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Ein Songtext über BDSM vs. Borderline

*********nden Mann
152 Beiträge
Themenersteller 
Ein Songtext über BDSM vs. Borderline
(@ die Mods - falls das hier falsch ist, bitte verschieben. Danke. ^^)

Ich hatte vor einiger Zeit schon mal einen Songtext vorgestellt, in dem ich die bös gescheiterte Beziehung zu meiner vorletzten kleinen Sub thematisisert und verarbeitet habe. Was mit zum Scheitern beigetragen hat, war, dass sie - neben einigen anderen psychischen Störungen - unter Borderline leidet. Sie sieht die Welt schwarz weiß (nix mit fifty shades of grey... *lach* ), und jeder Fehler war sofort dunkelschwarz.

Dass es zu Fehlern kam, war unvermeidlich, da sie nicht in der Lage war zu kommunizieren, ich somit eigentlich keine Ahnung hatte, was sie wollte und was nicht, was ihr gut tat und was sie verletzt und/oder getriggert hat. Und ich war zu blauäugig und zu unerfahren, um mir darüber im Klaren zu werden, dass das nicht gut gehen kann.

Am Ende war ich für sie komplett auf die schwarze Seite gerutscht und sie hat alles getan um mich dazu zu bringen mit ihr Schluss zu machen. Ich selber war zu blöde, das zu merken. Das Ende war sehr schmerzhaft. Für beide.

Heute - mit etwas Abstand - sehe ich einiges in einem anderen Licht. Und so stellte sich mir auch die Frage, ob sie in mir vielleicht nur das Ventil für ihr Borderline sah. Manche an Borderline leidende ritzen sich. Andere wählen andere Mittel um sich selbst zu verletzen. Und so frage ich mich, war ich vielleicht nur die Klinge auf ihrer Haut?



DIE KLINGE AUF DEINER HAUT

Ich wurde gewarnt, lass es lieber sein.
Die Kleine ist nicht einfach. Die hat Borderline.
Doch meine Brille war rosarot.
Ich hab geglaubt, ich krieg das hin, ich halte das im Lot

Ja, ihren Rat sollten die sich klemm.
Du warst so jung, ich fand dich wunderschön.
Ich sah, du magst BDSM.
Ich hab dich schon am Andreaskreuz gesehen.

Ja meine Brille, war rosarot.
Was ich sah war: maso, devot.
Blutjung und niedlich und voller Leben.
Hast du dich mir dann bald willig hingegeben

Ich fragte dich, wie’s für dich war.
War etwas falsch, dann lass ich’s lieber sein.
Vorher, danach, fast jedes Mal.
Es kam aber kein Ja von dir und es kam kein Nein.

Ich kann dich auch heute noch nicht sehr gut einschätzen
Oh, war ich denn nur da um dich dann zu verletzen
Ja, brauchtest du nur wen, der dich auch mal verhaut
Los, sag, war ich für dich denn nur
Die Klinge auf deiner Haut


Du hast gesagt, das Wachs tut weh
Aber die Seile, die sind okay
Folie und Latex, ließen uns schwitzen
Oh nein, du brauchtest kein Messer, um dich zu ritzen

Hast mich gekratzt, hast mich gebissen
Wurdest bestraft, das war dir vorher klar
Du hast gestöhnt, ich würd gern wissen
Ob ich für dich denn nur Selbstverletzung war

Ich kann dich auch heute noch nicht sehr gut einschätzen
Oh, war ich denn nur da um dich dann zu verletzen
Ja, brauchtest du nur wen, der dich auch mal verhaut
Los, sag, war ich für dich denn nur
Die Klinge auf deiner Haut


Ich habe gedacht, wir haben gespielt
Aber nachdem wir zusammen waren
Hast du es wohl auf mich abgezielt
Und rumerzählt, ich hätte dir was angetan

Ich wurde gewarnt, lass es lieber sein.
Die Kleine ist nicht einfach. Die hat Borderline.
Doch meine Brille war rosarot.
Ich hab geglaubt, ich kriege das hin, oh, ich war so ein Idiot.

