Zu trivial, um drauf zu kommen...?
Leute,
ich finde es immer wieder interessant, wie selbstverständlich in BDSM-Kreisen davon ausgegangen wird, dass eine reine Spielbeziehung für beide Seiten - neben dem Orgasmus - automatisch auch zur Befriedigung in emotionaler Hinsicht führt.
Ich entdecke darin das Klischee, dass BDSMler gaaaaaanz anders sind als Vanillas. Das stimmt aber nur, wenn man sich mit oberflächlicher Betrachtung zufrieden gibt....
BDSM-Beziehungen, die ohne DER Essenz des menschlichen Lebens - genannt L-I-E-B-E - ablaufen, sind für mich persönlich nichts weiter als eine momentane Notlösung für ein längerfristiges zwischenmenschliches Bedürfnis: Glück mit einem Partner. Sich selbst im Anderen (wieder)finden. Harmonie durch Zweisamkeit.
Wir Menschen sind nun mal Gefühlswesen - und deswegen unzufrieden, wenn eine tiefgehende, ehrlich empfundene Zuneigung in einer Beziehung fehlt. Und zwar völlig egal, ob es sich um eine Vanilla- oder BDSM-Relation handelt.
Vergesst also das "So, ich hau dir jetzt mal den Popo und stopfe dir danach deine M***, nach dem Orgasmus geht es dir dann gleich viel besser..."-Klischee. Denn es wird der Realität in den meisten Fällen nicht standhalten. Ein Orgasmus ist nur etwas momentanes. Die meisten Menschen geben sich aber nicht mit etwas Momentanem zufrieden, sie wollen langfristige Erfüllung.
Also: Sucht, bis ihr den Richtigen findet - oder DIE Richtige. Alles andere wird mittel-bis langfristig nur zu Enttäuschungen auf beiden Seiten führen. Habt keine Angst vor langen Wegen und den Enttäuschungen, die sie bereit halten. Überwindet eure Bequemlichkeit, sie hält euch davon ab, ans Ziel zu kommen.
Natürlich, Schiffe sind im Hafen sicher. Aber sie sind für die hohe See gebaut... Ihr versteht, was ich damit ausdrücken will? Also: Leinen los, und raus auf den Ozean!!!!
Liebe Grüße,
Ralph