit das stimmen mag, sollen bitte Psychologen beurteilen:D
Nach einer "gescheiterten" Session ist das Auffangen für mich eher anders. Da hält es mich davon ab, negative Gedanken zu fassen, mir selbst also nicht die Schuld für etwas gebe oder ähnliches.
Es ist ein "Ist nicht schlimm, lass uns drüber reden" Um es ganz platt auszudrücken.
Ja auch da werde ich in den Arm genommen, aber da fühlt es sich für mich mehr wie trösten an, als einfach nur behütet werden.
Auffangen im BDSM passiert für mich eher aktiv als sich selbst aufgetragene Sorgfaltspflicht des Dom.
Denn Sub ist meist gar nicht in der Lage nach einer Session, egal wie geartet, für sich selbst etwas zu organisieren. Nach normalem Sex brauch ich die nicht, der kann zwar auch geil sein, da kommt doch jedoch mein Körper viel eher zur Ruhe als wenn ich wirklich in einer Session war.
Sub kann nach einer Session auch gerne mal nicht sagen, wies ihr/ihm gerade genau geht. Weil man es selbst nicht begreift.