Ich kann dich auch heute noch nicht sehr gut einschätzen
Oh, war ich denn nur da um dich dann zu verletzen
Ja, brauchtest du nur wen, der dich auch mal verhaut
Los, sag, war ich für dich denn nur
Die Klinge auf deiner Haut

*****511 Mann
17.852 Beiträge
Gruppen-Mod 
*********nden:
(@ die Mods - falls das hier falsch ist, bitte verschieben. Danke. ^^)

Erledigt

LG
****iss Frau
26 Beiträge
WOW
Das ist ein wirklich schöner, nachdenklich stimmender Text.
Die Noten dazu wären interessant.

Ich find es allgemein sehr angenehm wie offen Du damit umgehst.
Respekt
weiße Sünde
*******MARA
1.276 Beiträge
tja,
... da könnte was dran sein.

Dein Text ist sehr ansprechend. Und vielleicht sogar realistisch ... jedenfalls ist es Dein Erleben und es sind Deine Fragen ... beantworten kann nur sie es ... was sie nicht tun wird ...
*********nden Mann
152 Beiträge
Themenersteller 
...das stimmt, die Antworten auf diese Fragen werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bekommen. Wir konnten damals kaum vernünftig kommunizieren und können es heute nun gar nicht mehr. *snief*
******a74 Frau
424 Beiträge
Mein Ex-Mann hat auch Borderline. Aber das war alles ohne BDSM.
Was aber war, er konnte auch nicht kommunizieren. Und wenn ich versucht hatte zu reden, ging es sehr schnell in eine Schuldzuweisung zu mir. Und noch zig Sachen drauf, was ich angeblich falsch machen.
Keine Möglichkeit drüber zu reden, selbst sein Handeln zu reflektieren. Es sind immer die anderen schuld
Es gibt
Viele traumatisierte Frauen im BDSM Bereich..und viele davon zusätzlich, als Folge daraus Borderliner.
Das Ritzen allein ist nur das Ventil übermäßigen Druck abzubauen.

Eine Borderline SUB berichtete mir mal das sie die "Selbstverletzung" quasi auf Dom verlagert hat.

Ich will das Thema nicht ausweiten.


Ich möchte dem Songschreiber nur großen Respekt zollen...
Sehr schöner Text. Chapeau.

Und hoffe das du es für dich damit abschließen könntest.
*********nden Mann
152 Beiträge
Themenersteller 
@ Asteria - ja, das scheint bei vielen unter Borderline leidenden der Fall zu sein, die fehlende Fähigkeit zur Kommunikation. Ich hatte mich zuwenig darüber informiert, bin blauäugig und unerfahren in die Sache rein- und dann mit Vollgas gegen die Wand gelaufen.

@ Grossefrau - ja, die Erfahrung musste ich auch machen. Und ich denke, dass es bei ihr genau das war - sie hat mich irgendwann benutzt um sich selbst zu verletzen. Ich will damit aber nicht abschließen, sondern ich will damit Frieden schließen. Das ist nur leider so unendlich schwierig, wenn man darüber nicht miteinander reden kann.
**********_xoxo Frau
531 Beiträge
Hm... also ich habe selbst Borderline-Tendenzen und habe mich viele Jahre lang geritzt....

Natürlich kenne ich deine ehemalige Sub nicht. Sie tickt vielleicht komplett anders als ich. Aber ich fühle mich von deinem Text ein wenig angesprochen. Das tu ich immer, wen es hier irgendwo um Borderline geht.

Da ich also eher "auf der anderen Seite" stehe, interessiert wielleicht jemanden, welche Gedanken und Gefühle in mir so vorgehen. Bitte nicht irgendwie als Angriff verstehen oder so, sondern wirklich nur als rein subjektive Wahrnehmung, die ich einfach gerne teilen möchte.

Es macht mich traurig, dass irgendwie so oft vermittelt wird, Borderliner nutzen BDSM nur als SVV-Ersatz. Deinen Text triggert in mir sehr viele negative Gefühle. Ich konnte ihn nicht zu Ende lesen, weil er mich so traurig und wütend macht, dass mir ehrlich davon schlecht wird...

Ich war mit meinen Partnern um ihretwillen zusammen. Dass dann hie und da mal etwas aus dem Ruder gelaufen ist, tat auch mir unheimlich weh. Vor allem hat mich das immer in meinem Glauben bestärkt, ich sei nicht liebenswert. Ich weiß, dass ich andere Menschen, meinen jeweiligen Partner, mit meinem Verhalten sehr verletze. Das macht es nur umso schlimmer für mich, denn auch ich kann nicht aus meiner Haut, auch wenn ich es mir manchmal noch so wünsche.

