(Er:)
Ich beziehe mich mal wieder auf den ersten Beitrag und die Fragen, warum man durch Erniedrigung Lust empfinden kann und ob deren Umsetzung in der Realität immer genau so lustvoll ist wie in der Vorstellung. Dazu fällt mir nämlich ein aktuelles Beispiel ein:
Ich empfinde es als Sub sehr erniedrigend, mein eigenes Sperma schlucken zu müssen. Klingt für manch einen hier vielleicht komisch, ist bei mir aber so!
Warum?
Gute Frage! Ich vermute einfach mal, weil das eine Sache ist, die in Vanilla Pornofilmen üblicherweise eher den Damen zugedacht ist. Meistens laufen die Szenen darin da ja alle gleich ab: Erst wird ein wenig geblasen, dann wird gerammelt und am Ende landet die Suppe in ihrem weit geöffneten Mund und sie schluckt alles runter. Kerle die das tun, findet man in solchen (hetero) Filmen hingegen so gut wie nie. Scheint also für die Masse der (hetero) Männer weitaus weniger antörnend zu sein.
Warum erregt mich der Gedanke daran trotzdem? Die nächste gute Frage! Vorweg: Ich habe rein gar nichts gegen Bi-Männer oder Schwule... jeder so wie er mag! Ich selbst würde mich jedoch nicht als bi bezeichnen... zumindest konnte ich dem Gedanken an Sex mit einem Mann bislang nichts abgewinnen. Trotzdem kickt es mich in meiner Phantasie, mein Sperma für sie schlucken zu müssen. Ich vermute es ist die Vorstellung, daß ich mich dabei "nur für Sie" dazu überwinde oder auch von ihr dazu "gezwungen" werde, etwas ganz und gar "unmännliches" zu tun. Anders kann ich es mir derzeit jedenfalls nicht erklären.
Nun zur Umsetzung in der Realität: Natürlich habe ich diese Phantasie "Ihr" gegenüber schoneinmal erwähnt. Ob und wann sie es in einer Session von mir fordern würde, blieb jedoch unklar. Vor einer unserer letzten Sessions, ich war als Switcher gerade in einer devoten Phase, durfte ich mich schon mehrere Tage zuvor nicht selbst befriedigen und Sex mit ihr gab es auch keinen. Ich hatte also schon zu Beginn ziemlichen "Druck auf der Leitung". In der Session erhielt ich dann ziemlich zu Beginn die Anweisung, es mir vor Ihr selbst zu machen (auch schon ein wenig erniedrigend, jedoch war mir das in meinem damaligen Zustand nahezu egal... hauptsache endlich kommen dürfen!). Als ich sie vorsichtig darauf hinwies, daß es gleich soweit sein würde, drückte sie mir plötzlich ein Glas in die Hand und teilte mir mit, daß ich "alles da rein" zu spritzen und gefälligst "keinen Tropfen daneben gehen" zu lassen hätte.
Wow... rasende Gedanken, Kopfkino auf hochtouren, pochender Herzschlag beim Gedanken an das was danach wohl kommen würde. Also tat ich wie mir geheißen und konnte kurz darauf ganz genau ermessen, wieviel sich da nach mehreren Tagen Keuschheit so angesammelt hatte.
Soweit so gut!
Bedauerlicher Weise setzt nämlich bei mir, unmittelbar nach dem Orgasmus, regelmäßig eine Phase der "Ernüchterung" ein. Die geilen Gedanken, die Sekunden vorher noch das Zentrum allen Seins waren, treten in den Hintergrund und am liebsten hätte ich unmittelbar nach dem Ejakulieren immer einen kurzen Moment für mich selbst, in dem ich mich wieder "sammeln" kann. Hätte sie in diesem Moment von mir verlangt, daß ich das Glas austrinke... ich hätte es glaube ich nicht gekonnt.
Da sie mich kennt, hat sie mir einen Moment der Ruhe gegönnt und wir haben in der Session anderweitig weitergemacht. Das Glas blieb bis zuletzt auf ihrer Nachtkonsole stehen... sozusagen als "drohendes Übel", was mich letztendlich auch dazu veranlasst hat, ihr diesmal alles besonders recht zu machen.
Als ich zum Ende der Session nochmals gekommen war, hat sie mich dann direkt gefragt, ob ich das Glas nun noch austrinken wolle, oder nicht. Mein beschämtes Kopfschütteln quittierte sie daraufhin mit einem breiten Grinsen und erklärte die Session für beendet.
Das nur mal als Beispiel für "Phantasie und Realität" in Bezug auf Erniedrigung. Die Phantasie ist auch jetzt immernoch da, und sie ist genau so erregend wie zuvor. Aber selbst nach dieser Erfahrung in der geschilderten Session könnte ich nicht sagen, ob ich es beim nächsten Mal tatsächlich tun würde oder nicht. Ich denke wenn sie darauf bestehen und ihre Forderung entsprechend gestalten würde, dann ja. Oder wenn sie mir in dem Moment klipp und klar zu verstehen geben würde, daß es sie sehr erregt, mich dabei zu beobachten.
Es würde mich in jedem Fall Überwindung kosten und kicken würde es mich in dem Moment sicher auch nicht. Aber ich würde die Erfahrung und die Gewissheit mitnehmen, daß ich es für sie getan habe. Und DAS wiederum fände ich wohl auch im Nachhinein sehr erregend!