BDSM ist für mich genauso eine sexuelle Neigung wie für gedunde Menschen. Aber auch mir ist es einmal passiert, dass ich meinen Dom für SVV-Zwecke ausgenutzt habe. Das hat vieles zerstört. Aber ich sehe es als Unfall, aus dem wir beide gelernt haben.

Borderline und andere psychische Störungen sind nichts, mit denen man leichtfertig umgehsen sollte. Betroffene, die nicht zumindest kommunizieren können, gehören dringend in Therapie. Ich musste auch erst lernen, wie ich mit diesen gewaltigen Gefühlseinbrüchen umgehen soll. Und ich musste lernen, dass auch mein Partner Gefühle hat.

Dass sie versucht hat, dich dazu zu bringen, dich von ihr zu trennen, zeigt mir, welchen enormen Selbsthass sie in sich getragen hat...

Das mal als kleiner Einblick in meine Gedankenwelt. Wer was daraus macht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen *zwinker*
Psychische Erkrankungen und BDSM - kontraindidziert?
mysthic

1. Feb
Hm... also ich habe selbst Borderline-Tendenzen und habe mich viele Jahre lang geritzt....

(...)

Da ich also eher "auf der anderen Seite" stehe, interessiert wielleicht jemanden, welche Gedanken und Gefühle in mir so vorgehen. Bitte nicht irgendwie als Angriff verstehen oder so, sondern wirklich nur als rein subjektive Wahrnehmung, die ich einfach gerne teilen möchte.

Es macht mich traurig, dass irgendwie so oft vermittelt wird, Borderliner nutzen BDSM nur als SVV-Ersatz. Deinen Text triggert in mir sehr viele negative Gefühle. Ich konnte ihn nicht zu Ende lesen, weil er mich so traurig und wütend macht, dass mir ehrlich davon schlecht wird...

Ersteinmal Gratulation zu deinem Text, kielverbunden.

War auch mal ca. 6 Monate mit einer Vanilla-Borderlinerin zusammen und es war die intensivste, interessanteste, aber auch schwierigste Beziehung meines Lebens. Die Frau haben einfach was Besonderes.

Als ich das las, ging mir spontan durch den Kopf, dass die Grenzerfahrungen des BDSM und Borderline eigentlich kontraindiziert sind. Eigentlich psychische Erkrankungen in einer Akutphase generell.

Dann las ich Dich, mythic und dachte: Naja, evtl. doch nicht, wobei Du allerdings nur von "Borderlinetendenzen" schreibst, als eine akute Phase/"Schub" nicht Thema ist.
Ritzen ist ja per se nicht Borderline, da gehört noch ne Menge mehr dazu. Und richtige BorderlinerInnen können in ihrer Ambivalenz - frei nach dem Motto "Ich hasse Dich, verlass mich nicht" (Titel eines ziemlich bekannten Borderline-Buches) - nur bedingt erfolgreich kommunizieren. Und wenn dann SM-Grenzerfahrungen, die zwar gesucht werden, die Erkrankung triggern, dann wird es - glaube ich - für alle Seiten schwierig, weil ich diese nur aushalte, wenn ich psychisch stabil bin, was dort nicht der Fall ist.

Daher, nach langem Hin und Her-Überlegen: BDSM ist vermutlich kontraindiziert bei AKUTEN - nicht behandelten/therapierten - psychischen Erkrankungen!

Nun würde mich interessieren, wie DU mysthic, als sich am Rande von Borderline sehend (vermute, du hast diese Diagnose nicht) das Ganze vor dem Hintergrund des Songtextes siehst.

Grübelnder Dom
SM-Art
**********_xoxo Frau
531 Beiträge
Therapeuten und Ärzte sagen "Boderline-Tendenz", weil es für eine offizielle Diagnose entweder nicht ganz reicht oder weil sie mir einfach nicht den Stempel aufdrücken wollen, weil der sehr stigmatisiert. Man könnte auch sagen: Bei mir besteht mehrfacher Verdacht auf Borderline.

Ich wurde aber mehrfach nach Borderline-Methoden therapiert. Die enomen Gefühlsausbrüche habe ich auch, das Schwarz-Weiß-Denken wohl auch. Hang zur Selbstzerstörung sowieso. Kleine Äußerungen, die auch nur im Ansatz als Kritik verstanden werden können, können für heftige emotionale Abstürze sorgen. Und wenn ich sehe, dass ich irgendwo irgendwie einen Fehler gemacht habe, prasselt solch heftiger Selbsthass auf mich ein, da kann ich nichts anderes tun, als "den anderen darauf Aufmerksam machen, dass er auch nicht ganz unschuldig ist" (meine Wahnehmung). Das äußert sich dan in massiven Schuldzuweisungen und Vorwürfen (Außenwahrnehmung).

Ich habe Therapien hinter mir. Ich glaube, ich bin sehr refelktiert und bin scheinbar enomorn gut darin, meine Gefühle zu differenzieren. Eine Belastung für die Beziehung bleibt es trotzdem.

Daher, nach langem Hin und Her-Überlegen: BDSM ist vermutlich kontraindiziert bei AKUTEN - nicht behandelten/therapierten - psychischen Erkrankungen!

Wer starke persönliche Probleme hat, sollte grundsätzlich unbedingt in eine Therapie gehen. Borderline ist nicht behandelnbar, weil es eine Persönlichkeitsstörung ist. Man kann aber lernen, damit umzugehen. BDSM sehe ich da tatsächlich als das kleinstes Problem an. Wer sich selbst hasst, boykottiert die ganze Beziehung, um sich selbst bestätigt zu sehen.

Wer akute psychische Probeme hat, den warne ich aber auch immer davor, sich blauäugig in BDSM zu stürzen, denn es kann böse nach hinten gehen. Ich sehe da aber vor allem die Gefahr eines heftigen Absturzes. Ich nehme Abstürze inzwischen bewusst in kauf, da ich mit einem Absturz schon irgendwie umgehen kann. Dauerhaft auf meine Neigung zu verzichten, könnte ich dagegen nicht mehr. Im Gegenteil: Ich habe viel zu lange darauf verzichtet, das hat sehr viel in mir zerstört. In der Hinsicht unterscheidet sich ein Bordi von einem gesunden Menschen nicht: Man fühlt sich nur dann wirklich geliebt und angenommen, wenn man auch seine Neigung ausleben darf.

Man KANN BDSM schon auch in akuten Phasen praktizieren. Wenn man die eigenen Gefühle lesen kann, und man darauf achtet, nur zu tun, was einem gut tut. Da ist der Mensch mit psychischien Störungen aber auch in der Pflicht, wirklich auf sich selbst zu achten. Ich habe BDSM auch schon mal pausiert, weil ich gemerkt habe, dass dadurch Emotionen ausgelöst werden, die da gar nichts zu suchen haben.
Borderline ist / kann heilbar sein
Das habe ich vor 15 Jahren bereits gelesen ...und auch entsprechende Patienten erleben können ...
Es erfordert allerdings tägliches konsequentes Üben der Borderline Therapie , die auf ein bestimmtes Konzept beruht..und auch bei PTBS angewandt wird...
jahrelange intensive Begleitung durch ambulante Psychotherapie usw.


Es gab entsprechende wissenschaftliche Forschungen über Jahre hinweg die Patienten begleitet haben.

Das nur am Rande. *g*
****ne Frau
183 Beiträge
Etwas off-topic, aber warum heißt es bei Bordis immer ritzen? Ich bin Bordi und habe mich nie geritzt, hatte auch nie das Verlangen danach. Es gibt so viele Möglichkeiten sich selbst zu verletzen... (Bin seit einigen Jahren "clean" was aktives selbstverletzendes Verhalten betrifft)
*undwech*
Gute Frage
Es ist nur eine der vielen Möglichkeiten einer BPS
******_85 Frau
57 Beiträge
Ich habe denn Verlauf hier nun etwas verfolgt, und möchte nun auch etwas dazu sagen!

Ich bin Diagnostizierter Borderliner mit sehr ausgeprägtem selbstzerstörungs Trieb.
Es ist ein schmaler grad zwischen Lustschmerz und selbstverletzen!!
Dennoch sollte man nicht immer sehen das Borderliner Druck ablassen müssen und denn Schmerz dafür brauchen.
Jeder hat da andere Züge!!

Durchaus können wir kommunizieren, dass erfordert aber lange Übung und auch eine bestimmte art der Kommunikation für beide Parteien.

Emotionen und Gefühle empfinden wir 3 mal mehr wie ein normaler Mensch. Genau das ist auch eines unserer großen Probleme.
Für einem Borderliner der nicht gelernt hat mit all dem um zu gehen wird sich nie im Griff haben und auch nicht kommunizieren können welche Empfindungen er in bestimmten Situationen hatte.
Viele können auch nicht unterscheiden was sie wirklich gerade fühlen.

Ich selbst habe 3 Monate in einer Speziel Klinik verbracht um zu lernen wie ich mich besser verstehen und einschätzen kann .
Es ist ein langer weg, aber er ist machbar!! Dafür benötigt man aber auch viel Einfühlungsvermögen von seinem Partner.

Ich bin auch eine die sich gerne verletzt.
Natürlich muss ich behutsam und achtsam mit mir sein und brauche auch einen Dom der ein gutes Gespür hat. Das denke ich ist aber in allen Beziehungen der fall.

BDSM heißt für mich als Borderliner Befreiung.
Nicht wegen dem Schmerz, *nein*.
Es hat damit zu tun das ich in dieser Zeit einer sassion frei von meinen Gedanken bin.
Bordis denken in einer Tour!! Über alles und jeden. Es wird alles hinterfragt und mehrfach aus allen Blickwinkel betrachtet. Man möchte es allen anderen recht machen!!

In einer sassion wird mir diese Last genommen. Ich kann durchatmen und bin frei von Druck etwas entscheiden oder tun zu müssen.
Das ist das größte Geschenk was ein borderliner bekommen kann.
******ick Mann
23 Beiträge
...
@*********nden:
Meine Freundin ist nach ihrer eigenen Einschätzung (dr. Google) auch Borderline. Und ich muss sagen ich erkenne einiges wieder was du in deinem Lied schilderst. Wir sind nun fast sechs Jahre zusammen und ich kann sagen es was fast nie einfach, aber ich bin fürchterlich stur und mag Herausforderungen sehr dazu kommt ein ausgeprägter beschützten Instinkt.
*********Devot Frau
272 Beiträge
Zum Thema zurück!
Hey Kielverbunden ...

Diesmal mag ich deinen Text nicht so gern ...nicht wegen dem Inhalt sondern weil ich die reime recht langweilig gesetzt finde .
Sehr einfache Wortwahl ,in denen wenig Gefühl mit trägt.

Zum gothic/Elektro Bereich passen zwar Sätze wie "was ich nur die Klinge auf deiner Haut" extrem gut ...Aber das müsste man dann wirklich mit Melodie hören !! (Vielleicht hast du ja wieder ein link) *zwinker*

Sei mir nicht böse über die Kritik!
*********nden Mann
152 Beiträge
Themenersteller 
@ TomRidik - wenn man kommunizieren kann, kann man es schaffen. Das war bei uns nicht möglich. Hinzu kam, dass ich von Borderline überhaupt keine und vom richtigen Verhalten als Dom nur wenig Ahnung hatte. Es war - wie ich heute weiß - in der Konstellation eigentlich zum Scheitern verurteilt

@ MaitresseDevot - das Reimschema unterwirft sich streng der Melodie, die ich dazu im Kopf habe. Und sowohl Wortwahl als auch Reimschema mögen simpel wirken, sind aber Ergebnis tagelangen "Abschleifens" des ersten Entwurfs dieses Textes. Abschleifen bedeutet, holprige Reime oder Verszeilen zu "entholpern", indem ich Synonyme suche, die eine bessere Vokalmelodie haben, die von der Rhythmyk besser auf den Takt passen, und die trotzdem das Aussagen, was ich aussagen will. Das ist oft nicht einfach.

Zum, Beispiel die Zeile: "Was ich sah war: maso devot". Mir standen acht Silben zur Verfügung. Aussagen wollte ich, dass mir die Warnungen am A*** vorbei gingen, weil mir aufgefallen war, dass sie nicht nur blutjung, niedlich und (in meinen Augen) wunderschön war sondern eben auch masochistisch und devot. Jetzt, wo die fertige Zeile dort steht, wirkt sie so, als wenn da nie was anderes gestanden haben könnte. Aber über "Du sagst, du bist" (hm... - keine Vergangenheit, muss aber sein) über "Sagtest, du bist" (Hm... - zwar Vergangenheit, aber irgendwie abgehakt) und "Ich sah, du bist" (Hm... - schon besser, aber das >bist< ist irgendwie zu spitz) bin ich auf "Was ich sah war" gekommen. Und damit habe ich auch gleich mit ausgesagt, dass ich durch die Rosarote Brille eine Art Tunnelblick bekommen habe.

Ja, das ist bei vielen meiner Texte so, dass das Endergebnis auf viele wirkt wie: "Joah - das hätt ich auch gekonnt." Mir wurde von einem Kritiker auch schon mal attestiert, ich würde auf dem Niveau von Vorschulkindern reimen. Ich erinnere dabei aber gerne an diese vielen einfachen, genialen Erfindungen, von denen viele sagen: "Joah, das hätt ich auch gekonnt." Es wirkt so, als wäre es das natürlichste der Welt, da es total simpel ist (oder wirkt) - weil es ja genau so und nicht anders gehört, denn es wirkt in sich homogen und stimmig... - aber dahinter steckt oft viel Hirnschmalz und/oder einfach ein genialer Gedanke, der dann auch zuende gedacht und realisiert wurde.

Von daher - derart Kritik ficht mich nicht mehr an. Ist schon okay. *zwinker*
*********Devot Frau
272 Beiträge
Ich hoffe....
Du weißt, dass ich nicht sagen wollte, ich könne das auch! (Ich bin nämlich gänzlich unkreativ,außer ich schwelge nach einer Session in demütiger Erinnerung)
Noch empfinde ich es als Grundschul Niveau!!

Es ist nur einfacher als der andere ....und zumindest im lesen trägt es ,für mich ?wenig Gefühl mit.

Ich bin gespannt wie es sich mit Musik anhören wird !!! Denn dann wirkt alles anders
*********nden Mann
152 Beiträge
Themenersteller 
...wenn der Text weniger emotional wirkt, dann liegt das daran, dass da weniger Emotionen mitschwingen. Die Strophen sein eine rein sachliche Beschreibung dessen, was war. Lediglich im Refrain, in dem ich ihr meine Fragen stelle, schwingen Emotionen, Gedanken, Zweifel mit.

Ich hoffe, dass ich den dazugehörenden Song in den kommenden Wochen fertig und hochgeladen kriege.
Ein Song Text
Hat immer ein Ziel
Der Interpret will einer bestimmten Personengruppe vermitteln
Hey hier ist einer der kennt euch,der versteht euch,der ist einer von euch.
Nur Real ist es oft so das diese Person gar nicht weiß wovon sie schreibt singt,oder redet.
Und gerade eine Erkrankung in einen Song zu verpacken,halte ich für völlig Empathie los.
Zudem nimmt der ganze Thread schon Formen einer Partnersuche an,was den Umgang mit dem Krankheitsbild noch Bizarrer macht.So nehme ich das jedenfalls grad wahr.
*********nden Mann
152 Beiträge
Themenersteller 
@ seelenfänger:

Ein Song Text
Hat immer ein Ziel
Der Interpret will einer bestimmten Personengruppe vermitteln
Hey hier ist einer der kennt euch,der versteht euch,der ist einer von euch.

Echt? Immer? Du hast dich mit allen Songautoren der Welt über jeden ihrer Songs unterhalten? Sorry, das ist undifferenziertes über einen Kamm scheren, was du da von dir gibst. Einige der besten Songs sind entstanden, weil der Autor einfach nur seine Seele auf Papier kotzt, ohne dass er irgendwem irgendwas sagen wollte. Ich habe auch niemanden mitteilen wollen "Ich bin einer von euch, ich verstehe euch." Ich habe lediglich niedergeschrieben, was mir passiert ist. Es ist ein Seelenstrip, eine Art Selbsttherapie.

Nur Real ist es oft so das diese Person gar nicht weiß wovon sie schreibt singt,oder redet.

Echt? Woher hast Du denn diese Erkenntnis? Ich schreibe nur über Dinge, die ich selbst erlebt und/oder erfahren habe, direkt oder indirekt. Alle meine Bekannten, die sich als Songwriter betätigen, handhaben es ebenso. Ich denke, dass es eher selten ist, dass eine Person, die ein sensibles Thema in einen Text verpackt, das tut ohne davon Ahnung zu haben

Und gerade eine Erkrankung in einen Song zu verpacken,halte ich für völlig Empathie los.

Warum? Ist es nicht das genaue Gegenteil? Ich versuche mich mit meinen Worten in sie hinein und mit der Situation auseinander zu setzen. Das ist für mich Empathie.


Zudem nimmt der ganze Thread schon Formen einer Partnersuche an...

Wo das denn? Welcher Beitrag vermittelt dir den Eindruck, dass der Verfasser damit eigentlich einen Partner sucht? Ich habe mir alle durchgelesen und kann nichts derartiges raus lesen. Wenn du auf mich abziehlst - ich suche im Moment keinen Partner. Ich suche erstmal mich.

...was den Umgang mit dem Krankheitsbild noch Bizarrer macht.

Kann es sein, dass du ein gestörtes Verhältnis zum Umgang mit Borderline hast? A - es ist keine Krankheit sondern eine Persönlichkeitsstörung. B - man kann mit diesen Menschen ganz normal umgehen, wenn man weiß, worauf man achten muss. Ich wusste es damals nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich jetzt schon "bereit genug" wäre.


So nehme ich das jedenfalls grad wahr.

... - und das waren meine Versuche, deine Wahrnehmung zu ändern.
Der Versuch ist nicht geglückt

Ja man kann,nein soll sogar mit jeden menschen normal umgehen
aber ist ein Song darüber zu schreiben Normal
*********nden Mann
152 Beiträge
Themenersteller 
...was ist normal? Ist BDSM normal?

Für mich ist es ein Bedürfnis gewesen und solange es Leute gibt, die sich dafür bedanken, dass ich meine Gedanken in dieser Form in Worte gefasst habe, ist es nicht "unnormal". *baeh*

Glaub mir - es gibt echt tausende Songs, die Borderline thematisieren, gerade im Goth-Bereich. Da ist meine Herangehensweise noch die sensibelste. Zumal ich nicht die Persönlichkeitsstörung als solche in den Mittelpunkt stelle, sondern meine Beziehung und meine Gedanken zu einer bestimmten Person, die diese Persönlichkeitsstörung hat. Der Kern ist der Refrain - in dem ich sie Frage, mich Frage, das alles in Frage stelle.

Aber ich weiß auch, dass es Menschen gibt, die von einem auf alle Schließen und alles über einen Kamm scheren und somit meinen Text als allgemeingültige Aussage über Borderlin auffassen würden. Und ich weiß auch, dass es Menschen gibt, für die es schwierig ist zwischen Fragen, Annahmen und Feststellungen zu unterscheiden. Nur - das ist mir egal. Ich bin nicht für diese Leute verantwortlich. Das sind die ganz allein.


PS: Du hast mir keine meiner Fragen beantwortet. *baeh*
********chaf Mann
7.959 Beiträge
JOY-Angels 
aber ist ein Song darüber zu schreiben Normal

Ich finde: Ja. Wer Musiker ist, verarbeitet doch so gut wie immer auch mindestens einen Teil seines Lebens. Auch und gerade die negativen Teile davon.

Es ist dann natürlich nicht immer einfach für die Partner und Ex-Partner der Musiker, so etwas Privates dann auf einmal in aller Öffentlichkeit diskutiert zu sehen. Auf der anderen Seite ist es eine andere Ebene, eher abstrakt denn konkret. Idealerweise finden sich viele in diesem Songtext wieder, sodass es dann doch wieder auf eine persönliche Ebene geht.

Ich finde gerade den Refrain hier sehr gelungen, glaube ich schließlich daran, dass sich das jeder Partner eines Borderliners zwischendurch mindestens ein Mal fragt. Beziehungen mit Borderlinern sind nun einmal schwierig, dieses "komm her - geh weg", diese Provokationen, die meist zum Ziel haben, sich selbst besser spüren zu können. Wärme wird hier allzu oft nicht durch Nähe, sondern durch Reibung erzeugt.

Ich persönlich glaube, dass der BDSM dennoch nur teilweise "Mittel zum Zweck" ist, bzw. nicht zwingend alleine dieser sein muss. Es kann sehr wohl auch sein, dass er Spaß macht, dass er Freude macht und dass Borderline auch mal gar nichts damit zu tun haben muss. Schließlich hat Borderline viele Gesichter. Es gibt auch Borderliner, die nie SVV betreiben, sie haben andere Wege, sich besser spüren zu können.

Zu guter Letzt: Es ist schwierig, ja.
Aber wer hat denn bitte behauptet, dass das Leben immer einfach wäre. *zwinker*
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